Die dritte Generation des VW Transporters – VW T3

Die zwischen 1979 und 1990 in Hannover produzierten VW T3 von Volkswagen strahlen allesamt Nostalgie, Solidität, Freiheit und Leichtigkeit aus wie kaum ein anderes Fahrzeug. Erfahre mehr über die dritte Generation von VW Bussen anhand unserer kleinen Zusammenfassung technischer Daten und Fakten und lass dich danach von unseren wundervollen Interviews begeistern!

VW T3 – Allgemeines zur dritten Generation

Der VW Typ 2 T3 wurde von 1979 bis 1990 im Werk Hannover hergestellt. Von 1984 bis 1992 außerdem im österreichischen Graz bei Steyr Daimler Puch. Bis zum Sommer 2002 baute das südafrikanische VW-Werk Uitenhage den T3 als Microbus und Caravelle für den afrikanischen Markt weiter.
Der im Mai 1979 präsentierte T3 war das erste eigenständig neu entwickelte Transporter-Modell von VW, der sich von seinen Vorgängern zum ersten Mal stark unterscheiden ließ. Schließlich verbaute VW für den ersten Transporter von 1950 (T1) noch den Motor vom Käfer (Typ 1) sowie Teile des Fahrwerks vom Kübelwagen (Typ 82) und der T2 von 1967 war lediglich eine weiter entwickelte Version mit größerer Karosserie.

Apropos Karosserie: Neben der neuartigen kantigen Karosserie versteht sich auch die innovative Technik als deutliches Erkennungszeichen der dritten Generation. Als Beispiel wäre da die Zahnstangenlenkung anstatt der Rollenlenkung des Vorgängers oder auch die Schräglenker Hinterachse, welche nun mit Schraubenfedern (Miniblockfedern) versehen war. Statt im Innenraum war das Reserverad beim T3 in einer aufklappbaren Vorrichtung unter der Fahrzeugfront angebracht.

Optimiert wurde auch die Fahrweise und der angenehme Reisekomfort aufgrund dessen, dass T3 deutlich geräumiger gebaut wurden als ihre Vorgänger, also T1 und T2. Sowohl der Radstand als auch die Wagenlänge wurden um etwa 60 mm vergrößert. Der T3 war nun 125 mm breiter als sein Vorgänger. Der Laderaumboden war auf 400 mm über Straßenniveau abgesenkt, dadurch war auch der Innenraum um 100 mm höher als bei den T1 und T2.

Auch die Robustheit des VW T3 spricht Bände. Unter anderem wurden unter den vorderen Stoßfängern Stahlbügel verbaut, die durch parallele Träger miteinander verbunden waren und somit eine verbesserte Aufprall-Stabilität boten.

Der Motor war, gleich wie beim T2, längs im Heck angeordnet, obgleich dieses Konzept bereits beim Erscheinen des T3 als überholt galt, weil so immer noch keine durchgehende Ladefläche zur Verfügung gestellt werden konnte. Entsprechend verkaufte sich die dritte Generation des VW Transporter im Export von Jahr zu Jahr schlechter, doch in Deutschland, den Niederlanden oder Österreich hatte der T3 stets hohe Verkaufszahlen. Im Laufe der 1980er Jahre erneuerte VW die Motoren mehrmals. Dazu zählt der ab Januar 1981 eingebaute Dieselmotor 1,6 D mit 37 kW (50 PS), dessen Saugdiesel Hubraum 1987 auf 1,7 Liter erweitert und die Leistung damit auf 42 kW (57 PS) gesteigert wurde. Ende 1984 wurden Turbodiesel 1,6 TD mit 51 kW (70 PS) verbaut und ab 1985 der 2,1 Liter/82-kW-Wasserboxer (112 PS) ohne, bzw. als 70-kW-Variante (95 PS) mit Katalysator, elektronischer Zündung und Benzineinspritzung.

Das größte Problem des T3 ist Fugenkorrosion, vor allem bei den aus mehreren Blechen zusammengesetzten Karosserie-Seitenwänden. Wenn du einen T3 besitzt, hast du bestimmt schon mit Roststellen an typischen Stellen zu tun gehabt, oder?

VW T3 Karosserievarianten – von der Pritsche bis zum Caravelle GL

Der VW T3 Kleinbus ist insbesondere für seine Robustheit sowie Wandlungsfähigkeiten beziehungsweise Karosserievarianten berühmt und beliebt. Die T3 Varianten fangen bei strapazierfähigen Pritschenwagen oder Doppelkabine mit kleiner Pritsche an und enden beim umschwärmten Campingwagen Westfalia Joker mit Hochdach oder beim populären Multivan oder VW California, welcher jedes Camper Herz höher schlagen lässt.

Nicht-gewerbliche Transporter-Besitzer nutzten ihre Fahrzeuge als Familien- und Freizeitwagen. Insbesondere der 1985 eingeführte Multivan setzte als vielseitig verwendbarer Großraum-Pkw neue Maßstäbe, denn die Freizeitnutzung mit Übernachtungsmöglichkeit im Bus stand für zahlreiche Menschen nun im Vordergrund. Dieser bestach durch seine großzügige Ausstattung, beispielsweise einem Klapptisch, eine dreisitzige umklappbare Rücksitzbank, eine Schlafliege-Schaumstoffauflage (1,88 Meter x 1,60 Meter), einem Holzfußboden mit Kunststoffbelag, mit Silan-Mineralwolle wärmeisolierende Seitenwände oder einer 36 Liter Absorber Kühlbox. Ab 1979 bot VW aber deutlich aufwändiger ausgestattete und somit teurere T3 Campingfahrzeuge an, die eine von Westfalia entwickelte Innenausstattung hatten. Die VW Campingbusse auf Basis einer Westfalia-Einrichtung erhielten die Modellbezeichnungen “Camping”, “Joker”, “Club-Joker”, “California” und “Atlantic”. VW T3 Atlantic war eine von VW erneut aufgewertete Wohnmobil Version, die heute sehr gesucht ist.

Ein weiterer Retro-Traum dutzender T3-Liebhaber ist der luxuriöse Caravelle (später Caravelle GL), welcher nun mit Heckwischer, H4 Scheinwerfer und spezieller Farbaufteilung der Zweifarbenlackierung glänzte. Der Caravelle GL Syncro mit optionalen Chromzierleisten, Nebelscheinwerfern und großem Stahlschiebedach stellt eine Erweiterung des Caravelle GL dar. Als Krönung gilt der im Herbst 1983 eingeführte sechssitzige Caravelle Carat, welcher aber hauptsächlich für exklusive Geschäftskunden konzipiert war. Dieser war unter anderem mit Velours bespannter Seitenverkleidung und Dachhimmel, beleuchteter Trittstufe an der Schiebetür, tiefer gelegter Karosserie und Leichtmetallrädern und Breitreifen ausgestattet.

Im Grunde erweiterte VW im Laufe der 1980er Jahre ständig das Angebot an weiteren Sonderausstattungen. Gegen Aufpreis war beispielsweise eine T3 Servolenkung, elektrischen Fensterhebern, beheizbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung, Drehzahlmesser, Sitzheizung und sogar Allradantrieb zu ergattern. Für außerordentliche Abenteuer baute VW und Steyr eine Syncro-Variante mit 16 Zoll großen Rädern. Der 16-Zoll-Syncro besticht durch seinen Seltenheitswert, denn von diesem wurden lediglich 2100 Stück gebaut und gelten heute als gesuchte Rarität. Fun Fact: Einen Airbag gab es erst im Nachfolgemodell T4!

VW T3 Modelle mit Hochdach und seitlicher Schiebetür gelten generell als beliebte Basis für Wohnmobil Umbauten.

Wer einmal in einem VW T3 Bus gefahren ist, verspürt unweigerlich ein ganz außergewöhnliches Reisegefühl, welches man ehrlicherweise nicht leicht in Worte fassen kann. Unsere Interviewpartner*innen aber haben allesamt die richtigen Worte gefunden – tauche in die bunte Welt der VW T3 Busse ein, lass dich inspirieren und finde dich im Tagträumen wieder!

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