Einer der coolsten Camper ist der T3 Bulli mit Hochdach. Wo er hinfährt, fällt er auf. Er ist nicht bloß ein einfacher Camper sondern steht für ein Lebensgefühl.
Der Schweizer David fährt ein solches Kultmobil und erzählt über seine Erfahrungen damit.
Mein Name ist David, ich wohne in der Schweiz in Rapperswil.
Als Jugendlicher hatte ich 0815 Vorstellungen vom Leben. Lehrstelle finden, Lehre bestehen… Studieren… nochmals studieren… viel Geld verdienen und dann bin ich glücklich.
Nur es gab ein Problem… ich setzte mir eine finanzielle Grenze… eine Gesellschaftsgrenze welche für mich lange Zeit der Mittelpunkt meiner Tätigkeit bestimmte.
Wenn ich diese Grenze erreiche dann, genau dann habe ich es geschafft.
Als ich die Grenze in den Zwängen der Gesellschaft erreichte, musste ich merken, dass ich alles andere als glücklich war… im Gegenteil… es war ein Gefühl des „zurecht gestutzt“ worden zu sein… kein angenehmes Gefühl.
Also entschied ich mich nach dem zweitem Studium mit 100% arbeiten nebenbei dazu, meine Träume zu verwirklichen.
Das war aber nicht genug. Ich wollte und will nicht eine Rolle spielen, ich will es leben. Ich will es fühlen mit allen guten und schlechten Seiten.
Somit entschied ich mich für das Leben mit einem Bulli T3 mit Hochdach. Wir (meine Liebste und ich) verbringen sehr viel Zeit mit unserem Büdu.
Gegenwärtig arbeite ich an meinem Start-Up Unternehmen Kidnuts und arbeite nebenbei noch als Leiter ID in einem Züricher Unternehmen.
Ich fühle mich frei und trotzdem eingebunden in der Gesellschaft.
Surfen ist meine Leidenschaft, meine Liebste und Musik mein Leben.
Menschen meine Freunde.
So bin ich nun hier auf der Erde angekommen, 29 Jahre alt und auf der Suche nach dem Augenblick der die Welt verändert.
Der eine Augenblick, der MICH wieder verändert.
Ich leiste tagtäglich meinen Beitrag, ob privat oder geschäftlich. Ganz oben steht jedoch mein Traum, den Augenblick einzufangen und zu genießen.
Es ist manchmal schwer Entscheidungen zu treffen, welche nicht immer einfach sind. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass das Leben für jeden das „Wieso“ verbirgt.
Ich denke, mein Freigeist.
Ein VW Camper ist nicht wie ein Wohnmobil, man sieht den Luxus dieses Gefährten eher im Herzen als im Umfang.
Das reizt mich!
Das schwierigste ist die Entscheidung, welchen man kaufen soll. Wenn man dies für sich entschieden hat, sprechen wir „nur“ noch von administrativen Aufgaben.
Mein Kollege und ich schrauben immer gemeinsam am Büdu, er gehört schließlich auch zum Teil ihm. So nutzen wir Ihn optimal und können die Freude teilen.
Wir haben den kompletten Innenausbau selbst designt und umgesetzt. Nicht immer lief alles auf Anhieb und auch jetzt noch verbessern wir ständig. Wie andere ins Fitnessstudio gehen, ist unser Herzblut auf diesen wenigen Quadratmetern.
Der Camper ist seit 02.2018 in meinem Besitz. Ein alter Traum, der noch jung ist. In dieser Zeit sind schon knapp 15.000 km hinter uns.
Italien / Kroatien / Slowenien / Bosnien / Frankreich / Spanien und Portugal sind die Camper-Destinationen, welche ich dieses Jahr gemacht habe.
Italien ist ganz klar zum Essen ein Genuss, das Campieren entfaltete sich als schwieriger als gedacht, da ich nicht auf Campingplätze gehe sondern wild campe.
Kroatien hat eine wundervolle Küstenregion. Ideal für eine solche Reise. Die vielen kleinen Fischerorte und die großen Städte wie Dubvronik sind eine Wucht.
Die Inseln sind in der Nähe und auch ein Verladen des Campers ist relativ einfach möglich. Klares Wasser, schöne Kultur und ein Massiv an Grün und Bergen runden dieses Land für mich ab.
Leider ist es nicht möglich zu Surfen, aber man soll ja die Vorzüge sehen, somit freue ich mich immer wieder auf Portugal.
Zum Surfen ideal, manchmal sogar zu ideal, schon fast halsbrecherisch, und wenn man es ruhiger haben möchte mit weniger Wind, ist die Algarve nur ein Katzensprung entfernt.
Das Wasser ist durch die eher rauere See nicht klar, umso schöner sind aber die breiten Sandstrände und die ganze Kulisse, man kann fast endlos den Klippen entlang laufen, diverse Höhlen um unter dem Sternenhimmel zu schlafen und niemals zu warm oder zu kalt.
In Ljubliana ist die Altstadt selbstverständlich der Brüller, eine Studentenstadt halt. Shoppen bis zum Abwinken und tolle kleine „Handmade“ Shops um zu versinken.
Jedoch sind die Plätze für das wild campen rar gesät und auch „Mitcampierende“ sind weniger kommunikativ als in anderen Ländern.
Bosnien hat den kleinen Strandabschnitt an der kroatischen Grenze besser ausgebaut. Klar doch, ist auch nur ein Dorf dort. Ich kann nicht gut genug beurteilen, wie es im Landesinneren aussieht, da ich mir diese Zeit noch nicht genommen habe.
Durch Frankreich zu fahren ist, nebst dem Zigarettenpreis, welcher sich fast mit „Gold“ aufwiegen lässt, schon Luxus. Die Maut-Gebühren sind beachtlich.
Südfrankreich hingegen über Landstraßen, ein Traum und für Urlaube nur zu empfehlen. Es ist nicht weit von der Schweiz und wenn etwas ist, schnell wieder Zuhause.
Wobei es in Bosnien und Slowenien ein schwieriges Unterfangen ist, wenn man Probleme mit dem Camper hat.
Spanien hat wunderschöne Dörfer im Landesinneren, diese würde ich sofort wieder besuchen. Jedoch empfinde ich die Küstenregion nicht vergleichbar mit Portugal oder Kroatien.
Zuhause ist kein Ort, Zuhause ist, wo man sich wohl fühlt.
Mit diesem Grundsatz steige ich ein…
Und mit diesem Grundsatz fahre ich los…
Wie man in den Wald hineinruft so schallt es zurück.
Lachen, Lachen, Lachen ist das Geheimrezept, egal ob Banker Polizist oder Backpacker.
Wir sind alles Menschen und können miteinander sprechen.
Klar hatte ich z.B in Kroatien 2x Probleme mit der Polizei, jedoch ohne das wir Geldstrafen zahlen mussten.
Ich informiere mich immer über das App Park4Night wo es Wildcampingplätze hat, wo es akzeptiert ist.
Ohne dieses App, wäre meine Problemliste länger.
2.320km in 33h am Stück. Das mache ich nie wieder, aber ich musste zur Arbeit und hatte keine andere Wahl als „fahren fahren fahren“.
Ich campe grundsätzlich wild. wenn ich jedoch nach 2-3 Tagen keine Dusche mehr in „live“ gesehen habe, kann es vorkommen, dass ich für eine Nacht auf einen Campingplatz gehe.
Auf den Sozialen Medien zeigen viele Bilder wie toll es ist, alles sieht SCHICK aus und so farblich passend. Es scheint manchmal so, als ob dies ein perfektes Leben für jedermann ist.
Dem ist in der Realität nicht so, es kann sehr anstrengend sein.
Putzen, Ordnung halten, und zwar stetig, die Mücken die man nicht sieht, das Füllen der Tanks und das Leeren des Altwassers. Aber auch das gehört dazu, wie in einer Wohnung.
Es überwiegt das Gefühl der Freiheit, das ist das Wichtigste.
Aber doch: ein frecher Balkon auf dem Hochdach mit einer Badewanne wäre echt cool!
Die Isolierung bei solchen Umbauten ist ein großes Thema. Ich habe diese mit Kork gemacht, später habe ich erfahren, dass es auch Neopren Kork gibt. Er ist feuchtigkeitsbeständiger ist und dehnbarer. Das wäre sicherlich eine Verbesserung.
Die Belüftung unter dem Bett. Da wir eine richtige Bettmatratze 140 x 200 im Camper haben und diese direkt auf dem hinter liegendem Motor liegt, wird es während des Fahrens ziemlich warm. Dort muss ich unbedingt eine natürliche Belüftung machen.
Ein VW T2, aber da kommt die Kleingeld Frage hinzu.
Ja das tue ich.
Mit zwei Jobs auch nicht abwegig. Das eine bringt mir meine finanzielle Sicherheit und das andere meine Selbstverwirklichung mit dem Start up.
Wichtig ist aber, dass es sich nicht wie Arbeit anfühlt.
Auch wenn es hier nun so klingt, als hätte ich den JOKER, ist dem nicht so. Die meiste Zeit sitze auch ich in einem Büro, habe meine Mitarbeiter und darf in einem coolen Team coole Projekte abwickeln.
Nur meine unbezahlten Abwesenheiten und meine Urlaube investiere ich zielgerichtet für dieses Leben „on the road“.
Ich lebe ein Lebensstil, welcher ohne Arbeit nicht gehen würde.
Aber wer weiß, vielleicht habe ich oder finde ich auf einmal eine Arbeit, die mir diese finanzielle Sicherheit auch von unterwegs geben kann.
Ich bin ab Januar 2019 für 6 Monate erstmals in Asien unterwegs, ich werde jedoch dorthin den Bulli T3 mit Hochdach nicht mitnehmen.
Wenn ich zurück bin, wird mein nächstes Ziel definitiv wieder Portugal sein, damit ich den Freigeist und das Surfen weiter ausleben kann.
Du willst mehr über David und seinen Bulli T3 mit Hochdach kennenlernen? Dann folge ihm auf diesem oder diesem Instagram-Account oder seiner Website.