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DAF Leyland – Ein Militärfahrzeug wurde zum Expeditionsmobil

DAF Leyland – Ein Militärfahrzeug wurde zum Expeditionsmobil



Einen DAF Leyland als Camper kaufen und damit durch die Welt reisen? Wenn du dich mit diesem Gedanken anfreunden kannst, dann bist du hier genau richtig.

Heute stellen wir die Familie vor, die hinter Rumpeltours steht und genau das gemacht hat.




Eckdaten zum DAF Leyland

  • Hersteller: DAF Leyland
  • Modell: T244
  • Baujahr: 1991
  • Sitzplätze: 3
  • Gesamtgewicht: ca 9t
  • Kilometerstand: ca 12000 Meilen
  • Hubraum: 6,9 Liter
  • Leistung: ca 180PS, original nur 140
  • Verbrauch auf 100km: ca 22L
  • Führerscheinklasse: C
  • Höchstgeschwindigkeit: 93, ist nicht zu empfehlen
  • Kraftstoff: Diesel
  • Preis: ca 7000€ (Basisfahrzeug)
  • Jährliche Reparaturkosten: bisher etwa 400€
  • Versicherung: ca 500€
  • Kfz-Steuer: ca. 800€

Stellt euch doch mal kurz vor und sagt uns, wieso ihr euch für diesen Lifestyle entschieden habt!


Wir sind Angi, André, Romy und die Dogge Müsli. Die Kurzform lautet: wir hatten plötzlich Fernweh



Das Eigenheim war aus vielerlei Gründen nicht mehr das, was wir wollten, so beschlossen wir, eine längere Reise zu unternehmen und evtl. einen neuen Ort für uns zu finden.

Das feste Leben im Haus erschien uns mit all seinen Nachteilen und unnötigem Luxus überflüssig, also war es an der Zeit etwas Neues zu probieren.

Was hat euch dazu bewogen euch einen DAF Leyland zu kaufen?


Wir wollten auch abseits der Straßen fahren können und besonders auch genügend Nutzlast haben. Da blieb fast nur ein LKW als Basisfahrzeug über.

Schwierigkeiten mit dem Gewicht und mangelnde Robustheit der vorherigen Wohnmobile taten dann ihr Übriges. Da für uns überdies eine fertige Kabine oder ein Aufbauhersteller nicht finanzierbar gewesen wäre, fiel die Wahl schnell auf einen Selbstausbau.

Wir würden es übrigens immer wieder tun!

Welche Hürden bei der Anschaffung eures DAF Leyland waren schwierig zu meistern?



Eigentlich keine. Man muss natürlich eine Weile suchen und vergleichen, welche Basis zu einem passt.

Platzmässig, vom Alter, Ausstattung und natürlich auch finanziell. Für uns war der DAF nach einigem Vergleichen der optimale Kompromiss.

Nachdem das feststand, mussten wir nur noch einen finden, das ging aber relativ gut.

Macht ihr alles an eurem Camper selbst oder lässt ihr schrauben?


Bisher konnten wir fast alles selber machen, nur eine Getriebeabdichtung und das Einstellen der Ventile haben wir bisher machen lassen.

Der Camper-Ausbau ist komplett selbstgemacht, bis auf 1-2 spezielle Schweissarbeiten (Deckel vom Aufstelldach und der Zwischenrahmen, sowie der Käfig für die Verlängerung).

Wie lange ist euer Camper schon in eurem Besitz bzw wie lange seid ihr schon On The Road?


Die Basis und den Shelter haben wir im März 2016 gekauft, seitdem bauen wir auch daran. Seit August 2018 leben wir Vollzeit darin, ab Dezember 2018 beginnt die große Reise.

Wie lange habt ihr an eurem Camper gearbeitet, bis ihr losgefahren seid?


Etwa 2,5 Jahre, so richtig fertig wird man ja nie. Bei jeder Testfahrt und auch jetzt im täglichen Leben darin fällt einem immer wieder etwas auf, was man verbessern und verändern kann.

Aber grundsätzlich sind wir abfahrbereit und haben alles was wir wollen und brauchen dabei.

Wieso reist ihr mit dem eigenen Fahrzeug und nehmt nicht einfach den Flieger?


Hotelurlaub war noch nie unser Ding. Früher auch aus Kostengründen, seit langer Zeit aber schon aus Überzeugung.

Die Flexibilität des Ortes und der Zeit sind einfach unschlagbare Vorteile. Nicht zuletzt liegt es aber auch daran, dass wir schon lange Hunde haben und damit Flugreisen einfach sehr kompliziert und anstrengend wären – mit der Dogge übrigens fast unmöglich und unbezahlbar.

Welche Länder habt ihr bereist und was waren eure Favoriten? Plaudert mal los!



Seit wir zusammenleben haben wir nur Norwegen für 2 Wochen bereist, sonst gab es keinen nennenswerten Urlaub ausserhalb Deutschlands.

Los ging es erst richtig mit dem DAF Leyland, damit waren wir zuletzt 3 Wochen in Schweden auf der letzten großen Testreise. Beruflich war André noch in Dänemark, BeNeLux, Frankreich und England, aber das zählt ja nicht.

Favoriten bisher definitiv Schweden und Norwegen, auch wenn es dort leider oft zu kalt für unser Empfinden ist.

Was war die längste Strecke, die ihr bisher am Stück gefahren seid? Was war die Schönste?


Die längste Strecke war in Norwegen, als wir im April nicht damit gerechnet haben so weit im Süden noch so viel Schnee zu sehen.

Da wir auf keinen Fall Schnee im Urlaub haben wollten, sind wir da an einem Tag über 500km gefahren um wieder weiter südlich zu kommen.

Gleichzeitig war das aber auch eine der schönsten Strecken. In Schweden gab es auch unzählige schöne Routen, aber Norwegen ist unvergleichlich.

Wo übernachtet ihr, wenn ihr mit eurem Camper unterwegs seid? Campingplatz? Wildcampen?


Fast ausnahmslos wild, auch in Deutschland. In Dänemark haben wir uns das nicht getraut, auf Romo.

Am liebsten stehen wir irgendwo im Wald, damit der Hund auch mal in Ruhe frei laufen kann.


Gibt es Dinge, die euch an eurem Camper nerven? Oder generell am Vanlife?


Klar gibt es immer mal Dinge die stören, aber nichts, was uns davon abhalten würde, sonst würden wir nicht mittlerweile Vollzeit darin leben.

Wäsche waschen ist so das nervigste, würden wir sagen. Wenn man aber einmal akzeptiert hat, dass es auch sehr viel unnötigen Luxus gibt und man sich diesen auch mit sehr viel Arbeitszeit verdienen muss, relativiert sich das schnell.

Man hat also jetzt einfach mehr Zeit, um z.B. Wäsche zu waschen, Waschmittel selbst herzustellen und andere Dinge mehr.

Am Vanlife als solches stört vielleicht manchmal der „Trendcharakter“, auch wenn das eigentlich gut ist. Bringt es doch eigentlich die Leute dazu, Dinge zu hinterfragen und im besten Fall bewusster zu leben.

Dadurch dass aber verständlicherweise auch viele gerne frei stehen wollen, auch Menschen die es lieber nicht sollten, sehen einige sehr schöne Plätze manchmal nicht mehr so schön aus.

Nicht alles ist perfekt, was könnte man an eurem Camper besser machen?


Momentan nichts, es ist alles gut so wie es ist. Die handwerkliche Ausführung ist sicherlich nicht für jeden was und stört mich (André) auch manchmal selbst, aber das ist der Preis, wenn man auch zeitnah damit losfahren möchte.



So muss man eben ab und an mal was ausbessern, was nicht beim ersten Mal gut genug befestigt war oder angefertigt oder ausgedacht. Aktuell ist es zum Beispiel noch der Tisch und dessen Befestigung.

Der eine oder andere Camper gefällt euch sicher auch. Was wäre eure zweite Wahl?


Ganz selten mal hätten wir vielleicht gerne einen etwas moderneren LKW, wegen der Lautstärke.

Obwohl unserer schon gut gedämmt ist und relativ modern, bleibt es doch ein Militärfahrzeug mit all seiner Rustikalität.

Kurz hatten wir auch schon überlegt einen alten Reisebus auszubauen, aber die Idee dann doch wieder verworfen. Und ein Düdo oder Vario würde uns auch gefallen!

Arbeitet ihr auch von unterwegs aus?


Momentan noch nicht, aber das befindet sich schon in Planung und ist im Aufbau! Wir hätten da mehrere Ideen und Möglichkeiten für Offline-Arbeit und arbeiten auch daran, online etwas zu realisieren.


Wo soll es als nächstes hingehen mit eurem Camper? Plaudert doch ein bisschen aus dem Nähkästchen!


Die grobe Reiseroute für die nächsten 2 Jahre sieht vor in 2019 für ca 6 Monate nach Afrika, bis etwa Ghana runter zu fahren.

Danach wieder hoch, die restlichen 6 Monate Osteuropa und überwintern in der Türkei/Iran.

In 2020 soll dann die Mongolei folgen und über Russland wieder zurück. Ob das alles so kommt oder wir vielleicht doch bis Südafrika fahren oder schon in Portugal hängen bleiben – wer weiß?

Danke an Angi, André, Romy und Müsli für den Einblick. Der DAF Leyland ist ein Fahrzeug, dass man nicht häufig auf deutschen Straßen sieht, daher ist es sicher für den einen oder anderen interessant, was ihr damit treibt.

Wer mehr von Rumpeltours sehen will, der kann auf ihrer WebsiteYoutubeFacebook oder Instagram vorbeischauen.

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