Der GMC Vandura von „We travel by bus“
Einen Schulbus als Wohnmobil ausbauen? Diese Idee ist seit „Expedition Happiness“ nicht mehr unbedingt neu, aber für das Reisen doch ein wenig zu groß und umständlich. Eine viel bessere Lösung haben Kai und Julie gewählt.
Seit einer Weile verfolge ich „We travel by bus“, da ich ihren kleinen GMC Schulbus als einen sehr stillvollen Reisebegleiter empfinde.
Wir haben uns schon eine ganze Weile nach dem passenden Fahrzeug für uns umgesehen. Sprinter, VW Bus etc. kamen für uns nie wirklich in Frage. Einen Mercedes 309 hätten wir fast gekauft, doch der wurde uns vor der Nase weggeschnappt. Das Schulbus Konzept fand ich schon immer faszinierend.
Ich habe zwei Jahre in Amerika gelebt und bin damals in den Dingern tatsächlich zur Schule gefahren, kannte allerdings auch nur diese Riesen- Versionen á la „Happiness“. Ich wusste gar nicht, dass es die auch in klein gibt.
Wir haben unseren GMC Vandura morgens in Berlin, auf dem Weg ins Café, auf der Strasse entdeckt. Gerade frisch eingetroffen aus den USA stand er auch tatsächlich zum Verkauf.
Nach dem Erlebnis mit dem Düdo haben wir dann ziemlich direkt zugeschlagen und das Ding gekauft.
Die größte Hürde waren leider die Autoverkäufer, von denen wir den Bus gekauft haben. Meine Freundin und ich sind nicht die großen Autospezialisten und haben beim Kauf gegenüber dem Händler leider viel Vertrauen bewiesen.
Nach dem Kauf haben wir dann festgestellt, dass der Rahmen trotz neuem TÜV, zwei riesige Rostlöcher hatte.
Wir hatten schon mit dem Entkernen angefangen, als wir das festgestellt haben und standen nun vor der Wahl: Behalten, oder dem Händler das Ding wieder auf den Hof stellen.
Wir hatten uns aber schon in den Bus verliebt und wollten ihn unbedingt behalten. Die Löcher wurden dann TÜV-gerecht geschweißt und abgenommen. Diesen Fehler würde ich beim nächsten mal auf jeden Fall nicht mehr machen.
Also nie dem netten Autohändler vertrauen!
Bislang haben wir ca. 800 Stunden an unserem GMC Vandura Shortbus gearbeitet und sind natürlich noch lange nicht fertig. Aktuell warten wir auf unseren Holzofen und werden dann den Innenausbau hoffentlich bald beenden.
Es macht wahnsinnig viel Spaß so „langsam“ zu reisen. Du nimmst deine Umgebung ganz anders wahr und der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ hat für uns beide durch den Bus sehr an Bedeutung gewonnen.
Im eigenen „Tinyhouse“ zu leben und zu reisen macht auch einfach viel mehr Spaß als in irgendeinem anonymen Hotel oder Apartment zu sitzen.
Da wir ja quasi gerade erst fertig geworden sind und noch reguläre Jobs haben, haben wir es bisher nur nach Österreich und Italien geschafft. Spanien und Korsika stehen definitiv als nächstes auf dem Zettel.
Wenn wir Autobahn fahren haben wir festgestellt, dass uns maximal 300-400km pro Tag völlig ausreichen. Danach wird es stressig und macht auch keinen Spaß mehr.
Wir stehen am liebsten frei. Julie ist ein absolutes Google Maps Genie und hat das Talent, die tollsten Plätze aufzuspüren und wir hatten noch nie Probleme damit.
Wir sind nach dem ersten groben Ausbau erstmal losgefahren, um wirklich zu sehen, was wir tatsächlich brauchen, am meisten benutzen und wo das am besten Platz findet.
Das war eine sehr gute Entscheidung, denn wir konnten nochmal so einiges ummodeln. Witzigerweise war die Schubladen- Aufteilung ein großes Thema. Ich denke, dass wir jetzt auf einem ganz guten Weg sind.
Unsere zweite Wahl wäre auf jeden Fall ein Düdo O 309. Der ist toll wegen der ganzen Fenster. Die haben wir in unserem Bus jetzt ja auch. Ich glaube mit den Ersatzteilen hat man es auch etwas einfacher als bei unserem GMC Vandura Shortbus.
Geplant habe ich das momentan nicht. Unterwegs mache ich am liebsten Fotos und kümmere mich um unseren Instagram Account. Fotos sind zur Filmerei ein toller Counterpart und ich genieße auch hier wieder den Minimalismus. Zu filmen bedeutet immer gleich ne Menge mehr an Equipment.
Reizvoll ist das Thema Youtube aber schon für mich. Es sind dort unheimlich viele talentierte Leute unterwegs, die tolle Filme machen. Ich schließe nichts für mich aus.
Der Plan ist es, nächstes Jahr soviel Zeit wie möglich in unserem Bus zu verbringen. Spanien und Korsika stehen auf jeden Fall auf dem Zettel. Da wir ja bis dahin hoffentlich auch unseren Holzofen eingebaut haben werden, liebäugeln wir mit Norwegen und den Lofoten. Die Welt ist so groß, da fällt die Entscheidung schwer.
Das ist eine schwierige Frage. Ich habe mir ja im Vorfeld genau überlegt, was ich will. Ich denke, aber ein bisschen mehr Wohnraum wäre schon ganz nett. Da kommen wir dann aber direkt in die LKW Liga (wenn es Offroad tauglich bleiben soll) mit Koffer…
Ich habe auf meiner Reise bisher so viele tolle Individualumbauten gesehen…
Ok, um dann jetzt mal einen zu nennen. So einen Unimog mit selbst ausgebautem Koffer drauf, das wäre vielleicht mal eine Alternative.
Aber ne, es bleibt erst mal bei meinem T3 Syncro.
Klasse Schulbus Kai und Julie! Eine Menge Leute beneiden euch sicher um euer gelbes Reisemobil. Reparaturen bleiben uns allen nicht erspart und ich finde ihr habt eines der schönsten Fahrzeuge, die ich aus Deutschland kenne.
Wer den Beiden auf Reisen folgen will, der schaut mal bei Instagram vorbei!
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Weitere Artikel von Reisenden und Wohnmobilausbauten findest du in der Rubrik Stories.
1) Das Modell, welches sich Kai und Julie auch vorstellen können, ist der Mercedes von Home is my Carstle. Dieser hat allerdings einen Kofferausbau.
2) Die Geschichte zu „Van I come around“ und seinem Volkswagen T2 kannst du hier sehen.
3) Den ehemaligen Krankentransporter von Kofferkumpel findest du hier.
4) Du hast Interesse an einem Bulli 4×4? Dann ließ dir den Artikel zum VW T3 Syncro durch.
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