Der Mercedes 407D als Wohnmobil ist heutzutage sehr gefragt. Nicht zuletzt weil er einer der wenigen Modelle der Düdo-Reihe ist, der sich offiziell mit dem 3,5t Führerschein fahren lässt.
Ende des Jahres 2017 bin ich auf ein Facebook Posting in der Facebook-Gruppe „Hippie-Busse, Weltreisemobile, Selbstausbauten & kreative VW Bullis“ gestoßen, welcher genau nach meinem Geschmack war.
„Mercedes 407d als Wohnmobil zu verkaufen“.
Die Bilder verrieten nichts Gutes. Der Wagen sah nach Rost aus und war mit jeder Menge Gras zugewachsen.
Eigentlich ein hoffnungsloser Fall denken sich wohl die meisten. Nicht so dieses Pärchen aus Berlin mit dem Namen Ride on the wild side. Sie haben sich den Mercedes 407d mit Wohnmobilausbau gekauft und eine Menge Arbeit reingesteckt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen oder um es besser zu sagen, er begeistert mich. Daher nehmen wir die Beiden und ihren Mercedes 407d als Wohnmobil mit in die Stories auf.
Naja, schlechter Zustand ist ja immer relativ! Als wir den Wagen gekauft haben, stand er zu der Zeit weit über ein Jahr mit zerbrochenen Fenstern auf einer Wiese.
Wenn man das mit einbezieht, war er eigentlich in einem ganz hervorragenden Zustand – er sprang sogar sofort an (allerdings nur für wenige Kilometer, weil dann der Dieselfilter zu war).
Aber klar, es war ein wahnsinniges Projekt und so war das eigentlich auch nie geplant. Da wir beide völlig unerfahren waren was Camper Ausbauten betrifft, wollten wir eigentlich einen, der zumindest technisch komplett fit ist. Dann waren wir in Berlin auf einem “Vanlife” Treffen und haben zum ersten Mal Düdos wirklich bewusst wahrgenommen.
Wir fanden, dass die für unseren Trip eigentlich viel besser geeignet sind, als so ein T3 mit Hochdach (was mal ganz ursprünglich der Plan war, der wegen Größe und Preis dann aber irgendwann verworfen wurde).
Auf besagtem Treffen trafen wir dann auch unseren gemeinsamen Freund Philipp, der ja selbst einen 407 hatte und uns Hilfe anbot einen Wagen zu suchen und fit zu machen.
Er fand dann auch unseren Fritz bei Ebay Kleinanzeigen und gemeinsam ging es an die Arbeit.
Eine Woche nach dem Kauf hatten wir zum Glück 10 Tage Urlaub, die wir eigentlich in Spanien verbringen wollten. Das wurde kurzerhand gecancelt und stattdessen schraubten wir 8 Tage am Stück, 12 Stunden am Tag an unserem neuen Zuhause.
An TÜV war zu der Zeit noch nicht zu denken, der Wagen hatte keine Papiere und wir wollten ein H-Kennzeichen und eine Wohnmobilzulassung, daher ging da erst einmal einiges an Arbeit rein.
Nach 2 Wochen war der Bus dann komplett fahrbereit, mechanisch überholt, entkernt, entrostet und innen neu lackiert.
Wir stellten schnell fest, dass alles viel länger dauert als man am Anfang denkt. Aber die Erkenntnis hat, glaube ich, jeder der einen Bus ausbaut, irgendwann!
Wir haben den Bus komplett mit Armaflex gedämmt (13 und 19mm) und die “Kassetten” zusätzlich mit Styrodur. Das Fahrerhaus ist mit Bitumenplatten gedämmt, vor allem gegen Schall.
Ob das die richtige Entscheidung war, wird sich dann in Mexiko zeigen, aber die Verarbeitung von Armaflex war sehr einfach und obwohl es sehr teuer ist, würde ich jetzt einfach mal schon sagen, dass es sich lohnt.
Man hat auch während des Ausbaus sofort gemerkt, dass das Fahrzeug die Wärme viel besser speichert und wir hoffen, dass es sie dann in wärmeren Gefilden auch gut draußen hält!
Ich (Jana) habe früher immer von einem Bulli geträumt, und ein T3 Synchro lässt mein Herz schon noch ein bisschen höher schlagen!
Aber mir wäre er zu klein gewesen für den Trip und ein Guter auch zu teuer. Das kommt also vielleicht später!
Ansonsten finde ich die alten amerikanischen Schulbusse super genial und liebe auch die Airstream Trailer.
Fritz ist gerade irgendwo vor der US-amerikanischen Küste und in 3 Wochen holen wir ihn endlich in Long Beach vom Hafen ab. Von da aus geht es dann Richtung Süden: erst einmal ein bisschen Kalifornien entdecken und dann runter nach Mexiko.
Der einzige wirkliche Plan ist die Baja California entlang zu fahren. Wir wissen weder wie lange wir in Mexiko bleiben wollen, noch was das Endziel ist und wie lange wir unterwegs sein werden. Und das finden wir super!
Vielleicht geht es nur bis Panama, vielleicht auch bis Argentinien. Oder wenn es ganz viel Spaß macht, fahren wir einfach auf der anderen Seite wieder hoch. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel und der muss schließlich Spaß machen!
Danke ihr Beiden, das ihr uns diesen schönen Mercedes 407d gezeigt habt. Ich hoffe, eure Worte und Bilder motivieren mehr Menschen sich so einem alten Fahrzeug anzunehmen und beim Ausbau nicht aufzugeben.
Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen. Ich habe selten so einen schönen Ausbau gesehen.
Wer den Beiden folgen will auf ihrer Reise durch Nord- und Mittelamerika, der schaut auf ihrer Facebook-Seite vorbei oder bei Instagram.
Mit einem Mercedes 407d auf große Reise gehen, das klingt für mich nach einem Plan und hat in meinem eigenen Falle sehr gut funktioniert. Ich selbst habe im Mai 2017 mit meinem Mecedes 407D Deutschland verlassen und bin bis nach Sibirien und Tadschikistan gefahren und lebe heute Vollzeit in meinem Wohnmobil.
Ohne große Probleme.
Ich bin sehr happy über meinen damaligen Kauf und habe auch eine Menge Arbeit in meinen Bus gesteckt.
Ein Wohnmobilausbau kostet viel Geld? Ich habe in Berlin etwa 600€ jeden Monat an Miete gezahlt. Der Ausbau meines Mercedes 407d hat sich nach knapp einem halben Jahr ohne eine Wohnung in Berlin amortisiert.
Ein Ausbau dieser Art kostet zwischen 2500-6000€. Das ist je nach eigenem Anspruch und verbauten Materialien nach unten und oben skalierbar. Der Ausbau meines eigenen Mercedes 407d liegt bei etwa 4000€. Hätte ich auf die Solaranlage verzichtet, wäre es etwa 3200€.
Ich kann den Mercedes 407d als Wohnmobil nur empfehlen. Es gibt aber auch noch eine Menge interessanter anderer Modelle von Mercedes:
– Der Mercedes 508 von My Home is my Carstle
– Der Mercedes 1622 als Expeditonsmobil
– Der Mercedes 406 als Selbstausbau
– Der Mercedes Sprinter als Kofferausbau
– Der Mercedes 207d als Eigenausbau
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