Heute befassen wir uns mit der Langzeitauslandskrankenversicherung, was für ein umständliches Wort. Mit dem Camper für lange Zeit auf Reisen zu gehen ist eine tolle Sache.
Wo auch immer es dich mit deinem Wohnmobil hinzieht, überall auf der Welt könntest du krank werden und medizinische Versorgung benötigen zum Beispiel schmerzhafte Zahnprobleme. Sollte so etwas passieren, muss man gleich mal eines beachten: die Versicherung.
Es gibt aber Unterschiede in der Art der Versicherung. Gerade die Auslandskrankenversicherung wird mit einer Langzeitkrankenversicherung verwechselt.
Daher beschäftigen wir uns heute mit dem Thema Langzeitkrankenversicherung für Camper-Reisende.
Gerade als Wohnmobil-Reisender muss man mit seinem Ersparten gut umgehen, denn die Kosten für die Reise, Verpflegung und Übernachtung können sich monatlich ordentlich häufen.
Wer ohne Krankenversicherungsschutz auf Reisen gehen will, sollte sich bewusst machen, wie teuer notwendige medizinische Verpflegung werden kann.
Die deutsche gesetzliche Krankenversicherung übernimmt in nicht-EU-Ländern keine medizinischen und notwendigen Behandlungen, sondern nur in den Ländern, mit denen das so genannte Sozialversicherungsabkommen besteht.
Wenn du mit deinem Wohnmobil also beispielsweise durch Afrika reist und dir ein Bein brichst, rührt die klassische Krankenversicherung in deiner Heimat keinen Finger und du du bist ohne eine entsprechende Reiseversicherung auf dich gestellt.
Alle Kosten, die im Krankenhaus auf dich zukommen, musst du aus deiner eigenen Tasche zahlen. Fies, aber wahr.
Damit man also nicht selbst die hohen Kosten im Falle eines medizinischen Notfalls zahlen muss, sollte man sich auf jeden Fall um eine Reisekrankenversicherung bemühen und sich genau über diese informieren, bevor man in sein Abenteuer startet.
Es ist vor allem dann wichtig, wenn man vor hat, längere Zeit im Ausland zu verbringen, denn die normalen Krankenversicherungen gelten im Ausland meistens nicht länger als 8 Wochen.
Die Auslandskrankenversicherung ist nur einige Wochen gültig, in der Regel sind es 56 Tage. Die Auslandskrankenversicherung ist an eine reguläre gesetzliche oder private Krankenkasse gebunden und kann nicht alleine abgeschlossen werden.
Die Auslandskrankenversicherung ist also nur für kurze Reisen gedacht und nicht als Ersatz für deine Krankenkasse.
Bist du also länger als ein paar Wochen im Ausland, dann solltest du eine LangzeitauslandskrankenVersicherung abschließen.
Man zahlt bei Reiseversicherungen entweder eine Tagesprämie oder einen Monatsbetrag. Die Kosten hängen natürlich von dem Anbieter ab, aber auch von dem gewählten “Paket”, also den, von der jeweiligen Versicherung, gegebenen Versicherungs- Optionen.
Bei dem Versicherungsanbieter “Hanse-Merkur” beispielsweise gibt es die Möglichkeit eine Langzeitreiseversicherung für 5 Jahre zu erwerben, bei der man monatlich zahlen kann.
Für einen kompletten Reiseschutz ohne der USA und Kanada zahlt man bei “Hanse Merkur” einen Monatsbetrag von circa 89 Euro und 356 Euro, wenn man über 65 Jahre alt ist. Möchte man die USA sowie Kanada in seinem Versicherungsschutz inkludiert haben, zahlt man 178 Euro und wer älter als 65 Jahre ist muss circa 710 Euro pro Monat zahlen.
Für die USA zahlt man mehr, weil es erstens eines der Beliebtesten Langzeitreiseziele ist und zweitens, weil die Kosten für medizinische Behandlungen in diesem Land sehr hoch sind. Wer nicht vorhat in die USA sowie Kanada zu reisen, kann es sich sparen, diese mit zu bezahlen.
Bei diesem Anbieter sind viele Wohnmobil-Reisende, aber auch Backpacker versichert. Viele davon sind auch Sportler und wollen in “Extremsituationen” wie beispielsweise einer Bergrettung nach einem Skiunfall, geborgen werden und auch das kann man, natürlich nach Absprache mit der Versicherung, bei “Hanse Merkur” zusätzlich bekommen.
Zudem hat man eine 24-Stunden Hotline und kann jederzeit Fragen stellen oder einen bestimmten Arzt in seiner Nähe ausfindig machen lassen.
Auch der ADAC, Allianz-Reiseversicherung, RSWW oder STA Travel sind weitere Anbieter.
Paul vom Passport Diary war bei STA für etwa 30€ im Monat. Heute nutzt er die Expat-Versicherung von der Cigna.
Die Anzahl der Anbieter ist überschaubar und jeder hat diverse Vor- sowie Nachteile.
Für Familien gibt es bei manchen Anbietern auch diverse “Familientarife”, mit der man in der Regel günstiger wegkommt, als wenn man jedes Familienmitglied einzeln anmelden würde.
Es gibt Versicherungen die Expats gegen Krankheit versichern. Hierbei ist auch etwa 6 Monate Deutschland mit dabei, was für viele digitale Nomaden sehr interessant ist, die auch mal in ihrer Heimat eine Pause einlegen. Hier gibt es vor allem die Anbieter Foyer und Cigna die viele Expats nutzen, unter anderem Paul von Passport Diary.
Ja. Wenn man sich beispielsweise im Ausland für längere Zeit ansiedeln- und dort einen Job annehmen möchte und mit dem örtlichen Gesundheitssystem zufrieden ist, kann man sich mit diesem Job selber versichern und nicht mehr über einen deutschen Versicherer versichert sein.
Hier variieren die Gegebenheiten aber von Land zu Land stark und müssen gut überlegt sein. Schließlich kann nicht jedes Land mit den top Leistungen einer deutschen Krankenversicherung mithalten, allerdings kann die Versicherung vor Ort günstiger sein oder auch vom Arbeitgeber übernommen werden. Auch hier gibt es Vor- und Nachteile.
Ich kann auf jeden Fall jedem ans Herz legen, ein genaues Bild von allen gegebenen Versicherungen zu machen, damit man die Beste für seine Reise bzw. eigenen Bedürfnisse findet und alle gegebenen Optionen sowie Einschränkungen genauestens überprüft.
Kleiner Tipp: Es schadet mit Sicherheit nicht, wenn man sich mit anderen Reisenden in Verbindung setzt und sich ihre Meinung zu den jeweiligen Versicherungen anhört.
Hast du dir erst mal eine super Krankenversicherung gecheckt, steht einer entspannten Reise nichts mehr im Wege.
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