Ford Transit L3H3 als Wohnmobil-Basisfahrzeug mit Allrad
Der Ford Transit L3H3 gehört zu den neueren Modellen für Wohnmobil-Basisfahrzeuge. Heute stelle euch Dominik und Imke ihren Selbstausbau vor. Starten wir aber zuerst mit den technischen Details.
Eckdaten zum Ford Transit L3H3
- Hersteller: Ford
- Modell: Transit L3H3
- Baujahr: 2015
- Sitzplätze: 3
- Gesamtgewicht: 3,5 t
- Kilometerstand: 67.000
- Hubraum: 2,2 L
- Leistung: 155 PS
- Verbrauch auf 100km: 9,9 L
- Führerscheinklasse: B
- Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
- Kraftstoff: Diesel
- Preis: 25.500 €
- Jährliche Reparaturkosten: keine, beliefen sich auf Garantie
- Klasse des Führerscheins: B
- Versicherung: DEVK Teilkasko
- Kfz-Steuer: 180 €
Stellt euch doch mal kurz vor und sagt uns, wieso ihr euch für diesen Lifestyle entschieden habt!
Wir sind Dominik und Imke mit unseren Border Collies Max & Mubi. Wir reisen und leben für ein paar Monate in unserem Van, weil uns durch diese Art des Reisens nichts verborgen bleibt.
Wir alle Vier müssen dadurch auf nichts verzichten und das ist uns das Wichtigste. Dominik und mir fehlt das Reisen nach dem Schulabschluss, da wir direkt ins Berufsleben eingestiegen sind. Und wann sonst sollten wir diese Zeit nachholen, wenn nicht jetzt? Zu oft sagt man doch „das mache ich später“.
Was hat euch dazu bewogen euch einen Ford Transit L3H3 zu kaufen?
Wir hatten drei wichtige Anforderungen nachdem wir unseren T5 verkauft haben: Preis, Stehhöhe und Allrad. All dies konnte uns unsere Transitte Irna bieten.
Mit zwei Hunden muss es einfach etwas mehr Platz sein und wir wollten erst vorerst auch als Alltagsfahrzeug nutzen können.
Welche Hürden bei der Anschaffung euren Ford Transit L3H3 waren schwierig zu meistern?
Ich zähle einfach mal die wenigen Monate danach mit als Hürden der Anschaffung.
Bei der Abholung hatte unsere Irna grad mal 51.000 km runter und war 1 Jahr zugelassen. Außerdem wurde sie nur von Ford selbst als Transportwagen genutzt. Als sie dann nach nur 4 Monaten in unserem Besitz einen Motorschaden hatte, war für uns der größte Schock. Die Jobs waren gekündigt, unsere Auszeit geplant.
Macht ihr alles an eurem Camper selbst oder lässt ihr schrauben?
ALLES selbst!
Niemand anderes außer wir hat je an unseren Camper handangelegt und darauf sind wir mehr als stolz… Nicht, weil es der geilste Innenausbau ist, sondern weil wir uns oft in die Haare gekriegt haben und weil ich den Hut vor Dominik ziehe.
Von Elektrik keinen Schimmer – aber er hat sich irgendwie alles selbst beigebracht.
Wir würden auch nichts machen lassen. Wenn wir etwas nicht können, bauen wir es eben anders. Das ist unsere Philosophie.
Wie lange habt ihr an eurem Ford Transit L3H3 gearbeitet, bis ihr losgefahren seid?
Das ist aufgrund des Motorschadens schwierig ganz genau zu sagen. Wir waren gerade mal mit der Innenverkleidung, der Hundebox und dem Bett fertig, da ist es passiert. Den Rest haben wir komplett in 2 Wochen erledigen müssen.
Zusammengerechnet haben wir also knapp über einen Monat gebraucht. (Und oh mein Gott, so war es nicht geplant und wir würden das auch nicht nochmal so machen).
Wieso reist ihr mit dem eigenen Fahrzeug und nehmt nicht einfach den Flieger?
Die Hunde…
Und der Spaß am daran, dass wir immer unabhängig sind. Es ist so vieles mit dem eigenen Van möglich. Außerdem schlafen wir gern im eigenen Bett in unserem Ford Transit L3H3.
Welche Länder habt ihr bereist und was waren eure Favoriten?
Auf unserer jetzigen Tour haben wir Dänemark, Schweden, Norwegen, Deutschland, Holland, England/Schottland & Äußere Hebriden und Irland bereist.
Favoriten?
Puh.
Sofort verliebt haben wir uns in Schweden. Alle sprechen nur von Norwegen und wie langweilig Schweden doch sei, aber bei uns stimmt dort das „Wohlfühl-Gefühl“ einfach.
Allerdings hat uns Schottland und besonders Harris nochmal umgehauen. Und ich spreche nicht von dem Wind dort.
Gab es Länder, in denen ihr als Camper-Reisende nicht so gut empfangen worden seid?
Bisher noch gar nicht, nein.
Am freundlichsten sind allerdings die Schotten. Hier wurde man nicht nur geduldet, sondern so herzlich angesprochen. Vielleicht lag es aber auch wieder an Max & Mubi.
Der Großteil der Briten scheint Hunde zu lieben.
Was war die längste Strecke, die ihr bisher am Stück gefahren seid? Was war die Schönste?
Wir fahren allerhöchstens 5-6 Stunden. Daher haben wir keine Rekordstrecke, die wir nennen können. Zum einen wollen wir den Hunden keinen Stress bereiten. Sie haben genug damit zu tun, jedes Mal einen neuen Abenteuerspielplatz vorzufinden, sobald wir die Schiebetür öffnen.
Und außerdem sind wir Genussfahrer.
Wir halten lieber hier und dort mal an, wenn wir etwas schönes entdecken und setzen uns nur grobe Ziele. Das war uns seit Anfang an wichtig und nimmt uns bis jetzt jeden Tag den Druck aus der Fahrerei.
Die schönste Strecke lag zwischen Jokkmokk und Kvikkjokk ganz im Norden Schwedens. Der Weg dorthin führt zum Sarek National Park. Diese Wildnis, diese Abgeschiedenheit und diese Weite vergessen wir niemals.
Wo übernachtet ihr, wenn ihr mit eurem Camper unterwegs seid? Campingplatz? Wildcampen?
Bisher waren wir genau zweimal auf einem Camping Platz und das nur in der Zeit, in der uns Freunde begleiteten. Wir lehnen es gar nicht richtig ab, aber es gab bisher zu viele schöne andere Möglichkeiten.
Die Wetterlage hat uns allerdings manchmal an unsere Grenzen gebracht, denn Sicherheit geht vor.
Gibt es Dinge, die euch an eurem Camper nerven? Oder generell am Vanlife?
Imke: Manchmal bedrückt mich das seltene Haare waschen.
Dominik: Nur die anderen Autofahrer.
Max: Wenn jemand Küchentür aufmachen will, wenn ich davor liege. (jedes Mal)
Mubi: Es gibt kein Sofa.
Nicht alles ist perfekt, was könnte man noch an eurem Ford Transit L3H3 besser machen?
Wir versuchen Irna immer aus Sicht der Hunde zu betrachten, daher könnte man wenig besser machen.
Hier und da fehlen noch einige Optimierungen, die wir in dem kurzen Zeitraum nicht geschafft haben und die unterwegs schwer zu erledigen sind.
Aber wir haben auch Träume. Ein Holzofen wäre genial. Oder eine längere Küchenzeile.
Der eine oder andere Camper gefällt euch sicher auch. Was wäre eure zweite Wahl?
Zweite Wahl haben wir gar nicht. Jetzt sind wir zufrieden, aber ob wir nochmal einen Ford nehmen würden….?!
Eine Spinnerei ist allerdings der VW MAN G90. Das wäre schon cool.
Wir verlieben uns auch häufiger in andere ältere Modelle, aber auch hier müssen wir nicht nur für uns denken.
Arbeitet ihr auch von unterwegs aus?
Nein. Wir fragen uns auch wie das von unterwegs gehen soll.
Ich denke in der Form wie wir reisen, ist es nicht möglich. Zwar haben wir auch nicht die entsprechenden Jobs, aber alleine das langsame WLAN, die Netzverbindung und das Datenvolumen nerven sogar uns manchmal.
Aber wir würden ehrlich gesagt auch nicht im Van arbeiten wollen, da wir dann viel zu viel verpassen würden.
Wir könnten unsere Arbeit so nicht zu 100% leisten und das Reisen wäre auch nicht das Selbe. Mal abgesehen, dass zwei Hunde auch jede Menge Zeit in Anspruch nehmen.
Wir würden immer nur fahren, arbeiten, spazieren gehen. Wäre das dann noch das Reisen, wie man es sich vorstellt?
Wenn wir so jedoch mal unterwegs einen Job finden, ist das etwas anderes. Das wäre cool, um die Zeit noch etwas zu verlängern.
Wo soll es als nächstes hingehen mit eurem Camper? Plaudert doch ein bisschen aus dem Nähkästchen!
Morgen sind wir in London, was sicherlich sehr aufregend wird. Danach fahren wir Richtung Schwarzwald zu meinem Bruder und auf das Busbastler Basecamp. Das Wochenende wird sicherlich relativ erholsam, bevor wir gen Süden nach Portugal düsen.
Den Winter wollen wir dort und in Südspanien verbringen. Auch was unsere Route angeht, bestimmen unsere zwei Border Collies wo wir zu welcher Jahreszeit sind.
Sofern es mit den nötigen Vorbereitungen klappt, wollen wir uns selbst noch ein Verlobungsgeschenk machen und um Weihnachten rum nach Marokko schippern.
Danke das ihr euch die Zeit genommen habt und wir euren Ford Transit L3H3 bestaunen durften. Wer die beiden weiter verfolgen will, der schaut doch mal hier bei Instagram vorbei.
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