Wintercamping im Wohnmobil
Essenzielle Richtlinien und wichtiges Zubehör
Wenn der malerische Wintereinbruch vor der Türe steht, gibt es für uns Camper Reisende nur zwei Möglichkeiten: Den eigenen Camper in den wohlverdienten Winterschlaf schicken oder ihn winterfest machen, um weiterhin darin reisen und leben zu können. Dafür braucht es allerdings weit mehr als eine warme Kuscheldecke und gesetzlich vorgeschriebene Winterreifen.
Es steckt zwar keine Wissenschaft hinter Wintercamping im Wohnmobil, allerdings braucht es eine solide Planung, bei der man so einiges beachten muss. Immerhin sollte man sein Fahrzeug top in Schuss bringen, um herausfordernde Wintermonate so problemlos wie möglich zu überstehen. Die Vorbereitung aufs Überwintern im Wohnwagen stellt aber kein Hindernis dar, denn wie gesagt: Planung ist die halbe Miete!
Wir haben euch im heutigen Artikel etliche Richtlinien und Tipps in drei Kategorien aufgeteilt, damit ihr einen besseren Überblick über die Thematik habt:
- Wichtige Kontrollen vor der Reise bzw. vor dem Überwintern
- Wintercamping Zubehör für ein winterfestes Fahrzeug
- Wintercamping Zubehör für Camper Reisende
Schnappt euch eine heiße Tasse Kaffee oder Tee, kuschelt euch in eine warme Decke und lasst euch von unseren Vorschlägen zur Causa Wintercamping im Wohnmobil inspirieren!
Wintercamping im Wohnmobil: wichtige Kontrollen vor der Reise bzw. vor dem Überwintern
Bevor man mit dem Wohnmobil guten Gewissens Überwintern kann, müssen übliche Routinekontrollen vorgenommen werden. Dazu zählt nicht nur der TÜV, sondern auch regelmäßig Bremsen testen, Reifendruck messen und Öl checken. Das ist aber noch lange nicht alles!
Bevor man sich mit seinem Wohnmobil ins Wintercamping Abenteuer stürzt, sollte man:
- die gesamte Karosserie auf Rost, Risse, Schäden oder angehende Komplikationen absuchen und gegebenenfalls reparieren (Unterboden nicht vergessen!)
- geeignete Winterreifen anbringen (gebrauchte Winterreifen benötigen mindestens vier Millimeter an Profiltiefe!) und Schneeketten für etwaige Bergtouren einpacken
- Seitenfenster und Dachluken auf eventuelle undichte Stellen absuchen
- Motor, Heizung, Lichtanlage, Wischanlage und Co. überprüfen
- Batterien kontrollieren und bei Bedarf neu aufladen
- Erste Hilfe Kasten und Notfallapotheke einpacken und aufstocken
- Starthilfekabel und Abschleppseil verstauen
- Klappspaten, Eiskratzer, Handbesen und bestenfalls noch einen Türschlossenteiser einpacken
- Frostschutzmittel in Kühler und Scheibenwaschanlage aufstocken
- Wasseraufbereitungsanlage bzw. Wassertanks mit Frostwächter ausstatten
- ADAC Mitgliedskarte auf Gültigkeit überprüfen
Wintercamping im Wohnmobil – fünf unverzichtbare Dinge für ein wintertaugliches Wohnmobil
- Winterreifen und Schneeketten: Winterreifen sind ein klares Muss und nicht umsonst schon lange gesetzlich vorgeschrieben. Ohne Winterreifen wird man nicht nur zur Bußgeldkasse gebeten, man bringt außerdem auch sich und andere in Gefahr. Winterreifen sollten für jeden Camper Reisenden oberste Priorität haben.
- Schneeschaufel und Klappspaten: Diese beiden Helferlein wird man so gut wie täglich in Gebrauch nehmen, daher sind sie unverzichtbar fürs Wintercamping im Wohnmobil.
- Frostschutz für den Camper: Ohne Frostschutz geht leider gar nichts. Habt bestenfalls eine ganze Flasche als Ersatz im Camper verstaut, denn davon hat man lieber zu viel als zu wenig an Bord!
- Gasflaschen Vorräte aufstocken: Im Winter verbringt man mehr Zeit in seinen eigenen vier Wänden. Das ist im Wohnmobil nicht anders. Man hat mehr Zeit zum Kochen und mehr Lust auf warme Speisen und heiße Getränke. Habt daher immer mindestens eine befüllte Ersatzflasche dabei.
- Frostsichere Stromkabel: Mit einem frostsicheren Stromkabel seid ihr fürs Wintercamping allemal gewappnet!
Wintercamping im Wohnmobil – Wintercamping Zubehör für Camper Reisende
Nachdem man sein Fahrzeug winterfest gemacht hat, kann man sich auf sich selbst konzentrieren. Der Winter stellt insbesondere im nördlichen Europa eine große Herausforderung für Camper Reisende dar. Aber auch im Süden Europas, etwa in Portugal, Spanien oder Griechenland, legen Kälte, Nässe und andere Witterungen in den Wintermonaten kaum Pausen ein. Nachts und früh morgens kann es vielerorts ganz schön frisch werden.
Wie dem auch sei, folgende Ausrüstung muss mit:
- Thermounterwäsche: Thermounterwäsche bzw. Skiunterwäsche ist ein absolutes Muss, wenn es um Wintercamping im Wohnmobil geht. Er sorgt insbesondere nachts, wenn ein Baumwoll Pyjama alleine nicht mehr ausreicht, für Wärme und Gemütlichkeit. Kümmert euch um ausreichend warme Kleidung. Dicke Wollsocken, Pulli, Winterjacke, Haube, Schal, eben alles, was man im Winter so braucht!Skiunterwäsche:
- Die richtige Bettwäsche und ein extra Schlafsack: Im Winter ist es natürlich wichtig, nicht zu frieren und das ist im Wohnmobil oft eine Herausforderung. Gegen nächtliche Gänsehaut hilft nicht nur ein für die kalte Jahreszeit geeigneter Schlafsack, sondern die richtige Bettwäsche. Die besten Materialien für winterfestes Bettzeug sind Flanell, Frottee oder Biber. Lies mehr dazu in unserem bereits veröffentlichten Artikel. Übrigens: Es gibt auch beheizbare Schlafmatten, die für optimalen Wärmekomfort im Camper Bett sorgen!
In unserem Artikel Bettwäsche im Wohnmobil erfahrt ihr mehr.
- Isomatten und Heizmatten: Muss man im Winter mit einem eisigen Boden rechnen, wenn man keine Fußbodenheizung im Wohnmobil verbaut? Nein, man muss sich nicht zwingendermaßen eine teure Wohnmobil Fußbodenheizung einbauen – Isomatten oder Heizmatten leisten prima Dienste und halten eure Füße genauso gut warm wie eine fix verbaute Wohnwagen Fußbodenheizung. Diesbezüglich haben wir übrigens bereits einen sehr ausführlichen Artikel verfasst. Wer im Wohnmobil überwintern möchte, sollte hierbei keine Kosten sparen und sich eine qualitativ hochwertige Heizmatte zulegen! Auch eure Vierbeiner werden es euch danken!
Mehr zum Thema ‚warme Füße‘ findet ihr in unserem Artikel Fußbodenheizungen für Wohnmobile und Wohnwagen
- Gefütterte Arbeitshandschuhe und festes Schuhwerk: Damit seid ihr für einen schneereichen Wintereinbruch gewappnet.
- Beheizbare Einlegesohlen: Damit ist man auch bei Minustemperaturen bestens gerüstet. Solche akkubetriebenen, wiederaufladbaren und waschbaren Einlegesohlen bieten sowohl Wärme, als auch Flexibilität. Die Sohlen können sogar auf die entsprechende Größe zurechtgeschnitten werden.
Ein weiterer wichtiger Tipp: Bei kaltem Wetter ist es nicht nur wichtig, sich warm zu halten, sondern auch ab und an zu lüften! Mehrmals täglich Stoßlüften, dabei die Heizung ausmachen und Frischluft reinlassen sorgt für ein angenehmes Raumklima.
Wintercamping im Wohnmobil – Fazit
Schneebedeckte Felder, glasklare Bergluft, idyllische Naturschauspiele und märchenhafte Routen. Wintercamping im Wohnmobil kann traumhaft schön sein – wenn man gut vorbereitet ist! Und das sollte man auch sein, denn in einem rollenden Zuhause mit nur wenigen Quadratmetern kann es schnell mal klirrend kalt und äußerst unangenehm werden!
Eines ist sicher: Wintercamping im Wohnmobil ist kein romantisches Wintermärchen und sollte auch nicht so handgehabt werden. Mit dem Wohnwagen Überwintern ist nicht für jeden geeignet. Manche Menschen werden es hassen und für andere Menschen gehört es nunmal zum Leben dazu. Eine solide Planung vor der Abreise rettet jedenfalls jeden vor eisigen Überraschungen. Kümmert euch um soliden Schutz gegen jedwede Witterung – für euer Wohnmobil und für euch selbst – damit ihr am Ende in keinster Weise kalte Füße bekommt.