Unterbodenschutz am Wohnmobil
Rostbehandlung Teil III
Unterbodenschutz am Wohnmobil ist immens wichtig, denn der Boden bekommt wohl am meisten ab. Salz, Wasser, Staub, Dreck, Sand und alles was eben sonst noch so auf den Straßen und Pisten dieser Welt rumliegt.
Kein Wunder ist dies der perfekte Raum für unseren ungeliebten Freund den passenden Nährboden zu finden. Ein Stein schlägt von unten an deinen Boden, das Metall ist blank, der Rost freut sich.
Lass es gar nicht erst soweit kommen, dass du dein Gaspedal irgendwann durch das Bodenblech drücken kannst. Unterbodenschutz ist hier das Stichwort. Den Unterboden vor Abnutzung schützen und deine Karosserie gegen Rost haltbar machen. Das ist das Thema in diesem Artikel.
In unserer kleinen Rost-Reihe hatten wir schon das Thema „Rost behandeln“ und auch „Hohlraumkonservierung“ angesprochen. Auch zwei Dinge denen du Aufmerksamkeit schenken solltest.
Wann brauchst du einen Unterbodenschutz am Wohnmobil?
Es kommt ein wenig auf dein Fahrzeug an. Hast du einen Van, ein klassisches Wohnmobil und dann auch, ob alt oder neu.
Bei einem Van und einem älteren Wohnmobil, dass in der klassischen Holz-Sandwich-Bauweise gefertigt wurde, ist der Unterbodenschutz auf jeden Fall ein Thema.
Bei neuen Wohnmobilen mit einer GFK-Kabine musst du dich nur um dein Fahrgestell kümmern. Das entsprechend zu konservieren ist auch absolut ratsam.
Unterbodenschutz? Auch der Boden ist doch lackiert!
Heutzutage werden alle Autos ab Werk mit einem Unterbodenschutz ausgeliefert. Das war nicht immer so, aber ist auch schon lange so.
Ein wirksamer Unterbodenschutz ist ein dauerelastischer Aufstrich, der dick aufgebracht wurde, um auch Steinschlägen standzuhalten. Ein moderner Unterbodenschutz ist schon lange nicht mehr auf Bitumen-Basis.
Heute werden Mittel auf PVC-Basis genutzt die durch Weichmacher und Additive dauerelastisch gehalten werden. Im privaten Bereich werden Wachs basierende Mittel angeboten, da hier die Verarbeitung einfacher ist.
Leider sind diese Beschichtungen extremsten Witterungen und Umständen ausgesetzt und halten lange nicht ein ganzes Fahrzeugleben durch. Es wird empfohlen alle fünf, bis acht Jahre den Unterbodenschutz auf Risse und abgeblätterte Teile zu untersuchen.
Ist dies der Fall, solltest du dich ran machen und den Unterbodenschutz erneuern.
Alten Unterbodenschutz am Wohnmobil entfernen oder nicht?
Hast du festgestellt, dass du deinen Unterbodenschutz erneuern musst, kann es unangenehm werden, muss es aber nicht.
Als erstes solltest du deinen Fahrzeugboden erst einmal gründlich reinigen und dann auch mindestens einen Tag trocknen lassen. Untersuche die Risse genau.
Entferne rund um die Risse den alten Schutz, um nach möglichem Rost zu schauen, der sich vielleicht darunter gebildet hat. Findest du keinen Rost, kannst du nach einer guten Reinigung den neuen Unterbodenschutz einfach über den Alten aufbringen.
Willst du es ganz genau wissen, solltest du den alten Unterbodenschutz komplett entfernen. Dies ist wohl einer der unangenehmsten Aufgaben, die dich an einem Fahrzeug erwarten können.
Egal wie du hier vorgehst, es wird immer viel Dreck und Staub geben. Deck doch von daher gleich mit einem Einteiler, einer Schutzbrille und vor allem mit einem Atemschutz ein.
Den alten Unterbodenschutz kannst du mit einem Spachtel abschaben oder mit einer Drahtbürste an einem Winkelschleifer entfernen bis nichts mehr da ist. Benutzt du dann noch ein speziellen Entferner für Unterbodenschutz, geht es nochmal leichter.
Findest du trotzdem Rost an deinem Unterboden, solltest du den vor dem Auftragen von neuem Unterbodenschutz natürlich behandeln.
HIER haben wir es für dich zusammengefasst wie du mit Rost an deinem Wohnmobil am besten umgehst.
Welcher Unterbodenschutz am Wohnmobil ist wirksam?
Zum Selbermachen werden meist Mittel basierend auf Wachs aufgrund ihrer Verarbeitung empfohlen. Auf jeden Fall ist beim selbst machen eins angesagt – die Verarbeitungshinweise der Hersteller gut durchlesen und auch entsprechend einhalten.
Sonst wirst du an der Arbeit nicht lange Freude haben. Eine fettfreie und saubere Oberfläche hören sich immer super leicht machbar an, sind es aber meist nicht.
Auch können wir die Fülle an Hausmittelchen, die du im Internet finden kannst, nicht ans Herz legen. Ein guter Unterbodenschutz sollte in der Regel diffusionsoffen und wasserabweisend sein.
Einfach gesagt: Es sollte Wasser nach außen transportieren können, aber von außen kein neues reinlassen.
Wasser kann sich durch die Temperaturunterschiede von innen und außen auch in deiner Isolation bilden oder eben zwischen dem aufgebrachten Unterbodenschutz und deiner Karosserie, vor allem wenn kleinste Lufteinschlüsse übrig geblieben sind.
Elaskon USB ist ein auf Mittel basierend auf Wachs mit einem bestimmten Bitumen-Anteil. Diesen Unterbodenschutz, richtig aufgebracht, sorgt für einen mechanischen wirksamen Schutz gegen Steinschlag und verträgt sich auch mit deinem alten Unterbodenschutz.
Außerdem wird dein Unterboden vor Korrosion geschützt.
Von Würth gibt es einen Unterbodenschutz, welcher komplett auf Bitumen-Basis arbeitet. Wer auf Chemie vertraut und auf Masse zählt, für den ist das wohl das richtige Mittel.
Der Bitumen-Schutz wird dick und großflächig aufgebracht und ist somit ein wirksamer Schutz gegen Steinschläge. Die Verträglichkeit mit älterem Unterbodenschutz ist auch gegeben, da die Industrie in vergangener Zeit oft auch mit Bitumen gearbeitet hat.
Vorteil beider Produkte ist eindeutig, dass du beide auch fertig in der Sprühdose kaufen kannst. So ersparst du dir die Anschaffung einer Sprühpistole.
Steinschlagschutz ist Unterbodenschutz am Wohnmobil!?
Manche Hersteller verkaufen neben ihren Unterbodenschutzmitteln auch noch Steinschlagschutz. Meiner Meinung nach will man dir damit nur an den Geldbeutel.
Ein gutes Unterbodenschutzmittel sollte auch einen wirksamen Steinschlagschutz mit sich bringen. Ist das nicht der Fall, such dir was anderes und zahl nicht zweimal aber vor allem – arbeite nicht zweimal!
Verarbeitung und den Unterbodenschutz auf deinen Camper bringen
Alle Hersteller haben unterschiedliche Verarbeitungshinweise. Das macht manches aufwendiger und manches eben leichter bei der Handhabung. Möchtest du es so einfach wie möglich haben, kommst du an den Sprühdosen vieler Hersteller nicht vorbei.
Alles sauber machen, entfetten und rauf damit.
Für die Umwelt ist das natürlich doppelt belastend. Erst die vielen Dosen, dann noch die Treibhausgase. Hast du einen Kompressor und eine Druckbecherpistole daheim dann nehme die anschließende Reinigung auf dich und tu der Umwelt was Gutes.
Alles haben wohl alle Mittel gleich:
Sie Benötigen einen sauberen fettfreien Untergrund zum Aufbringen damit sie lange kleben. Der Aufwand ist auf gar keinen Fall zu unterschätzen.
Was kostet dich ein Unterbodenschutz am Wohnmobil?
Die Kosten sind auch super individuell. Wie groß ist dein Camper, besserst du nur aus oder machst du den ganzen Boden neu. Kaufst du Sprühdosen, die sich die Hersteller zahlen lassen, oder einfach nur Gebinde, bei welchen du das Equipment benötigst?
Aber Richtwerte gibt es allemal. Kaufst du dir Elaskon USB in einem ein Liter Gebinde, reicht es ca. für zwei bis drei Quadratmeter. Mit 12 Euro bist du hier dabei. Eine Sprühdose mit gerade mal 500 ml kostet dich fast 10 Euro, sprich 20 Euro bei zwei bis drei Quadratmeter.
Bei einem ganzen Camper solltest du mit allen Hilfsmitteln, Entfernern und was du sonst so brauchst mit sicheren 150 Euro rechnen. Musst du dabei noch Roststellen ausbessern wird es nochmal ein bisschen teurer.
Passport Diary und Unterbodenschutz am Wohnmobil
Ein Unterbodenschutz ist eine gute Sache, wenn du deinem Camper ein langes Leben wünschst. Von unten kann der Rost effektiv und unbemerkt wirken. Wie oft schaust du deinen Camper auch schon von unten an? Das sind nur ein paar wenige Male im Jahr.
Schließe diesen Rostherd gleich aus und reise entspannt. Egal ob du über salzige Straßen oder steinige Pisten fährst. Mit einem Unterbodenschutz reicht einmal im Jahr ein guter Blick unter deinen Camper, um die ein Bild zu machen.