Der Trend zum Leben im Wohnmobil und zu Reisen ist für einige bereits ein waschechter Lebensstil geworden. Mehr und mehr Menschen jeden Alters, jeder Gesellschaftsschicht und jeder Herkunft schaffen sich ein Wohnmobil an. Immer dort sein wo es gefällt. Ohne laute Nachbarn, mitten in der Natur. Das ist schon Weltklasse!
Doch wie sooft im Leben wird sich auch für Wohnmobilisten schnell herauskristallisieren, dass ein Leben im Wohnmobil auch nicht nur das Gelbe vom Ei ist, wenn es um die Kosten geht. Wenn man im Lotto gewonnen hat spielt Geld kaum mehr eine Rolle. Wenn nicht, tja, dann muss vorgesorgt werden.
In diesem Artikel zeige ich dir, auf welche Kosten du dich vor und während dem Leben im Wohnmobil einstellen kannst.
Außerdem siehst du anhand einer Liste, welche Unterschiede zwischen den Kosten einer Mietwohnung und dem Leben im Wohnmobil herrschen. Schlussendlich gebe ich dir noch ein paar gute Tipps wie du entspannter und mit weniger lästigen Geldsorgen länger im Wohnmobil leben kannst!
Unterschiede machen´s aus!
Als ich noch in Wien in einer schönen 65qm Wohnung gewohnt habe, habe ich nicht viel über die Miete, Strom, Gas und andere Kosten nachgedacht. Ist ja schließlich das Normalste auf der Welt, das MUSS ja bezahlt werden.
Als ich allerdings die Entscheidung getroffen habe, mich von meinen Möbeln und Co zu verabschieden, die Wohnung zu kündigen und in einen Camper zu ziehen, habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, wie viel günstiger ein Leben auf vier Rädern sein kann.
Die Mietkosten, Strom Gas und andere fallen weg. Dein Wohnmobil ist jetzt dein Zuhause und der gehört ganz alleine dir und dafür brauchst du keine Miete und Co bezahlen. Super!
Aber es verstecken sich andere Kosten, die du im Auge behalten solltest.
Hier ist eine Liste, die die unterschiedlichen Kosten für ein Leben in der Wohnung und ein Leben im Wohnmobil pro Monat verdeutlicht.
Bitte beachtet dabei, dass ich die Liste auf mich persönlich zugeschnitten habe.
Ich habe in Wien gewohnt. Statt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren habe ich mein Fahrrad benutzt, aber trotzdem hatte ich ein Öffi Ticket. Zudem war ich Angestellte, daher habe ich keine Kranken- sowie Unfallversicherung selbst bezahlt. Außerdem kaufe ich immer nur Bio und wenn möglich regionale Lebensmittel.
Das ist teurer als konventionelle Lebensmittel aus dem Supermarkt.
Seit ich in meinem VW Bus lebe, habe ich meine Ausgaben streng im Auge und gebe kaum mehr Geld für Unterhaltung aus.
Dazu zähle ich Ausgehen, Shopping und Restaurantbesuche. Zudem campe ich meistens wild, Campingplätze peile ich selten an. Die Lebensmittelkosten sind seit ich im Camper lebe etwas billiger geworden, da ich viel in Ländern unterwegs bin, die niedrigere Lebensmittelkosten haben, was meinem Reisebörserl natürlich sehr guttut.
Romys monatliche Kosten für das Leben im Wohnmobil:
Zum Vergleich habe ich hier einmal Pauls Kosten für das Leben im Wohnmobil zusammengerechnet.
Pauls monatliche Kosten für das Leben im Wohnmobil:
Hier schlägt die Krankenversicherung und das Essen gehen in anderen Ländern zu. Zu zweit belaufen sich die Kosten etwa auf 1500€ im Monat. Wenn man aber sehr sparsam lebt, kann man die 1500€ fast halbieren.
Bevor die Reise losgehen kann, braucht man als erstes Mal ein Zuhause auf vier Rädern.
Die Kosten dafür variieren natürlich enorm.
Wenn du Glück hast, findest du für ein paar Tausend Euro einen bereits gut ausgestatteten Camper, der nur mehr ein wenig Auffrischung braucht. Das ist aber eher die Ausnahme als die Norm.
Auf dem (Online-) Markt findet sich alles, was das Wohnmobil-Herz begehrt. Vom Klassiker-Bulli mit Blümchen bis hin zum 4×4 Allrad oder einem 12 Meter langen LKW. Mein Tipp: Bevor du die Online-Suche beginnst, frag in deinem Bekanntenkreis nach. So manch einer hat einen alten Bus in der Garage stehen oder kennt jemanden, der einen hat und nicht mehr braucht.
Der Fahrzeugkauf sollte vorher unbedingt gut durchdacht sein, denn dein neues Zuhause sollte auf deine eigenen Wünsche bzw. Anforderungen angepasst sein. Gib lieber mehr Geld aus als du einkalkuliert hast, damit dein Fahrzeug auch wirklich zu dir passt, bevor du des Geldes wegen zu viele Abstriche machst und dir während der Reise den Kopf über diese Entscheidung zerbrichst und dein Leben darin nicht richtig genießen kannst!
Basisfahrzeuge findest du hier bei uns.
Dein Reisemobil muss auch ausgebaut werden um darin leben zu können.
Jetzt stellt sich die Frage: Handwerkst du selbst oder lässt du ausbauen? Es gibt Firmen, die sich darauf spezialisiert haben und dir deine Traumeinrichtung bauen könnten, auch normale Tischler kannst du dafür erwerben.
Leider musst du hier tief in die Tasche greifen, solche Ausbauten können gut und gerne mehrere Tausend Euro kosten, unter 2000€ ist nicht drin. Bestenfalls nimmst du die Aufgabe des Ausbaus selbst in die Hand, dazu brauchst du kein Tischler zu sein!
Wenn du dich traust und es selber angehen möchtest, hilft dir das Ebook ganz bestimmt weiter – Hier erfährst du wie du mit 1000€ deinen Traum-Camper selber ausbauen kannst! Wenn du einen größeren Ratgeber suchst, dann bist du hier richtig.
In Deutschland sowie in Österreich ist die gute alte Kfz-Versicherung Pflicht. Darum musst du dich auf alle Fälle vor deinem Reiseantritt kümmer.
Die Kosten variieren je nach Modell, Baujahr, Motorisierung oder auch Umweltverträglichkeit. Ich habe einen VW-Bus und hier gibt es mehrere Zulassungsarten. Hier wird nach Alter und Typ unterschieden. Er kann als PKW, Wohnmobil oder auch als Oldtimer angemeldet werden.
Auf was für Kosten muss man sich während der Reise einstellen?
Es kommt drauf an…
Es ist nicht unwichtig in welchem Land man sich gerade befindet.
Sagen wir mal man möchte für ein paar Monate auf der iberischen Halbinsel verbringen. Hier in Portugal und Spanien ist ein Leben im Wohnmobil wesentlich günstiger als beispielsweise in den skandinavischen Ländern oder auch in Frankreich, denn dort sind unter anderem die Lebensmittelkosten höher.
Auch die Spritkosten machen einen deutlichen Unterschied. In den nördlichen Ländern sind sie meistens um ein vielfaches höher als im Süden. Der momentane Dieselpreis in den skandinavischen Ländern liegt um die 1,60€ und auf der iberischen Halbinsel beträgt der Dieselpreis circa 1,25€.
Wenn man vor hat schnell von A nach B zu kommen und viele hundert Kilometer pro Woche zurücklegt, muss man tiefer in die Tasche greifen, als wenn man gemütlich reist.
Gibt man sich mit Kleinigkeiten zufrieden und lebt man auf schmalem Fuße spart man, ohne mit der Wimper zu zucken.
Möchte man aber alle paar Tage in ein Restaurant essen gehen, anstatt selbst zu kochen, wird es teurer. Auch Genussmittel, Ausgehen und diverse Shopping Exzesse schaden der Reisebörse.
Man kann also keine universalen Kosten nennen. Jeder hat andere Vorlieben, ich beispielsweise esse vegan und sehr viel Obst und Gemüse. Das ist gravierend günstiger als wenn ich Fleisch, Fisch und sonstiges dazu kaufen würde. Auch auf Genussmittel verzichte ich. So spare ich erneut Geld.
Tipps zum Geldsparen für ein (längeres) Leben im Wohnmobil findest du weiter unten!
Legt euch “Notfallgeld” zurück. Mit ein paar Tausend Euro solltet ihr auf der sicheren Seite sein.
Reparaturkosten könnten zum Beispiel ab und an anfallen. Die sind nie erwünscht, aber damit muss man einfach immer rechnen, vor allem wenn man mit einem alten Camper unterwegs ist, der seine besten Jahre schon längst hinter sich hat.
Die Kosten für solche Reparaturen sind schwer zu kalkulierenden, egal mit welchem Camper man unterwegs ist. Genau deshalb lohnt sich der Notfallgroschen.
Ein guter Tipp: Macht euch mit einfachen Handgriffen vertraut und lernt euer Wohnmobil gut kennen. In einigen Fällen braucht es nur etwas Geschick und Know-How um sich lästige Werkstatt-Besuche zu sparen und Geld spart man sich dann selbstverständlich auch. Zwei Fliegen mit einer Klatsche.
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