Wohnmobil Tipps

Wohnmobil vermieten

Wohnmobil vermieten



Findest du nicht auch, dass man noch nie so viele Wohnmobile auf der Autobahn fahren und in den Straßen parken hat sehen wie in im vergangenen Jahr?!
Nach Angaben des Caravaning Industrie Verbands e.V. (CIVD) wurden 2020 in der Bundesrepublik so viele Freizeitfahrzeuge neu zugelassen wie noch nie zuvor. 107.203!!! Das entspricht einem Plus von 32,6% im Vergleich zu 2019.
Und das trotz Corona. Oder eben genau deswegen?
Warum auch immer, Camping ist beliebter denn je und der Wohnmobilmarkt boomt.
Aber nicht jeder der gerne mit dem Wohnmobil reisen möchte, will oder kann sich ein eigenes Reisegefährt leisten.
Und da kommen wir ins Spiel ;)
Denn die wenigsten von uns Camper- und Van-Freunden sind 365 Tage im Jahr in ihrem Rolling Home unterwegs.
Oft langweilt sich das Wohnmobil monatelang in der Garage oder auf einem Stellplatz.
Also warum nicht das eigenen Wohnmobil vermieten und so zumindest ein Teil des Kaufpreises und der Unterhaltskosten refinanzieren?

Vorausgesetzt natürlich man bringt es über’s Herz. Denn ich bin sicher, ich bin nicht die
Einzige hier die eine, für viele wahrscheinlich total unverständliche, tiefe emotionale Bindung zu ihrem Bus hat. Haben wir in den letzten Jahren zusammen doch so viel durchgemacht und erlebt!
Und wenn ich mir dann vorstelle jemand geht nicht sorgfältig mit ihm um oder noch schlimmer, es passiert ein Unfall…

Ob das 2. Zuhause zu vermieten für dich etwas ist oder nicht, musst du selbst entscheiden!
Wir haben uns auf jeden Fall mit den wichtigsten Punkten rund um das private Wohnmobil vermieten beschäftigt und zeigen auf, wie es funktioniert und was du dabei alles beachten solltest.



wohnmobil-vermieten-so-geht-es-schritt-fuer-schritt-anleitung

Welche Fahrzeuge kann man vermieten?


Grundsätzlich lässt sich jedes Wohnmobil vermieten. Egal ob Kasten­wagen, Camping­bus, Alkoven-Fahrzeug, Teil­integrierter, Voll­integrierter, Expeditionsmobil oder Wohnanhänger. Egal welches Modell oder Alter, jeder Mieter hat andere Interessen und so wirst du nahezu für jedes Fahrzeug jemanden finden.

Ausschlaggebend ist, dass dein Gefährt gepflegt und gewartet ist. Je besser der Camper in Schuss ist, desto leichter lässt er sich vermieten.

Wie kann ich mein Wohn­mobil ver­mieten? Welche Vorteile haben Online-Platt­formen?


Als Privatperson hast du mehrere Möglich­keiten, das Wohn­mobil zu vermieten.

  • Sharing- und Vermietungsportale
  • Online-Kleinanzeigen
  • Zeitungsinserate

Die Vermietung über Kleinanzeigen und Inserate ist allerdings meist mühsam. Denn man muss sich selbst um Zahlung, Vermietung und vor allem um den Versicherungsschutz kümmern, damit man bspw. nach einem Unfall nicht auf den Kosten sitzen bleibt.

Einfacher geht es mit Sharing- und Vermietungsportale.
Diese bringen Mieter und Vermieter von Wohn­mobilen direkt zusam­men, wickeln die Bezahlung ab und bieten Versicherungsschutz an. Lediglich die Übergabe des Fahrzeugs und Klärung aller Details erfolgt direkt zwischen Vermieter und Mieter.
Du als Wohnmobilbesitzer kannst dich dort also ganz einfach anmelden und mit einem selbst erstellten Inserat dein Gefährt prä­sen­tie­ren.
Natürlich am besten mit aussagekräftigen Bilder und einer genauen Beschreibung, durch welche die potenziellen Mieter einen guten Eindruck von deinem Wohnmobil und seiner Ausstattung erhalten.

Das Vermietungsportal PaulCamper ist deutschlandweit die Platform mit den meisten Campern und den besten Bewertungen. Darüber vermietet auch Paul sein Wohnmobil.


Wohnmobil vermieten über Online-Portale: Die Schritt für Schritt Anleitung


1. Wie viel kann ich ver­dienen, wenn ich mein Wohn­mobil ver­miete?


Bei den meisten steht der Camper monatelang ungenutzt in der Garage oder auf einem Stellplatz herum. Deshalb überleg erst einmal, wann und wie lange du dein Wohnmobil vermieten möchtest.
Du entscheidest außerdem ob du mit der Vermietung ‚nur‘ die laufenden Kosten decken oder auch etwas ‚dazu‘ verdienen willst.

Damit die Kalkulation deines Gewinns realistisch wird, solltest du, also zuerst einmal Versicherung, Steuer, Stellplatzmiete, Wartung etc. zusammenrechnen.
Hier bitte auch an einen erhöhten Verschleiß und Reparaturkosten, welche durch die Vermietung entstehen können, berücksichtigen.

Die Kostenkalkulation für meinen dreißig Jahre alten Mercedes Benz 609d kann zum Beispiel wie folgt aussehen:

  • Wohnmobilversicherung: 640 Euro
  • Kfz-Steuer (Oldtimer): 190 Euro
  • Wartung / Reparaturen: 2.300 Euro

Hier kommen wir auf laufende Kosten von 3130 Euro im Jahr.

Generell entscheidest natürlich du, zu welchem Preis du dein Wohnmobil in vertrauensvolle Hände geben möchtest. Bleibe aber realistisch.
Der durchschnittliche Preis für private Wohnmobile beträgt, je nach Mo­dell und Saison, 70 bis 100 Euro pro Tag.
Um eine Idee vom ‚richtigen‘ Mietpreis zu bekommen, schaue dir hierfür einfach mal vergleichbare Mobile auf verschiedenen Plattformen an.

Sobald eine Buchung zustande kommt, zahlt der Mieter den Preis direkt an das Portal, welches den Betrag, minus der Provision und Versicherung, an den Vermieter weiter gibt.
Für die Provision bei PaulCamper zum Beispiel werden 15% berechnet.
Außerdem kommen Kosten für ein Versicherungspaket, das für die Zeit der Vermietung Haftpflicht- und Vollkaskorisiko übernimmt sowie einen Schutzbrief umfasst, dazu.
Bei einem Wohnmobil wird die Zusatzversicherung dort ab 15,95 € pro Miet-Nacht angeboten, variiert aber je nach Art des Mobiles (Alkoven, Campingbus, Wohnwagen, etc.) zwischen 15 % und 30 % des von dir festgelegten Tages-Mietpreises.
So bleiben schlussendlich ca. 60 – 70% der Einnahmen bei dir hängen.
Bedeutet: Um die laufenden Kosten von 3130 Euro zu decken müsste ich mein Bus, wenn ich ihn für einen Preis für 80€ am Tag einstelle (und von einer Versicherung für 16€ pro Tag ausgehe) ca. 60 Tage oder 8,5 Wochen lang vermieten.

Das klingt doch gar nicht so schlecht oder? Denn somit hätte ich noch 43,5 Wochen im Jahr übrig selbst damit in den Urlaub zu düsen. :)

Möchtest du zusätzlich einen Teil des Kaufpreises wieder reinholen, musst du natürlich, je nach dem, weitere Wochen verplanen/einrechnen.

2. Wohnmobil vermieten: Muss ich Einnahmen versteuern und/oder ein Gewerbe anmelden?


Generell gilt, egal ob du dein Wohnmobil nur gele­gent­lich ver­mietest oder das Ganze professioneller aufziehen möchtest, alle Einnahmen sind in der Steuer­erklärung anzuge­ben.

Aber keine Angst, solange die Ein­nahmen nur die laufenden Kosten decken oder minimieren, fällt keine Einkommensteuer an.
Einkommensteuer muss nur dann gezahlt werden, wenn ein Gewinn erzielt wird.
Als Gewinn wird die Differenz aus Einnahmen und Ausgaben bezeichnet.
Sobald das passiert, kannst du aber auch den Kauf des Mobils steuerlich geltend machen und weitere Kosten absetzen.

Was auch immer du vorhast, Privat­ver­mieter wird geraten ein Klein­gewerbe anzumel­den. Mit Kosten von einmalig 30 Euro ist so eine Gewerbeanmeldung aber wirklich überschaubar.
Auf jeden Fall ist es empfehlenswert den Rat eines Steuerberaters einzuholen oder beim Finanzamt nachzufragen bevor du mit der Vermietung deines Wohnmobils beginnst.

3. Wohn­mo­bil ver­mie­ten: Welche Versi­che­rung brauche ich?


Überlasst du deinen Camper einer anderen Person ist dafür eine spezielle Ver­si­che­rung notwendig, die sogenannte Selbst­fahrer­vermiet­ver­siche­rung.
Diese Selbst­fahrer­vermiet­ver­siche­rung greift, wenn du als Eigen­tümer mit dem Cam­per unterwegs bist. Aber auch, wenn Mieter das Wohnmobil zeitweise nutzen.
Großer Nachteil – die jährliche Versicherungssumme kann bis zu 2.500 Euro betragen. Außerdem müssen die Mobile jährlich zur Hauptuntersuchung. Sie lohnt sich daher wirklich nur, wenn man hohe Mieteinkünften erzielen möchte.

Hier kommt ein weiterer Vorteil von Vermietungsportalen ins Spiel, denn wer seinen Camper nur ab und zu vermieten möchte oder auch sonst keine Lust hat eine eigene Selbst­fahrer­vermiet­ver­siche­rung abzuschließen, kann ihn dort tageweise versichern.

Diese Zusatzversicherung enthält in der Regel Leistungen wie Haftpflicht-, Teilkasko- und Vollkaskoschutz, einen europaweiten Pannenschutzbrief und vereinzelt sogar eine Interieurversicherung.

Teilweise gelten die Zusatz­ver­siche­rungen allerdings nur für Wohn­mobile bis 3,5 Tonnen. Und auch mit Oldtimern ist es nicht immer ganz so einfach.
Doch einzelne An­bieter wie z.B. PaulCamper versichern auch diese Reise­mobile.
Selbst Wohnmobile über 3,5 bis 7,5 Tonnen benötigen hier nur einen separater Pannenschutzbrief für die Vermietung.
Einen Oldtimer versichert die Zusatzversicherung unabhängig vom offiziellen Status, dem so genannten H-Kennzeichen. Ausschlaggebend ist lediglich, dass dein Fahrzeug mindestens 30 Jahre alt ist. Ohne ein Wertgutachten wird dein Camper dann bis zu 10.000 Euro Nominalwert versichert. Wenn dein Oldtimer wertvoller ist, kannst du dir, ein Wertgutachten erstellen lassen. Mit diesem Gutachten versichert die Zusatzversicherung dann bis Gutachtenwert, aber maximal bis 50.000 Euro.

Ich empfehle dir auf jeden Fall, checke genau die Versicherungsbedingungen und lese aufmerksam das Kleingedruckte, so dass du im ‚Worst Case‘ nicht von Dingen, wie der Höhe der Selbstbeteiligungen etc. überrascht wirst.

4. Wohnmobil vermieten: Wo finde ich (den richtigen) Mieter?


Wie ganz zu Anfang bereits erwähnt kannst du natürlich privat über ebay-Kleinanzeigen oder in einer lokalen Zeitung ein Inserat einstellen.
Das klappt sicherlich auch irgendwie, allerdings musst du dann nicht nur für jede neuen Vermietung eine neue Anzeige schalten, sondern dich auch selbst um alles kümmern. Vor allem bei der Versicherung, kann das um einiges komplizierter und teurer werden als auf Sharing-Webseiten.

Bei diesen geht das wesentlich einfacher. Sie bringen Mieter und Vermieter zusammen.
Du kannst dort ganz einfach dein Fahrzeug einstellen und es den potentiellen Mietern präsentieren. Um die Buchungsabwicklung, Versicherung und das Marketing der Webseite kümmern sich die Betreiber der Plattform.
Außerdem erfährst du dort auch alles über die perfekte Übergabe, es werden Übergabeprotokolle für dich bereitgestellt und du erhältst Checklisten zur Unterstützung.
Solltest du dennoch weitere Fragen haben, kannst du dir diese über eine Hotline oder per Email beantworten lassen.

Genauso wie bei Zeitungs- oder Online-Kleinanzeigen ist es natürlich möglich, dass du dir deine Mieter aussuchst. Denn du selbst entscheidest ob du eine Buchungsanfrage annehmen möchtest oder nicht.
Sobald ein Interessent eine Anfrage stellt, könnt ihr euch erstmal über die Plattform austauschen.
Das heißt: Hast du nach der persönlichen Kontaktaufnahme, kein gutes Bauchgefühl, kannst du die Buchungsanfrage auch einfach absagen.


5. Wohn­mo­bil ver­mie­ten: Die Übergabe


Seiten wie Paulcamper liefern dir alles an Information und Hilfe was du für die Abwicklung der Vermietung des eigenen Wohnmobils wissen musst und brauchst.

Generell gilt aber, übergib deinen Camper so, wie du ihn selber nutzt. Denn der Mieter möchte damit direkt in den Urlaub starten können und sich nicht erst um eine Camping–Ausstattung kümmern müssen. Dinge wie Geschirr, Besteck, Kocher, Spüli, Außenmöbel, Gasflasche etc. sollten daher bereits an Board sein und auch über ein Blümchen oder sonstige Deko freut sich der Mieter sicherlich.
Denke einfach daran, je wohler und willkommener er sich fühlt, desto leichter wirst du dein Wohnmobil in Zukunft vermieten können.
Details, z.B. ob Rauchen oder Tiere erlaubt sind und in welche Länder gefahren wird, solltet ihr bei der Buchungsanfrage bereits geklärt haben.

Was du bei der Übergabe auch nicht vergessen solltest, ist eine umfassende Einweisung deines Campers. Gerade bei Camper-Neulingen. Dazu gehören technische Details des Fahrzeuges ebenso wie Informationen zum Gasflaschenwechsel, dem Befüllen des Wassertanks und des Entleerens der Toilette.

Wichtig ist auch eine Kaution für die Abdeckung kleinerer Schäden oder der fehlenden Reinigung.
Die Kaution (empfohlen werden 1.500 Euro) übergibt der Mieter direkt bei Abholung an den Vermieter und erhält sie, wenn bei der Rückgabe keine Schäden festgestellt werden, von ihm auch wieder zurück.

6. Wohn­mo­bil ver­mie­ten: Weitere Risiken


Wer seinen Camper an fremde Personen vermietet, geht natürlich immer irgendwie ein Risiko ein.
Auch wenn du mit den genannten Versicherungen nahezu alle Schäden abdecken kannst, sind diese trotzdem immer ärgerlich. Insbesondere wenn du deinem Camper im An­schluss gleich wieder vermieten möchtest.

Darüber hinaus erhöht sich der Verschleiß am Fahrzeug mit jeder Vermietung.
Da dieser normalerweise nicht versichert ist, achte einfach darauf dass Teile, welche durch die erhöhte Nutzung schneller kaputt gehen, in deinen Preis einkalkuliert sind.

Hast du also einen vertrauensvollen Mieter gefunden, ihm eine genau Einweisung in dein Fahrzeug gegeben und deinen Camper gut versichert, musst du einfach darauf vertrauen, dass der Mieter ihn genau so ordentlich behandelt, wie du es auch tun würdest.

Denk immer daran, dank Kaution und Versicherung bist du so gut es geht gegen Schäden abgesichert.

Fazit


Mache dir bewusst, dass Wohnmobil vermieten, auch wenn du dich für die Lösung der Online-Plattform entscheidest, Zeit und manchmal bestimmt auch Nerven kostet.
Trotzdem: Seiten wie PaulCamper unterstützen private Vermieter in allen Punkten, und wenn du erstmal den Dreh raus hast, kann die Sache sogar richtig Spaß und kostenloses Wohnmobil fahren durchaus möglich machen. :)


Und hier haben wir noch etwas für dich: Mit dem Code „passportdiary“ bekommst du 100€ geschenkt, wenn du selbst dein Wohnmobil bei PaulCamper vermietest.



Jetzt bist du an der Reihe.
Hat du schon Erfahrungen mit der Vermietung des eigenen Wohnmobils gemacht?
Würdest du es wieder tun? Lass uns darüber in den Kommentaren diskutieren.


Falls du Pinterest hast, kannst du Passport Diary hier finden und gerne folgendes Bild pinnen. :)


5/5 - (4 votes)