Fiat Ducato Maxi

Der Fiat Ducato, Citroen Jumper und Peugeot Boxer haben mir von Anfang an sehr gut gefallen. Das Modell wurde mir dann immer wieder sehr empfohlen – von befreundeten Handwerkern und in Foren – und letztenendes wurde mir ein solcher Bus angeboten.

Ich bin sehr zufrieden!

Der Bus hat eine neue Kupplung gebraucht. Freunde konnten die aber einbauen und wollten sogar nicht mal Geld dafür haben. Es hat sich alles schwieriger rausgestellt als gedacht (weil die Teile mehr einem LKW als einem PWK ähneln), aber am Ende hat alles geklappt und der Fiat fährt sich jetzt einwandfrei!

Außerdem hatte ich selber keine 3.400€ und habe mir 3.000€ von meinen Eltern geliehen. Ein Jahr später habe ich mir für den ganzen Umbau und den Kauf insgesamt 6.000€ geliehen und bin erst ganz langsam am wieder zurückzahlen.

Ich habe zwei Freunde, die mir unglaublich viel helfen! Eigentlich schrauben die alles, was mit dem Fahrzeug an sich zu tun hat! Ein weiterer Freund von den Freunden hat mir zwei große rechteckige Löcher eines ehemaligen Gaskühlschranklüfters zugeschweißt.

Diese Sachen kann ich (noch) nicht selber machen. Ich durfte aber ein kleines Viereck in das innere Metall meiner Hecktüre flexen, um das Kabel für die Rückfahrkamera durchzuführen.

Den ganzen hölzernen Innenausbau habe ich allerdings zum Großteil selber gemacht und alles selber entworfen. Mein Vater hat mir da aber auch immer wieder unter die Arme gegriffen.

Ich besitze den Fiat Ducato nun seit 10 Monaten. Seit 5 Monaten wohne ich Vollzeit in meinem Wohnmobil.

Fünf Monate habe ich schrauben lassen, gedämmt, den Innenausbau entworfen, gebaut und Zubehör gekauft. Dann bin ich nachts um 2 Uhr fertig geworden, bevor ich vormittags um 11 Uhr aufgebrochen bin um Vollzeit im Bus zu wohnen.

Ich habe einen Hund bei mir und finde fliegen nicht mehr gut. Vor drei Jahren bin ich recht viel geflogen – bis zu viermal pro Jahr.

Dann bin ich vermehrt auf Zugreisen umgestiegen und seit anderthalb Jahren besitze ich nun einen Hund. Reisen mit dem Bus ermöglicht es einem auch, den Hund immer wieder an einem Ort zu lassen, den er gut kennt und von dem ich weiß, wie er sich darin verhält und vor allem auch, dass er sich dort wohlfühlt.

Außerdem gibt mir der Hund auch etwas Sicherheit beim alleine Reisen als Frau.

Ich bin mit dem Bus durch Frankreich und England gefahren, um ein Semester in Schottland zu studieren. Frankreich und England habe ich also noch nicht wirklich bereist.

Dafür habe ich von Schottland unglaublich viel gesehen und habe dieses Land lieb gewonnen!

Noch bin ich keine wirklich langen Strecken gefahren. Aber bis zur Fähre nach Frankreich waren wir ca. 7 Stunden unterwegs, wovon ich das meiste gefahren bin – vielleicht nur zwei Stunden nicht.

Ich reise eher langsam und muss keine Kilometer machen.

Nur drei Nächte war ich bisher auf Campingplätzen. Und das auch nur, weil ich am Anfang so unsicher war und meine Bordbatterie dringend laden musste.

Mittlerweile stehe ich die allermeiste Zeit einfach in Wohngebieten, versuche nicht groß aufzufallen, auf keinen Fall Müll zu hinterlassen und niemanden zu stören.

Manchmal ergeben sich nette Gespräche, dreimal wurde ich auch blöd angemacht – wegen dem Hund im Auto (Tierquälerei?), weil ich etwas zu weit vor einer Einfahrt stand oder weil jemandem der Anblick meines Busses in seiner Straße nicht gefallen hat!?

Die meiste Zeit funktioniert es aber sehr sehr gut und ich fühle mich sicher und wohl in meinem Bus.

Wanderparkplätze sind auch nett und ich sehne mich ein bisschen danach, irgendwo zu stehen, wo ich wirklich niemanden stören könnte. Das Gefühl, dass ich jemanden störe, finde ich unangenehm und das bin ich noch nicht ganz losgeworden.

Dass meine Bordbatterie kaputt zu sein scheint, nervt mich ziemlich! Aber ich will nicht so sehr drüber nachdenken und mittlerweile ist es hier Frühling – also doch nicht so schlimm. Nur habe ich vielleicht die 350€ verschenkt bzw. recht schnell zerstört.

Leider kenne ich mich mit Strom nicht gut aus und kann mir deshalb selber kaum helfen. Sobald ich wieder daheim bin – und das ist in ein paar Wochen – lasse ich von meinen Freunden nochmal die Elektrik anschauen und hoffe, dass dann alles wieder passend gemacht wird.

Ach ja und es hat mal zum Dachfenster reingeregnet. Das lag glaub daran, dass das Blech im Dach relativ weich ist und sich um das Fenster herum an einer Stelle gesenkt hat. Dadurch ist im Sikaflex ein erschreckend großer Spalt entstanden. Eventuell muss ich das alles einmal rauskratzen, wenn ich wieder daheim bin und dann nochmal alles richtig gut abdichten.

Ich bin zum Glück ziemlich zufrieden mit der Aufteilung und Einrichtung in meinem Bus. Ich habe unglaublich viel Stauraum unter dem Bett, eine echte 160cm breite Matratze, einen Lattenrost und das Bett ist von unten komplett belüftet.

Ich habe eine Trockentrenntoilette, die ich sehr schätze, zwei Gasherdplatten, ein Waschbecken, eine hohe Arbeitsfläche und mein Hund hat sowohl eine Box als auch ein Bett unter meinem Bett.

Wenn ich etwas verändern sollte, würde ich die Bordbatterie besser zugänglich gestalten. Ich dachte damals „An die muss ich ja eh nie mehr dran. Also kann die ganz hinten unten ins Eck und die Küche quasi davor“. Jetzt ist die Bordbatterie leider das, worüber ich mir am meisten Gedanken gemacht habe.

Ja, ich habe einen Blog, auf dem ich täglich (oder eben für jeden Tag im Nachhinein) Bilder und Texte für Freunde und Familie hochlade. Leider hat mein Laptop nur eine Akkulaufzeit von 30 Minuten und ich habe meine Solarpanele noch nicht installiert, weshalb ich meinen Laptop im Bus nicht einstecke.

Ich habe mir aber schon einen mobilen Breitbandrouter gekauft und auch eine Breitbandsimkarte.

Trotzdem, dass ich es vor zwei Monaten mit dem Kauf der beiden Sachen so eilig hatte, habe ich mein Wifi im Bus immer noch nicht eingerichtet.

Ich werde noch zwei Semester in Deutschland Architektur studieren und möchte weiterhin mehr oder weniger Vollzeit im Bus wohnen.

Ich denke, dass ich die Wochenenden bei meiner Mutter im Haus in Süddeutschland verbringe und aber 3-5 Tage die Woche mit meinem Hund im Bus wohne.

Danach möchte ich vielleicht noch eine Gesellenprüfung als Zimmererin ablegen und dann überlege ich mir, ob ich mit Hund, Bus, Architekturmaster und Zimmerergesellenschein noch ein bisschen durch Europa oder Kanada reise und hin und wieder irgendwo arbeite.

Außerdem reizen mich Rumänien, Bulgarien und Georgien sehr als Reiseziele!