Der Sprinter als ideale Basis für den Ausbau
Der Mercedes Sprinter als Wohnmobil Basisfahrzeug ist ein beliebtes Modell für viele Selbstausbauer. Die Ersatzteillage ist weltweit gut und es finden sich jede Menge Sprinter in unterschiedlichen Ausführungen auf den einschlägigen Verkaufsplattformen.
Neben meinen generellen Überlegungen zur Fahrzeugwahl findest du in diesem Beitrag noch eine „Basisfahrzeug Story“ zum Sprinter mit Kofferaufbau von Finn und Ella.
Wir hoffen unterstützt auch dich bei der Auswahl deines Traumbusses.
Bei mir (Arne) sollte es auch ein Sprinter werden. Nach nicht all zu langer Suche konnte ich den Kauf meines Mercedes Sprinter Van besiegeln.
Nächster Stopp sollte die Zulassungsstelle sein. Von da an wurde mein zukünftiger Campingbus Namens „Hugo“ Teil der Familie. Der Sprinter Bj. 1998 war in seinem früheren Leben ein Werkstatt-Kastenwagen, der nun zum Wohnmobil umgebaut wird.
Auch wenn ich mich im Rahmen meiner Bussuche auf den Sprinter eingeschossen habe, gibt es doch auch eine Reihe weitere beliebter Basisfahrzeuge. Diese sollen zumindest nicht unerwähnt bleiben.Für welches Modell du dich am Ende entscheidest, hängt sicherlich von individuellen Vorlieben oder einfach dem Angebot ab, auf welches man stößt.
Jeder der vorgestellten Kastenwagen besitzt seine Besonderheiten. So ist z.B. der Fiat Ducato als Wohnmobil beliebt, da er eine relativ großzügige Breite besitzt, was den Einbau von Querbetten erlaubt.
Dies spart Platz im Innenraum. Große Unterschiede entstehen auch durch die Art des Antriebs und wie die Kraftübertragung umgesetzt ist (Front- Hecktriebler). Je nach Bauart ist die Bodenhöhe entsprechend höher oder niedriger. Mercedes Sprinter sind z.B. im Vergleich relativ hoch.
Welches der genannten Modelle für den Selbstausbau am besten passt hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Neben dem „Wünsch-dir-was-Faktor“ spielt natürlich auch das Budget für den Camperkauf eine Rolle.
Hochdach oder sogar extra Hochdach? Wo die Stehhöhe z.b. bei einem Bulli (ohne Hochdach) gar kein Thema ist, spielt sie bei Kastenwagen eine größere Rolle.
Mit einem normalen Hochdach kann ich bequem im Campingbus stehen. Damit dies so bleibt habe ich auch bei dem Ausbau besonders darauf geachtet. Das Thema Stehhöhe spiel u.a. bei der Isolierung des Bodens im Wohnmobil eine Rolle.
Schaltung oder Automatik? Zu erst war ich unsicher als ich bei der Sprinter Probefahrt die die Automatik-Schaltung begutachtet habe. Heute muss ich sagen: Ich bin super happy damit. Es ist einfach super relaxed mit dem Bus durch die Straßen oder auch Überland zu Cruisen.
Kein lästiges Hin und her geschalte, sondern einfach fahren ist die Devise. Ein weiter Pluspunkt ist die Schonung des Motors. Gerade wenn gebrauchte Busse aus dem Transport- und Lieferumfeld gekauft werden, sind diese häufig nicht wirklich pfleglich behandelt worden. Eine Automatik beugt zumindest theoretisch einem zu hochtouringen Fahren vor.
Nischenauto oder Bestseller? Exoten sind besonders und einzigartig. Dies kann im Falle von Defekten und dem Bedarf nach Ersatzteilen jedoch problematisch sein.
Bei einem Mercedes Sprinter den man sich zum Wohnmobil umbaut, braucht man sich an dieser Stelle keine Sorgen zu machen. Der Sprinter ist einfach super weit verbreitet. Für ihn wird man wohl überall auch noch lange Jahre Ersatzteile bekommen.
Was mir wichtig war:
Worauf man bei der Modellauswahl achten kann, habe ich ja nun schon etwas erläutert. Ganz konkret habe ich mir selbst ein paar Punkte überlegt die mein Sprinter erfüllen sollte. Glücklich kann ich sagen: Ich bin fündig geworden.
Wenn das Bett schon längs verbaut ist, soll trotzdem noch Raum für Küche und Co sein. Die extra lange Ausführung fällt jedoch raus, denn ich möchte mit dem Bus auch noch auf normalen Parkplätzen parken können.
Am Ende meiner Suche ist es schließlich ein Sprinter 212D von 1998 geworden. Er hatte gerade knapp 100.00km Laufleistung und nur zwei Vorbesitzer. Kaum Rost und gut in Schuss. Für mich ein absoluter Glücksgriff.
Die Sprinter Modelle, welche generell für den Wohnmobil Selbstausbau in Frage kommen, sind entweder geschlossen (Kastenwagen) oder mit Fenstern (Kombi).
Beide Ausführungen gibt es mit unterschiedlichen Radständen (Längen) und Dachvarianten (Höhen).
Ausführung | Länge |
Sprinter Kompakt | 5,2m |
Sprinter Standard | 5,9mm |
Sprinter Lang | 6,9m |
Sprinter Extra Lang | 7,3m |
Bei den Sprinter Dächern gibt es drei unterschiedliche Varianten.
Ausführung | Höhe |
Sprinter Normaldach | 2,4m |
Sprinter Hochdach | 2,7m |
Sprinter Superhochdach | 3,0m |
Die Sprinter Modelle, welche generell für den Wohnmobil Selbstausbau in Frage kommen, sind entweder geschlossen (Kastenwagen) oder mit Fenstern (Kombi).
Beide Ausführungen gibt es mit unterschiedlichen Radständen (Längen) und Dachvarianten (Höhen).
Ausführung | Länge |
Sprinter Kompakt | 5,2m |
Sprinter Standard | 5,9mm |
Sprinter Lang | 6,9m |
Sprinter Extra Lang | 7,3m |
Bei den Sprinter Dächern gibt es drei unterschiedliche Varianten.
Ausführung | Höhe |
Sprinter Normaldach | 2,4m |
Sprinter Hochdach | 2,7m |
Sprinter Superhochdach | 3,0m |
Moin, wir sind Finn, Erzieher und Zimmermann von Beruf, meine Freundin Ella, ebenfalls Erzieherin und unser Mercedes Sprinter, Krankenwagen im Ruhestand.
Bevor wir uns unseren jetzigen Bus zugelegt haben, wohnten wir eine Zeit lang in meinem Fiat Ducato 244 mit kurzem Radstand und ohne Hochdach. Schnell wurde uns klar, dass wir das Leben auf vier Rädern einem mit Fundament vorziehen, aber wir träumten von einem Upgrade auf Stehhöhe und ein paar cm² mehr Lebensraum.
So verkauften wir den Ducato, machten uns auf die Suche nach einem passenden Gefährt und fanden schließlich unseren Mercedes Sprinter Koffer.
Nach vielen Pro- und Kontra-Listen, ob es ein gemächlicher Oldie, ein fixer Dutt oder ein CDI jünger als 20 Jahre werden soll, entschieden wir uns für Letzteres.
Das Auto sollte nicht nur unsere Vollzeitwohnung und Alltagsfahrzeug werden, sondern auch unseren Plan, ca. ein Jahr durch Europa zu touren, verwirklichen können. Gerade, weil wir es als Alltagsfahrzeug nutzen, waren uns Punkte wie Spritverbrauch und Höchstgeschwindigkeit wichtig (notorische Zuspätkommer).
Die Bauart eines Koffers – quadratisch, praktisch, gut – hat es uns angetan. Mit unserem Klasse B Führerschein reduzierte sich unsere Auswahl auf ehemalige Paket- oder Krankenwagen. So waren wir zur richtigen Zeit auf der richtigen Plattform unterwegs und erwischten unseren Mercedes Sprinter Koffer mit neuem TÜV und frischen 109 000 Km Laufleistung.
Er war unverbastelt und versprühte den einladenden Charme, den man aus Krankenhäusern kennt. In seinem Dienstleben hatte er bisher nicht viel aufregendes erlebt, da er erst Vorführfahrzeug war und danach bei den Maltesern ein eher ruhiges Leben führte.
Da hatten wir echt Glück, denn viele der Koffer auf dem Markt sind leider schon ziemlich abgerockt.
Selbst ist der Busbewohner! Besonders der holzlastige Innenausbau ging mir als Holzwurm gut von der Hand und Ella tat mit ihrer Begeisterung fürs Planen und Inneneinrichten den Rest. Bei der Fahrzeugtechnik von unserem Mercedes Sprinter versuchen wir unserem Motto treu zu bleiben und Reparaturen selber zu bewerkstelligen.
Wir haben aber auch das Glück, im Freundeskreis und in der Familie Fachleute zu haben, die uns bei Problemen helfen. So habe ich z.B. den Kampf gegen die Zylinderkopfdichtung nach 10 tägiger Schlacht gewonnen, da wir Werkzeug, Werkstatt und vor allem das Know-how von Ellas Vater, der KFZ-Meister ist, voll ausschöpfen durften – ich sag nur abgebrochene Schraube im Motorblock.
Ein Wort: NEIN
Ich sag mal so: Es gibt nichts geileres als die Welt seinen Vorgarten nennen zu können! Wir starten den Motor und wissen, alles was wir haben und brauchen passt in unseren Sprinter Koffer und wir sind nicht mal überladen.
Bisher sind wir mit unserem Mercedes Sprinter durch Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal gereist. Portugal gefällt uns bisher aus vielen Gründen am Besten, daher wollen wir auch nach unserer anstehenden Marokkoreise noch ein paar Monate in Portugal verbringen, bevor wir uns in den Osten Europas aufmachen.
So übertriebene Strecken haben wir bisher noch gar nicht gerissen, am Tag versuchen wir nur so 100 Km zurückzulegen, um Land und Leute auf uns wirken zu lassen.
Da wir momentan Zeit und keine weit entfernten Ziele haben, sind Langstrecken über 200 km auch gar nicht geplant.
Da, wo es uns gefällt: Am liebsten stehen wir alleine irgendwo in der Natur. Pauschalisieren kann man das aber nicht, da wir auch schon in Lissabon einige Zeit auf einem vollen Parkplatz standen.
Da gab es wenig Natur, aber dafür um so mehr interessante und nette (Bus-)Menschen.
Wenn du so fragst, gibt es vieles und nichts. Es gibt ein paar Sachen die wir gerne irgendwann umsetzen möchten, die müssen aber nicht zwangsläufig mit unserem Mercedes Sprinter umgesetzt werden, da er einfach das perfekte Zuhause für unsere momentane Lebenssituation ist.
Wie am Anfang erwähnt, gefallen uns auch die älteren Mercedes Modelle sehr. Besonders die Düdos und älteren Varios können wir uns auch gut als nächstes Reisemobil und Wohnung vorstellen.
Unsere momentane Reise sollte von Anfang an mehr Urlaubs- als Arbeitscharakter haben, weshalb wir im Vorfeld viel gearbeitet und gespart haben. So müssen wir nicht notgedrungen nach Jobs Ausschau halten, sind aber nicht abgeneigt zu arbeiten, falls sich die Gelegenheit bietet.
Die grobe Route haben wir ja schon beschrieben, aber wir sind flexibel, entscheiden spontan und wissen nie genau wo wir morgen sind. Da wir keine Deadline haben, freuen wir uns darauf, nun, nachdem wir den Westen Europas bereist haben, Marokko und Osteuropa zu erkunden. Wir werden sehen, wie lange und wohin die Reise noch geht!
Vielen Dank an Finn und Ella. Euer Camper sieht extrem gemütlich und heimelig aus. Die Stehhöhe ist Trumpf! Ich denke, ihr werdet mit eurem Fahrzeug einige Leser davon überzeugen, es euch nachzumachen. Mich habt ihr schon überzeugt. Wer den Beiden auf Reisen folgen will, der schaut mal bei Instagram vorbei!
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