So funktioniert der Transport!
In diesem Artikel geht es um den Hund im Wohnmobil. Einige Camper-Reisende können sich ihr Leben ohne ihre Hunde nicht vorstellen. Auch ich bin mit Hunden aufgewachsen und hätte meinen Labrador liebend gern mitgenommen.
Warum das nicht ging, erfahrt ihr weiter unten.
Für sich selbst und für seinen Hund muss man einiges an Vorbereitungen treffen. Wenn ihr nicht genau wisst, was ihr alles packen müsst, wie man Hunde im Wohnmobil transportieren kann oder mit welchen Einreisebestimmungen zu rechnen ist, ist dieser Artikel genau richtig für euch.
Lest einfach gemütlich weiter, denn in diesem Artikel findet ihr ein paar Checklisten und einige Infos und gute Tipps rund um Hunde im Wohnmobil.
Je besser man organisiert ist, desto gemütlicher wird die Wohnmobil Reise mit Hund im Wohnmobil.
Wenn euer Hund noch keine langen Fahrten gewöhnt ist, sollte man das auf jeden Fall üben und nicht auf gut Glück losfahren und hoffen, dass alles gut läuft.
Nehmt euch für dieses Training einige Wochen vor der Abreise Zeit um euren Hund langsam aber sicher an sein neues Zuhause auf vier Rädern zu gewöhnen.
Startet mit kurzen Ausflügen an den nächstgelegenen Wald oder See und macht dort dann einen Spaziergang. Lobt ihn und gebt ihm Leckerlis nach jeder erfolgreichen und ruhigen Fahrt.
Wenn kurze Strecken kein Problem sind, verlängert die Fahrten und achtet immer gut auf die Reaktionen eures Hundes.
Tipp:
Wenn du deinen Hund mindestens 2 Stunden vor der Fahrt nicht fütterst, ist die Gefahr von Übelkeit geringer.
Lasst euren Hund, sofern er ihn nicht kennt, als Allererstes eine “Schnüffeltour” durch euren Camper machen. Lasst ihn in seinem Tempo abchecken, was ihn interessiert und lasst ihn spielerisch aus und einsteigen.
Legt vielleicht auch gleich sein Hundebett in den Camper und übt das „Übernachten“ mit ihm.
Ein Hund ist ein Gewohnheitstier, wenn ihr Fahrten und Übernachtungen also immer wieder übt, wird sich euer Vierbeiner schon bald daran gewöhnen.
Wichtig:
Lobt ihn und gebt ihm immer wieder Leckerlis. So merken sich Hunde positive Ereignisse und werden motiviert wieder brav zu agieren. Lasst euren Hund außerdem das Tempo bestimmen und zwingt ihn zu Nichts, denn das wiederum erzeugt bei ihnen Stress.
Eine Faustregel: Strahlt Herrchen und Frauchen eine entspannte Energie aus, ist auch der Hund entspannt.
Es gibt ein paar Transportmöglichkeiten zur Auswahl.
Gewöhnt euren Hund noch vor der Abreise schrittweise an den Transport und macht am Anfang eurer Reise viele Stopps und nicht allzu lange Fahrten.
1. Die klassische Hundebox: es gibt viele Modelle aus verschiedenen Materialien. Von günstig bis teuer und von klein bis groß. Die Transportbox muss gut fixiert sein und den Hund nicht einengen. Dazu sollte man auch ein passendes Hundekissen besorgen, damit es der Hund gemütlicher hat.
2. Der Hundegurt und Sicherheitsgeschirr: Wie auch wir Menschen kann man auch seinen Hund im Wohnmobil anschnallen, sodass das herumtollen verhindert werden kann. Leider ist das aber trotzdem eine instabile Angelegenheit und für zappelige Hunde nicht geeignet.
3. Eine Klemmgittertüre: diese kann man mittels Klemmbefestigung fest einbauen und braucht nicht Bohren und Schrauben. Das “Safety 1st Türschutzgitter EasyClose Wood” ist so eine Klemmgittertüre.
4.Selbstbau: Wer handwerklich geschickt ist und eine gute Idee für eine selbstgebaute Transportbox oder Hundegittertüre hat, braucht nur mehr das Material besorgen und loslegen.
Achtung:
Wie man seinen Hund im Camper transportieren darf ist leider von Land zu Land unterschiedlich geregelt.
Die Hundebox wird aber empfohlen, von den meisten Ländern akzeptiert und ist auch das sicherste Transportmittel.
Apropos sicher: Fixiert alles, was im Camper rumfliegen und auf euren Hund bzw. das Transportmittel fallen kann!
So wie wir Menschen brauchen auch unsere vierbeinigen Reisebegleiter einen gültigen Ausweis für die Hundereise im Wohnmobil.
Die Besitzer müssen auf allen Auslandsreisen (gilt auch für Nicht-EU-Länder) den EU Heimtierausweis mitführen, den man beim Tierarzt erhält.
Mit diesem Ausweis kann man sicherstellen, dass der Hund gegen Tollwut geimpft und per Mikrochip gekennzeichnet wurde. Eine vor dem 3. Juli 2011 durchgeführte Kennzeichnung durch eine Tätowierung ist gültig, sofern sie gut lesbar ist.
Manche Länder wie Großbritannien, Irland, Malta, Finnland und Norwegen verlangen zusätzlich zum EU-Heimtierausweis und zum Chip eine Bandwurm Behandlung, die in der Regel ein bis fünf Tage vor der Einreise von einem Tierarzt durchgeführt werden muss.
Wer in die Nicht-EU-Länder Mazedonien, Montenegro, Serbien, Türkei und Ukraine einreisen möchte, muss mit seinem Hund vor der Abreise beim Tierarzt einen Bluttest auf Tollwut-Antikörper machen lassen.
Es ist echt wichtig sich die Einreisebestimmungen für die gewünschten Reiseländer einige Wochen vor der Abfahrt gut durchzulesen, denn leider variieren die Bestimmungen von Land zu Land. Auf dieser Website findet man genaue Informationen für einzelne Länder in Europa.
Manche Länder nehmen es mit der Einreise mit Hunden locker. Die Einreise nach Griechenland, Belgien oder Portugal ist zum Beispiel wenig aufwändig, da reicht ein EU-Heimtierausweis und Microchip-Kennzeichnung sowie eine mindestens 21 Tage alte Tollwutimpfung des Hundes.
Hat man Welpen beziehungsweise Hunde, die unter 3 Monate alt sind, muss man sich ebenfalls genau informieren, da manche Länder tatsächlich Einreiseverbote verordnet haben.
Welpen dürfen nach EU-Verordnung ja erst ab einem Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden. Zu den 12 Wochen werden 21 Tage dazugerechnet, weil das der offizielle Zeitraum ist wo sich der Impfschutz genügend ausbilden- und die Impfung als gültig bezeichnet werden kann.
In Deutschland, Italien oder den Niederlanden beispielsweise ist die Ein- sowie Durchreise von Welpen unter 15 Wochen verboten.
Für Hundebesitzer, deren Lieblinge die in die Kategorie „Kampfhund“ passen (wenn auch nur auf Papier) haben es auch nicht leicht. Für bestimmte Hunderassen wie zum Beispiel Pitbullterrier, Tosa, Mastiff oder auch Rottweiler gelten von Land zu Land unterschiedliche Beschränkungen und Bedingungen.
Frankreich teilt „gefährliche Hunde“ in 2 Kategorien ein und hat mehrere, teils komplizierte, Regeln, die man sich genau durchlesen sollte, bevor man mit einer solchen Hunderasse einreist.
Wer nach Ungarn einreisen möchte, darf sich freuen, denn hier gelten „gefährliche Hunderassen“ nicht als gefährlich, bei der Beurteilung wird der Hund nämlich individuell gesehen und nicht die Rasse an sich. Sehr lobenswert und vorbildlich!
In diesem Land werden Hunde aber nur selten beispielsweise in Strandbädern erlaubt.
Verhaltensregeln für Hunde und Besitzer sind auch so eine Sache, auf die man sich je nach Ort einstellen sollte. In Kroatien oder Portugal herrscht an öffentlichen Plätzen Leine- und Maulkorbpflicht, zudem gelten an vielen öffentlichen Stränden Hundeverbote. In Italien darf man nur äußerst selten Hunde mit in ein Restaurant nehmen.
Auch in den skandinavischen Ländern ist das eher ein No-Go.
Liest man sich die Regeln der gewünschten Reiseländer gut durch und trifft etwaige Vorkehrungen für die Einreise, kann man ohne Probleme einreisen.
Dein Hund passt sich dir und deinen Gewohnheiten an. Damit du deinen Lieblings ganz ohne Stress ans Wohnmobil Leben gewöhnen kannst, helfen dir diese Tipps:
Als erstes sollten einige Dinge gleich beibehalten werden, wie beispielsweise den „normalen“ Tagesablauf, also Ruhezeiten, Fütterung und Spaziergänge.
Zudem solltet ihr die Hundespielzeuge, Hundedecken- sowie den Schlafplatz einfach so belassen wie es ist und nicht vor der Reise waschen, da der Geruch für den Hund heimelig bleiben sollte.
Platziert sein Hundebett im Camper so, wie es für euren Hund am Besten passt.
Auch wenn sich euer Hund auf euch und euren Camper-Rhythmus einstellen muss, ist es wichtig, auch den Bedürfnissen eures Hundes nachzugehen.
Mag er lieber außerhalb des Wohnmobils schlafen, lasst ihn, sofern es die Umstände zulassen. Lasst ihn die Umgebung des Campers abschnüffeln.
Ist die Mittagshitze zu groß, fährt ihm zuliebe in ein Gebiet, wo es sich für ihn aushalten lässt und wenn ihr Städtetrips macht und euer Hund vor zu vielen Menschen und zu viel Lärm Angst bekommt, nehmt euch einen Städtebesuch ein andermal vor.
Lange Fahrten sollte man vor allem anfangs lassen und viele kleine Stopps einlegen. Wenn man doch mal lange Fahrten machen möchte, sollte man seinen Hund vorher aber ordentlich auspowern lassen.
Unter diesen Umständen sollte dein Hund lieber nicht mitreisen.
Ein unangenehmes Thema, für das Wohlbefinden der Hunde aber notwendig. Hier sind ein paar Gründe, warum man seinen Hund nicht mit auf die Camper-Reise nehmen sollte:
Hat man Freunde, Familie oder Bekannte, die den Hund kennen und wo sich der Hund wohl fühlt, sollte man ihn in dieser Zeit lieber dort lassen, er wird euch vermissen, aber die Umstellung ist nicht so groß.
Ich persönlich habe mich von meinem 16 Jahre alten Labrador Rüden verabschieden müssen und bei meinen Eltern gelassen, als ich meine Vollzeit Reise angetreten habe.
Das war sehr hart für mich, aber ich wusste, es ist die Richtige Entscheidung.
Im Notfall gibt es auch Hundepensionen, wo man seinen Hund für einige Zeit „einmieten“ kann.
Wenn du mit deinem Camper und deinem Hund unterwegs bist und dir deine Zeit frei einteilen kannst, empfehle ich dir definitiv die Nebensaison, da es sich von weniger Menschen bis zu weniger Hitze einfach stressfreier und unkomplizierter reisen lässt.
Anders als in der Hauptsaison gibt es wesentlich weniger Verbote für Hunde (besonders an Stränden, Campingplätzen und sogar in Restaurants) und natürlich genießt man, auch im Süden Europas, ein hundefreundlicheres Klima.
Lange Spaziergänge am Strand und gemeinsamer Badespaß im Meer ist einfach viel angenehmer als im Hochsommer und selbstverständlich auch viel weniger gefährlich für Hunde, da große Hitze nunmal eine noch größere Gefahr darstellt.
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