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Nachhaltiges Reisen mit dem Camper – geht das?

Nachhaltiges Reisen mit dem Camper – geht das?



In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Thema nachhaltiges Reisen.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen, doch beim Reisen an sich wird oft ein Auge zugedrückt oder einfach vergessen. Bei manchen schalten sich aber auch die Alarmglocken ein, da Nachhaltigkeit bei einigen Menschen als zu teuer oder gar unleistbar wahrgenommen wird.

Deshalb klären wir euch heute zur Causa nachhaltig Reisen mit dem Wohnmobil auf. Ihr werdet euch wundern auf wie vielen Wegen man tatsächlich Geld sparen kann. Außerdem geben wir euch einige Tipps, zum Beispiel wie ihr nachhaltig reisen könnt, ohne Verzicht vor Komfort stellen zu müssen.




Was heißt nachhaltiges Reisen?


Zunächst möchte ich auf die Definition von nachhaltigem Reisen eingehen. Prinzipiell versteht sich nachhaltiges Reisen als Gegenbeispiel zum Massentourismus. Der Trend nachhaltiges Reisen wird auch sanfter Tourismus genannt und dieser spricht für sich.

Was bei Massentourismus die Happy Hour ist, ist beim nachhaltigen Reisen eine Wanderung in die nahegelegenen Berge. Statt All-inclusive-Hotel versteht sich sanfter Tourismus eher als ökologisch verantwortungsbewusste Reise-Alternative mit nachhaltigen Unterkünften, weniger Müll und mehr Natur.

Die Natur wird demnach ursprünglich erlebt, reisen wird “grüner” und der Urlaub schadet der Umwelt weniger.

Hier habe ich auch gleich einen ganz besonderen Buchtipp für euch: 

Wildcamping: Tipps und Tricks rund um nachhaltiges Reisen

Wie verträgt sich Nachhaltigkeit mit einer Reise im Wohnmobil?


Zunächst mal: Selbstverständlich ist Autofahren nicht nachhaltig. Oder sagen wir mal, es gibt nachhaltigere Verkehrsmittel.

Doch wer sich für eine Reise im Wohnmobil entscheidet, kann einiges tun, damit diese auch so nachhaltig wie möglich gestaltet wird. Spoiler: Es dreht sich (fast) alles um den Spritverbrauch!


Spritverbrauch


Wenn du noch keinen Camper gekauft hast, entscheide dich doch für einen mit wenig Verbrauch.
Je mehr Kraftstoff dein Camper benötigt, desto mehr Co2 stößt er aus, was wiederum schlecht für die Umwelt ist. Der Spritverbrauch spielt also eine große Rolle.


Runter vom Gas


Versuch es doch mit einem umweltfreundlichen Fahrstil. Weniger Gas geben und ein konstantes Tempo (idealerweise zwischen 90-100 km/h) gepaart mit möglichst wenigen Geschwindigkeitswechseln wirken sich bereits dezenter auf das Klima aus.


Die Beladung auf ein Minimum reduzieren


Je mehr Gesamtgewicht, desto höher ist der Spritverbrauch. Unnützes mitzuschleppen ist also nicht umweltfreundlich und keineswegs ökologisch. Nimm nur mit, was du auch wirklich brauchst.


Motor abschalten


Bei langen Wartezeiten, wie beispielsweise bei einem Stau oder wenn man auf einem Campingplatz eincheckt, kann man den Motor mit bestem Gewissen ausschalten. Das tut dem Motor nichts, keine Sorge!


Reifencheck


Reifen und deren Druck sorgen sowohl für mehr Sicherheit, als auch für einen geringeren Spritverbrauch. Wenn ihr nicht genau wisst, wie viel Luft in eure Reifen passt, fragt einfach bei einer Kfz- oder Reisemobil-Werkstatt nach.


Solarenergie


Um mit dem Camper nicht nur nachhaltiger, sondern gleichzeitig autark und unabhängig unterwegs sein zu können, macht sich die Installation einer Solaranlage bezahlt. Insbesondere, wenn man für längere Zeit im Wohnmobil reisen möchte.

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Es ist also durchaus möglich nachhaltig mit dem Wohnmobil zu reisen. Nachhaltigkeit geht mit Achtsamkeit Hand in Hand. Dafür braucht man auch kein super “Öko” zu werden, es reicht, wenn man sich an die oben genannten Tipps hält. Wobei, es gäbe da noch ein paar mehr!


8 Tipps für nachhaltiges Reisen bzw. sanften Tourismus


Ein nachhaltiger Urlaub beinhaltet ressourcenschonende Handlungen. Zum Beispiel all jene hier:


Kurzstrecken meiden


Kurzstrecken sollten mit dem Camper möglichst gemieden werden. Wohnmobile verbrauchen auf kurzen Strecken mit häufigen Tempowechseln unglaublich viel Sprit. Wenn du schon mit einem Camper unterwegs bist, nimm doch dein Fahrrad mit und bewege dich damit von Ort zu Ort. Radfahren tut der Umwelt und der Gesundheit gut und schafft deshalb einen nachhaltigen Mehrwert.


Nahegelegene Reiseziele wählen


Wenn du nur wenige Tage oder wenige Wochen auf Urlaub fahren kannst, entscheide dich für ein nahegelegenes Reiseziel. Das spart Unmengen an Treibhausgasen und anderen giftigen Stoffen, die für die Umwelt alles andere als nachhaltig sind. Als Faustregel kannst du dir merken: Je länger die Reisedistanz, desto länger sollte die Reisedauer sein.


Andere Länder, andere Sitten


Über den ökologischen Aspekt hinausgehend versteht sich auch der Umgang mit Einheimischen. Sich auf die gegebene Kultur anpassen, offenherzig zu sein und sich auf die Menschen einzulassen gehört ebenfalls zur Definition nachhaltigen Reisens. Man sagt ja nicht umsonst “nachhaltig Eindruck hinterlassen”.


Klimaanlagen abschalten


Urlaub im Süden ist wunderbar – jedoch auch heiß. Da ist die Klimaanlage im Camper natürlich verlockend. Vermeide sie trotzdem so gut es geht! Das Absurde bei Klimaanlagen ist, dass es im Wohnmobil zwar kälter, dafür aber auf der Welt auf lange Sicht gesehen wärmer wird. Es hilft bereits, wenn du sie beim Verlassen deines Campers abschaltest.


Nachhaltige Produkte verwenden


Verwende natürliche Hausmittel zum Putzen, Wäsche waschen oder für die Körperhygiene. Chemische und teils aggressive Inhaltsstoffe greifen sowohl unsere Haut, als auch Flora und Fauna an. Schädliche und schwer abbaubare Inhaltsstoffen wie Tenside, Parfum oder Konservierungsmittel landen am Ende des Tages im Meer. Versuchen wir dies zu vermeiden. Nutzt natürliche Putzmittel wie Natron, Essig oder Zitronensaft. Greift für eure tägliche Körperhygiene zu Bio Produkten, naturbelassenen Ölen oder mischt euch selbst reine Produkte aus der Natur zusammen.
Dazu kann ich dieses Buch sehr empfehlen: Selber machen statt kaufen


Müllvermeidung


Achte auf deine Umwelt und nimm umfassende Rücksicht. Seien es die Wälder, die man nicht unnötigerweise zugemüllt zurücklässt oder Seen, in denen man sich (wenn überhaupt) nur mit nachhaltigen Produkten wäscht. Verzichte so gut es geht auf Plastiktüten und Plastikflaschen. Ergo: Jeder Ort wird nachhaltig und sorgsam betreten und verlassen.


Achte an jedem Ort auf die Tierwelt


Wenn du viel Zeit in der Natur verbringst, achte immer auf deine Lautstärke. Tiere, die an jedem Ort beheimatet sind, werden von zu lauten Geräuschen erschreckt und müssen flüchten.


Nachhaltiger Konsum


Nachhaltiger Konsum ist stets ein großer Faktor in Sachen nachhaltiges Reisen. Bestenfalls wird nur das konsumiert, was der Umwelt nicht oder nur wenig schadet. Wer vorzugsweise Bio Produkte auf Märkten kauft, unterstützt die Einheimischen.


Urlaub auf nachhaltigen Campingplätzen


Es gibt unzählige Campingplätze auf unserer Welt. Nachhaltige Campingplätze sind mit klassischen Campingplätzen, auf denen man Schwimmbäder, Restaurants und Hüpfburgen findet, aber nicht wirklich zu vergleichen. Bei der Wahl des Stell- oder Campingplatzes könnt ihr definitiv einen großen Unterschied für die Umwelt ausmachen. 

Doch keine Bange, nachhaltige Campingplätze sind heutzutage exzellent ausgestattet und bieten allerlei Komfort, ja gar Luxus! Unter anderem beinhaltet ein nachhaltiger Campingplatz eine ökologische Abfalltrennung, nachhaltige Wasseraufbereitung plus ein generelles energiesparendes Bewirtschaften des Platzes. 

Glücklicherweise legen immer mehr Campingplätze einen großen Wert auf Umweltfreundlichkeit. Die Betreiber nutzen deshalb Solarenergie, verfügen über eigene Gemüsegärtchen oder haben den Campingplatz und die dazugehörigen Sanitäranlagen mit nachhaltigen Materialien wie Kork ausgebaut. 

Hier ein paar hilfreiche Seiten, wo ihr nachhaltige Campingplätze finden könnt:


Nachhaltiges Reisen: Studie sprechen für sich


Der Trend nachhaltiges Reisen wird häufig mit einem Kopfschütteln abgetan, als wäre es nicht machbar oder gar dämlich Reisen und Nachhaltigkeit unter einen Nenner zu setzen. Nun, dem “Nachhall” sollte man wenig Beachtung schenken und sich auf die Fakten konzentrieren.  

Zum Thema nachhaltiges Reisen gibt es Studien. Unter anderem hat das ÖKO-Institut (www.oeko.de) eine Studie veranlasst, in der es um vergleichende Klimabilanzen von Motorcaravanreisen geht. Hierbei gab es zwischen Reisen im Wohnmobil und Reisen mit dem Flugzeug einen klaren Sieger in Sachen Nachhaltigkeit. Ratet mal, wer gewonnen hat?
Hier könnt ihr mehr darüber in Erfahrung bringen:
www.oeko.de

Fazit zum nachhaltigen Reisen


Dieser Artikel dient keineswegs als Mahnung oder virtueller Zeigefinger. Ich möchte lediglich Informationen übermitteln und einen Ansporn geben, sich sowohl der Umwelt als auch den Möglichkeiten diese zu schützen, bewusster zu werden. 

Den ökologischen Fußabdruck tatsächlich minimal zu halten schafft man heutzutage nur mehr durch stetigen Verzicht? Jein. Wir können alle einen Teil des Kuchens haben, müssen aber vorsichtig damit umgehen. 

Wer sich unsere nachhaltigen Tipps zu Herzen nimmt und einige davon umsetzt, leistet einen großen Beitrag. 



Falls du Pinterest hast, kannst du Passport Diary hier finden und gerne folgendes Bild pinnen. :)


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