Ram Promaster 2500 High Roof 159
Ein Van statt einer Hochzeit
Sunny und Luna beschlossen aufgrund von Covid-19 ihre Hochzeit abzublasen und stattdessen einen Van zu kaufen. Lest unser Interview, wenn ihr herausfinden möchtet, ob sie den Kauf eines Ram 159 mit Hochdach bereuen!
Eckdaten zum Ram Promaster 2500 High Roof 159
- Marke: Ram
- Modell: 159 Hochdach
- Baujahr: 2019
- Sitzplätze: 2
- Gesamtgewicht des Fahrzeugs: um die 3175 kg
- Kilometerstand: 72.000
- Hubraum: 6
- Motorleistung: 280 PS
- Kraftstoff: Benzin
- Preis: 25.000 (mehr dazu hier)
Halli Hallo! Erzählt uns mal ein wenig über euch!
Hallo! Wir sind Sunny und Luna. Wir beschlossen unsere große Hochzeit gegen einen Van zu tauschen, da uns der Virus dazwischen gekommen ist. Sunny hatte den Vanlife-Traum schon vor fünf Jahren, doch ich, Luna, war anfangs eher skeptisch, bis auch ich Feuer und Flamme für das kleine Projekt wurde. Wir beschlossen, unseren Umbau, den Einzug in den Van und all unsere Abenteuer zu dokumentieren, wussten anfangs aber kaum, wie sehr uns dieses Leben eigentlich verändern würde.
Wir bemerkten schnell, wie viel mehr Freude wir in unserem neuen Leben verspüren und wie viel mehr Raum für kreatives Denken wir nutzen können. Wir haben beschlossen, unser Leben mit allen anderen Menschen auf Social Media Plattformen zu teilen, um eine Gemeinschaft aufzubauen, die dazu inspiriert, ein freieres und kreativeres Leben zu gestalten.
Während ich, Luna, ein Nomadenleben genoss, zahlte Sunny leider über 60.000 US-Dollar Schulden ab. Doch egal, wie viele Steine uns in den Weg gelegt werden – wir lieben das winzige Leben und alles, was es uns gelehrt hat!
Was genau hat euch anfangs dazu bewegt dieses Leben zu leben?
Neben der Freiheit, dass man Reisen und Leben miteinander verbindet, lieben wir auch die Tatsache, keine Miete zahlen zu müssen und mehr Geld sparen zu können! Das Leben in einem Van hilft uns dabei, unsere finanziellen Ziele schneller zu erreichen, während wir Orte sehen, von denen wir nie gedacht hätten, dass wir sie sehen können.
In welchem Van seid ihr denn unterwegs?
Wir haben uns für einen Ram 159 mit Hochdach entschieden. Hier könnt ihr mehr davon lesen.
Habt ihr den Ausbau selbst in die Hände genommen oder habt ihr schrauben lassen?
Wir haben ungefähr 70% selbstgemacht und 30% davon, hauptsächlich die Elektrik, haben wir installieren lassen. Wir haben beide während des Ausbaus Vollzeit gearbeitet und uns eine Frist von drei Monaten gesetzt, um den Ausbau fertigzustellen. Aufgrund dieser intensiven Frist und der Tatsache, dass wir nur abends und am Wochenende am Van arbeiten konnten, mussten wir Hilfe annehmen, um den Fertigstellungstermin wahrnehmen zu können.
Wir sind darüber wirklich froh, denn sonst wären wir nicht so schnell Vollzeit Vanlifer geworden! Wir haben uns über YOUTUBE super viele Videos angesehen und gelernt, wie man einen Bus ausbaut. Dennoch haben wir einige Fehler gemacht. Das Ganze war eine riesige Lernerfahrung und heute sind wir sehr zufrieden mit dem Design und dem Ausbau.
Wie finanziert ihr euch das Leben “on the road”?
Sunny arbeitet im Finanzbereich, doch den Job hat er kurz vor dem Umzug in den Van auf Eis gelegt. Ich habe meinen Job als Maskenbildnerin in LA aufgegeben, weil es nicht möglich war, remote zu sein. Jetzt arbeite ich daran, unsere Social-Media-Plattformen, unsere Website und unseren Blog auf Vordermann zu bringen und liebe es, unsere Erfahrungen zu teilen. Ich arbeite auch an einer Unternehmensgründung, welche irgendwann in diesem Jahr bekannt gegeben wird.
Wo wart ihr bereits mit eurem Van?
Wir konnten aufgrund von Covid Lockdowns lediglich innerhalb der USA reisen. Kanada und Mexiko stehen aber auf unserer Liste und wir freuen uns sehr darauf mal andere Länder kennenlernen zu dürfen!
Wie lange lebt ihr denn schon Vollzeit in eurem Van?
Wir haben unsere Wohnung in LA aufgegeben, damit wir Vollzeit im Van leben können. Das ist mittlerweile um die acht Monate her und es war die beste Entscheidung, die wir je getroffen haben. Eine Rückkehr ins normale Leben ist nur dann geplant, wenn wir ein Baby bekommen oder wenn sich unsere Arbeitssituation ändert.
Einige Leute bevorzugen Campingplätze, andere parken lieber frei und ungebunden – was ist euch lieber?
Wir finden eigentlich beide Optionen super. Einerseits lieben wir es ungebunden zu sein und nichts bezahlen zu müssen. Andererseits profitieren wir auf Campingplätzen von Wasseranschlüssen zum Nachfüllen unseres Tanks, Waschmaschinen und Trockner. Manchmal haben wir auch auf zahlreichen Walmart-Parkplätzen und Lkw-Haltestellen übernachtet. Zuerst fühlt es sich komisch an, aber jetzt haben wir kein Problem damit, solange wir uns nur für eine oder höchstens zwei Nächte dort aufhalten.
Wie duscht ihr?
Vanlife war ja ursprünglich nur Sunnys Traum, deshalb wollte er von Anfang an sicherstellen, dass auch ich mich in einem Van wohlfühlen kann. Eine Dusche einzubauen war also eine unserer Prioritäten und wir lieben sie! Die Dusche ist an einen 4-Gallonen-Warmwasserbereiter, einen 33-Gallonen-Wassertank und eine Wasserpumpe angeschlossen. Wir haben sogar einen Duschkopf mit Pause- und Ausschalttaste, um den Wasserverbrauch zu kontrollieren.
Und wie ist eure Küche ausgestattet?
Unsere Camper Küche ist einer normalen Küche sehr ähnlich. Wir haben einen kleinen Kühlschrank mit großem Gefrierschrank und können jeweils ca. 2 Wochen Lebensmittel darin aufbewahren. Wir haben ein tiefes Waschbecken (10 x 10 Zoll) mit fließendem Wasser und einen großen Herd und Ofen. Dieser ist an einen 6-Gallonen-Propantank unter unserem Van angeschlossen, den wir etwa alle 2 Monate nachfüllen müssen. Wir haben auch einen zusammenklappbaren Instant-Wasserkocher, mit dem wir jeden Morgen Kaffee oder Tee kochen.
Was macht eurer Meinung nach das Reisen und Leben in einem Van zu einer großartigen Erfahrung?
Die Freiheit ist ein großer Teil des Van-Lebens. Wir fühlen uns tatsächlich freier, wenn wir in einem Van leben, denn wir sind schließlich komplett autark und ortsungebunden. Wir können theoretisch überall hin und haben all unser Hab und Gut mit dabei. Seit COVID-19 hat sich ja viel verändert, aber innerhalb einer Pandemie so frei sein zu können, ist eine großartige Sache. Wir müssen uns nie Gedanken übers Entladen oder den Aufbau eines Lagers machen. Wenn wir irgendwo parken und dort übernachten oder einen Kaffee trinken wollen, dann müssen wir nicht erst irgendwas vorbereiten. Wir haben alles mit dabei – das Leben im Van ist so einfach gestrickt!
Nichts ist perfekt – was ist der Nachteil von Vanlife?
Der größte Nachteil ist die oft nicht vorhandene WLAN-Verbindung. Da Sunny unter der Woche Vollzeit arbeitet, können wir nicht zu tief in abgelegene Gegenden vordringen. Da können wir nur an Wochenenden hin. Wir haben zwar einen Verizon-Hotspot, der ziemlich zuverlässig ist, aber einige Nationalparks und Wälder lassen trotzdem kein WLAN durch und das ist, was das Arbeiten im Van betrifft, der größte Wermutstropfen.
Welche Tipps würdet ihr neuen Vanlifern geben?
Der wohl wichtigste Tipp für angehende Vanlifer ist, diesen Lebensstil einfach mal zu testen, bevor man sich Hals über Kopf in die Thematik schmeißt. Wir persönlich LIEBEN diesen Lebensstil, aber er ist nicht jedermanns Sache. Wir empfehlen, ein Wohnmobil erstmal zu mieten und eine Reise beziehungsweise ein Leben darin ein paar Wochen lang zu testen und Erfahrung zu sammeln. Für den Ausbau des Bettes empfehlen wir darauf zu achten, dass das Bett nicht zu kurz für ist, sodass eine angenehme Schlafposition gewährleistet werden kann.
Trefft ihr ab und an auf andere Vanlifer?
Ja! Wir hatten das Glück auf fantastische Menschen zu treffen, die das Leben im Van mit uns teilen konnten. Instagram stellt aber auch eine UNGLAUBLICHE Van-Life-Community dar. Jeder ist ein Teil davon und so hilfsbereit und cool. Wir haben tatsächlich einige echte Freundschaften zu anderen aufgebaut und sogar gemeinsame Reisepläne geschmiedet. Wir sind immer offen für neue Menschen mit ähnlichen Träumen. Zögert also nicht, uns über Instagram zu kontaktieren!
Vielen Dank für das tolle Interview! Eine Frage noch: Was sind denn eure Zukunftspläne?
Wir sind voll und ganz darauf konzentriert, weiterhin im Van zu leben. Nach der Skisaison in Colorado wollen wir einen Monat lang nach Baja an den Strand. Dort wollen wir auch Surfunterricht nehmen, sofern das mit COVID möglich ist. Danach arbeiten wir uns nach Kalifornien vor, bis wir den pazifischen Nordwesten (unseren Lieblingsort) erreichen. Die Cascade Mountains, diverse Wälder, Parks in Oregon und Washington.. Es gibt so viel zu entdecken! Am achten Mai wollen wir zum Van Fest nach Utah zurück, wo wir unseren Van ausstellen und bestimmt auch viele neue Leute kennenlernen.