Belgien

Belgien mit dem Wohnmobil – ein kleines Land das begeistert

Allgemeines über Belgien mit dem Wohnmobil- Zahlen, Fakten & Wissenswertes


Belgien liegt in Westeuropa zwischen den Niederlanden im Norden, der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg im Osten und Frankreich im Süden und im Westen.

Im EU-Land leben rund 11,3 Millionen Menschen auf einer Fläche von 30.688 Quadratkilometern. Mit circa 373 Einwohnern pro Quadratkilometer zählt Belgien somit zu den am dichtesten besiedelten Staaten.

Abgesehen davon ist Belgien der Spitzenreiter, was städtische Lebensform betrifft, denn ungefähr 95 Prozent aller Belgier leben in Städten.

Bezahlt wird mit Euro und die Preise sind im Durchschnitt mit denen von Deutschland vergleichbar. Außerdem herrscht in Belgien dieselbe Zeitzone und dieselben Maße sowie Gewichte.

Die Hauptstadt Belgiens und zugleich Sitz der belgischen Königsfamilie ist Brüssel, in der mehr als 1,4 Millionen Menschen leben und die fast in der Mitte des Landes liegt.

Neben der Hauptstadt gibt es noch weitere bedeutende Städte wie GentCharleroiLüttichBrügge und Namur. Die größte Stadt in Belgien ist Antwerpen, welche im Norden des Landes liegt und unter anderem für seinen Hafen bekannt ist.

Belgiens Staatsform ist die föderale Erbmonarchie und eine parlamentarische Demokratie gilt als Regierungssystem.

Abgesehen vom Bergland der Ardennen im Südosten ist Belgien weitgehend eben. Inmitten des Landes ist es eher hügelig und es finden sich eine Menge Flüsse und Täler.

Die belgische Nordseeküste ist von wunderschönen Dünenlandschaften geprägt und erstreckt sich vom südlichen Badeort De Panne bis zum Urlaubsort Knokke-Heist, wo speziell luxusorientierte Menschen gerne urlauben.

Belgiens Sehenswürdigkeiten, die Hauptstadt Brüssel, Bredere, Flandern oder Lüttich – das Land mit der schwarz, gelb, roten Flagge ist historisch absolut einzigartig.

Außerdem ist Belgiens Bier ein paar Schlückchen wert und auch die Pommes Frites sollte man probiert haben.


Sprache & Kommunikation in Belgien


In Belgien gibt es drei Amtssprachen: Französisch, Niederländisch und Deutsch.

Seit 1921 gibt es offiziell drei regionale Sprachgebiete: die niederländische Sprachzone in Flandern, die französische Sprachzone in der Wallonie und die neue deutsche Sprachzone in Ostbelgien.

In der zweisprachigen Hauptstadt Brüssel sind sowohl Französisch als auch Niederländisch Amtssprachen.

Natürlich finden sich in Belgien mehrere Dialekte, die je nach Region in Gebrauch sind.

Ein Beispiel wäre das belgische Niederländisch, was umgangssprachlich auch Flämisch genannt wird. Korrekterweise bezeichnet „Flämisch“ eigentlich nur die in den belgischen Provinzen Westflandern und Ostflandern sowie in einem kleinen grenznahen Teil der Niederlande gesprochenen Dialekte.

In Belgien werden zwei flämische Dialekte und zwei weitere niederländische Dialekte gesprochen, nämlich Westflämisch in der Provinz Westflandern, Ost-Flämisch in der Provinz OstflandernBrabantisch und Limburgisch.

Um das ganze zu verdeutlichen hier mal ein paar Beispiele:

Deutsch: Lastwagen

Niederländisch der Niederlande: vrachtwagen

Belgisches Niederländisch: camion

Deutsch: lustig

Niederländisch der Niederlande: plezierig, leuk

Belgisches Niederländisch: plezant

Nach Belgien mit dem Wohnmobil – Grenzen über die man fahren kann & was man dafür braucht


Belgien grenzt an Deutschland, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden.

Überall herrscht freier Personen- und Warenverkehr und es finden keine Grenzkontrollen statt, aber der Grenzpolizei ist es erlaubt Identitäts- und Warenkontrollen durchzuführen.

Was man in jedem Falle bei sich tragen sollte, sind Führerschein, Personalausweis und gegebenenfalls auch einen EU-Heimtierausweis, sofern man einen Hund oder eine Katze mitführt.


Campen in Belgien mit dem Wohnmobil – ist Wildcampen in Belgien nun verboten oder nicht?


Eines ist sicher: Es ist leichter an Informationen bezüglich Zelten in Belgien zu kommen als an Infos für uns Camper Reisende.

Für Ersteres habe ich eine super Seite gefunden, wo sich alle legalen Plätze zum Biwakieren bzw Zelten in Belgien finden lassen. Hier gehts zur Seite.

Campingplätze in Belgien mit dem Wohnmobil


Wer Campingplätze in Belgien bevorzugt, dem kann ich nur diesen hier ans Herz legen. Dieser kleine aber feine Campingplatz liegt Mitten in der Natur, rundherum findet sich weit und breit kein anderer Campingplatz.

Er wird von einer lieben Familie betrieben, geöffnet ist er von 01. April bis 31. Oktober. Man kann dort sowohl alleine, zu zweit oder mit der Familie Ruhe und Entspannung finden.

“Camping Les Trieux” befindet sich südwestlich von Namur, einer Stadt mit über 110.000 fast ausschließlich französischsprachigen Einwohnern. Namur ist übrigens auch die Hauptstadt der Wallonischen Region und der Provinz Namurrömisch-katholischer Bischofssitz und eine Universitätsstadt.

Belgiens Wohnmobilstellplätze sind am einfachsten über Camper Apps wie Campercontact oder Park4Night zu finden.

Aber wie steht es ums frei stehen in Belgien mit dem Wohnmobil?


In Belgien ist es grundsätzlich verboten mit seinem Camper im Wald oder am Meer zu parken und sich dort auszubreiten.

Dennoch ist es erlaubt für eine Nacht, also maximal 24 Stunden, frei zu stehen. Allerdings muss man auf Verbotsschilder achten, die Wildcampen explizit untersagen.

Für Eintagsfliegen, die sowieso gerne schneller unterwegs sind, ist diese Regel super, doch was ist, wenn man es sich gerne für mehrere Tage oder gar Wochen in Belgiens Natur mit dem Wohnmobil gemütlich machen will?

Das mehrmalige Übernachten im Camper außerhalb eines offiziellen Campingplatzes ist nur mit Genehmigung der örtlichen Behörden – ausgenommen in Flandern und entlang der Küste – erlaubt. Außerdem dürfte man auf privaten Parkplätzen parken, sofern es mit dem Besitzer abgeklärt ist.

Was mir bisher in jedem Land in Sachen Campen mit dem Wohnmobil geholfen hat war Park4Night. Diese kostenlose Camper App zeigt auf einen Blick wo man welche Art von Platz (beispielsweise Camping- Stell- oder Privatplatz) finden kann. Dazu gibt es meistens auch Bilder, Bewertungen und Erfahrungsberichte.

Worauf du beim Wildcampen mit dem Wohnmobil generell besonders achten solltest, habe ich in DIESEM Artikel bereits ausführlich für dich zusammengefasst.


Was kostet wieviel – ein kleiner Überblick


Wie schon erwähnt ähnelt Belgien Deutschland preislich.

Hier ist eine Liste mit Alltäglichem:

  • ein Frühstück im Restaurant: 12-25€
  • ein Mittagessen bzw ein “Plat du Jour” (Mittagsmenü): 12-20€
  • ein Abendessen: 15-40€ pro Person
  • ein Kaffee: 2,80€
  • ein Bier: 1,20€
  • ein Liter Diesel: 1,50€
  • eine Zigarettenpackung: 6,50€
  • ein Kilo Äpfel: 2,10€

Tagesbudget mit dem Wohnmobil


Ganz allgemein gesehen kann man ein Tagesbudget nicht wirklich ausrechnen, jeder geht mit seinem Reisegeld individuell um.

Ein Tag auf einem Campingplatz, zu zweit, kostet im Durchschnitt 20€, dafür muss man sonst nichts ausgeben, da man – so nehme ich an – Lebensmittel und Co bereits im Camper hat und nicht im dazugehörigen Restaurant essen muss.

Ist man “on the road” muss man Sprit, Verpflegung und ein eventueller Ausflug ins Museum einrechnen und da kommt man ungefähr auf 30€ zu zweit.

Autofahrregeln in Belgien – die wichtigsten Regeln im Überblick


Polizeibeamte können von ausländischen Fahrern an Ort und Stelle Strafen erheben. Was sonst noch gut zu wissen ist findest du in dieser Liste:

  • in Belgien gilt Rechtsverkehr
  • im Ortsgebiet darf man 50 km/h fahren
Kraftfahrzeug außerorts* Schnellstraße** Autobahn
Pkw, Gespanne, Wohnmobil bis 3,5t 90 km/h (70 km/h in der Wallonie) 120 km/h 120 km/h
Wohnmobil und Gespanne über 3,5t 90 km/h (70 km/h in der Wallonie) 90 km/h 90 km/h
  • Kinder unter 1,35 Meter benötigen einen dem Gewicht und der Größe entsprechenden Kindersitz
  • es besteht nur für Motorradfahrer tagsüber Lichtpflicht
  • Mitführpflicht für Pkw: Verbandszeug; Warndreieck; Warnweste sowie Feuerlöscher
  • es besteht eine 0,5 Promillegrenze. Wer mit mehr erwischt wird, muss mit Strafen ab 150€ rechnen, natürlich je nach Gefahreneinschätzung
  • Telefonieren ist nur unter Verwendung einer Freisprecheinrichtung erlaubt.
  • Es besteht keine generelle Winterreifenpflicht.
  • Die Verwendung von Schneeketten ist nur bei schnee- und eisbedeckten Straßen erlaubt.
  • Nebelschlussleuchten müssen bei Nebel, starkem Regen, Schneefall oder Sicht unter 100 m eingeschaltet werden.
  • Es gilt ein Überholverbot für Fahrzeuge über 3,5 t zul. Gesamtgewicht auf Straßen mit zwei Fahrstreifen in Fahrtrichtung

Parken in Belgien mit dem Wohnmobil


  • Parkverbot besteht an Bordsteinen mit einer gelben Linie.
  • Parkzonen sind durch ein Verkehrsschild mit einem großen „P“ gekennzeichnet.
  • Für Kurzparkzonen ist werktags von 9 bis 18 Uhr (inkl. Samstag) eine Parkscheibe erforderlich. Die Parkdauer in Kurzparkzonen beträgt 2 Stunden.
  • Parkverbot gilt vor Einfahrten, weniger als 5 Meter vor Beginn oder Ende eines Radweges und innerhalb von 15 Metern einer Bus- oder Straßenbahnhaltestelle.


Fahrverbote und Umweltzonen in Belgien mit dem Wohnmobil


In Antwerpen und Brüssel gibt es mehrere Umweltzonen mit Einfahrtsbeschränkungen.

Plant eure Reise in diese beiden Städte lieber im Vorraus und informiert euch am Besten auf dieser Seite. Dort steht ganz genau, was ihr alles beachten müsst.

Bei Verstößen muss man mit Bußgeldern ab 150€ rechnen.

Mautstraßen in Belgien mit dem Wohnmobil


Am 1. April 2016 wurden von der Föderalregierung in Belgien Mautgebühren eingeführt.

Aber: Die Maut in Belgien gilt nur für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen. Von daher ist es eigentlich eine Lkw-Maut. Fahrzeuge unter dieser Gewichtsgrenze können in Belgien weitgehend mautfrei von A nach B kommen.

Die Höhe der belgischen Maut ist wie gesagt abhängig vom zulässigen Gesamtgewicht, aber auch von der gefahrenen Strecke, dem Straßentyp und von der Schadstoffklasse des Fahrzeugs.

Außerdem gibt es keine Vignettenpflicht in Belgien für das Wohnmobil. Alle mautpflichtigen Fahrzeuge werden elektronisch mit einem Mautgerät, der sogenannten On Board Unit (OBU), kontrolliert.

Wer mit seinem Wohnmobil, welches über 3,5 Tonnen hat, nach Belgien mit dem Wohnmobil fährt, sollte daher unbedingt einen “Service Point” aufsuchen. Dort gibt es die Möglichkeit, sich einen OBU auszuborgen und den per sogenanntem Fasttrack einzurichten.

Wer ohne Mautgerät fährt, riskiert ein hohes Bußgeld.

Hier kann man sich noch genauer informieren (https://www.bussgeldkatalog.org/maut-belgien/)

Durch Belgien mit dem Wohnmobil fahren


Die Autobahnen Belgiens sind oft ziemlich überfüllt. Lieber also auf die Nebenstraßen ausweichen und die Landschaft mit einer Rundreise durch Belgien genießen.

Die 3 schönsten und sehenswertesten Orte Belgiens

  • Dinant mit dem Wohnmobil

Dinant ist eine Stadt in der belgischen Provinz Namur in der Wallonie mit 13.000 Einwohnern. Dinant ist wirklich ein geschichtliches Städtchen, weil es einst zum Heiligen Römischen Reich der Deutschen Nation zählte und mehr als 20 Mal von einer anderen Weltmacht erobert wurde.

Trotzdem hat sich der Ort mit der traumhaften Lage am Maastal seine atemberaubende Schönheit behalten. In Dinant kann man neben Jahrtausend alten Felsformationen auch die auf 120 Meter sitzende Zitadelle bewundern.

Übrigens würde hier der Erfinder des Saxophons, Adolphe Sax, geboren. Mehr als genug Gründe um hierherzukommen – aber mit großen Wohnmobilen muss man in den engen Gassen eher vorsichtig fahren.

  • Brügge mit dem Wohnmobil

Die flämische Stadt sieht aus wie ein einziges Märchen.

Brügge ist die Hauptstadt der belgischen Provinz Westflandern und ist nur 14 Kilometer von der Nordseeküste entfernt.

Die Stadt ist durch seine traumhaften Kulissen aus mittelalterlichen Zeiten so faszinierend, dass man noch einmal hinreisen möchte. Man nennt den Ort sogar „Venedig des Nordens“, weil die Altstadt durch seine vielen kleinen Kanäle und Brücken dem echten Venedig ähneln. Ich würde euch raten eine Tour mit euren Fahrrädern durch die vielen bunten und hübsch dekorierten Gassen zu fahren und euch von den Bildern der Stadt verzaubern zu lassen.

  • Ardennen mit dem Wohnmobil

Die Ardennen oder Ardenner Wald, ist ein Naturschauplatz für Naturliebhaber. Nicht nur Kletterer finden hier durch die Erosion von Kalkgestein zahlreiche Felsformationen zum Austoben. Das Hochland ist nur dünn besiedelt aber sehr reich an Flüssen, Wäldern und Wiesen. Mit dem Camper durch Belgiens Hochland zu fahren sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.


Belgiens Sehenswürdigkeiten – kurz und knackig


Ja was soll ich sagen. Die Sehenswürdigkeiten Belgiens kann man nicht alle in einem Artikel unterbringen, dafür sind es zu viele, die ich gerne erwähnen möchte.

Die belgische Küste beispielsweise. Die kann man entweder mit dem Wohnmobil oder auch mit der berühmten belgischen Attraktion der Küstentram “De Lijn” befahren. Hier findet ihr mehr Infos.
Auch Bredene ist nicht uninteressant. Bredene ist eine Gemeinde in der belgischen Provinz Westflandern (Belgien Ostende) mit 16.754 Einwohnern. Bredene hat mehr als 30 Campingplätze direkt am Meer und dafür ist der Ort auch bekannt. Wer auf Campingplatz-Suche ist, wird dort denke ich schnell fündig.

Fazit für das Reisen nach Belgien mit dem Wohnmobil


Mein Belgien Wohnmobil Reisebericht hat euch hoffentlich gefallen und weiterhelfen können.

Ich mag vielfältige Altstädte, Flüsse und naturbelassene Landschaften sehr und finde Belgien super interessant. Belgien ist allen voran ein Land mit unfassbar viel Geschichte, wer sich dafür interessiert muss einfach hinreisen.

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