Kasachstan ist ein zentralasiatischer Staat und mit seiner Gesamtfläche von 2,7 Mio. km² der neuntgrößte Staat der Welt.
Schon 1936 wurde Kasachstan unter der Sowjetunion zu einer sogenannten Unionsrepublik ernannt. Aber wie alle Länder dieser Region erklärte sich Kasachstan erst 1991, nach dem zusammenbrach der Sowjetunion, unabhängig.
Mit Grenzen zu Russland im Norden, China im Osten, Kirgistan, Usbekistan und Turkmenistan im Süden und am Kaspischen Meer im Westen, ist es der größte Staat der sogenannten Stan–Staaten.
In Kasachstan wird in Tenge bezahlt. Für 1 Euro bekommst du 430 kasachische Tenge (Stand 01/19). Bei größeren Investitionen, wie zum Beispiel dem Autokauf, ziehen die Kasachen den Dollar dem Tenge vor.
Auch die Versicherung an der Grenze kannst du meist in Dollar bezahlen.
Um nach Kasachstan zu kommen, gibt es genügend passierbare Grenzübergänge zu den Nachbarländern. Seit 2019 musst du dir auch nur noch bei Russland und Turkmenistan Gedanken über ein Visum für das Nachbarland machen.
Kasachstan selbst ist für Bürger aus dem Schengen Raum 30 Tage Visa frei, und auch die Registrierung, die noch in einigen Staaten anfällt, wird sofort bei der Einreise von den Zollbeamten übernommen.
Wie in allen Stan-Staaten ist hier Korruption auch mehr Alltag als Ausnahme. Beim Zoll zum Glück eher selten, aber auch hier ist Vorsicht geboten. Ich hatte am Zoll keine Probleme mit Korruption, sondern wurde immer korrekt behandelt und die Abfertigung ging rasch voran.
Nach der Einreise steht bei jedem im Ausland gemeldeten Fahrzeug erst mal der Kauf einer Versicherung an, welche in Kasachstan Pflicht ist. Hier kannst du mit den Versicherungsmaklern ein wenig um den Preis feilschen.
Uns wurde zwar erklärt, dass es hier ein eindeutiges Reglement gibt, die Makler sind aber nach ein bisschen diskutieren immer mit dem Preis runter. Auch sind die Unterschiede zwischen 15 Tage und 30 Tage Versicherung nicht gravierend.
Wir mussten immer um die 30 Euro dafür auf den Tisch legen. Absolut verkraftbar.
In Kasachstan ist wie bei uns Rechtsverkehr. Autobahnen gibt es so gut wie keine, nur Überlandstraßen neueren Baujahres. Insgesamt ist die Situation der Straßen im Land aber mehr als dürftig. Daran arbeitet Kasachstan aber mit Hochdruck.
Hast du kein Fahrzeug mit viel Bodenfreiheit, meide kleinere Straßen ab den Hauptverkehrsrouten.
Auch ist acht geboten auf die einheimischen Fahrer. Diese haben nicht immer Verständnis für angepasstes Fahren und gehen hier gerne hohe Risiken ein, um an dir vorbeizukommen.
Hier klug zu handeln ist wohl die besser Wahl, als Stur zu reagieren – außerdem haben wir Zeit.
Korruption wurde schon angesprochen und ist bei der Polizei öfter anzutreffen.
Hier am besten mit Kopien der wichtigsten Dokumenten arbeiten, um der Polizei keinen Trumpf in die Hände zu spielen. Hat es der kontrollierende Polizist ernst gemeint, fragt er nach den original Dokumenten, welche man dann auch vorzeigen kann.
Aber auch hier vorsichtig sein mit aus der Hand geben. Für den deutschen Führerschein musst du eine kasachisch beglaubigte Übersetzung anfertigen lassen. Es wird aber auch der internationale Führerschein anerkannt.
In der Praxis kommen beide Regelungen aber nicht zur Geltung und die Polizei gibt sich mit dem normalen Führerschein zufrieden.
Höchstgeschwindigkeiten:
Innerorts 60 km/h
Ausserorts 70 km/h bis 90 km/h je nach ausgewiesenem Straßentyp
Für Fahrzeuge über 3,5 to zzgl. ist die Geschwindigkeit außerorts immer auf 70 km/h begrenzt. Dies wird aber von keinem LKW umgesetzt.
In Kasachstan herrscht eine Lichtpflicht für Fahrzeuge.
Hast du ein Tagfahrlicht, ist das absolut ausreichend. Außerdem sollte ebenfalls ein Verbandskasten sowie ein Warndreieck im Fahrzeug sein.
Tanken ist nur an namhaften Tankstellen zu empfehlen.
Verdünnter Kraftstoff kommt in Kasachstan auch durchaus direkt aus der Zapfsäule und nicht nur aus einem 200 Liter Fass. Schau dir immer erst genau an was da aus der Pistole kommt und rieche auch mal daran.
Eine einfache ein Liter PET Falsche kann dir dabei helfen. Braun und übel stinkend sollte weder Diesel noch Benzin sein.
Im Land bestimmt der moderate Islam die Religion. Für Frauen gibt es keinerlei Pflichten bzgl. der Kleidung und jeder kann sich bewegen, wie er will. Ein Trinkgeld ist im Land eher unüblich.
Normalerweise verletzt man damit die islamische Gastfreundschaft. Die Realität ist aber auch, dass Bedienungen es gerne annehmen, da das Lohnniveau eher tief ist. Gibst du nichts, musst du aber auch kein schlechtes Gewissen haben – in Restaurants wird meist 5-15 Prozent vom Preis als „service -charge“ drauf geschlagen.
Kasachstan ist von einer großen Steppe durchzogen, was auch für Womo Reisende einen kleinen Gedanken bedeutet. Planst du, die Steppe zu durchqueren, informier dich erst über die Straßensituation.
Es gibt sehr gut ausgebaute Straßen, auf welchen du nur wenige Tage brauchst um ans Ziel zu gelangen. Es gibt aber auch sehr üble Straßen, für welche man sogar lieber einen Allradler haben sollte.
Hier können wenige Km am Tag schon sehr viel sein. Schau dir deswegen genau an, mit wieviel Wasser und Essen du losfährst. Zwar gibt es auch in der Steppe Dörfer, wenn aber was passiert, kann der Trip zum nächsten Dorf ein Mehrtagestrip werden.
Hast du vor, das Grenzgebiet zu China zu bereisen, dann mach dich über das passende Permit schlau. Das bekommst du meist in den Touri Informationen oder auch bei diversen Reiseveranstaltern. Auch die Bearbeitungszeit solltest du mit bis zu vier Wochen einplanen.
Hast du nur einen kürzeren Urlaub geplant, fang mit der Organisation schon vorab an.
Im Notfall erreicht man die Polizei unter der 112/102, die Ambulanz unter der 103 und die Feuerwehr unter der 101.
Freies Stehen ist im ganzen Land kein Problem. In den Städten hingegen nicht so einfach. Hier solltest du auf Alternativen wie Hostels oder bezahlte Parkplätze zurückgreifen.
Gerade wenn du ein schweres Wohnmobils hast, das über den magischen 3,5 Tonnen liegt. Diese sind in den meist modernen Großstädten Kasachstan nicht erlaubt.
Auch das Besorgen von Frischwasser in Kasachstan kann zu einem Problem werden. Zwar bietet dir jeder Haushalt ohne weiteres Hahnenwasser an, bis auf die Bergregionen besonders im östlichen Teil des Landes, ist das Grundwasser aber stark salzhaltig.
Benzin und auch Diesel liegen zwischen 45 und 50 Cent pro Liter. Der Preis ist landesweit gleich und wird von der Regierung vorgegeben. Bedenke dabei die Wechselkurse und auch die schwankenden Rohölpreise. (Stand 01/19)
Wie in allen Ex-Sowjet Ländern sind auch in Kasachstan sogenannte „Stalovajas“, also Kantinen, bei den Einheimischen sehr beliebt. Hier bekommst du gute Hausmannskost zum kleinen Preis.
Ein Essen mit Vorspeise und Nachtisch inklusive Getränken beläuft sich gerade mal auf zwei bis drei Euro. In einem richtigen Restaurant bist du dabei auch mal bei 6 bis 12 Euro.
Was du im Alltag brauchst:
Flasche Wasser 25 Cent
kleine Cola 60 Cent
Kaffee to go (schlechter Nescafe) 50 Cent
Kleiner Snack beim Bäcker 20 – 40 Cent
Bestechung 200 bis 5 Dollar
In Kasachstan gibt es bis dato keine Maut. (Stand 19). Auch Autobahnen sieht man eher selten, die auch noch Mautfrei sind.
Redest du mit Locals, erzählen sie dir, dass der Staat schon länger an einem Mautsystem plant. Bis jetzt jedoch ohne Ergebnis.
Kasachstan ist trotz der großen Steppe ein sehenswertes Land. Nicht nur das Altai Gebirge und das Thian Shan Gebirge imOsten des Landes bieten wunderschöne Landschaften.
Auch viele Canyons, die du im Süden des Landes findest, sind sehenswert. Im Westen hingegen gibt es riesige Nationalparks mit irren Gesteinsformationen. Dazwischen liegt die große Steppe die 44% der Fläche Kasachstans einnimmt.
Aber auch so etwas mal gesehen zu haben, lohnt sich.Baikonur, der Weltraumbahnhof von dem inzwischen viele Missionen ins All gestartet worden ist bei einem Start auch sehr interessant.
Auch liegt mitten in der Steppe die Überreste des Aral Sees – spätestens hier muss jedem von uns klar werden, dass wir mit unserem Planeten in Zukunft anders umgehen müssen. Kasachstan hinterlässt auf jeden Fall Spuren.