Rost entfernen am Wohnmobil
ABER wie am besten? Teil II
Was Rost am Wohnmobil genau ist, hatten wir ja HIER schon erklärt. Was bisher auf der Strecke blieb – wie du den braunen Plagegeist am besten wieder von deinem geliebten Womo bekommst.
Komplett runterschleifen, umwandeln, versiegeln? Es gibt viele Wege, die deinem Traumcamper ein langes Leben bescheren. Wir haben uns mal mit verschiedenen Wegen und Mittelchen befasst und wollen dir hier nichts vorenthalten.
Sind deine Hohlräume auch schon älteren Semesters oder hat der Rost sich an schon an deinem Unterboden abgesetzt, dann haben wir HIER und HIER Wege und Lösungen zusammengefasst, wie du den Rost entfernen kannst.
Rost an deinem Wohnmobil – ab wann solltest du reagieren?
Sofort. Zögere nicht lange, wenn du kleine Rostflecken oder auch Rostblasen entdeckst. Oftmals siehst du hier nur die Spitze des Eisbergs und darunter verbirgt sich noch viel mehr. Wenn es dann an tragende Teile geht, kann es schon zu spät sein, wenn du noch länger wartest. Also – tu deinem Auto was Gutes und geh das Thema so schnell wie möglich an.
Wie du den Rost am Wohnmobil am besten behandelst
Auch hier gibt es viele Wege, welche an das Ziel führen. Nach Entdecken solltest du erst mal das Ausmaß klarstellen. Dann kannst du entscheiden, ob schweres Gerät benötigt wird oder ein bisschen Schleifpapier schon ausreicht.
Die Reihenfolge, die sich bewährt hat, ist aber immer die gleiche:
1. Groben Rost entfernen
2. Feinen und tief sitzenden Rost abschleifen oder mit einem „Turbo Igel“ behandeln
3. Den übrigen Rost in den Poren etc. mit einem Rostumwandler oder einem Rostschutzöl behandeln
4. Primer und Lack auftragen
Dieses Komplettprogramm gegen Rost lassen die betroffenen Stellen schnell wieder neu aussehen. Das Ganze ist natürlich nur erfolgreich, wenn das Metall noch nicht betroffen ist. Ist das schon der Fall, kommen auch noch Schweißarbeiten hinzu.
Rost von deinem Camper entfernen – wie und mit welchem Werkzeug
Hier gibt es eine Hülle und Fülle an Möglichkeiten. Angefangen mit dem Schraubenzieher bis hin zur Flex mit Drahtbürstenaufsatz.
Den groben Rost bekommst du ohne größere Probleme entfernt. Wichtig dabei ist, dass du eine gute Schutzbrille trägst. Rost ist immer noch Metall und oft sind die Teilchen und Partikel scharfkantig. Das mögen deine Augen gar nicht.
Den feineren Rost solltest du mit einer Fächerscheibe oder einem Turboigel behandeln. An schwer zugänglichen Stellen, so gut es geht, mit dem Schleifpapier.
Wichtig dabei ist – auch wenn die Arbeit nicht die schönste ist – je gründlicher du jetzt vorgehst, desto weniger Chancen hat der Rost sich wieder zu bilden.
Ein Luftdruck betriebener Nadelhammer ist ein super Werkzeug, um den Rost bis in die Poren zu entfernen und auch in enge Ecken zu kommen. Auch wenn so ein Teil meist in keiner privaten Werkstatt parat liegt, lohnt es sich, wenn deine Konservierung umfangreicher wird, hier zu investieren. Mit ca. 70 Euro bist du dabei und sparst dir eine Menge Ärger. Bedenke aber – du brauchst Druckluft und die passende Schutzkleidung. (Kopfhörer und Schutzbrille)
Sandstrahlen oder auch Trockeneisstrahlen ist wirklich nur für den Fachmann mit einer entsprechenden Anlage. Willst du es ganz sauber haben, kommst du aber fast nicht drumherum. Eine Stahlkabine für ein ganzes Fahrzeug ist rar, daher ist es entsprechend teuer, wenn du diese Arbeit machen lässt.
Das richtige Werkzeug für Rost im Wohnmobil
- Winkelschleifer mit Drahtbürste oder Fächerscheibe
- Drahtbürste
- Flacher großer Schraubenzieher
- Akkuschrauber mit Drahtbürste
- Druckluft betriebener Nadelhammer
- Sandstrahlen
- Trockeneisstrahlen
Porentief Rost entfernen – auch der Rest am Wohnmobil muss weg
Hast du erst einmal den groben Rost entfernt und alles bis auf das blanke Metall heruntergearbeitet, ist es jetzt an der Zeit dem braunen Plagegeist ganz den Gar auszumachen. Auch hier hast du zwei Wege, welche du gehen kannst: Einmal alle Poren mit einem Roststopper füllen oder eben das Metall mit einem Rostumwandler behandeln.
- Entscheidest du dich für den Roststopper, wie zum Beispiel Owatrol Öl, ist die Behandlung ganz einfach. Du musst das Öl in drei Schichten auftragen, wobei du pro Aufstrich ca. 10 Minuten wartest. Das Öl breitet sich großflächig auf dem Metall aus, füllt dabei alle Poren und verdrängt Luft und Wasser. Es deckt verbliebenem Rost einfach und effektiv ab.
- Ein Rostumwandler, wie zum Beispiel Fertan, hingegen wandelt verbliebenen Rost um und bildet eine Schutzschicht über dem blanken Metall. Der umgewandelte Rost wird dann einfach mit heißem Wasser vor dem Lackieren abgewaschen. Dabei bleibt die Schutzschicht bestehen, da diese wasserabweisend ist. Ganz wichtig bei Fertan sind die Reaktions- und Trocknungszeiten. Die dauern deutlich länger als bei einer Behandlung mit Owatrol. Auch solltest du beim Arbeiten mit Fertan entsprechende Schutzkleidung tragen, da es gesundheitsschädlich ist. Außerdem kann es Lack bleichen und du solltest es daher sofort abwaschen, wenn es auf deinen Lack kommt. Du musst einfach vorsichtiger arbeiten.
Der Lack – das Ende des Rosts am Wohnmobil
Bevor du die entrostete Stelle wieder lackierst, solltest du eine Grundierung auftragen. Hier empfiehlt sich ein schnellhärtender Füller. KSD hat hier ein Zweikomponentensystem auf dem Markt, das nicht nur eine gute Basis für die Lackierung bietet, sondern auch noch überzeugende Rostschutzeigenschaften mit sich bringt.
Beim Auftragen solltest du das Mischverhältnis und auch die Trockenzeiten im Auge behalten. Machst du hier alles richtig, steht einer guten Lackierung nichts im Weg.
Was auch beim Lack gilt: Greife lieber zu einem guten Produkt aus dem Fachmarkt anstatt zur Baumarkt Farbe. Das hält dann auch, was es verspricht und du musst das Thema Rost erst Jahre später wieder angehen.
Wir, unsere Oldtimer und der Rost
Auch wir im Team werden nicht verschont. Paul musste an seiner Emma einiges an Rost behandeln. Dort kam Owatrol und ein gewöhnlicher Lack Primer zum Einsatz.
Ich habe an unserem LKW das Chassis komplett mit Fertan behandelt und einen speziellen Chassis Lack darüber lackiert. Leider habe ich bei der Rostentfernung damals an einiges Stellen nicht gründlich gearbeitet und muss das Thema nun nochmal angehen. An den gut erreichbaren Stellen wiederum sehe ich bis heute keine Probleme.
Es gibt einige Möglichkeiten Rost zu stoppen und deinem Camper ein langes Leben zu schenken. Fakt ist – arbeitest du gründlich und investierst ein bisschen mehr Zeit und Arbeit, dann ist das Thema Rost für viele Jahre erst einmal passe.
Fakt ist leider auch, dass unser nerviger Freund niemals aufgeben wird. So muss jeder von uns das Thema Rost immer im Auge behalten!