Was ist das und was kann helfen?
Fährst du dein Wohnmobil regelmäßig, hattest du wahrscheinlich noch nie Gründe, dich über die Dieselpest zu informieren.
Aber nicht jeder kann immer auf Achse sein und ist auf den Urlaub im Jahr angewiesen oder auch die Schulferien, weil die Kids mitkommen. Da kann es auch mal vorkommen, dass das Wohnmobil vom einem Urlaub bis zum nächsten steht.
Und dann sind wir beim Thema, das vielleicht auch mal für dich interessant werden könnte: Dieselpest.
Was ist das überhaupt? Was kannst du dagegen tun? Und was machst du am besten, wenn sie schon da ist?
Hier gibt es kleine Tricks, die du beachten kannst, um die Dieselpest gleich ganz zu vermeiden. Hast du die „Pest“ erst einmal, wird es aufwendiger.
Was in der Umgangssprache als Dieselpest bezeichnet wird, sind eigentlichen nur kleine Lebewesen, die überleben wollen. Makroorganismen, die nur im Wasser überleben können, sich von Kohlenwasserstoffen ernähren und zum Leben auch eine gewisse Temperatur benötigen.
All diese Bedingungen sind meist auch in deinem Tank gegeben. Wasser ist im Diesel bis zu einem gewissen Anteil sogar vom Gesetzgeber erlaubt (DIN EN 590).
Der Temperaturbereich geht von minus 18 bis um plus 100 Grad, auch dies ist meist gegeben. Und Kohlenwasserstoffe bringt der Dieselkraftstoff mit sich. Nun haben diese Kleinstlebewesen oder eben auch die Dieselpest, die perfekte Umgebung, um zu essen und sich zu vermehren.
Auch das Zumischen von Biokraftstoffen, wie es bei uns in Europa inzwischen Standard und auch vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, verbessert die Bedingungen für die Organismen.
Diese Vermehrung hat zur Folge, dass sich in deinem Tank Bioschlamm bildet, der nicht nur die Qualität des Diesels drückt, sondern im schlimmsten Fall sogar deine Filter und Leitungen verstopfen kann.
Du hast dir sprichwörtlich die Dieselpest eingefangen.
Auch hier gibt es Tricks und den einen oder anderen Kniff. Schau, dass dein Tank immer voll ist, wenn du dein Wohnmobil länger stehen lässt. Ist der Tank voll, vermeidest du Kondenswasser und somit noch mehr Wasser in deinem Diesel, in dem die Bakterien leben können.
Gib schon vorab Additive in den Kraftstoff und fahr noch einmal eine Runde, damit die Additive auch wirklich überall im System ankommen. Damit erstickst du die Dieselpest im Keim.
Hat dein Tank einen Wasserablauf, nutze ihn. Lass das Wasser, welches schon im Tank ist, ab, damit nicht mehr Wasser drin ist, als unbedingt sein muss.
Tanke bei längeren Standzeiten vielleicht auch mal den teuren Premium Kraftstoff, hier kann es sich lohnen. Die Hersteller mischen in ihren Edelkraftstoffen keine Biokraftstoffe zu, sondern Destillate aus Erdgas.
Außerdem sind diese Kraftstoffe wasserfrei – was du natürlich beides am Preis merkst. Aber unterm Strich billiger als eine Systemreinigung.
Bevor du deinen Camper wieder in Betrieb nimmst, schau dir deinen Kraftstoff an und ziehe eine Probe raus. Setzt sich in der Probe schon innerhalb wenigen Minuten etwas ab, sieht es schlecht aus.
Bei lediglich trübem Diesel kannst du noch mit Additiven arbeiten, welche die Bakterien abtöten. Ist der Kraftstoff schon bräunlich, steht dir wohl eine größere Aktion bevor.
Tanks reinigen, Kraftstoffsystem reinigen, Filter tauschen und alles wieder ran. Ich habe dies alles erst letzten Frühling gemacht, zwar nicht wegen der „Pest“, aber empfehlen tu ich es dir nicht.
Im Besonderen nicht, da dein alter Diesel Sondermüll ist und entsprechend entsorgt werden muss. Verbrennen ist raus. Hier lohnt es sich, spezielle Firmen zu beauftragen, die nicht nur das entsprechende Know How mitbringen, sonder für solche Aktionen Spezialwerkzeug haben. Da wird die Entsorgung dann entsprechend durchgeführt.
Bei einem leichten Befall ist das noch eine günstige und durchaus wirkungsvolle Lösung des Problems, Hersteller wie Liqui Moly oder Grotamar sind hier führende Hersteller.
Konzentrationen werden vom Hersteller angegeben und du musst diese Additive nur entsprechend in deinen Tank füllen und dann den Motor nochmal laufen lassen, sodass es sich im ganzen System verteilt.
Auch für die Vermischung ist das Fahren durchaus hilfreich. Nun arbeitet das Additiv für dich und tötet alles Leben in deinem System ab. Aber auch hier kann mal der Motor durch einen verstopften Filter aus gehen, denn das tote Biomaterial bleibt in deinen Tanks.
Dies kann durchaus ein paar mal der Fall sein – deswegen bei einer solchen Kur immer genügend Ersatzfilter einpacken. Arbeitet dein Fahrzeug wieder wie gewohnt, hattest du Glück und es war das kleinere Übel.
Seit dem Dezember 2018 ist der Verkauf von Bioziden, wie Gotamar auch einer ist an Endverbraucher nicht mehr erlaubt. Ein Verkauf ist somit nur noch an Gewerbe und Betriebe möglich. Somit ist der Verkauf an uns Endverbraucher nicht mehr möglich da Gotamar den Wirkstoff MBO enthält.
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