Magirus Deutz 90 D 5.2
Ein wilder Siebziger
Lisa und Silvio sind echte Weltenbummler. Zusammen mit ihrem Hund reisten sie im Oktober 2019 in ihrem Magirus Deutz 90 D 5.2 nach Kanada – dort wollen sie sich irgendwann auch off-grid niederlassen!
Technische Daten des Magirus Deutz 90 D 5.2
- Hersteller: Magirus Deutz
- Modell: 90 D 5.2
- Baujahr: 1977
- Sitzplätze: 2
- Gesamtgewicht: 2,9t
- Kilometerstand: 171.000
- Hubraum: 4086
- Leistung: 82 PS
- Verbrauch auf 100km: 15 Liter
- Führerscheinklasse: B
- Höchstgeschwindigkeit: 75
- Kraftstoff: Diesel
- Preis: k.A.
- Jährliche Reparaturkosten: 500 – 1000 Euro
- Versicherung: In Kanada versichert, Nordic Insurance
- Kfz-Steuer: –
Halli Hallo! Wer seid ihr denn, wo kommt ihr her und warum habt ihr euch für eine Reise/ein Leben im Wohnmobil entschieden?
Wir sind Lisa, Silvio und Australian Cattle Dog Freya. Wir sind Weltenbummler und nach unseren Rucksack Reisen durch Australien, Neuseeland und einigen Zwischenstopps wieder in Lisa’s Heimat in Friedrichshafen am Bodensee gelandet. Zufällig haben wir den taubenblauen Magirus Deutz im Frühjahr 2019 auf einer Oldtimer Messe entdeckt und waren sofort von dem Oldtimer angetan. Über wenige Monate haben wir den muffeligen Bus dann zu unserem Traummobil umgebaut, denn das Ziel stand bereits fest: Im Oktober 2019 soll es nach Kanada gehen!
Wie kam es, dass ihr genau diesen Magirus Deutz 90 D 5.2 gewählt habt?
Das war wirklich reiner Zufall! Wir wollten uns eigentlich in Kanada ein Wohnmobil kaufen, aber der alte Magirus Deutz hat es uns einfach angetan. Wir sind absolute Oldtimer Liebhaber und dann war uns direkt klar: Es muss der Magirus Deutz sein.
In welchem Zustand war euer Magirus Deutz 90 D 5.2 als ihr es gekauft habt?
Der Innenraum war muffig und feucht. Zwar war der Kastenwagen bereits 1982 zum Wohnmobil umgebaut worden, aber der Umbau war total veraltet und eine Erneuerung war dringend notwendig. Außerdem hatte er sehr viel Rost.
Als ihr mit dem Ausbau begonnen habt, was waren denn eure größten Herausforderungen diesbezüglich?
Der Zeitdruck! Denn die Fähre für den Van von Hamburg nach Halifax war schon lange gebucht.. Der ganze Rost hat uns ewig aufgehalten und es kam einfach immer mehr. Alle Fenster waren auch noch undicht.. Der Innenausbau selber ging eigentlich gut voran.
Habt ihr eure Einrichtung selbst gebaut oder habt ihr teilweise auch schrauben lassen?
Wir haben alles selber gebaut. Mit Familie und sehr guten Freunden, die uns wirklich tatkräftig zur Seite gestanden sind. Ohne deren Hilfe hätten wir das alles nicht zeitig geschafft.
Wie lange habt ihr denn an eurem Magirus Deutz 90 D 5.2 gearbeitet bis er endgültig reisefertig war?
Für den Umbau selber haben wir etwa drei Monate gebraucht. Vorerst mussten wir den Van jedoch noch TÜV fertig machen. Der Van kam aus Österreich, deshalb mussten ein paar Änderungen vorgenommen werden.
Der eine oder andere Camper gefällt euch sicher auch. Was wäre denn eure zweite – oder sogar dritte Wahl?
Mh, schwierig. Wir lieben unseren Van einfach, weil er was ganz besonderes ist. Das Wohnmobil meiner Eltern wäre wohl unsere zweite Wahl. Ein Mercedes Carthago, mit Dusche und allem drum und dran. Ein Traum!
Habt ihr denn einen Plan wie lange ihr mit eurem Camper reisen möchtet?
Wir leben Vollzeit in unserem Van in Kanada. Wir möchten uns nächstes Jahr ein Grundstück hier in Kanada kaufen und den Van darauf abstellen und Off-Grid leben. Für die nächsten Jahre wollen wir auf jeden Fall noch in unserem Van leben.
Welche Länder habt ihr schon bereist und welche stehen noch aus?
Wir sind mit unserem Van von Deutschland nach Kanada gereist und haben hier die atlantischen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island bereist. Irgendwann wollen wir komplett durch Kanada und die USA fahren.
Das Leben ist kein Ponyhof. Was nervt euch denn alles so am Reisen und Leben im Wohnmobil?
Richtig nerven tut uns eigentlich nichts. Manchmal ist es schade, dass wir keine Dusche im Van haben oder es sehr schwierig ist, Ersatzteile für unseren Van zu finden.
Wieso ist eurer Meinung nach eine Reise mit dem Camper, trotz negativen Aspekten, so viel aufregender und schöner als mit dem Flieger oder mit dem Zug?
Wir lieben es einfach, unser Zuhause immer dabei zu haben. Egal wo es uns gefällt, können wir eine Weile bleiben und haben alles dabei, was wir brauchen. Es ist so gemütlich und stressfrei, mit dem Van unterwegs zu sein. Im Moment nutzen wir unseren Van quasi als „Tiny House“, denn Silvio ist an seinen Arbeitsplatz gebunden. Natürlich ist es dann auch toll, dass wir kaum Fixkosten haben. Wir zahlen nur etwa 150 Euro im Monat für unseren Stellplatz, das wars. So können wir einiges beiseite Sparen für unsere nächsten Reisen.
Wie finanziert ihr euch euren Magirus Deutz 90 D 5.2, den Umbau und die Reise eigentlich?
Während dem Umbau haben wir beide Teilzeit gearbeitet und bei meinen Eltern in Friedrichshafen gewohnt. Ich habe immer Morgens gearbeitet und Silvio Abends, somit konnten wir quasi 24/7 am Van arbeiten und trotzdem ein festes Einkommen haben.
Nach Kanada sind wir erstmal mit unserem gesparten gereist und haben nebenher unser Buch geschrieben. Jetzt sind wir schon über 1 Jahr in Kanada und Silvio arbeitet in seinem Beruf als Koch, ich arbeite von Zuhause als Social Media Coordinator. Wir leben in unserem Van und haben diesen im Garten von unserem Boss abgestellt.
Welche 3 Camping Gadgets dürfen in eurem Magirus Deutz 90 D 5.2 auf keinen Fall fehlen?
Lisa: Unsere Porta Potti Toilette, ein Feuerzeug und Dosenöffner
Silvio: Taschenmesser, Kopflampe und der Dyson Handstaubsauger
Freya: Ganz viele Leckerli , Spielsachen und ihre Trinkflasche
Zu guter letzt würden wir uns über eine kleine Erfahrungsgeschichte von euch freuen, die anderen Camper Reisenden Mut machen könnte. Falls ihr keine auf Lager habt – verratet uns doch, was ihr euch in der Zukunft in Sachen Wohnmobil so vorstellt.
Als wir uns den Van gekauft hatten, wussten wir direkt, dass wir damit nach Kanada reisen wollen. Zuerst hat uns die Planung jeden Nerv geraubt und wir hatten irgendwie Panik, dass irgendwas mit der Verschiffung etc nicht klappen könnte. Wenn wir jetzt zurückschauen, haben wir uns wirklich vollkommen umsonst Sorgen gemacht. Es hat alles wunderbar funktioniert. Natürlich gab es hin und wieder auch Dinge, die nicht so toll waren. Wie zB bei Abholung des Vans in Kanada. Jemand hat wohl unseren Blinker und das Licht am Van bei der Überfahrt angelassen, unsere Batterie war demnach komplett leer. So mussten wir am ersten Tag in Kanada direkt eine neue Batterie für 500 kanadische Dollar besorgen.. Aber irgendwie klappt es ja trotzdem immer. Mit etwas Mut geht eigentlich alles 😊
Folgt Lisa, Silvio und Freya auf ihrem Instagram Account @travelwithfreya und schaut euch auf jeden Fall auch ihre T-Shirt Kollektion im Aloha Pirates Conceptstore und ihr Buch „Vier Pfoten und ein Van“ an!!!