Schon lange hatten wir uns vorab mit Vera und Aaron und ihrem Toyota Landcruiser HZJ 75 verabredet – ihr Plan führte sie erst in eine andere Richtung, aber in Kirgistan klappte es dann doch.
Die Zwei reisen mit ihrem selbst ausgebauten Toyota Landcruiser HZJ 75 durch Asien, genießen dabei die Freiheit und neue Menschen und Kulturen kennen zu lernen.
Eine Auszeit nehmen, ohne alles hinter sich zu lassen, hört sich doch super an – genau das, was Vera und Aaron sich verwirklicht haben. Und die zwei sind glücklich damit.
Da es anfangs Aarons Projekt war, war er auch für die Grundvorraussetzungen zuständig. Ein Allrad, ein Bett in dem wir auch mal alles liegen lassen können und nicht allzu groß, waren eigentlich schon alle Vorraussetzungen, welche das Fahrzeug mit sich bringen musste.
Dabei haben wir über mehrere Fahrzeuge diskutiert. Von einem Jeep, wie wir ihn jetzt haben mit Klappdach bis hin zu einem kleinen Bus mit Aufbau, kam am Anfang alles in Frage.
Das Buschtaxi, wie man unseren Toyota auch nennt, kam erst als Option während der Suche auf. Erst hatte sich Aaron auf einen Mercedes G-Klasse eingeschossen und die Suche nach einem passenden Fahrzeug auch aufgenommen.
Nachdem aber ziemlich schnell feststand, dass wir nichts finden werden, mit dessen Preis wir leben konnten, haben wir uns weiter umgesehen. Auch hatten wir bei den G Klassen zu viel „Luxus-Schrott“ gefunden, was die Motivation auf das Auto nicht gerade steigerte.
Im Buschtaxi Forum kamen wir dann das erste Mal mit einem Toyota in Kontakt und Aaron konnte sich auch immer mehr mit dieser Idee anfreunden.
Die vielen Infos, die man für das Fahrzeug bekam und auch die Hilfe beim Finden eines Fahrzeugs, waren letztendlich ausschlaggebend, dass wir uns einen Toyota HZJ 75 gekauft haben.
Am Anfang dachte ich, es würde sich nur um eines von Aarons Projekten handeln und habe nicht damit gerechnet, dass es einmal real werden würde.
Nachdem er aber zwei Jahre lang nach dem richtigen Fahrzeug gesucht hatte und auch an seinem Projekt arbeitete, ging es auf einmal an die Finanzierung – und so wurde es zu unserem Projekt.
Original Federn, ein alter solider Motor und ein gutes Getriebe waren Hauptargumente, welche für den Toyota HZJ 75 sprachen.
Anfänglich standen zwei Optionen im Raum: Ein Fahrzeug aus Graz, der aber herausfiel, da der Verkäufer meinte, wer zuerst kommt der bekommt ihn und es uns dann doch zu riskant war, nach Graz zu fliegen, ohne zu wissen, ob das Fahrzeug noch da war.
Es war dann letztendlich auch super schnell verkauft. Das andere Fahrzeug stand in Deutschland, war fertig ausgebaut und sollte viel zu viel kosten. So entschlossen wir uns, ein leeres anstatt ein fertig ausgebautes Fahrzeug zu kaufen.
Wir sind inzwischen schon seit vier Monaten unterwegs und wollen am Ende ein Jahr reisen. Ich habe das Glück, dass ich wieder in meinen alten Job zurück kann, wenn wir wieder daheim ankommen, was einer der ausschlaggebenden Punkte war ,die Reise auf ein Jahr zu planen und zu kalkulieren.
Auch haben wir eine gute Option gefunden, unsere Wohnung daheim an Aarons Cousine zu vermieten und mussten somit nicht viel aufgeben, oder uns noch von unterwegs darum kümmern.
So können wir sorglos unseren Trip in vollen Zügen genießen, ohne uns Sorgen zu machen, was danach kommt.
Auf unseren Trip haben wir gespart. Die Vorbereitungen haben sich ca. 4 Jahre gezogen.
Afrika war die erste Idee, da Aaron jemanden getroffen hatte, der drei Jahr durch Afrika gereist ist. Da uns die Lage in Afrika aber zu riskant war, kam kurz die Panamericana zur Sprache – wegen der Verschiffung fiel die Idee aber schnell unter den Tisch.
Asien war mehr ein Kompromiss und wir wollten erst nach Nepal fahren – inzwischen haben wir uns umentschieden und fahren durch China, Tibet und besuchen dann Südostasien.
Den Song haben wir auf Spotify „gefunden“. Nachdem unsere Playlist bei einem Grenzübertritt verloren ging, blieb dieser Song übrig und fand den Weg zu uns.
Er begleitete uns den ganzen Pamir Highway entlang und passte von der Thematik gut zu unseren Eindrücken.
Obwohl die Menschen dort nicht viel haben, sind sie glücklich und immer gastfreundlich – daheim, in Europa hingegen, haben die Menschen fast alles, finden aber immer noch Raum, sich an etwas zu stören und zu meckern.
Der Song hat unsere Situation total gut umschrieben.
Aaron: Tadschikistan
Vera: Russland
Wie schon gesagt, haben wir uns ein Jahr Zeit für unsere Reise genommen – und dieses Jahr wollen wir so gut es nur geht ausschöpfen.
Daher kam eine Heimfahrt auf gleichem oder auch ähnlichem Weg und auch die damit verbundenen aufwendigen Visa Beschaffungen nicht in Frage.
Wir haben schon zu Hause begonnen, uns über einen Rücktransport für das Fahrzeug zu informieren und haben dabei festgestellt, dass dieser finanziell absolut im Rahmen liegt.
Jetzt genügt ein Anruf vier Wochen vor Termin und alles wird organisiert.
Vera: BLATTSALAT und das Wasser aus den Walliser Bergen
Aaron: Das Biken und Snowboarden mit meinen Freunden
Aaron: Nachdem ich letztes Jahr einen Kite-Kurs besuchte hatte, wollte ich dies weiter vertiefen. In Europa sind wir viele Kite-Spots angefahren, hatten aber immer zu wenig Wind.
Das Gute daran ist, dass man einen Kite sehr leicht mitnehmen kann und wenn es das Wetter und der Wind zulässt, packe ich den Kite aus und los gehts.
Ein Gleitschirm war auch mal in meiner engeren Auswahl, aber der Kite hatte es mir zum Zeitpunkt unseres Reisebeginns einfach angetan.
Vera: Auf der Testreise habe ich gemerkt, dass wir uns eigentlich nur im und um das Auto bewegen. Damit bin ich nicht ganz glücklich gewesen und habe mir überlegt, wie ich das auf unserer großen Reise ändern könnte.
Das Fahrrad war die Lösung. Wir können nun die Gegend erkunden, oder mal zu einem Minimarkt fahren und ein paar Sachen besorgen – so habe ich Bewegung und es gefällt mir.
Wir überlegen uns immer noch, ob wir den Toyota behalten oder uns ein anderes Fahrzeug kaufen sollten. Die Stehhöhe ist ein neues Kriterium und wir sind nicht mehr so auf die Geländegängigkeit fixiert.
Ein Sprinter mit einer Kabine wäre zum Beispiel eine Option.
Aber bis dahin haben wir zum Glück noch viel Zeit und gerade sind wir unterwegs – da müssen wir ja erstmal nicht weiter denken.
Bei uns soll es via China und Laos nach Thailand gehen. Aber wir müssen auch erst mal schauen, ob wir nach Thailand reinkommen.
Wenn nicht, kommt der Toyota in einen Container und wir reisen mit dem Rucksack durch Südostasien.
Wo das Auto hin soll, ist noch offen.
Wir liebäugeln gerade mit der Option, das Auto nach Afrika zu verschiffen und von dort aus nach Hause zu fahren. Ob es dann letztendlich Südafrika oder Marokko wird, steht noch völlig in den Sternen.
Aber nicht alles durchgeplant zu haben fühlt sich gut an – so hat unsere Spontanität auf der Reise auch noch Platz.