Grundlegendes zu AGM Batterie laden
Um das Thema richtig anzugehen, müssen wir uns vorher ein paar kleine Aspekte anschauen. Das wollen wir machen, damit deine AGM Batterie nicht nur richtig geladen, sondern auch die Lebensdauer durch den richtigen Umgang verlängert wird.
Einiges habe ich schon in meinem Beitrag zu Batterien geschrieben. Um alles zu verstehen, solltest du dir den Beitrag unbedingt anschauen.
Kapazität – wieviel du bei AGM Batterien entnehmen kannst
Einem Blei-Säure-Akku, worunter auch die AGM Technik fällt, solltest du max. 20 – 40 % der Gesamtmenge entnehmen, um eine möglichste hohe Zyklenzahl zu erreichen. Das heißt ganz einfach, bei einer Gesamtkapazität von 100 Ah solltest du nicht mehr wie 20 Ah bis 40 Ah entnehmen, bevor du deine Batterie nachlädst.
Lädt jeden Tag deine Solaranlage nach, sieht die ganze Rechnung natürlich anders aus.
Zum Thema Solaranlagen habe ich schon einige Infos für dich zusammengestellt.
Einbau einer AGM Batterie – nicht auf dem Kopf
Der Einbau einer AGM Batterie ist wohl nur durch ihre eigenen Maße begrenzt. Ansonsten kannst du sie in jeder Lage einbauen. Einzig zu beachten ist, dass du die Batterien nicht aufeinander stellst.
Temperaturen für das AGM Batterie laden
Lagerst und betreibst du die Wohnmobilbatterie bei rund 20 Grad, wirst du nie Probleme haben. Auch haben die meisten Ladegeräte inzwischen Temperaturfühler, welche die Ladungen der Umgebungstemperatur anpassen.
Kälte ist natürlich nicht optimal, aber die AGM Batterien verkraften Kälte am besten, was sich auch bei den Kaltstartstrom Eigenschaften widerspiegelt.
Bei Temperaturen über 50 Grad solltest du aber aufpassen. Das vertragen die Batterien nicht gut und du solltest schauen, dass du sie aus der Hitze bekommst.
Ladeverfahren für die AGM Batterie
Heutzutage sind wir zum Glück auf einem Stand der Technik, der uns sehr viel verzeiht. So haben die meisten Ladegeräte die richtigen Ladekennlinien für die verschiedenen Akkutypen gespeichert.
Eine IU – Kennlinie ist bei der Nutzung einer AGM-Batterie Standard.
Sollte eine IUoU-Kennlinie vorhanden sein, ist das aber besser.
Auch ist die Ladeschlussspannung, bei welcher die Batterien anfangen auszugasen, wichtig. Bei einer AGM Batterie solltest du darauf achten, dass die Ladespannung 14,8 V nie überschreitet. Kontrolliere das mit deinem Spannungsmessgerät direkt an den Polen der Batterie. So findest du schnell heraus, ob das angeschaffte Ladegerät richtig arbeitet.
Die IU Kennlinie für AGM Batterie laden
Die IU Kennleine oder auch das CCCV (constant current constant voltage) Verfahren lädt während der Ladephase der Batterie mit einem konstanten Strom und einer langsam ansteigenden Spannung.
Das Ladegerät misst nun ständig die Strom- und Spannungswerte während des Ladevorgangs. Beim Erreichen der Ladeschlussspannung, fällt der Strom ab. Die Ladung wird mit einem geringen Strom und einer konstanten Spannung fortgeführt.
Eine IU-Kennlinie lädt während der Hauptphase mit einem konstanten Strom und einer langsam steigenden Spannung, die nach einer gewissen Ladezeit konstant bleibt. Nach erreichen der Ladespannung, fällt der Strom ab und es wird mit einem geringen Strom nachgeladen.
Die IUoU Kennlinie für AGM Batterie laden
Die IUoU Kennlinie arbeitet in den ersten Schritten genauso wie die zuvor beschriebene IU Kennlinie. Hier wird aber beim Erreichen der Nennladespannung auf eine Erhaltungsladung umgeschalten, welche der Selbstentladung der Batterie entgegenwirken soll.
Die Erhaltungsladung erfolgt mit 13,8 V und einem geringerem Strom. Da die Selbstentladung einer Batterie aber stark von der Temperatur abhängt, sind hier Ladegeräte mit einem Temperaturfühler zu empfehlen.
Falls die Spannung von der Nennladespannung abweicht, beginnen die Ladegeräte normal von vorne.
Deine AGM Wohnmobil Batterie über die Solaranlage laden
Auch die meisten Solarladeregler haben inzwischen alle nötigen Kennlinien gespeichert. Da die Kennlinien aber auch sinnvoll umgesetzt werden, benötigst du einen gewissen Strom bzw. ausreichend Spannung.
Da es eben bei Solar auch sehr stark vom Wetter abhängt, was dein Regler liefern kann, kann man hier nur einen MPPT Laderegler empfehlen. Dieser sorgt schon bei geringer Sonneneinstrahlung für eine ausreichende Spannung und stellt sicher, dass der Akku auch voll geladen wird. Hier kann ich dir von billigen Geräten nur abraten.
Deine AGM Batterie mit der Lichtmaschine laden
Auch das ist möglich und sogar sinnvoll. Während der Fahrt läuft die Lichtmaschine und Strom wird erzeugt. Oft mehr als die Starterbatterie des Fahrzeugs benötigt. Hier findest du auf dem Markt günstige Trennrelais – die Starter – und auch deine AGM Versorgungsbatterie werden während der Fahrt laden.
Stehst du, trennt das Relais die Verbindung und du entnimmst nur Strom aus der AGM Versorgungsbatterie.
Hört sich erst mal vernünftig an. Leider ist dies Lösung aber nicht gerade optimal – die Lichtmaschine hat normalerweise die Aufgabe deine Starterbatterie zu laden und dafür ist sie ausgelegt.
Somit liefert diese eine gewisse Spannung und einen gewissen Strom. Eine AGM benötigt z.b. aber eine ganz andere Ladespannung als eine Blei-Säure-Batterie.
Auch können wir davon ausgehen, dass du der Versorgungsbatterie jeden Tag mehr Strom entnimmst als der Starterbatterie – ist diese aber während dem fahren voll fallen Spannung und Strom ab.
Das Ergebnis ist klar – die zweite Batterie wird nicht voll. Deine AGM Batterie würde buchstäblich verhungern.
Um eine Aufbaubatterie mit der Lichtmaschine richtig zu laden, benötigst du ein 12V Ladegerät oder ein sogenanntes B2B Ladegerät. Hier kannst du mehrere Batterien Anschliessen und auch die richtigen Batterietypen auswählen.
Empfohlener Ladebooster für die Batterie über die Lichtmaschine:
Votronic Ladebooster VCC IUoU 12V / 25A
Preis 301,29*
*Die Echtzeitpreise können abweichen
So kommen richtigen Ladekurven zum Einsatz und all deine Batterien werden richtig und vor allem voll geladen.
4 Tipps für AGM Batterien laden
- Stelle dein Ladegerät auf den richtigen Batterietyp ein und beachte die Einbauvorschriften.
- Entnehme nicht mehr als 20 % bis 40 % der Gesamtkapazität deiner Batterien. Sie wird es dir danken.
- Messe mit deinem Voltmeter nach, ob die Ladeschlussspannung nicht überschritten wird und somit ein Ausgasen verhindert wird.
- Verwende eine IU – Kennlinie, noch besser eine IUoU – Kennlinie.
Hälst du dich an diese vier Regeln, wirst du lange glücklich sein mit deinen AGM Wohnmobil Akkus. Und auch wenn sie nach einigen Jahren an Kapazität verlieren, ist das kein Grund, den Akku gleich zu ersetzen. Benutze ihn weiterhin, bis es nicht mehr geht. So hast du den Akku optimal ausgenutzt und schonst auch die Umwelt.
Ich habe vor einem Jahr meine Innenraumbatterie im Selbstausbau ersetzt. 12V 95 Ah AGM.
Das fahrzeug ist ein Renault Master. Ladeblock Schaudt EBL 211 und eine Solaranlage mit 120 W und Solarregler 1218. Das fahrzeug stehet in einem Carport. Die Solaranlage arbeitet nicht ständig. Die Batterieen werden ca. alle zwei bis drei Wochen über den 220 V Anschluss gepuffert. Nach einem Jahr ist die AGM Batterie offensichtlich so schwach, dass die Dieselheizung nicht mehr anspringt.
Frage: Obwohl die Spannung am Kontrolpanel zwei grüne LED zeigt, bricht bei Start der Dieselheizung die Spannung sofort bis auf eine gelbe LED zusammen. Batterie defekt oder nur unzureichend geladen?
Guten Tag
Man liest und hört immer wieder, dass Wohnmobil Batterien bei Nichtbenutzen des Fahrzeuges, ständig am 230 Volt Netz angeschlossen sein sollen, da somit die Starterbatterie als auch die Wohnraum Batterie geladen werden.
Ist dies so, oder gilt hier ggf. eine andere Regel. ? Mein Wohnmobil hat einen Schaudt Regler verbaut, welcher die Ladung überwacht.
Freundliche Grüsse
Felix
Also für mich hört es sich im ersten Moment eher wie eine defekte Batterie, die ihre Ladung (nämlich trotz Ladung (Netzpuffern)) wieder verliert, an. Und dafür würde auch die lastlose Indikation eines „Geladen/Leistung ausreichend“-Zustands mittels LED sprechen. Die Spannung „berappelt“ sich bei Blei-Akkus, (wie ja auch von NiCd/NiMH bekannt) nach der Belastungsphase immer wieder etwas, so, dass im lastlosen Leerlaufzustand einem Messgerät der volle Akkuzustand suggeriert wird, weil da ja praktisch nur eine Spannung gemessen wird, aber keine Leistung abgerufen. (Also keine Ampere-Lastigkeit). Diese stellt dann der Start der erwähnten Dieselheizung dar, bei dem der Akku sofort in die Knie geht. (Gelbe LED).
Also um mal die gesamte Wohnmobilelektronik wirklich ausschliessen zu können, würde ich – stünde ich persönlich nun vor diesem hier beschriebenen Phänomen – die AGM, um die es hier ja geht, aus dem Mobil ausbauen. Und dann mal separat belasten. Und wenns nur 10 50Watt parallelgeschaltete Glühlampen wären, die mal für Minuten an die AGM angeschlossen würden, um unter Last die Spannungsstabilität (oder Instabilität) zu messen. Bei 500Watt würde also bei 12V ein ausreichend hoher Belastungsstrom von ~40A fliessen. Jedoch ist dieser Strom noch bei weitem nicht hoch genug, um die Spannung einer hochkapazitiven AGM sonstwohin (sage mal unter 10Volt) abdriften zu lassen. Unterspannungsanzeigen reagieren in den Bereichen 12V-Netzen meist so um diesen „Dreh“: Unter10V.
Wenn das festgestellt wurde, die Voltzahl jedoch verdächtig schnell wieder hochkommt, ist mit der AGM – ziemlich wahrscheinlich dann – was nicht ok.
Doch sinkt sie nicht verdächtig weit unter ihre Nennvoltzahl (sage mal, nicht sonderlich unter 12.4 oder max 12.2Volt) und auch nicht sofort, sondern nach vllt. erst ner Stunde, liegen die Ursachen nicht an der Batterie selbst. Dann ist sie einfach „nur“ nicht ausreichend geladen/reicht die 2-3Wöchige Pufferung ihr zur Stabilisierung nicht, oder kommt zuwenig Leistung bei ihr an. Also dann erst wür ich beginnen, mir (mehr) Sorgen um Ladegerät/Booster/Solar usw.usf. betr. WohnmobilInternem zu machen.
Am Wichtigsten ist: ERST erfahren: KANN die BATTERIE ÜÜÜBERHAUPT was dafür. Es ist die am wenigsten aufwendige Recherche. Die ist – auch klar blöd wenn sie defekt wäre – nämlich dennoch bedeutend sorgloser zu ersetzen, als die halbe Wohnmobil-Elektronik zu „zerpflücken“…
Und ist dieses 500Watt-Glühlampenbeispiel auch eine hganz nette „Entlade-Applikation“, um die Batterie (also die AGM) schnell mal um etwas ihrer möglichen Ladung zu bringen, sie dann mal – durchgehend – ein zwei Tage ruhend an einem Ladeautomaten (der sich abschaltet, und nicht überladen kann/wird) zu lassen, ggf. auch Fehler in der Batterie im Testprogramm auffinden kann.
Batterie einfach mal aus dem Wohnmobil raus. Lass sie einen Tag ohne auch nur was von ihr zu wollen, im Keller/auch Wohnung (ist ja ne AGM, daher unproblematisch) stehen. Dann Spannung messen. Einen Verbraucher dran, und unter Last messen. Last dranlassen, nach 1 h nochmal messen. Dann reimen sich erste Eindrücke halt automatisch schon zusammen. Ggf. dann an den Lader und solange in Ruhe lassen, bis der Lader die Batterie als „voll“ identifiziert. (Also nicht „80%voll/betriebsbereit“ gemeint, sondern „grünes Licht = ~min95% voll“ gemeint). Und vor Einbau ins Wohnmobil evtö. den Belastungstest nochmal wiederholen. Hol die ruhig mal auf 60% Ah-Verbleib runter. (Also entspr. Anschluss best. Verbraucher auf bestimmte Zeit. Ausgehend vom Status „wissentlich: sie ist jetzt voll“, was Du aber erst dann weisst, hast sie selbst auch definitiv Laderbestätigt – voll geladen, dass sich Berechnungen anhand dessen überhaupt erlauben…
Dein Post ist von September. Vllt. hast zwischenzeitlich ja schon was rausgefunden, bzw. Batterie erneuert. Dann solls halt anderen gewisse Hilfestellung geben…
@Malte. Habe genau die gleiche Frage und Problematik.
Ich habe einen Peugeot Buxy von 1994.
Ich habe mal Vollgas gegeben (laut Tacho 60-62kmh, aber unfrisiert), und die Lichtmaschine kam dabei auf max. und immer nur kurz auf 14,8V. Eher 14,5V-14,7V.
Aber Ich las, alte Lichtmaschinen vor 1995, und teilweise bis 2000 wären weniger geeignet.
Im „Microcharge“-Forum heißt es, nur die die Maximalspannung wäre wichtig.
Ich meine aber gelesen zu haben dass moderne Laderegler auch abschalten sollen.
Und gibt es einen Unterschied zwischen Gel und AGM? Ist AGM genau so behandelbar wie die alten Nassbatterien?
sgduh
ich habe folgendes Problem, vielleicht können sie mir helfen.
habe in meinem Gartenhaus eine Solaranlage mit Regler Steca 30/30
und einer AGM 75,6Ah/20HR/12 V
Habe die Batterie voll geladen und die Soc Anzeige zeigt 100 % an
Es sind im höchsten Fall 6 5 Watt LED eingeschaltet und nach 2-3 Stunden zeigt das Display
90 % an und schaltet ab. Es wird keine Tiefenentladung angezeigt, keine Fehlermeldung
sondern zeigt nur 0 an.
Woran könnte es liegen oder was läuft falsch.
Es wär sehr freundlich wenn sie mir helfen könnten woran es liegen könnte
Mfg
Paul Bernd Schüller
Meines Wissens gilt für AGM-Batterien die selbe Ladeschlussspannung wie für Calzium-Calzium-/Calzium-Silber- Batterien von 14,7V.
Die alten Ladegeräte mit niedriger Ladeschlussspannung 14,4V kann man zum Nachladen zwar auch nehmen, die Batterie wird damit nur eben nicht ganz voll.
Kaputt macht man die Batterie damit aber nicht.
Servus.
WIe sieht das aus, wenn ich eine AGM als Starterbatterie verwenden möchte, die LiMa aber nur 12V bringt?
Schwer zu beantworten. Die AGM sollte auch 12V haben, aber die meisten LIMA haben nicht die richtige Ladekurve. Da ist es gut mit einem Balancer zu arbeiten oder einen Ladebooster.
hallo , ich nutze agm batterien schon lange. ich nehme immer günstige, da sie permanent im einsatz sind und so ca 700 zyklen = 2 jahre halten. frage, ich hab eine 110 ah im juni gekauft, nach volladung anzeige ca 13,4 ah. jetzt hab ich 2 140er gestern eingebaut und nach volladung anzeige 12,8 ah. sind die kaputt oder ist die anzeige der 110er kaputt ? alle 3 batterien sind eigentlich unabhängig, koennen aber kurzfristig zum ladebooster geschalten werden.