Dario und Lisa suchten einen Oldtimer mit Charme. Schnell war klar dass, es ein VW LT28 werden sollte – mit H-Zulassung, um das Dieselverbot zu umgehen.
Moin. 6qm2 sind Dario und Lisa, 25 Jahre jung und seit fünf Jahren ein Paar und gebürtig aus Mönchengladbach.
Beide arbeiten wir selbstständig.
Dario stellt Möbel und Dekorationen aus Holz her und Lisa arbeitet als freie Texterin.
Mit dem ersten richtigen Job und dem ersten Gehalt von Dario kam der Wunsch nach der ersten gemeinsamen Wohnung.
Lisa war damals noch Studentin und wir hielten eine Wohnung ganz klassisch immer für das nächste große Ziel, das wir schließlich erreichten.
Eineinhalb Jahre später merkten wir schnell, dass das nicht alles gewesen sein sollte. Wir hatten Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Ein klassischer Beruf mit einer 40 Stunden Woche kam für uns nicht in Betracht, stattdessen wollten wir die Welt kennenlernen.
Ein gemeinsamer Freund berichtete uns von einer Reise, die er mit seinem Caddy unternommen hatte und genau das wollten wir auch erleben.
Wir begaben uns auf die Suche nach einem passenden, fahrbaren Untersatz und wurden innerhalb kurzer Zeit mit unserem VW LT28 fündig.
Keinen Monat später kündigten wir unsere Wohnung. Die größte und beste Entscheidung unseres Lebens.
Alte Fahrzeuge finden wir beide charmanter als neue Modelle und wir wollten ein Fahrzeug haben, dass groß genug für zwei Personen ist und gleichzeitig klein genug, um auf einen „normalen“ Parkplatz zu passen.
Durch intensive Recherchen wurden wir schließlich auf die LT Reihe von VW aufmerksam und haben spezifisch nach einem LT gesucht, der eine H-Zulassung hat.
Dies war uns besonders wichtig, um uns auch in Städten ohne Probleme aufhalten zu können.
Zwei Monate später haben wir den passenden LT gefunden, der in unser Budget passte. Wir hatten Glück, dass der LT so gut in Schuss war und die meiste Zeit seines Lebens nur für kurze Strecken genutzt wurde.
Für uns war die Entscheidung eigentlich leicht, allerdings bleibt bei einem alten Fahrzeug immer das Risiko, ob der Wagen auch wirklich gut genug in Schuss ist oder er bei der ersten Fahrt auseinander fällt.
Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und wir hatten erstaunliches Glück bei unserer Wahl.
Bevor wir uns an den Innenausbau begeben haben, haben wir in einer Werkstatt verschiedene Anbauteile instand setzen lassen und zuletzt die Windschutzscheibe erneuern und den Rahmen der Windschutzscheibe schweißen lassen.
Den Innenausbau haben wir dann aber komplett selbst geplant und umgesetzt.
Da kam uns Darios Schreinerlehre zugute, durch die er über das nötige Fachwissen und handwerkliche Geschick in Sachen Planung und Umsetzung solcher Projekte verfügt.
Den Bus haben wir im Juni 2017 erstanden und uns zeitnah an den Ausbau begeben. Anfangs war der LT ein reines Arbeitsauto, das von einer Fluggesellschaft genutzt wurde. Aus diesem Grund haben wir den Innenraum von Grund auf neu gestaltet.
Seit Anfang August 2018 sind wir mit unserem VW LT28 On The Road.
Ungefähr ein Jahr lang haben wir an dem Ausbau des Campers gearbeitet.
Im Endeffekt wäre die Umsetzung sicherlich schneller vonstattengegangen, aber wir wollten von Anfang an alles vernünftig planen und umsetzen, sodass wir in Zukunft nicht alles wieder neu machen müssen, weil wir dies nur halbherzig gemacht haben.
Das eigene Fahrzeug für eine solche Reise zu nutzen, macht unabhängiger und das ist der Punkt, der uns an einem Road Trip reizt.
Wir entscheiden meist sehr spontan, wohin wir fahren und fahren dann einfach darauf los. Außerdem gefällt uns die Abwechslung zwischen Städtereise und Naturleben.
An einem Ort, an dem es uns besonders gut gefällt, können wir einfach so lange bleiben, wie es uns gefällt. Wenn das Gegenteil der Fall ist, können wir einfach schnell wieder weiter fahren.
Mit dem Flieger wäre das nicht so einfach zu bewerkstelligen und man kann auch nicht einfach kurz aussteigen, um frische Luft zu schnappen.
Da wir erst Anfang August los konnten, haben wir uns die meiste Zeit im Norden Deutschlands aufgehalten und sind die Elbe entlang der Nordseeküste hoch bis Dänemark gefahren.
Von dort aus ging es für uns die Ostseeküste entlang. Wir planen noch viele tolle Länder anzuschauen, aber Deutschland hat auch viele schöne Orte, die es lohnt zu entdecken.
Wir fahren meistens nicht viel am Stück, sondern fahren eher kleine Etappen. Wir wollen uns die Zeit nehmen und nicht hektisch von Ort zu Ort fahren.
Campingplätze fahren wir eigentlich gar nicht an. Wir bevorzugen frei zu stehen.
Am liebsten Wildcampen oder wir stellen uns in Städten auf einfache Parkplätze, von denen die Städte gut zu erreichen sind.
Dinge, die uns großartig nerven gibt es nicht. Es gibt Tage an denen wir uns wünschen irgendwo „anzukommen“, aber nachdem wir dann zwei Tage an einem Ort gehalten haben, legt sich dieser Gedanke auch wieder.
Zurzeit sind wir leider mit einer defekten Solarzelle unterwegs. Sie versorgt uns zwar noch mit dem nötigsten Strom, aber der Kühlschrank kann derzeit leider nicht genutzt werden.
Im Winter machen wir in unserer Heimatstadt Halt, um dieses Problem in Angriff zu nehmen.
Außerdem wollen wir noch eine bessere Außendusche anbringen und in unser „Kramfach“ eine vernünftige Einteilung für sämtlichen Krempel einbauen.
Es gibt so viele wunderschöne Ausbauten anderer Camper. Wir wollen unseren LT nicht mehr missen, allerdings wäre eine Reise mit einem ausgebauten Unimog sicherlich abenteuerlich.
Dario erschafft auf selbstständiger Basis Möbel und Dekorationen aus Holz. Das funktioniert von unterwegs nicht, allerdings planen wir immer wieder Stopps in der Heimat ein, wo er dieser Tätigkeit nachgehen kann.
Lisa arbeitet als freie Texterin und erstellt im Team mit einem Webdesigner und einem Grafiker Webseiten. Diese Arbeit lässt sich mit dem passenden Internetanbieter auch von unterwegs ausüben.
Ursprünglich wollten wir dieses Jahr mit einer Skandinavien Tour beginnen, allerdings kam ein gebrochenes Bein dazwischen.
Dadurch hat sich der Start unserer Reise verzögert und wir beschränken uns erst auf den Norden Deutschlands und auf Dänemark.
Nachdem wir Ende dieses Jahres einige Ausbesserungen vorgenommen haben, wollen wir uns zunächst nach Südeuropa begeben.
Italien, Spanien und Portugal stehen als dann auf unserer Liste. Griechenland und Kroatien wollen wir uns auch unbedingt ansehen.
Und im nächsten Jahr wollen wir die Route Schweden, Norwegen und Finnland nachholen. Aber auch Irland und Großbritannien reizen uns für zukünftige Reisen.
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