Chevrolet G20 – ein Fotografen-Paar lebt und reist im selbst umgebauten Van
Janine und David wollten Veränderung. Sie wollten hin zu Freiheit und Freude und weg vom Leben, dass sich im Endeffekt nur ums langersehnte Wochenende dreht. Und sie fanden es auch – mit hilfe eines Chevrolet G20, mit dem sie in ein neues Leben gestartet sind.
Eckdaten zum Chevrolet G20
- Hersteller: Chevrolet
- Modell: G20
- Baujahr: 1988
- Sitzplätze: 2 Sitze plus ein Sitzgurt auf der Couch
- Kilometerstand: 150.000
- Hubraum: 8
- Leistung: V8 Motor, genauer gesagt Chevy 305
- Verbrauch auf 100km: 12-15 Liter
- Führerscheinklasse: B
- Höchstgeschwindigkeit: Nach 120 km/h wird es langsam schwierig
- Kraftstoff: Benzin
- Preis: 2.780 Euro
- Jährliche Reparaturkosten: circa 3000 Euro
- Versicherung: voller RV Versicherungsschutz
- Kfz-Steuer: haben beim Van-Kauf Steuern bezahlt
Erzählt uns mal ein bisschen über euch!
Meine Frau und ich haben im Juni 2017 geheiratet und würden uns irgendwann auch gerne sesshaft machen und Kinder kriegen. Vorher wollen wir aber noch ein bisschen zu zweit reisen, da wir bisher nicht viel von der Welt gesehen haben. Wir haben beide ganz normale Jobs, die wir auch auf der Reise weiterführen wollen. Das ist eine ganz schön große Umstellung.
Wieso habt ihr euch für den Chevrolet G20 entschieden? Kam ein kleinerer Van denn auch in Frage?
Da ich mich mit Fahrzeugen ganz gut auskenne, suchte ich nach einem speziellen Van, mit dem man problemlos quer durchs Land reisen kann. Unsere zwei Hauptanliegen war, dass wir eine Dusche im Van wollten und die Möglichkeit darin stehen zu können.
Der Chevrolet G20 hat alle Wünsche erfüllt, noch dazu hatten wir nach dem Kauf noch einiges an Geld für die Renovierung und den Umbau zum rollenden Zuhause übrig. Wir können uns nicht beklagen und wollen keinen anderen Van.
Gab es sonst irgendwelche Hürden bei der Van-Suche?
Campervans sind hier an der Ostküste nicht sehr populär. Den Chevrolet G20 zu finden hat Monate in Pennsylvania gedauert.
Habt ihr alles selbst gebaut oder habt ihr schrauben lassen?
Wir haben fast alles selbst gemacht. Sogar Klempnerarbeiten haben wir, mit hilfe eines Arbeitskollegen von David, gelernt und unsere Dusche und Spüle selbst verbaut. David hat in einer Karosseriewerkstatt als Gutachter gearbeitet.
Durch ihn und seine Verbindungen konnten wir beispielsweise am Motor viel kostengünstiger arbeiten. Den Lack haben wir von einem Bekannten, der professioneller Lackierer ist, machen lassen.
Vermisst ihr mehr Platz zum Leben oder reicht euch euer Chevrolet G20?
Wir vermissen es nicht. Sogar wenn wir Freunde oder Familie besuchen, schlafen wir in unserem Van anstatt in einem Gästezimmer. Wir mögen es, alles in Griffweite zu haben. Letztens sind wir draufgekommen, dass wir in unserem oberen Schrankfach bzw. unserer Ablage super viel unnötiges Zeug mitschleppen, dass wir nicht benutzen.
Der Platz im Van reicht uns, doch wenn wir es uns aussuchen könnten, wäre etwas mehr Platz für Fahrräder oder Paddeln schön.
Wie lange habt ihr an eurem Chevrolet G20 gearbeitet, bevor ihr euren Trip gestartet habt?
Knappe 4 Monate.
Was liebt ihr den ganz besonders am Reisen in eurem Chevrolet G20?
Wir lieben die Einfachheit oder auch die Gemütlichkeit, die wir zum Beispiel auf Campingplätzen wiederfinden. Wir arbeiten von unserem Van aus und das finden wir auch wirklich fein. Nicht zuletzt ist die Freiheit überall hin zu können, ganz egal wann, ein tolles Gefühl.
Welche Länder habt ihr bereits mit eurem Van bereist?
Wir haben nur die USA bereist, doch die ist ja bekanntlich ziemlich groß und bietet viel Abwechslung und Abenteuer. Bisher haben wir etwas mehr als die Hälfte der USA bereist und das hat 1 Jahr gedauert.
Europa zu bereisen muss ganz anders sein, denke ich. Kanada haben wir als unser nächstes Ziel ins Auge gefasst.
Was habt ihr bisher für Erfahrungen mit eurem Hund im Van gemacht?
Luna ist Tag für Tag der beste Part. Sie macht uns glücklich, hält uns auf Trab und wärmt uns nachts unsere Füße. Manchmal ist es aber aufgrund von Verboten auf Plätzen kompliziert, da wir Luna dann bloß im Camper lassen oder uns woanders ein nettes Plätzchen suchen müssen. Grundsätzlich wollen wir aber ohnehin nirgends sein, wo Hunde nicht auch willkommen sind.
Was war bisher die längste Strecke, die ihr gefahren seid?
Wir sind eher langsam unterwegs, normalerweise fahren wir 1-2 Stunden pro Tag. Unsere längste Strecke begann, als wir Sun Valley Idaho bei 43 Grad Außentemperatur verließen – eben um der Hitze zu entkommen. Wir sind ganze 7 Stunden bis zur Grenze Oregons gefahren und haben dort dann gecampt.
Trefft ihr öfters auf andere Camper-Reisende?
Ja! Wir haben während unserer Reise einige wirklich tolle Freunde gefunden. Andere Vanlifer zu treffen ist eine ganz besondere Erfahrung, denn wir haben allesamt viel gemeinsam, wir unterstützen uns gegenseitig und lernen voneinander.
Und was nervt euch am Leben im Van?
David nervt die tägliche Stellplatzsuche. An manchen Tagen bzw. Abenden findet man leicht und problemlos Plätze zum Übernachten, manch andere aber stellen eine ewige Sucherei dar und das kann auch mitten in der Nacht vorkommen.
Janine fällt es schwer an Geburtstagen und anderen Feiertagen nicht bei der Familie sein zu können.
Nicht alles ist perfekt – was würdet ihr denn an eurem Chevrolet G20 ändern?
Wir hätten gerne mehr Power, um leichter auf Berge fahren zu können und eine größere Spüle wäre auch nicht schlecht. Dieser Van tut uns wirklich gut, doch wir freuen uns auch schon auf einen neuen Van, den wir anders ausbauen und welcher etwas neuer sein wird.
Welcher Van interessiert euch denn noch?
Wir lieben Mercedes Sprinter ! Leider sind die aber sehr teuer und außerdem muss man die Instandhaltungsarbeiten beim Händler machen, damit man Anspruch auf Garantie bzw. Gewährleistung hat. Ich hätte liebend gerne einen verlängerten 4×4 Sprinter mit Hochdach.
Arbeitet ihr Online auf Reisen?
Ja, wir haben mehrere Jobs im Bereich Social Media Management, Grafikdesign und Content Erstellung. Außerdem arbeiten wir an unserem Herzensprojekt VansForLands, welches gemeinnützig ist und für Bildung und Sensibilisierung für öffentliches Land steht.
Was sind eure Zukunftspläne?
Wir würden diesen Winter gern einen neuen Bus ausbauen. Wenn wir damit fertig sind wollen wir den Nordosten der USA und den Osten Kanadas bereisen.
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