Um mit dem Wohnmobil durch Norwegen zu fahren, braucht es im Grunde nur eines – Leidenschaft für Natur.
Norwegen zählt nicht zuletzt aufgrund atemberaubender Naturschauspiele, schier grenzenloser Wildnis und bezaubernden Städten zu den beliebtesten Reiseländern Europas.
Um sich auf eine Wohnmobilreise durch Norwegen optimal vorzubereiten, sollte man sich vor der Einreise über gewisse Dinge informieren.
In diesem Artikel habe ich allerlei Informationen über das Land zusammengefasst. Beispielsweise über verschiedenste Bedingungen in Sachen Verkehrsregeln, Einreisebestimmungen oder Wildcampen mit dem Wohnmobil wirst du viel erfahren.
Viel Freude beim Lesen und Informieren!
Norwegen ist ein Staat in Nordeuropa und liegt auf der skandinavischen Halbinsel. Sieht man sich die Landkarte genauer an, wird man erkennen, dass das Land im Osten an Schweden und im Nordosten an Finnland und Russland grenzt.
Das Land ist etwas kleiner als Deutschland und misst circa 323.802 km2. Mit nur 5,3 Millionen Einwohnern ist Norwegen eher dünn besiedelt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt im Süden des Landes, genauer gesagt in Oslo, der Hauptstadt Norwegens.
Weitere bekannte norwegische Großstädte sind Bergen, Trondheim und Stavanger. Der Staat Norwegen ist eine konstitutionelle Monarchie, verfügt also über ein Parlament und einen König.
Knapp zwei Drittel der Fläche sind bergig mit fruchtbaren Tälern im Süden bis hin zu Gletscherlandschaften und arktischer Tundra im hohen Norden. Karge Hochebenen, die sogenannten Fjells, bilden wunderschöne Landschaften.
26 Gipfel liegen über 2300 Meter. Die höchste Erhebung des Festlandes ist der Galdhøpiggen mit 2469 Meter, welcher im Jotunheimen Gebirge liegt.
Die etwa 25.000 km lange Atlantikküste besteht aus etlichen Buchten, auch Fjorde genannt, mit denen das salzige Meer vielerorts weit ins Innere des Landes reicht.
Der Geirangerfjord ist einer der bekanntesten Fjorde Norwegens und gehört seit dem 14. Juli 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Außerdem umgeben mehr als 150.000 Inseln das Land.
Norwegisch ist die Amtssprache des Landes und zugleich die Muttersprache von circa 5 Millionen Menschen.
Die beiden offiziellen Hauptdialekte der norwegischen Sprache sind Bokmål und Nynorsk. Beide Sprachen werden in der Schule gelehrt und auch in der Verwaltung, im Radio, Fernsehen und so weiter gesprochen.
Die norwegische Sprache ist eng verwandt mit den anderen skandinavischen Sprachen. Wegen ihrer Zugehörigkeit zu den indogermanischen Sprachen steht sie auch dem Deutschen und Englischen nahe.
Spannend verhält es sich mit der Kommunikation in Norwegen. Vielleicht ist euch ja schon mal aufgefallen, dass Norweger eher reserviert und zurückhaltend rüberkommen.
Nun, wenn es nicht unbedingt notwendig ist, gehen Norweger nicht sofort auf Fremde zu, weswegen man häufig selbst die Initiative ergreifen sollte. Selbst unter Bekannten herrscht ein größerer Körperabstand als unter Angehörigen anderer Kulturen.
Die körperliche Berührung mit Fremden wird generell vermieden, jedoch ist ein kräftiges Händeschütteln allemal üblich. Bei der Anrede und Vorstellung sind Norweger oft informeller als Deutsche. Meist werden schnell die Vornamen benutzt.
Mit Norwegern wird man durch Offenheit, Ehrlichkeit und Witz schnell warm.
Für die Anreise kommt Land- oder Wasserweg infrage.
Eine Option wäre per Landweg von Deutschland über Dänemark und Schweden nach Norwegen zu kommen. Dabei muss man zwei große Brücken passieren. Die Maut ist leider mehrere Hundert Euro teuer.
Kleines Trostpflaster – beide Brücken sind atemberaubend schön! Option Nummer zwei wäre mit der Fähre von Kiel wegzufahren und in Göteborg oder Oslo zu ankern. Hier variieren die Preise je nach Jahreszeit bzw. Saison.
Für die Einreise braucht man einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Außerdem noch einen Führerschein sowie einen Zulassungsschein.
Norwegen ist kein EU-Land, gehört aber dem Schengenraum an. Bei der Einreise dürfen als Reisegepäck jene Gegenstände zollfrei mitgeführt werden, die dem Zweck, der Dauer, der Jahreszeit der Reise und dem persönlichen Gebrauch entsprechen.
Allein in Südnorwegen gibt es mittlerweile weit mehr als 500 Campingplätze. Dazu zählen aber auch jene, die nur Zelte beherbergen.
Die Mehrzahl der Campingplätze befindet sich an einem Fluss, einem See oder an einem der zahlreichen Fjorde.
Auch in Norwegen weisen die Campingplätze sehr unterschiedliche Ausstattungsmerkmale auf. Spartanische Areale bieten meist nicht mehr als ein Waschhäuschen mit Toiletten.
Im Gegenzug dazu gibt es Luxusanlagen, die sich in den bekanntesten Urlaubsregionen befinden. Sie verfügen über Annehmlichkeiten wie extravagante Duschen, Swimmingpools, Waschmaschinen und Restaurants.
Ein Campingurlaub in Norwegen ist nicht viel teurer als anderswo. Im Schnitt liegen die Campingplätze bei 20 – 40 Euro pro Nacht.
Mit der App park4night kann man sich problemlos Campingplätze suchen und deren Annehmlichkeiten sowie Preise ansehen. Aber auch Plätze zum Wildcampen findet man in der App, was mich gleich zum nächsten wichtigen Thema bringt.
Die günstigste Variante für die eigene Reisekasse ist sicherlich das Campen in der freien Natur. Aber nicht nur des Geldes wegen zahlt es sich aus. Dieses spezielle und schwer zu beschreibende Freiheitsgefühl ist unbezahlbar.
Anders als in Deutschland schafft das norwegische Jedermannsrecht in Norwegen die erforderlichen Grundlagen. Nach diesem Jedermannsrecht ist das wilde Campen für ein oder zwei Nächte gestattet.
Man muss aber darauf achten, dass der Abstand zu Wohnhäusern eingehalten wird und Privatgrundstücke gemieden werden. Zugleich müssen Camper, die sich fürs Wildcampen entscheiden, ihre Abfälle mitnehmen. Offenes Feuer ist streng untersagt.
Platz fürs Wildcampen in freier Natur gibt es in Norwegen mehr als genug. Die schönsten Plätze finden sich natürlich abseits der viel befahrenen Wege.
Also – Ja, in Norwegen ist Wildcampen erlaubt. Dies gilt aber eigentlich nicht für Wohnmobile, sondern für Zelte. Es wird dennoch geduldet, aber explizit erlaubt ist es nicht.
ABER – Bitte verhaltet euch stets respektvoll Mensch und Umwelt gegenüber.
Ein Tagesbudget zu berechnen ist eine individuelle Angelegenheit.
Jeder geht anders mit seinem Reisebudget um, doch eines ist sicher: Auch in Norwegen kann man es sich mit einer kleinen Reisekasse gut gehen lassen. Das zieht aber eine gewisse Zurückhaltung mit sich.
Durch den Verzicht auf Wein und Bier lässt sich viel Geld sparen, da ein Bier im Restaurant gut und gerne mal 10 Euro kosten kann. Ja, liebe Leute, Alkohol ist sehr teuer in Norwegen.
Gebt euch bestenfalls mit dem Wocheneinkauf vom Super- oder Bauernmarkt zufrieden, verzichtet auf Restaurantbesuche und genießt stattdessen lieber die Natur.
Unterm Strich sind Sprit, Lebensmittel und so gut wie alles andere, was sich mit Geld kaufen lässt teurer als in Deutschland. Rechnet mit einem Tagesbudget von 30-50€ pro Person pro Tag.
Wer mit dem Wohnmobil in Norwegen unterwegs ist, wird um Mautstraßen nicht drum rumkommen. Alle Kraftfahrzeuge müssen in Norwegen Maut bezahlen, somit auch Wohnmobile.
Aufgrund der vielen Fjorde und Berge ist Straßenbau in Norwegen teuer. Viele Straßenarbeiten werden über Maut teilfinanziert. Auch in Städten wird Maut verlangt.
Camper Reisende können sich für die automatische Zahlung der Maut mit KFZ-Kennzeichen und Kreditkarte bei www.autopass.no registrieren und einfach im Nachhinein die Rechnung abwarten.
Doch Moment, so einfach geht es mit der Bezahlung der Maut auch wieder nicht. Leider sprengen aber auch diese Informationen den Rahmen, lest euch auf der vorhin angegebenen Internetseite genau durch, wie ihr vorzugehen habt.
Das Straßennetz ist gut ausgebaut, allerdings sollte man mehr Zeit pro Strecke einplanen als beispielsweise in Deutschland. Auf schmalen und kurvigen Gebirgs- bzw. Nebenstraßen ist besondere Vorsicht geboten.
Ab und an gibt es Tunnel, die nur schlecht beleuchtet sind. Defensives Fahren ist essentiell, auch um Wildunfälle zu vermeiden. Solche passieren in Norwegen nicht zu knapp.
Einige Strecken sind im Winter aufgrund hoher Gefahren gesperrt und manchmal erst ab Mitte Juni befahrbar. Aktuelle Sperrzeiten findet man hier.
Es gibt für große Camper bzw. Wohnwagengespanne einige nicht empfehlenswerte Straßen, die unbedingt gemieden werden sollten.
Entnehmt hier die Infos dazu im „Straßennetz“.
Ein Norwegen Urlaub ist kein Norwegen Urlaub, wenn man folgende Dinge nicht gesehen hat:
Mit dem Wohnmobil durch Norwegen zum Nordkap zu fahren, ist sowohl abenteuerlich als auch atemberaubend schön. Auch die Westküste Norwegens entlangzufahren wäre eine wunderbare Idee.
Das Land Norwegen bietet so unglaublich viel, dass man Sehenswürdigkeiten nicht mal ansatzweise zusammenfassen könnte.
Die ideale Reisezeit für Norwegen ist Ende Juni bis Anfang September. In dieser leider nur sehr kurzen Zeitspanne stehen die Chancen alle Straßen Norwegens befahren zu können am besten.
Auch das Wetter ist in dieser Zeit relativ stabil. Sommerbekleidung würde ich dennoch eher gegen festes Schuhwerk, Regenkleidung sowie generell warmer Kleidung eintauschen.
Im Osten und Nordosten Norwegens ist das Klima eher kontinentaler, also warme Sommer und sehr kalte Winter. Minus 40 Grad kalt und schneebedeckte Gebirge sind klassisch.
Im Westen und Süden werden ab Mai schon angenehmere Durchschnittstemperaturen von bis zu vierzehn Grad erreicht. Die langen Tage im Juni und Juli bringen deutlich höhere Temperaturen – auch im Norden.
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