Was ist die beste Klo-Variante?
Was die beste Variante der unterschiedlichen Kloausführungen ist, lässt sich sicherlich nicht pauschal beantworten. Dieser Beitrag zum Thema Campingklo soll dir aber bei der Entscheidungsfindung helfen.
Dir werden die unterschiedlichen Klos mit ihren unterschiedlichen Vor- und Nachteilen aufgeführt.
Neben dem Anschaffungspreis ist gerade das Handling in der täglichen Nutzung sowie wohl mit am wichtigsten: die Entleerung als Bewertungskriterium zu berücksichtigen.
Welche Wohnmobil-Toiletten gibt es?
Um dir für den Anfang einen Überblick über die unterschiedlichen Modelle zu geben, findest du hier die Quick-Facts zu den Wohnmobil-Toiletten:
- Die Chemietoilette/Kassettentoilette: Der Klassiker im Wohnmobil mit einem kombinierten Tank für Flüssiges und Festes.
- Zerhackertoilette: Die Fäkalien werden geschreddert und in einem separaten Schwarzwassertank gespeichert.
- Die Trenntoilette: In zwei unterschiedlichen Behältern werden Poo und Pipi aufgefangen.
In diese drei Wohnmobil-Toilettentypen lassen sich die gängigen Modelle unterteilen. Etwas genauer betrachtet gibt es gerade was die Nutzung und Entleerung der Wohnmobil-Toiletten betrifft noch Unterschiede in den unterschiedlichen Bauweisen.
So ist gerade der technische Aufbau der immer beliebteren Trocken- bzw. Trenntoiletten interessant und bietet sich für den Selbstbau an. Einen separaten Abschnitt zum Thema Trenntoilette erstellen wir aktuell für dich.
Die Chemietoilette im Wohnmobil
Wer schon mal auf Festivals war, der kennt auch die sogenannten Chemietoiletten. Dort stehen sie als so genannte Dixi-Klos.
Das Prinzip ist relativ einfach: Unter der Klobrille befindet sich ein Auffangbehälter. Sowohl Festes und Flüßiges landen in einem Behälter. Wo man bei den Dixi-(Plumps)Klos direkt alle Hinterlassenschaften sehen kann, besitzen die Chemieklos für das Wohnmobil noch eine Kloschüssel und einen Klappmechanismus oder eine Art Schieber, welcher Kloschüssel und Fäkalientank zumindest für einen Moment voneinander trennt.
Nach dem Geschäft wird diese manuell betätigt. Diese Öffnungsfunktion kann aber auch schon mit einer Spülfunktion verbunden sein. An der Seite (oder auch in dem Korpus selbst) der Chemietoilette befindet sich der Wassertank für die Spülung. Dieser wird durch ein Rad oder Knopf betätigt, und Wasser fließt durch ein kleines Rohr in die Toilette und sorgt dafür, dass das Geschäft im Tank landet. Wie bei einer normalen Toilette sollte eine Bürste für die Sauberkeit natürlich nicht fehlen.
Mittels einer chemischen Substanz, welche in den Toilettenbehälter gefüllt wird, werden Fäkalien, Urin sowie auch Toilettenpapier z.T. zersetzt und schlechte Gerüche mit dem charakteristischem Chemieklogeruch überdeckt.
Beim Kauf des Klopapiers sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieses sehr dünn ist und somit leichter zersetzt werden kann. Im Idealfall kauft man sich spezielles wasserlösliches Camping-Toilettenpapier.
Ebenfalls erleichtert eine kleine Anzeige an der Toilette den Überblick des Füllstands. Diese Art der Anzeige ist meist bei höherpreisigen Chemietoiletten in den Wohnmobilen zu finden.
Natürlich sollte auch diese Toilette in regelmäßigen Abständen entleert werden wobei auch hier gilt- niemals einfach in der Natur entsorgen. Die fest installierte Chemie-Toiletten besitzen meist eine von außen zugängliche Klappe.
Über diese lässt sich der kleine Fäkaltank relativ bequem von außen entnehmen und zur nächsten ausgewiesenen Entsorgungsstelle transportieren. Der entleerte Fäkaltank – der entweder getragen oder bei größeren Modellen auch auf kleinen Rollen gezogen werden kann – wird vor dem wiedereinsetzen mit entsprechenden Chemikalien versehen.
Vorteile einer Wohnmobil Chemietoilette
Vorteil einer solchen Chemietoilette im Wohnmobil ist z.B. der Anschaffungspreis. Die einfachsten Modelle (auch unter dem Begriff Porta-Potti bekannt) sind schon für rund 50 EUR zu kaufen. Wenn man sich an die Gerüche “gewöhnt” hat ist das entleeren recht schnell erledigt. Durch die angesprochenen Verriegelungsmechanismen blickt man immer in ein sauberes Klo. Durch eine Wasserspülung fühlt es sich fast ein wenig wie zu Hause an.
Nachteile der Chemietoilette im Wohnmobil
Nachteile sind allerdings der Wasserverbrauch sowie der Gebrauch von Chemie, welcher unserer Umwelt nicht guttut. Je nach Volumen der Kassettentoilette muss relativ häufig eine Entsorgungsstation angefahren werden. Durch die gemeinsame Entsorgung von Fäkalien inklusive dem Spülwasser entsteht schnell eine große Flüssigkeitsmenge.
Die Zerhackertoilette im Wohnmobil
Wer die Anschaffung und den Einbau einer Zerhackertoilette plant, muss schon mit einem gewissen technischen Aufwand rechnen. Wie der Name schon sagt, werden die Fäkalien in der auch als Häckslertoilette bekannten Wohnmobilklo-Variante durch einen verbauten Elektromotor mit Häcksleraufsatz zerkleinert.
So entsteht ein Brei, welcher üblicherweise über eine Pumpe in einen separaten Tank geleitet wird.
Da im Spülvorgang auch noch zusätzlich Wasser beigemischt wird, verbraucht der Vorgang nicht nur Energie für den Zerhackermotor, sondern auch für die Spül- bzw. Abwasserpumpe.
Der extra Tank wird auch als Schwarzwassertank bezeichnet und ist damit neben Frisch- und Grauwassertank Nummer drei – den es zu bedienen und zu pflegen gilt.
Vorteile einer Zerhackertoilette im Wohnmobil
Ein geschätzter Vorteil an den Zerhackertoiletten ist die bequeme Entsorgung. Der Schlauch des Schwarzwassertanks muss lediglich an der Entsorgungsstation positioniert werden, der Rest läuft sprichwörtlich von alleine. Es muss keine Toilettenkassette mühsam ausgebaut, geleert und wieder eingebaut werden.
Nachteile einer Zerhackertoilette im Wohnmobil
Ein Nachteil für Wohnmobil Selbstausbauer ist sicherlich der technische Mehraufwand. Ein extra Festtank, Pumpen etc. müssen verbaut und betrieben werden. Die Nutzung kostet neben dem Spülwasser extra Strom um die Hinterlassenschaften in den Festtank zu befördern.
Achtung!
Die Feststoffe (Fäkalien) aus der Trenntoilette NIEMALS im Bio-Müll entsorgen (auch nicht mit kompostierbarer Tüte). Die Feststoff-Tüte gehört in den Restmüll (wie gebrauchte Windeln auch).
Alternativ: Entsorgung allenfalls im eigenen Komposthaufen mit mindestens zweijähriger Umlaufzeit. Erst dann wird unbedenklicher Kompost draus.
Hallo Tom,
besten Dank für deine Ergänzung! Der Absatz ist noch einmal etwas angepasst worden. Hast du selbst schon eine Trenntoilette im Einsatz?
VG Arne
Den Urin 1:10 verdünnen – ist ein hervorragender Dünger.
Den festen Faces mit Milchsäurebakterien vermischen. Dadurch wird er fermentiert und stink nicht. Zusammen mit Holzkohle wird das eine prima Erde. Siehe nach unter „Terra Preta“:
Grüsse
Was ist denn z.b. mit „Pharao´s Rache“ auf dem Trenn-WC? Sprich jemand hat mal Dünnpfiff? Dann ist die Schüssel oft mal schnell lecker ausgefüllt und wird auf normalem WC aber genauso schnell wieder mit reichlich Wasser spülen sauber. Und auf dem Trenn-WC? Da kann man ja schlecht Wasser reinkippen um die Überreste zu entfernen? Wie also isses mit der Sauberkeit bei Trenn-WCs?