Busludscha- Warum du dieses Denkmal besuchen solltest!
Hast du schon mal ein gelandetes Ufo aus dem Kalten Krieg besucht? Dieses Erbstück des Kommunismus interessiert heute kaum noch jemanden aus Bulgarien. Hoch in den Bergen, umringt von einer unglaublichen Aussicht, finden wir diesen verlassenen Ort, der so gar nicht nach Realität aussieht. Manche Bulgaren wollen es gerne sprengen oder einfach nie wieder sehen, uns zieht dieser Ort magisch an.
Eine alte Straße führt uns auf den Berg, keine Beleuchtung rechts und links und Landschaft soweit das Auge reicht. Wie konnte man hier nur solche ein Gebäude hinstellen, frag ich mich als ich den Motor abstelle.
Diesen geheimnisvollen Ort haben wir uns daher genauer angeschaut und einen bizarren Bau entdeckt. Mitten in den Busludscha Bergen zwischen Trümmern eines vergangenen Zeitalters, nahe des Schipkapass, haben sich früher die Staatsgäste der kommunistischen Partei Bulgariens die Hände gereicht. 6000 Menschen haben mehrere Jahre an der Fertigstellung gearbeitet, darunter einige Künstler die in Auftrag der kommunistischen Partei Mosaike im sozialistischen Stil hinterlassen haben.
Das Busludscha Denkmal in Bulgarien
Busludscha wurde nicht ohne Grund gebaut. In den Bergen kämpften 1868 bulgarische Rebellen gegen die Türken, in Gedenken an diesen Tag hat sich die kommunistische Partei 1981 ein Denkmal gesetzt.
Als wir uns aufmachen, ist es dunkel geworden. Auf dem Weg das Gelände zu erkunden, begegnen uns Pferde, diese laufen wild herum. Der Mond scheint taghell und wirft seinen Schatten auf die alten Marmorplatten und die Rundungen des Gebäudes. Die ganze Situation wirkt surreal, für jeden von uns.
Wir finden einen Eingang, gerade groß genug um hindurchzukriechen. Von hieraus gelangen wir in die große Empfangshalle.
Kommunismus Denkmal in Bulgarien
Überall liegen Asbestteile und herausgebrochene Marmorplatten. Draußen ist es längst dunkel, mein Forschergeist drängt mich weiter. Nur mit Taschenlampen bewaffnet, durchkriechen wir Tunnel und beklettern den 100 Meter hohen Turm der uns mehrere Stockwerke über das Gebäude führt.
Von hier aus haben wir einen tollen Blick über die Umgebung, man kann die Sterne und die Milchstraße sehen, ich habe nie einen so guten Blick auf den Himmel gehabt. Nach einiger Zeit beschließen wir den Abstieg zu wagen, das kommunistische Ufo muss dann ohne uns starten.
Vergessene Orte, auch Abadoned Places genannt, sind der neue Trend am Internethimmel. Es finden sich zahlreiche Beiträge dazu. Während einige Denkmäler dieser Welt gut geschützt sind und ihr Dasein im Schatten anderer Bauwerke fristen, kann man dem Busludscha-Denkmal, einsam auf einem Berg thronend beim Zerbröseln zuschauen.
Gerade der Scham des Verfallenen macht dieses Gebäude sehr interessant, denn niemand scheint sich dafür wirklich zu interessieren.
Durch beeindruckende Art und Weise zeigt uns dieses Gebäude den Wandel der Zeit. Jeder von uns kennt den Kommunismus aus Büchern, einige haben ihn sicher selbst erlebt.
Durch den Besuch eines solchen Gebäudes hat man aber die Möglichkeit die Geschichte auf ihre eigene Art und Weise sprechen zu lassen, das beeindruckt. Hinter all dem Asbest, Beton und offenen Wänden ist es ein Ort voller Geschichte und Nostalgie. Der Kommunismus hat die Zeit nicht überdauert und es ist interessant zu sehen, dass sich die Natur dieses Gebäude wieder zurückholt.
Was ist das Busludscha-Denkmal in Bulgarien und wie komme ich da hin?
Busludscha auch Buzludzha, Бузлуджа genannt wurde von Guéorguy Stoilov entworfen. Es kostete 14.186.000 bulgarischen Lew, das war damals etwa ein Budget von 7 Millionen Euro, heute ein vielfaches.
Am 23. August 1981 wurde das Denkmal der Öffentlichkeit präsentiert, um die Gründung der Bulgarischen Sozialdemokratischen Partei (BSDP) in der Region vor 90 Jahren zu gedenken. Seit dem Ende der kommunistischen Ära in Bulgarien verfällt das Gebäude, der Ort ist verlassen und jedes Jahr kommen einige Löcher im Dach hinzu.
Das Denkmal befindet sich im Herzen Bulgariens in einem Gebirge nördlich von Kazanlak (Казанлък auf Bulgarisch), 12 Kilometer von dem Dorf Shipka (Шипка), dies ist der am nächsten gelegene Ort um Busludscha zu besuchen.
Von Deutschland aus ist es am einfachsten in die Hauptstadt Sofia zu fliegen. Wizzair und Air Berlin bieten die günstigsten Flüge an. Beide Unternehmen bieten einen ähnlichen Preis, die Fahrt dauert etwa 02.30 Uhr.
Der günstigste Weg von Sofia aus ist der Bus. Die Firma heißt Union Ivkoni up Kazanlak (Казанлък). Die Fahrt dauert etwa drei Stunden und kostet umgerechnet 8 Euro.
Von Sofia, mit dem Bus Firma Union Ivkoni up Kazanlak (Казанлък). Busse erwarten Zweitterminal auf der linken Seite des Hauptterminals. Die Fahrt dauert etwa drei Stunden und kostet 16 lev (8 Euro). In Kazanlak muss man dann den Bus No. 6 nehmen, dieser verbindet Shipka (Шипка) jede halbe Stunde. Die Fahrt dauert 20 Minuten und kostet 1,80 Lew (€ 0,90).
Wie komme ich in das Gebäude?
Der Haupteingang ist geschlossen, auf der rechten Seite des Gebäudes findest sich aber eine kleines Loch durch das man das Gebäude betreten kann. Vorsicht beim Einstieg!
Wo kann ich übernachten?
Es gibt viele Hotels in der Gegend. Einer von ihnen ist die Ship Hotel Kait (ca. 10 Euro pro Nacht). Es ist aber auch möglich einfach auf dem Gelände zu campen, wir haben ein amerikanisches Pärchen getroffen, die dies vor Ort getan hatte.
Zu welcher Tageszeit sollte ich Busludscha besuchen?
Am besten ist es bei Tageslicht, da man mit Licht einfach am besten das Innere sehen kann. Wir haben Busludscha das erste mal bei Nacht besucht, was eine gruslige, aber auch spannende Erfahrung gewesen ist.