Warmes Wasser in deinem Wohnmobil:
Warmwasserboiler, Gasboiler oder Durchlauferhitzer
Der Winter steht vor der Tür und es wird kalte Tage geben – sicherlich auch im Süden Europas. Dafür bietet sich warmes Wasser im Wohnmobil an.
Bevorzugst du im Sommer eine kalte Dusche – oder genießt auch mal ein Bad im kalten Bergsee?
So sehnst du dich im Winter doch eher nach warmen Wasser. Beim Abwaschen musst du das Wasser nicht erst aufkochen, das Teewasser kocht viel schneller und ganz zu schweigen von der warmen Dusche, die du genießen kannst.
Warmes Wasser ist in jedem normalen Wohnmobil schon Standard und so kann ich nachvollziehen, wenn es dir in deinem Camper fehlt.
Ich will dir kurz und knapp ein paar Möglichkeiten zusammenfassen, auf deren Vor- und Nachteile eingehen und dir sagen, was ich von der Sache halte.
So findest du schnell raus, was zu dir passt oder was sich in deinem Wohnmobil am besten umsetzen lässt.
Warmes Wasser im Wohnmobil
Aber wie?
Egal ob du Strom, Gas oder die Motorabwärme nutzen möchtest, der Markt gibt vieles her. Die Individualisten sind kreativ geworden und die Hersteller sind nachgezogen.
So gibt es neben den altbewährten strombetriebenen Boilern heutzutage auch gasbetriebene Boiler, Boiler welche die Abwärme des Motors nutzen oder auch Boiler, die die Warmluft deiner Luftheizung nutzen.
Das erleichtert deine Planung ungemein, da du nicht mehr um einen der wenigen Systeme planen musst, sondern erst alles andere planen und dann dir einen passenden Boiler aussuchen kannst.
Egal ob mit 5 Liter Fassungsvermögen oder mit 60 Litern – der Markt ist so vielfältig wie die Nachfrage geworden.
Der Warmwasserboiler
Elektrisch betriebenen für Warmwasser im Wohnmobil
Wohl der absolute Standard und auch eben der Klassiker. Mit den strombetriebenen Boilern im Wohnmobil, hat das Warmwasser seinen Einzug in die Womos dieser Welt erhalten.
Damals meist noch über Außenstrom betrieben, ist dies heut anders. Moderne elektrisch betriebene Boiler enthalten inzwischen zwei Heizstäbe, sodass du das Wasser nicht nur mit 230 V erwärmen kannst, sondern auch mit deinem 12 V bzw. 24 V Bordnetz.
So ist langen Standzeiten nichts mehr entgegenzusetzen.
Ganz klarer Nachteil:
Der Stromverbrauch. Ein Boiler zieht dir deine Aufbaubatterien schneller leer, als dir lieb ist. Im 12 V bzw. 24 V Betrieb kann ein Boiler schon mal ca. 15 A Strom verlangen.
Schleppst du nicht genügend Batteriekapazität mit dir rum.
Und wie wir wissen, kann im Winter die Sonne sich auch über längere Zeit mal nicht sehen lassen – Solarstrom zum Nachladen ist daher auch eher mager.
Warmwasser im Wohnmobil
Der Gasboiler
Gas zum kochen – Gas zum Warmwasser machen. Auch hier gibt es ein Modell, das Gas nutzt.
Schleppst du sowieso eine Falsche oder einen Tank voll mit dir rum, ist das keine schlechte Option. Trauma bietet hier eine rein gasbetrieben Version an oder auch gemischt mit Gas und einem integrierten 230 V Heizstab.
Können die 230 V und die bis zu 1300W während der Fahrt bereitgestellt werden, macht es absolut Sinn, die Kombi Variante zu wählen.
Im Stand ist aber der Gasverbrauch zu beachten. Trauma gibt eine Aufheizphase bei Gas mit 31 Min an – bei einem Verbrauch von 120 ml/h Propan oder Butan.
Der Boiler kann dann 10 Liter 70 Grad heißes Wasser zur Verfügung stellen. Je nach Bedarf kann dir das mit einem entsprechenden Gasspeicher leicht über mehrere Wochen reichen. Eine 5 Kg Flasche, die du auch zum Kochen verwendest, ist hingegen im Winter schnell leer.
Warum kein Durchlauferhitzer für Warmwasser im Wohnmobil?
Gasbetriebene Durchlauferhitzer haben in Deutschland keine Zulassung und dürfen deswegen auch nicht fest in einem Wohnmobil verbaut werden.
Bei gasbetrieben Geräten in deinem Camper musst du eine sogenannte Gasprüfung machen und entsprechend auch alle sicherheitsrelevanten Unterlagen vorlegen.
Gibt vom Hersteller keine Freigabe für den Einbau in ein KFZ wird dir der Gasprüfer auch keine grünes Licht geben … heißt kein TÜV.
Warmwasser aus dem Motor
Wie genau geht das?
Boiler, welche rein durch einen Wärmetauscher betrieben werden, gibt der Markt gar nicht erst her. Meist sind es Kombigeräte, welche noch elektrisch betrieben werden können.
Hier gibt es inzwischen verschiedene Kombinationen:
- Ein Wasserwärmetauscher und eine Elektroheizung
- Zwei Wasserwärmetauscher und eine Elektroheizung
- Zwei Elektroheizungen und ein Wärmetauscher
- Ein Luftwärmetauscher und eine Elektroheizung
Ob du hier 230 V, 12 V oder 24 V wählst, sind meistens Optionen, wie sie in deinen Camper passen.
Auch bei den Wasserwärmetauschern – ob du Warmwasser aus einer Warmwasser-Standheizung verwendest, das Kühlwasser des Motors umleitest oder sogar Sonnenkollektoren auf dem Dach hast – hier werden dir keine Grenzen gesetzt und du kannst auch mal experimentieren, wenn du das gerne machst.
Der Luft-Wärmetauscher wird bei den Herstellern Trauma sowie Elgena durch eine Warmluftheizung betrieben.
So wird die warme Luft einfach durch den Boiler geleitet, bevor sie an den Raum abgegeben wird. Somit erreicht das Warmwasser maximal die Warmlufttemperatur, was meiner Meinung nach aber schon absolut ausreichend ist.
Eine Heizung, die das Kühlwasser während dem Fahren nutzt und während dem Stehen die warme Luft der Heizung, wäre eine schöne Option, die es leider so noch nicht gibt.
Bei den strombetrieben Modellen ist auch darauf zu achten, was die Geräte deiner Batterie entnehmen. Lieber kaltes Wasser als nach einem Winter neue Batterien. Das geht nämlich schnell empfindlich an deinen Geldbeutel.
Welcher Boiler für Warmwasser im Wohnmobil taugt bei mir seit Jahren
Ich fahre auch mit einem Kombigerät der Marke Elgena durch die Gegend. Mein Boiler wird entweder durch 230 V betrieben oder mit dem Wasser meiner Warmwasserheizung, die ich in meinem Camper verbaut habe.
Das ganze Warmwassersystem ist zudem noch an meinen Kühlkreislauf meines Fahrzeugs angeschlossen, sodass es im Winter nach einer langen Fahrt bei mir nicht nur schön warm ist, sondern ich hab auch warmes Wasser, was auch super funktioniert.
Steh ich mal längere Zeit, wird der Boiler nur durch die Warmwasserheizung beheizt.
Dazu möchte ich noch sagen, dass ich nicht nur während der Fahrt permanent 230 V Strom zur Verfügung habe, sondern auch für Notfälle einen Generator nutzen kann.
Steht dieser im Sommer eher still, wird er im Winter auch mal genutzt, um die Batterien zu laden und dann auch gleich um warmes Wasser zu machen.
Mein Fazit für Warmwasser im Wohnmobil
Mit meinem System fahre ich seit fast drei Jahren sehr gut, trotzdem wünsche ich mir oft, dass ich mein Warmwasser auch mit meinem 24 V Bordnetz heizen könnte.
Dies fehlt mir und das will ich beim nächsten Camper auch ändern. Aber es ist nur ein Detail, in welches ich zurzeit nicht extra viel Geld investieren möchte.
Einen Wärmetauscher hingehen kann ich nur wärmstens empfehlen. Die Abwärme des Motors nutzen zu können, ist eine geniale Idee.
Der Umbau hat sich von Anfang an gelohnt und ich hab es auch nicht als zu aufwendig empfunden. Absoluter Vorteil an diesem System: es funktioniert auch andersherum und im Winter kannst du deinem Motor vorab ein wenig Wärme zukommen lassen.
Der Motor freut sich und der Verschleiß ist geringer.
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