In Wohnmobilen leben Menschen jeder Herkunft, jeder Gesellschaftsschicht und jeden Alters.

Von der alleinerziehenden Mutter und ihrem Kleinkind bis hin zu jungen Pärchen, die gerade erst das Abi gemacht haben und einfach mal drauflos reisen wollen ohne zu wissen, was danach passiert.

Auch Rentner, die sich den langen Traum der Freiheit und Selbstbestimmtheit erfüllen, sieht man ganz oft.

Ich persönlich hatte das Arbeitsleben schon so satt und war total fasziniert von den Menschen, die alles aufgeben um mit ihren Wohnmobilen zu reisen, also habe ich es genauso gemacht und bin einfach mal ins kalte Wasser gesprungen.

Gleichzeitig gibt es aber auch beispielsweise Studenten, denen eine Wohnung zu teuer ist und günstiger in einem Wohnmobil leben.

Ganz grob gesehen sind Wohnmobilisten jene, die sich nach Freiheit sehnen und nicht durchgehend am selben Ort sein und arbeiten wollen und eben den starken Willen haben dies auch umzusetzen.

Auch die Berufe der Wohnmobilisten können unterschiedlicher kaum sein.

Ein Tischler, der von Ort zu Ort reist und seine Werke auf Märkten verkauft oder Aufträge vor Ort erledigt.

Dasselbe machen auch viele andere kreative Köpfe, die mit verschiedensten Materialien Schmuck oder Accessoires herstellen. Surflehrer, die immer dort sind, wo das Meer hohe Wellen schlägt und anderen Menschen die Kunst des Surfens beibringt.

Yogalehrer, die für eine kleine Spende eine wunderbare Yogastunde in der Natur anbieten. Kellner oder Köche, die in Strandbars arbeiten bis die Saison vorbei ist.

Digitale Nomaden, die in Cafe´s oder im Wohnmobil am Laptop arbeiten und Webseiten erstellen oder Texte schreiben. Manch andere reisen von Festival zu Festival und arbeiten dort als DJ oder Tätowierer.

Ein paar Menschen können sogar von ihrem Wohnmobil Blog leben. Manche Wohnmobilisten arbeiten gar nicht und leben von ihrer Rente oder ihrem Erspartem.

Ich könnte noch Ewigkeiten Berufe auflisten, aber ich denke ihr versteht was ich meine. Wir sind eine bunte Mischung!

Autark im Wohnmobil zu leben heißt nichts anderes, als auf sich selbst gestellt zu sein. Man muss aber erstmal Vorsorge treffen um uneingeschränkt in seinem Wohnmobil leben und reisen zu können.

Was man dazu braucht? Auf alle Fälle mal ein (oder mehrere) Solarpanel(s) am Dach, damit man seine Batterien durch Sonnenenergie aufladen kann und nicht gezwungen ist das Fahrzeug täglich zu bewegen.

Zusätzlich ist eine weitere Batterie, die über die Lichtmaschine geladen wird von Vorteil, falls mal längere Zeit Schlechtwetter herrscht.

Zudem ist es empfehlenswert einen Wechselrichter im Wohnmobil einzubauen, damit man neben 12 V auch 230 V Strom nutzen kann.

Natürlich muss man sich um ausreichend Essensvorräte kümmern. Dazu bietet sich eine gute Kühlbox an um Lebensmittel auch kühlen zu können.

Die Marke Dometic bietet einige Kühlboxen an, sowohl Kompressor als auch Absorber. Dieses Modell habe ich und ich bin mit 15 Liter Fassungsvermögen vollends zufrieden.

Vergesst euren Wasservorrat nicht! Nicht nur zum Kochen oder Trinken, sondern auch für die tägliche Körperhygiene ist ausreichend Wasser unabdingbar.

Ich habe neben einem 10 Liter Kanister und einigen Wasserflaschen aus Glas zwei 10 Liter Säcke von Ortlieb.

Insgesamt habe ich circa 40 Liter, die ich mit frischem Quellwasser befülle und komme damit locker mehrere Tage aus. Wohnmobilisten, die ein größeres Fahrzeug besitzen haben oft auch eine Dusche eingebaut.

Wassersäcke bis zum Solarpanel sind also definitiv nicht wegzudenken, wenn man ungebunden sein möchte.

Ein Leben im Wohnmobil ist meiner Meinung nach erst richtig interessant und allen voran gemütlicher, wenn man nicht tagtäglich auf Campingplätze fahren und Strom laden muss oder nicht alle paar Tage eine Wasserquelle aufsuchen muss, um seine Wasserflaschen neu auffüllen zu können.

Ganz klar vorweg ist das Rumreisen einer der treibenden Gründe, warum es so viele Wohnmobilisten gibt. Durch die Ortsungebundenheit ist man super spontan und kann sich einfach treiben lassen.

So reist es sich einfach am schönsten, ohne Zeitlimit, ohne lästige Flüge, Züge oder andere Verkehrsmittel.

Die unschlagbare Nähe zur Natur ist nicht weniger wichtig und man hält sich zweifellos mehr draußen auf. Wer möchte, kann direkt am Strand parken und ins Meer springen oder man parkt in den Bergen und hat einen Ausblick, den man ohne Wohnmobil sonst niemals gesehen hätte.

Ich habe schon mehrere Male mitten auf einer Wiese geparkt, wo plötzlich Wildpferde rund um meinen Camper standen. Zum Glück hatte ich viele Äpfel und altes Brot und konnte mit ihnen gemeinsam frühstücken.

Ein weiterer Vorteil ist, dass man sofort “umziehen” kann. Hat man das Leben im Wohnmobil irgendwann vielleicht wieder satt oder möchte man sich ein größeres oder kleineres Wohnmobil annehmen, kann man es prinzipiell von Heute auf Morgen verkaufen.

Man ist nicht gebunden so wie an eine Mietwohnung und da fällt eine enorme Last von seinen Schultern.

Die Kosten sind niedriger als in einer Wohnung oder einem Haus. Strom, Gas, Miete sowie Wasser sind vergleichsweise viel günstiger. In Bezug auf die Kosten wird es demnächst einen ausführlichen Artikel geben! Update: hier kannst du mehr über die Kosten des Wohnmobillebens lesen.

Man bekommt ein anderes Bewusstsein für die Umwelt, die Menschen und das Leben selbst. Das ist ein Thema wo ich sehr ausholen könnte und stundenlang darüber schreiben könnte, aber ich halte mich kurz.

Das einfache Leben steht für Wohnmobilisten meist sehr im Vordergrund. Minimalismus wird großgeschrieben und auch der Konsum wird, alleine durch wenig Platz, ernster genommen.

Man verzichtet schneller und einfacher auf Dinge wie Wohnaccessoires oder die zehnte Jeans. Was man braucht, das hat man und damit ist man glücklicher.