Spanien

Spanien mit dem Wohnmobil: Stellplätze, Tipps und frei stehen

Spanien mit dem Wohnmobil

Stellplätze, Tipps und frei stehen



Spanien mit dem Wohnmobil? Dieses Land ist seit vielen Jahren eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, die Lust auf eine Reise mit dem eigenen Camper haben.

Spanien hat eine Fläche von 504.782 Quadratkilometer und liegt auf der iberischen Halbinsel Südwest-Europas.

Die Balearen im Mittelmeer und die an der nordafrikanischen Küste gelegenen autonomen Städte Ceuta und Melilla gehören dazu. Am Festland herrscht dieselbe Zeitzone wie in Deutschland und Österreich, also UTC+1.

Wer sich aber auf den Kanarischen Inseln, die auch zu Spanien gehören und sich am Atlantischen Ozean befinden, aufhält, muss seine Uhr im Sommer eine und im Winter zwei Stunden zurückstellen.

Übrigens ist auf einer dieser Inseln, Teneriffa, der höchste Berg Spaniens. Er heißt “Pico de Teide” und misst 3.718 Höhenmeter.

Entlang des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeers gibt es am Festland insgesamt 3144 Küstenkilometer.

Spanien ist in 17 autonome Regionen und Gemeinden gegliedert und auch die spanischen Dialekte sind unterschiedlich, dazu mehr weiter unten im Artikel.

Madrid ist die Hauptstadt Spaniens, dazu kommen noch andere Ballungszentren wie Barcelona, Valencia, Sevilla, Bilbao, Zaragoza und Málaga.

Die Menschen in Spanien sind sehr katholisch geprägt, haben viele Feiertage und feiern einige Feste, dazu gehört der weltbekannte und umstrittene Stierkampf, der glücklicherweise von einigen Tierschützern und Gegnern zu verbieten versucht wird.

Spanien hat im Vergleich zu Deutschland gewöhnungsbedürftige Öffnungszeiten. Die Geschäfte öffnen außerhalb der Urlaubsorte werktags meistens von 10.00 bis 13.30 Uhr und nochmals von 17.30 bis 20.00 Uhr und Sonntags nur am Vormittag.

Es gibt aber viele Ausnahmen, am Besten man erkundigt sich vor Ort. Die spanische “Siesta” lädt jedenfalls zu einem Nickerchen ein.




Eine WAS-KOSTET-EIN-LISTE für Spanien mit dem Wohnmobil



Die Umrechnung von Peseten in Euro kann man sich seit 2002 zum Glück sparen. Wie auch in Deutschland gilt also in ganz Spanien der Euro als gültige Währung.

Vor allem in der Gastronomie gibt es große Preisunterschiede im Vergleich zu Deutschland.
Hier habe ich eine kleine Liste unterschiedlichster Dinge zusammengefasst:

1 Dose Getränk (im Restaurant) 1,50-2 Euro
1 Liter Diesel 1,16-1,20 Euro
1 Kaffee 1,20-2,20 Euro
1 kleines Bier 1 Euro
1 Hauptgang im Restaurant 8-20 Euro

Natürlich ist diese Liste sehr allgemein gehalten, denn ein Restaurantbesuch ist in Spanien von Region zu Region unterschiedlich.

Während man in Barcelona oder Madrid in einem normalen Lokal schnell einmal 15-35 Euro für einen Hauptgang ausgibt, kommt man in einer andalusischen Tapas-Bar locker mit 10-15 Euro davon und hat gleichzeitig einen vollen Magen UND 2 kleine Bier intus.

Für Vegetarier bzw. Veganer sind Restaurantbesuche in Spanien etwas günstiger.

Tagesbudget für Spanien mit dem Wohnmobil



Auch in Spanien haben wir uns ein Tagesbudget zu zweit ausgerechnet und sind zu folgendem Schluss gekommen.

Wir brauchen zu zweit insgesamt 25 Euro pro Tag, das sind Diesel- und Mautkosten sowie Verpflegung. Da wir unsere Wasserkanister immer bei Brunnen auffüllen und eher selten in Restaurants essen, sparen wir ordentlich Geld.

Außerdem leisten wir uns Campingplätze nur wenn wir Waschtag haben, also nur einmal im Monat für ein bis zwei Tage, die restliche Zeit stehen wir auf kostenfreien Stellplätzen. Wir haben unsere Versicherungen, Handy-Rechnungen usw. nicht in dieses Tagesbudget mit einberechnet.

Die Einreise nach Spanien mit dem Wohnmobil



Spanien grenzt an Portugal, Frankreich und Andorra, einem Zwergstaat in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich.

Von allen 3 Nachbarländern kann man ohne weitere Vorkehrungen ein- bzw. ausreisen, man benötigt nur seinen Personalausweis oder Reisepass sowie die Fahrzeugpapiere.

Wer mit seinem Camper auf die Spanischen Inseln wie die Kanaren oder Balearen möchte, kann mit dem Schiff anreisen.

Sprache und Kommunikation für Spanien mit dem Wohnmobil



Es gibt verschiedene Abwandlungen und Dialekte innerhalb des Landes, die sehr unterschiedlich sind.
Zu den 4 Hauptsprachen gehören:
Castellano – kastilisch: Castellano gilt als offizielle Amtssprache Spaniens, die aber auch in anderen Ländern wie Kuba oder Mexiko gesprochen wird.

Catalàn – katalanisch: diese Sprache wird in der spanischen Region Katalonien gesprochen, es liegt vorwiegend an der Ostküste, wo auch Andorra, Barcelona, Valencia und die Balearen liegen.

Gallego – galizisch: Es ist naheliegend, dass Gallego in der nord-westlichen Region Galizien und dessen Hauptstadt Santiago de Compostela zuhause ist. Es klingt ähnlich wie portugiesisch.

Euskera – baskisch: Baskisch spricht man im spanisch-französischem Grenzgebiet, dem Baskenland

Hier noch ein kleines Beispiel, um die Unterschiede zu verdeutlichen:
deutsch: wie heißt du?
kastilisch: ¿cómo te llamas?
katalanisch: Quin és el teu nom?
galizisch: Cal é o seu nome?
baskisch: Zein da zure izena?
Die Einheimischen Spaniens freuen sich und fühlen sich geehrt, wenn man sich als Tourist die Mühe macht, mit ihnen spanisch zu sprechen, denn viele von ihnen sprechen kaum bis gar kein Deutsch oder Englisch.

Wenn sie merken, dass du kein Spanisch sprichst, reden sie höflicherweise langsamer und deutlicher, damit die Kommunikation besser abläuft.

Autofahren in Spanien mit dem Wohnmobil



Im Großen und Ganzen gelten in Spanien dieselben Verkehrsregeln wie in Deutschland, am Besten ist es allerdings sich vorher gut zu informieren um eventuelle Strafen, die in Spanien sehr hoch ausfallen können, zu vermeiden.
Hier sind einige wichtige Regeln:

Auf Spanien´s Autobahnen ist die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt, auf Landstraßen darf man 100 km/h- und auf anderen Straßen innerhalb der Ortschaften bis zu 50 km/h fahren.

Können diese vorgeschriebenen Mindestgeschwindigkeiten nicht eingehalten werden muss das Warnblinklicht einschaltet werden. Wer diese Geschwindigkeitsbeschränkungen überschreitet, könnte hohe Bußgelder erwarten.

Es gilt keine Lichtpflicht, lediglich in Tunnels ist es erforderlich. Das Bedienen eines Navigationsgerätes während der Fahrt ist verboten.

Bußgelder in Spanien mit dem Wohnmobil



Trunkenheit am Steuer ist in Spanien eine sehr heikle Angelegenheit, denn wenn man mit nur wenig über 0,5 Promille erwischt wird drohen mehr als 500 Euro Geldstrafe.

Wer nicht angeschnallt ist und von der Polizei aufgehalten wird, zahlt schnell einmal 200 Euro Strafe, dieses Bußgeld würde man auch beim Telefonieren am Steuer und beim Fahren über eine rote Ampel bezahlen müssen. Wenn du einen Hund in deinem Camper mit führst, gehört dieser laut spanischem Gesetz auch angeschnallt.
Das Mitführen von Radarwarngeräten und sogar Reservekanister mit Diesel- und Benzin Inhalt ist verboten, jedoch gilt das für ab 10 Liter Kanister.

Beim Parken gibt es in Spanien einige Regeln. Gelbe Markierungen am Fahrbahnrand stehen für absolutes Parkverbot. Blaue Markierungen weisen teils auf gebührenpflichtige und zeitlich begrenzte Parkzonen hin.

Automaten stehen meist in Sichtweite. Grüne Markierungen bedeuten Anwohnerparkplatz. Weiße Markierungen sind kostenfreie Parkplätze. Nachts muss beim Parken das Standlicht eingeschaltet werden, wenn die öffentliche Beleuchtung unzureichend ist.

Privates Abschleppen ist verboten, nur mit einem Abschleppdienst ist es legal und bringt keine Strafe ins Haus, oder besser gesagt ins Wohnmobil.

Bei einer Autopanne muss eine Warnweste getragen werden.

Ragt eine Ladung nach hinten über´s Wohnmobil hinaus, muss es mit einer rot-weißen, 50 mal 50 Zentimeter großen Warntafel gekennzeichnet sein. Das gilt beispielsweise für Surfbretter oder Fahrräder.

Hier hast du noch alle wichtigen Notrufnummern:
– Feuerwehr 112 oder 080
– Polizei 112 oder 092
– Rettung 112 oder 061
– Guardia Civil 112 oder 062

Autofahren in Spanien mit dem Wohnmobil



Die Spanierinnen und Spanier fahren meistens sehr rücksichtsvoll und bedacht, allerdings darf man sich nicht von ihrer Vorliebe zum Hupen verschrecken lassen, denn oftmals grüßen sie sich so beim Aneinander Vorbeifahren oder sie haben wenig Geduld mit einem Camper, der nicht mehr als 70 km/h bergauf schafft.

Insgesamt habe ich das Autofahren in Spanien sehr angenehm in Erinnerung aber wenn ich an die bis zu 7-spurigen Kreisverkehre in Valencia denke, bekomme ich immer noch einen Schweißausbruch.

Stell´ dir einen so großen Kreisverkehr vor mit nicht eingezeichneten Spuren und vielen ungeduldigen Spanierinnen und Spaniern, die sich alle selbst nicht auskennen. Man muss quasi erahnen wo und wie man fahren muss ohne aneinander zu krachen. Ich garantiere dir Hupkonzerte!

Campen in Spanien mit dem Wohnmobil



Je nach Saison variieren die Preise auf den Campingplätzen zwischen 15-60 Euro pro Nacht.

Neben unzähligen kostenpflichtigen Campingplätzen gibt es in Spanien auch kostenfreie Stellplätze, wo man allerdings keinen Luxus wie Strom- und Wasserversorgung, sowie Duschen und Toiletten vorfinden wird.

Wer mit seinem Camper aber darauf ausgerichtet ist sich selbst versorgen zu können, also von Solarpanel bis Wasserkanister alles dabei hat, braucht nicht mehr als einen netten freien Stellplatz.

Folgende Campingplätze haben wir besucht und für sehr empfehlenswert befunden:
Camping Val De Laguar, 30 km landeinwärts von Dénia, zwischen Valéncia und Alicante

Dieser Campingplatz liegt etwas abgelegen im Hinterland, in den Bergen zwischen Zitronen- und Orangenwäldern, die unglaublich gut duften. Der Platz liegt auf ca. 450 Höhenmetern, ist terrassiert mit Blick entweder auf die Berge oder ins Tal Richtung Meer, sehr ruhig gelegen, familienfreundlich, schöne, durch Hecken und Bäume abgetrennte Parzellen, saubere und beheizte Sanitäranlagen, Waschmaschinen, die wie neu sind und liebe Betreiber.

Im Dorf, nur 5 Minuten Fußmarsch, befindet sich eine kleine Bäckerei mit richtig guten Süßspeisen und 2 Lokalen nebenan. Wer Ruhe sucht, ist hier gut aufgehoben und für 18 Euro pro Nacht im April, also Nebensaison, waren wir sehr zufrieden.
2. Pinar San José, zwischen Barbate und Conil de la Frontera

Wenn du gerne unter Pinienbäumen schläfst und Spaziergänge durchs Naturschutzgebiet und dabei Pferden und Kühen beim Grasen zusehen magst, ist dieser Campingplatz super für dich. Auch hier finden wir intakte Waschmaschinen wider, die Sanitäranlagen sind sauber und gepflegt und die Betreiber freundlich, jedoch sprechen sie nur spanisch, die Basics sollte man also zum ein- und auschecken beherrschen.

Es befindet sich ein kleiner Supermarkt am Platz, der sogar leckeres Brot einer kleinen deutschen Bäckerei nahe Tarifa anbietet. Zudem gibt es ein dazugehöriges Restaurant, wir haben aber nur selbst gekocht.

Wer einen Sprung ins Meer machen und sich abkühlen möchte, muss lediglich durchs kleine Dorf auf der anderen Seite der Straße spazieren. Für 20 Euro pro Nacht ein super Platz zum Seele baumeln lassen.

Autoversicherung in Spanien mit dem Wohnmobil



Die meisten Grünen Karten der Versicherung decken das Reiseland Spanien ab. Einfach mal auf der Versicherungskarte nachschauen.

Eine spanische Autoversicherung abzuschließen ist möglich, wenn ein Fahrzeug eine spanische Zulassung und ein spanisches Nummernschild hat. Wer ein deutsches Nummernschild hat, muss sein Fahrzeug in Deutschland versichern, außer man möchte auf längere Sicht in Spanien verweilen, dann lohnt es sich eine Versicherung abzuschließen.

Im Grunde funktioniert all das ähnlich wie in Deutschland, man kann zwischen verschiedenen Haftpflichtversicherungen und Kasko Versicherungen wählen, die Preise sind von Modell und Baujahr abhängig und manchmal gibt es sogar Rabatte bei unfallfreiem Fahren.

Wie schon bei den Autofahrregeln angegeben ist das Abschleppen von Fahrzeugen verboten, daher unbedingt bei der Versicherung Abschleppservice dazu nehmen.

Mautstraßen in Spanien mit dem Wohnmobil



In Spanien heißen die Autobahnen Autovías (A) und Autopistas (AP), die oft parallel zueinander verlaufen.

Autovías sind autobahnähnliche, gebührenfreie Straßen und haben viele Abfahrten, jedoch mehr Fahrbahnschäden, Kreisverkehre und oft keinen Schutz zwischen dir und den entgegenkommenden Fahrzeugen. Autopistas sind leider überwiegend kostenpflichtig, dafür aber besser ausgebaut und angenehmer zu fahren.

Zudem verringern sie meistens die Reisezeit. Autopistas sind privatwirtschaftlich betriebene Autobahnen, Autovias hingegen staatlich geführt.

Komplizierterweise kann es manchmal vorkommen, dass eine Autovía zu einer Autopista wird, wie beispielsweise die A-1 Madrid-San Sebastián-Madrid, die streckenweise eine AP-1 ist, somit also mautpflichtig.

Auf Mautstationen kann man bar bzw. mit allen internationalen Kreditkarten zahlen, nicht aber mit EC Karte. In der Regel bezahlt man Mautgebühren an einem Automaten.

Mit rund 8 Euro pro 100 Kilometer muss man auf Mautstraßen rechnen. Damit zählen die spanischen Autobahngebühren zu den höchsten Europas.

Hier habe ich noch zwei Mautstraßen-Rechnungen als Beispiele:
Barcelona-Valencia:
Reisezeit 3,5 Stunden
Entfernung 360 km
Kosten für 2 Achsen Fahrzeuge 36,85€
Kosten für 3 Achsen Fahrzeuge 54,85€
Kosten für 4+ Achsen Fahrzeuge 63,04€
Bilbao-Santiago de Compostela:
Reisezeit 6 Stunden
Entfernung 563,7 km
Kosten für 2 Achsen Fahrzeuge 1,25€
Kosten für 3 Achsen Fahrzeuge 4,56€
Kosten für 4+ Achsen Fahrzeuge 5,14€
In Spanien sind Benzin und Diesel etwas günstiger als in Deutschland. An den Tankstellen (auf spanisch Gasolineras) heißt Diesel “Gasóleo” und Bleifrei Super “Gasolina sin plomo”.

An Autobahntankstellen kann man mit allen Kreditkarten bezahlen und haben meistens rund um die Uhr geöffnet, während die Übrigen von ca. 07-22 Uhr offen sind.

Mein Spanien mit dem Wohnmobil Fazit



Wir sind die komplette Ostküste vom Norden Kataloniens bis nach Andalusien hinunter gefahren, dann wieder hinauf durch Extremadura und Castilla y Leon Richtung Nordwestküste, also Galizien und Asturien.

In Spanien findet man unzählige kleine Ortschaften zum Verlieben wie beispielsweise die bezaubernden “weißen Dörfer” Andalusiens, mit ihren bunt gestrichenen Fensterläden oder auch die weitreichenden, saftig grünen Landschaften überall im Land auf denen Kühe, Pferde, Schafe und viele andere Tiere ohne Zaun in Freiheit leben.

Die beliebten Strände und Surfgebiete im Norden Spaniens laden zum Zugucken ein und auch dort gibt es einige Plätze, wo man mit seinem Wohnmobil ohne Probleme übernachten kann.

Leider haben wir aber sogar in den Naturschutzgebieten Spaniens immer wieder Müll wie Plastikflaschen oder Papiertücher vorgefunden, oft auch auf kostenfreien Standplätzen.

Nichts desto Trotz ist Spanien ein sehr schönes, inspirierendes Land mit tollen Menschen und es lohnt sich allemal diesem Land mit seinem Camper einen gemütlichen Besuch abzustatten!


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