Wohnmobil Ausbau – Wie alles begann
Bei diesem Wohnmobil Ausbau liegen noch hunderte Arbeitsstunden vor mir. Hunderte sind es in der Vergangenheit schon gewesen. Es ist verdammt viel Arbeit nötig, um einen 30 Jahre alten Mercedes Bus von Grund auf neu aufzubauen.
Ich habe mich an mein persönliches Vanlife Abenteuer gewagt. Ich baue jetzt seit zwei Jahren an meinem Camper Emma. Mein erster Wohnmobil Ausbau. Es wird nie ein Ende in Sicht sein. Denn wenn ich fertig bin, fange ich wieder von vorne an.
Durch die vielen Reisen ist das Auto starken Belastungen ausgesetzt. Der Wagen steht nicht als Oldtimer in einem Museum, sondern wird benutzt. Daher geht immer wieder etwas kaputt.
Das ist ok. Ich liebe es zu basteln und mit den Händen zu arbeiten.
Außerdem lerne ich etwas dabei!
1. WOHNMOBIL AUSBAU – WIE ALLES BEGANN
Wo soll ich beginnen? Am besten ganz am Anfang!
Seit über 20 Jahren pflege ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen engsten Freunden. Wir kennen uns seit langer Zeit und ein Vanlife Abenteuer musste her – ein Roadtrip der uns für immer verbindet.
Warum nicht eine Reise durch Osteuropa in einem alten Van? Um dieses Abenteuer Realität werden zu lassen, habe ich 2014 einen 407D gekauft und baue seit dieser Reise an meinem ganz persönlichen Wohnmobil Ausbau.
Wo habe ich das Fahrzeug gekauft?
Ein alter Bauer in Bayern hat mit diesem Auto seine kleinen Kälber zur Wiese gebracht. Diese Transporte haben Spuren hinterlassen und es musste einiges getan werden.
Ursprünglich wurde der Mercedes für das technische Hilfswerk (THW) gebaut. Diese Aufbauart gibt es für die Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen oder Rotes-Kreuz-Fahrzeuge.
Fakt ist: Jede Menge dieser Modelle wurden gebaut und an die freiwillige Feuerwehr oder andere öffentliche Einrichtungen verkauft.
Autos dieser Organisationen sind immer eine gute Wahl. Da sie stets gut gewartet sind, meist mit extrem wenig Kilometern auf der Uhr.
Die meiste Zeit standen diese Modelle in einer trockenen Halle und haben auf ihren Einsatz gewartet. Zudem sind sie für Situationen gebaut, die die robuste Aufbauweise der Autos unterstreichen.
Aus diesem Grund sind viele Fahrzeuge in einem erstaunlich guten Zustand, auch weil sie nicht Jahrzehnte Wind und Wetter ausgesetzt waren.
Als ich den 407d übernommen habe, war von THW nichts mehr zu sehen. Es war mir egal. Ich war froh, einen günstigen Düdo zu bekommen. Er sah zwar scheiße aus, aber war grundsätzlich ok.
Auch der Preis von 1300€ war ein entscheidender Faktor für den Kauf. Der äußerliche Zustand war erstmal nebensächlich, weil die Basis des Fahrzeuges stimmte.
Für den Ausbau des Wohnmobils war es mir wichtig, dass der Rahmen keinen Rostbefall hatte. Zudem sollte der Motor grundsätzlich in Ordnung sein und rund laufen. Außerdem gefiel mir die Farbe. Ich konnte mir damals vorstellen, mehr Zeit mit diesem Fahrzeug zu verbringen.
Also habe ich ihn gekauft.
2. WOHNMOBIL AUSBAU – ALLES MUSS RAUS
Auf dem Bauernhof meiner Eltern im brandenburgischen Klein Mutz habe ich mich mit meinen Freunden an das Abenteuer Wohnmobil Ausbau gewagt. Mit wenig bis gar keine Ahnung von der Technik eines Wohnmobils.
Geschweige denn davon, wie man ihn ausbaut.
Ich habe mir im Internet angelesen, was als Erstes zu tun ist. Die Entscheidung war schnell gefallen. Für den Wohnmobil Ausbau musste alles bis auf die Grundmauern raus. Der Boden, die Verkleidung – alles wurde entfernt, um möglichen Rost zu finden und eine Bestandsaufnahme zu machen.
Denn Rost ist der größte Feind angehender Oldtimer. Meine Entscheidung: Ich wollte es richtig machen und den Rost im Keime ersticken. Das ist jede Menge Arbeit. Um Rostnester zu finden, musste alles raus. Jede Schraube und das Holz wurde entfernt. Alles was sich irgendwie lösen ließ.
Gesagt, getan.
Die Bodenplatten waren verklebt und die Schrauben verrostet. Mit ein bisschen roher Gewalt haben meine Freunde und ich alle entfernen können. Da wo gar nichts mehr ging, haben wir mit der Flex nachgearbeitet. Eine ganz schöne Sauerei. Der Spaß kam dabei trotzdem nicht zu kurz.
Wir haben schon beim Kauf gesehen, dass der Rahmen in Ordnung war und keine Durchrostungen hatte. Nach dem Entfernen des Bodens hat sich diese Annahme bestätigt. So konnten wir entspannt an die Arbeit gehen, ohne Emma schweißen zu lassen, was ziemlich kostenintensiv geworden wäre.
Jede Ecke wurde mit einem kleinen Dremel und einer Flex mit Schruppscheibe über Stunden abgeschliffen. Zum Teil bis auf das blanke Metall. Nun sollte alles neu lackiert und versiegelt werden. Auf diese Weise sollte dem Rost für die nächsten Jahre keine Angriffsfläche mehr gegeben werden.
3. WOHNMOBIL AUSBAU – DER NEUE ANSTRICH
Jeder Ansatz von Rost wurde komplett entfernt. Nachdem alles mit einem Rostumwandler bestrichen war, konnte die Grundierung aufgetragen werden.
Zuerst haben wir einen günstigen Lack aus dem Baumarkt gekauft. Das war ein großer Fehler. Der Lack ist wegen der kalten Außentemperaturen nicht richtig getrocknet und war bei weitem nicht robust genug für unsere Ansprüche.
Für einen richtigen Wohnmobil Ausbau musste also alles wieder runter.
Nach einigen Überlegungen, haben wir uns dazu entschieden, doch nicht mit dem Pinsel zu arbeiten und in eine Lackierpistole zu investieren. Wir haben uns erstklassigen Lack besorgt und haben den Rahmen des Busses so gut wir konnten selbst lackiert.
Erstaunlicherweise war diese Arbeit kein Problem und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Glossy!
4. WOHNMOBIL AUSBAU – BODEN VERLEGEN
Nach einigen Stunden Trockenzeit war der Boden wieder begehbar und wir konnten uns Gedanken machen, welche Art von Boden in meinem Bus Emma Platz haben sollte.
Ich habe mich für sogenannte Siebdruckplatten entschieden. Dieses Baumaterial wird häufig im Fahrzeugbau verwendet und kam gerade recht. Es war gar nicht so einfach die Siebdruckplatten in die richtige Form zu schneiden, da man für die Rundungen der Radkästen viel Fingerspitzengefühl benötigt.
Nach einigen Anläufen war auch das erledigt.
Der Boden wurde erst mit Sika Flex und mit Blechtreibschrauben am Rahmen befestigt. Das Sika Flex war für die Abdichtung gegen Feuchtigkeit gedacht.
Nachdem alle Siebdruckplatten an der richtigen Stelle lagen, konnte der nächste Schritt eingeleitet werden. Die dünnen Bodenplatten wirken wenig schallisolierend und halten nur bedingt die Kälte oder Wärme aus dem Fahrzeuginneren. Über die Siebdruckplatten haben wir daher eine Isolierung namens Styrodur gelegt.
Ein günstiges Baumarkt Produkt. Danach wurde über die verhältnismäßig dicke Isolierung der eigentliche Boden verlegt. Ganz normale OSB-Platten. Wir haben die dünnste Ausführung gewählt.
Da OSB-Platten schwer sauber zu halten sind, liegt eine Schicht PVC in Holzoptik auf dem Boden. So sind dreckige Schuhe kein Problem mehr.
Die ganze Aktion hatte einige Tage und Nerven gekostet. Dabei ist eine Menge Dreck und Staub geflogen. Es war auf jeden Fall interessant, Emma bis auf die Grundmauern auseinanderzunehmen und eine Basis zu schaffen, die das Auto noch die nächsten Jahre weiterleben lässt.
Jetzt kann der Schritt 2 des Ausbaus folgen. Kennst du schon meine Videos rund um das Thema Vanlife?
Kommentare sind deaktiviert.