Laura und Franz aus den Allgäuer Alpen haben sich ins Vanlife verliebt. Noch mehr lieben sie ihren Mercedes Sprinter 903 316er 4×4, indem sie 6 Monate im Jahr mit ihrem süßen Hund leben und reisen.
Wir sind Laura (24) und Franz (27). Wir kommen aus den Allgäuer Alpen, aber fühlen uns überall zu Hause. Wir lieben die Einfachheit und mit wie wenig Dingen man im Alltag auskommen kann.
Deshalb sind wir auch so gerne mit unserem Mercedes Sprinter 903 316er unterwegs. Man ist ungebunden und kann einfach in den Tag hineinleben.
Franz hat sich wirklich viel Zeit bei der Suche nach seinem Traumauto gelassen. Für ihn war klar – dieses Auto und kein anderes.
Seine Geduld hat sich ausgezahlt und nach etwa drei Jahren wurde er fündig. Er hatte Glück und war der erste, der auf eine Anzeige reagiert hat. In nur wenigen Tagen hatte der Bus einen neuen Besitzer.
Technisch war der Bus in einem sehr guten Zustand. Der Vorbesitzer war sehr gewissenhaft und das Scheckheft gepflegt. Wie bei vielen Autos war das größte Problem allerdings der Rost, der hier bereits ziemlich fleißig war.
Wir haben uns dazu entschieden den Bus von Grund auf zu restaurieren, um nicht jedes Jahr wieder mit neuen Roststellen kämpfen zu müssen und können erfolgreich berichten – wir sind rostfrei!
Den Innenausbau haben wir selbst gemacht. Dabei war es wichtig, dass die einzelnen Bauteile möglichst flexibel sind. Der Bus ist nicht nur Campervan für den Urlaub, sondern auch Transporter für die Arbeit.
Mit nur wenigen Handgriffen können die Bauteile aus Holz verschoben oder herausgenommen werden. So ist der Bus vielseitig einsetzbar.
In etwa zwei Jahre.
Von dem Fahrzeug sind wir absolut überzeugt. Falls es noch eine zweite Wahl gäbe, dann das gleiche Auto, nur in der längeren Version.
Nein. Der Ausbau ist optimal an unsere Bedürfnisse angepasst und auf höchste Flexibilität ausgelegt. Das würden wir so nicht ändern und das hat sich sowohl im Urlaub als auch im Arbeitsalltag bereits bewährt.
Was allerdings neu dazu gekommen ist, ist unsere Dachterrasse aus Holz.
Wir lieben es unabhängig von allem zu sein und uns einfach treiben zu lassen. Dabei wollen wir nicht auf Campingplätze oder ähnliches angewiesen sein.
Der Bus ist so konzipiert, dass wir uns beispielsweise selbst mit Strom versorgen können oder mit Gas kochen. Wir sind daher weitestgehend autonom und ziehen es vor frei zu stehen.
Falls das Wetter einmal längere Zeit nicht mitspielt haben wir allerdings auch nichts gegen eine heiße Dusche auf einem Campingplatz.
Eine Reise mit dem Camper ist etwas ganz besonderes. Man erlebt die Strecke, die man zurücklegt viel bewusster und entdeckt oft durch Zufall die schönsten Plätze, an denen man andernfalls nie gelandet wäre.
Wir sind außerdem Fan davon mit Straßenkarten zu fahren, statt mit Navi. Anstatt blind den Anweisungen zu folgen, ziehen wir es vor uns landschaftlich schöne Strecken auszusuchen, mögliche Stellplätze auszukundschaften und uns tatsächlich die Städtenamen und Verkehrsschilder einzuprägen.
Wir finden es außerdem besonders schön, wie viele Gleichgesinnte man unterwegs oft trifft. Egal ob auf dem Campingplatz oder beim frei stehen, andere Camper sind oft „vom gleichen Schlag“ und wir hatten schon viele schöne Momente bei einem nachbarschaftlichen Bier oder Abenden am Lagerfeuer.
Da wir hauptsächlich in warmen Ländern unterwegs sind, ist das meist kein großes Problem. Man badet im Meer und benutzt Strandduschen.
Dabei achten wir natürlich darauf, die Umwelt nicht mit Shampoo etc zu belasten, sondern greifen auf Naturprodukte zurück. Eine Campingdusche oder ähnliches haben wir nicht.
Wir haben einen mobilen Küchenblock im Mercedes Sprinter, der mit Gas funktioniert. Dieser kann einfach aus dem Bus gehoben werden und so können wir oft vor den schönsten Kulissen einfach draußen kochen.
Die Küche wurde von Freunden designed und gefertigt und ist daher ein echtes Unikat. Wir sind damit sehr zufrieden.
Besonders angenehm finde ich es, dass man durch die ausklappbaren Füße sogar die passende Höhe bekommt, um im Stehen zu kochen.
Dadurch, dass wir uns größtenteils selbst versorgen sind die größten Kostenpunkte natürlich Sprit und Maut. Mit diesen Punkten inklusive benötigen wir ca. 700 Euro pro Monat.
Das Schöne am „Vanlife“ ist, dass man sich aussuchen kann, ob man lieber allein ist oder neben anderen Campern stehen möchte. Wir mögen es sehr andere Leute kennenzulernen und sind sehr offen und aufgeschlossen würde ich sagen.
Daher fällt es uns meist nicht schwer Anschluss zu finden und Erfahrungen mit anderen auszutauschen. So sind wir schon oft in Kontakt mit Einheimischen oder anderen Reisenden gekommen, die gute Tipps für uns hatten.
Nach jeder Reise ist unser Ziel noch mehr Zeit im Van zu verbringen. Es ist einfach zu schön und gemütlich dort. Auf Länder bezogen haben wir natürlich noch eine ganze Liste an Zielen, die wir bereisen möchten.
Ganz oben steht irgendwann aber sicherlich noch Canada und die Mongolei. Im Mai geht es dann allerdings erst einmal nach Irland.
Da freuen wir uns ganz besonders darauf, da wir das erste Mal mit unserem Familienzuwachs auf Tour gehen – unser Hund Finni. Wir haben sie aus einer Tötungsstation in Russland und sie lebt seit November 2019 bei uns.
Es wird ihre erste längere Reise und für uns alle die erste gemeinsame Reise im Bus.
Losfahren lohnt sich immer. Oft scheitert es an Ausreden wie zu wenige Urlaubstage, zu viel Arbeit, die Familie… dabei ist das Reisen im Campervan so einfach und unkompliziert. Einfach einsteigen und losfahren.
Egal ob für mehrere Monate oder nur ein Wochenende, unserer Meinung nach lohnt es sich immer, um Abstand vom Alltag zu bekommen und direkt in Urlaubsstimmung zu kommen.
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