Zuerst Feuerwehr, dann Expeditionsmobil
Rina und Marc sind sich sicher: „Träume sterben in der Komfortzone“ – genau deshalb haben sie sich aus ihrer Komfortzone gewagt, sich einen Magirus Deutz 170 D11 gekauft, mit Second Hand Materialien ausgebaut und zum Expeditionsmobil verwandelt!
Wir sind Rina und Marc, abenteuerlustige Eltern aus dem schönen Wendland, die ihren Kindern die große, weite Welt zeigen wollen. Genau dafür haben wir eine alte Feuerwehr zu einem Wohnmobil umgebaut.
Ehrlich? Die größte Herausforderung war es aus einer Feuerwehr ein Expeditionsmobil zu bauen. Zwar sind wir handwerklich geschickt aber eben keine Fahrzeugbauer, keine Elektriker und keine Tischler. Und rückblickend betrachtet, waren wir auch ziemlich blauäugig, deshalb haben wir unser Wohnmobil auch ganze dreimal aus und umgebaut. Nach jeder Reise haben wir Dinge verändert und auf unsere Bedürfnisse angepasst.
Wir haben unseren Radstand um 1,25 m verlängert, um einen großen Wohnkoffer aufsetzen zu können, das haben wir von einer Fachfirma machen lassen. Ansonsten war alles learning by doing. Wir haben viel gelernt in der Ausbauzeit und sind an unseren Aufgaben gewachsen.
Hin und wieder hatten wir Hilfe von Freunden und Verwandten z. B. bei der Elektrik und bei Schweißarbeiten. Ansonsten haben wir einen echten Selfmadcamper, bei dem wir auch viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt haben, denn 90% unserer Einrichtung ist second hand… Kleinanzeigen, Flohmarkt, Geschenke und sogar Sperrmüllfunde sind verbaut.
Hm, so richtig Fertig ist man glaub ich nie, man findet doch immer eine Ecke, die es noch zu verschönern gilt. Wir sind allerdings schon mit dem LKW gereist ohne, dass ein Ausbau stattgefunden hat. Wir bauten uns ein provisorisches Bett, haben einen Haushaltskühlschrank, sowie einen alten Gasherd in die Wohnkabine gestellt und verbrachten ein paar schöne Wochen mit Freunden in Polen. So merkt man schon, wo was sinnvoll wäre und kann sich an die Planung machen. Alles in allem haben wir drei Jahre, neben Arbeit und dem normalen Familienwahnsinn an unserm Wohnmobil gebaut bis wir autark und zufrieden waren.
Wir finden den MAN KAT total toll – der war und allerdings viel zu teuer.
Außerdem gefällt uns auch ein Mercedes Rundhauber gut.
Aber wir sind mit unserem Magirus sehr zufrieden und bereuen unsere Entscheidung keineswegs.
Im Ursprung haben Wir eine einjährige Reise in die Mongolei geplant. Durch Corona haben wir unser Vorhaben vorerst aus Eis gelegt.
Noch ohne Autark – Paket sind wir in Polen gewesen. Ein Jahr später mit einem kompletten Ausbau sind wir durch Frankreich und Spanien gereist. Unser Traum ist die Seidenstraße.
Wir hoffen, dass man bald wieder mit weniger Einschränkung reisen kann und würden uns dann erstmal die baltischen Staaten erkunden.
Ganz klar! – schlechtes Wetter. Zu fünft mit nassen, stinkenden Hunden im Camper, da ist schlechte Laune vorprogrammiert. Noch auf der Liste der nervenden Dinge stehen Versorgungstage -einkaufen -Wäsche waschen – Wasser auffüllen…
Und manchmal ist auch die Stellplatzsuche Grund für herunterhängende Mundwinkel dennoch überwiegen die schönen Momente, denn nach jedem Regen scheint auch wieder die Sonne.
Wir lieben das Reisen mit dem eigenen Fahrzeug, es ist Selbstbestimmt, man kann sofort auf jedes Bedürfnis reagieren und ist nicht abhängig. Auf der Straße ist man so viel näher an den Menschen, an den Menschen, dessen Land man bereist. Man lernt so viele unterschiedliche Leute kennen, vor allem Gleichgesinnte und der Austausch ist so spannend und eine Bereicherung.
Die Anschaffung unseres Fahrzeugs war schon eine sparsame Geschichte, denn wir haben unser altes Wohnmobil gegen die Feuerwehr eins zu eins getauscht. Wir verdienten uns ein wenig Geld mit den Dingen aus dem Rückbau (Tank, Pumpe, Blaulichter…) was allerdings nur ein kleiner Teil des Großen Ganzen war aber immerhin. Ansonsten haben wir gespart, Überstunden angesammelt und überflüssiges verkauft.
Um seine Träume Wahr werden zu lassen, kann man nicht auf dem Sofa sitzen und warten…
Plötzlich stand nun dieser LKW in der grundsoliden Wohngegend, in meinem Garten.
Krass! Wir machen es wirklich, denke ich mir immer wieder, wenn ich aus dem Fenster schaue.
Einerseits ließ es sich leichter träumen, von fernen Orten und Abenteuern, andererseits habe ich mich auch immer wieder beruhigt mit dem Gedanken, dass man mit dem Ding auch für drei Wochen im Jahr auf dem Campingplatz stehen kann. Ich gebe zu, mir war anfangs nicht klar, welches Ausmaß die Idee Weltreise annehmen würde…
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