Peugeot J5 – der Underdog der Wohnmobil-Szene für Individualisten
Der Peugeot J5 ist als ein langlebiges Reisegefährt bekannt, bei uns eher mit dem Fiat Logo. Die Basis ist aber dieselbe und daher ist der Peugeot bis heute ein sehr beliebtestes Basismodell für Vanlifer.
Die Eckdaten zum Peugeot J5
- Hersteller: Peugeot
- Modell: J5 – Eura Mobil Aufbau
- Baujahr: 1989
- Sitzplätze: 3
- Gesamtgewicht: ca. 3000kg
- Kilometerstand: 147.637
- Hubraum: 2500 ccm
- Leistung: 73 PS
- Verbrauch auf 100km: 12 – 18l
- Führerscheinklasse: B
- Höchstgeschwindigkeit: 110
- Kraftstoff: Diesel
- Preis: 6.000€ Fahrzeug + ca. 3.000€ Umbau
- Jährliche Reparaturkosten: ca. 600€
- Klasse des Führerscheins: B
- Versicherung: ca. 300€
- Kfz-Steuer: ca. 800 €
Stellt euch doch mal kurz vor und sagt uns, wieso ihr euch für diesen Lifestyle entschieden habt!
Wir sind Julian (27) und Lena (24) und kommen aus der Nähe von Frankfurt am Main und wir beiden lieben das Reisen. Wir haben schon zu einige Städtetrips und „normale“ Urlaube hinter uns.
Prägend war unsere Bali-Reise – 3 Wochen mit dem Rucksack über die Insel, fernab von Tourismus und Pauschalurlaub.
Über die Idee einer Backpacking-Weltreise sind wir dank einer Dokumentation auf das Thema Vanlife gekommen und waren sofort hin und weg.
Kurz darauf haben wir dann Hugo, unser Wohnmobil, gekauft und das Projekt „Destination Panamericana“ gestartet.
Was hat euch dazu bewogen euch dieses Camper-Modell zu kaufen?
Nachdem die Entscheidung feststand einen Camper zu kaufen, haben wir sämtliche Kleinanzeigen durchsucht. Nach kurzer Zeit haben wir Hugo gesehen und uns gleich verliebt.
Der Preis und der Zustand waren ein wichtiges Kriterium. Aber auch der nette Kontakt zur Verkäuferin haben uns überzeugt. Wir hatten einfach ein gutes Bauchgefühl und wurden bis heute nicht enttäuscht.
Welche Hürden bei der Anschaffung eures Campers waren schwierig zu meistern?
Wir haben uns sehr schnell entscheiden Hugo zu kaufen. Die Anmeldung und Versicherung verlief zwar anders als beim PKW, war aber kein Problem.
Leider hat Hugo direkt zu Beginn gezeigt, dass er nicht mehr der Jüngste ist. 10 Minuten nach dem Kauf war das Getriebe defekt. Zum Glück wurde der Kaufvertrag von der Verkäuferin rückgängig gemacht.
Wir sind dann traurig und enttäuscht nach Hause gefahren und waren uns nicht mehr sicher, ob wir Hugo kaufen sollen. Zwei Wochen später war er dann repariert und wir haben ihn trotz der anfänglichen Schwierigkeiten gekauft.
Auf der zweiten Fahrt ist der Auspuff abgerissen und hier und da hat Hugo eben seine Macken. Sowas sollte man bedenken, wenn man sich ein fast 30 Jahre altes Fahrzeug zulegt.
Macht ihr alles an eurem Camper selbst oder lässt ihr schrauben?
Den Großteil machen wir selbst. Reifen, Bremsen und Lenkung, also die sicherheitsrelevanten Bauteile, lassen wir reparieren. Wir wollen hier kein Risiko eingehen.
Generell kann man aber sehr vieles selber machen, wenn man keine zwei linken Hände hat.
Wie lange ist euer Camper schon in eurem Besitz bzw. wie lange seid ihr schon On The Road?
Wir haben Hugo im April 2018 gekauft und seitdem den Innenraum komplett renoviert.
On the Road waren wir bisher nicht all zu viel, haben unser Ziel „Panamericana“ aber vor Augen und wollen bis dahin noch viele Veränderungen an Hugo vornehmen.
Wie lange habt ihr an eurem Camper gearbeitet, bis ihr losgefahren seid?
Seit April arbeiten wir jede freie Sekunde an Hugo, aber unseren ersten Trip (zum Edersee) haben wir bereits nach 2 Wochen gemacht.
Wir wollten vor allem sehen, welche Veränderungen wir vornehmen sollten. Im Frühjahr 2019 soll es richtig losgehen und bis dahin werden wir weiterhin an Hugo arbeiten.
Wieso reist ihr mit dem eigenen Fahrzeug und nehmt nicht einfach den Flieger?
Getreu dem Motto #homeonwheels hat man sein Zuhause überall dabei und man ist komplett unabhängig. Alles ist bzw. wird auf uns beide abgestimmt und man ist in Sachen Reiseverlauf sehr flexibel.
Was war die längste Strecke, die ihr bisher am Stück gefahren seid? Was war die Schönste?
Die längste Strecke war 600km nach Ouddorp (Niederlande). Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl „On the road“ zu sein. Außerdem ist es eine perfekte Abwechslung zum Umbau.
Wo übernachtet ihr, wenn ihr mit eurem Camper unterwegs seid? Campingplatz? Wildcampen?
Bisher sind wir ausschließlich auf Campingplätzen untergekommen, was der fehlenden Solaranlage geschuldet war.
In Zukunft und vor allem auf der Panamericana werden wir ausschließlich wild Campen, um auch wirklich in den Genuss der Natur und Freiheit zu kommen.
Gibt es Dinge, die euch an eurem Camper nerven? Oder generell am Vanlife
Eine Sache, die uns an Hugo stört ist definitiv der Motor. Mit 73 PS wird jeder kleine Hügel zu einem Berg.
Ansonsten haben wir bisher keine negativen Erfahrungen gesammelt.
Nicht alles ist perfekt, was könnte man an eurem Camper besser machen?
Wir haben auf unseren bisherigen Trips vor allem zwei Sachen bemerkt, die wir ändern müssen.
Zum einen brauchen wir unbedingt eine Solaranlage, damit wir freistehen können und somit nicht auf Campingplätze angewiesen sind.
Zum anderen ist Hugo altersbedingt teilweise undicht. Wir werden die Wintermonate nutzen, um neben den technischen Reparaturen diese zwei Themen anzugehen.
Der eine oder andere Camper gefällt euch sicher auch. Was wäre eure zweite Wahl?
Wir waren zunächst nicht sicher, ob wir einen Transporter ausbauen oder ein Wohnmobil renovieren wollen.
Beides hat seine Vorteile, aber wir bereuen unsere Entscheidung nicht. Sehr wichtig ist uns der Stauraum, da wir möglichst lange autark stehen möchten.
Es ist sehr hilfreich Inspiration bei anderen Vanlifern zu sammeln und dadurch sind wir schon auf viele coole Ideen gekommen.
Arbeitet ihr auch von unterwegs aus?
Für unsere Panamericana Reise ist es definitiv geplant.
Wir schauen gerade, welche Optionen es gibt. Ich (Julian) habe einige Erfahrungen im Bereich Marketing/ Grafikdesign und würde gerne darauf aufbauen. Mal schauen was die Zukunft bringt.
Wo soll es als Nächstes hingehen mit eurem Camper? Plaudert doch ein bisschen aus dem Nähkästchen!
Unser großes Ziel ist natürlich die Panamericana, deshalb heißt es sparen, sparen und sparen.
Aber so ganz auf Trips verzichten wollen und können wir nicht.
Wohin genau der nächste Trip geht wissen wir noch nicht, da wir sehr spontan sind. Vielleicht Kroatien? Vielleicht Schweden? Oder innerhalb Deutschlands? Wir werden sehen.
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Wenn ihr mehr von dem beiden sehen wollt und interessiert an ihrem weiteren Weg seid, folgt ihnen auf Instagram.
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