• Auf Campingplätze und Stellplätzen: Camping- und auch einige Stellplätze stellen Wasser für Camper Reisende zur Verfügung. Wenn du aber nicht auf Campingplätzen übernachten möchtest, frag einfach an der Rezeption nach, ob du dir für etwas Kleingeld Wasser für die Weiterreise holen darfst. Nimm dir beim Abzapfen von Wasser aber unbedingt deinen eigenen Schlauch mit (mehr dazu weiter unten!)
• Öffentliche Quellen bzw. Brunnen: Brunnen und Quellen sind eine etwas heikle Angelegenheit, denn diese können schnell einmal verunreinigt sein. Fragt am besten Einheimische, ob sie selbst daraus trinken. Solltet ihr dringend Wasser benötigen und auf Quell- oder eben Brunnenwasser zurückgreifen müssen wird euch ein guter Wasserfilter (welchen wir gleich noch genauer unter die Lupe nehmen) definitiv sauberes Trinkwasser zaubern!
• Wilde Gewässer: Wer sich Wasser aus Seen, Flüssen oder Bächen holen möchte, sollte das auf keinen Fall ohne Wasserfilter tun. Krankheitserreger, etwa Legionellen oder Fekalienbekteren, sind leider hartnäckige Bakterien, die sich schnell mal in wilden Gewässern finden können und mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Filtern und/oder Abkochen sind in diesem Falle unabdingbar.
• Tankstellen und Raststätten: Zugegeben, Tankstellen und Raststätten klingen nur in den seltensten Fällen einladend. Nichtsdestotrotz findet man hier nicht nur Frischwasser, sondern auch Entsorgungsmöglichkeiten für Grauwasser.

Wir Mitteleuropäer dürfen uns nicht beschweren, denn unser Trinkwasser strotzt nur so vor guter Qualität. Die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) unterliegt unzähligen Richtlinien, die uns Endverbraucher mit sorgsam filtriertem Trinkwasser versorgen. 

Übrigens: Unter §§ 5 bis 7a kannst du dich über die deutsche Trinkwasserverordnung ganz genau informieren. Wir würden dich natürlich gerne detaillierter aufklären, doch das würde unseren Rahmen hier sprengen.

Da die meisten Verunreinigungen jedoch erst auf den letzten Zentimetern, etwa im Schlauch oder im Wasserhahn, entstehen, ist der zusätzliche Einsatz von mehrstufigen Filtersystemen, welche das Wasser reinigen und gleichzeitig einen besseren Geschmack ermöglichen, sinnvoll. Das gilt nicht nur für einen normalen Haushalt, sondern auch fürs Wohnmobil. 

Wer eine top Trinkwasserqualität im Wohnmobil realisieren will, muss folgende Dinge beachten: 

• Als erste Instanz muss der Ausbau sauber und präzise ausgeführt werden. Der Platz, an dem kostbares Wasser im Wohnmobil gelagert wird, sollte von Anfang an sauber gehalten und vor Schmutz geschützt werden. Wir empfehlen das Wasseraufbereitungssystem im Wohnmobil nicht offen im Fahrzeug stehen zu lassen, sondern in einem (selbstgebauten) Schrank zu verbauen.
• Wasserkanister, Adapter und Schläuche müssen unbedingt neu gekauft werden.
• Alle Teile, die zur Wasseraufbereitung im Wohnmobil dazugehören, müssen ab und an gründlich geputzt werden. Bestenfalls verwendet man dafür entwickelte Tabletten, Pulver oder Tropfen. In einem Absatz weiter unten findest du ausführliche Informationen!
• Nicht zuletzt sollte man einen Wasserfilter im Wohnmobil einbauen, der sich quasi um den letzten Schliff von sauberem Trinkwasser im Wohnmobil kümmert. Es gibt auch externe Wasserfilter, die man nicht extra einbauen muss. Hierzu haben wir anschließend gleich mehr Fakten!

• Gründliches Reinigen von Wassertank, Schlauch etc.: Jedes noch so penibel konstruierte Wassersystem im Wohnmobil ist feucht. Restwasser sammelt sich in den Leitungen und Ecken der Wassertanks. Zu unserem Leid machen es sich genau dort Bakterien gemütlich. Klingt eklig, ist es auch. Das darf uns aber nicht aus der Bahn werfen. Das gesamte Frischwassersystem muss ab und an gründlich von innen und außen gereinigt werden. Dabei sollten desinfizierte Hände sowie nagelneue Putzutensilien keine Grundsatzdebatte auslösen. Insbesondere Wasserleitungen sind mechanisch nicht zu reinigen, man muss hier auf Präparate zur Wasserdesinfektion zurückgreifen. Dafür gäbe es beispielsweise Wasserreinigungstabletten oder gleich ein ganzes Anwendungsset zur gleichzeitigen Reinigung, Desinfektion und Entkalkung.

• Stets saubere Hände: Egal, ob man sich Wasser abzapft oder eine Grundreinigung des Wassersystems im Wohnmobil vornimmt. Man sollte stets saubere Hände haben, sonst schleppt man sich womöglich noch selber Keime in den Tank.  Doch spätestens seit der Corona Krise weiß wahrscheinlich jeder, wie wichtig saubere Hände sind.
• Wasserhähne bzw. Wasseranschlüsse kritisch betrachten: Ganz gleich wie sauber der Wasserhahn auch aussehen mag, man sollte stets vorsichtig sein. Selbst am eigenen Wasseranschluss oder auf luxuriösen Campingplätzen sind keimfreie Wasseranschlüsse keine Selbstverständlichkeit. Die Faustregel: Je bedenklicher die Wasserquelle, desto größer die Vorsichtsmaßnahmen.
• Ausschließlich den eigenen Trinkwasserschlauch verwenden: Punkt drei geht Hand in Hand mit Punkt eins und zwei. Nicht nur das Wasser selbst, sondern auch die Schläuche und Anschlüsse stellen ein Gefahrenpotenzial für etwaige Erreger dar. Man sollte ausschließlich den eigenen Schlauch verwenden. Welche Schläuche und Anschlüsse wir empfehlen kannst du weiter unten lesen! Extreme Vorsicht ist an Ver- und Entsorgungsstationen geboten. Die dort zur Verfügung stehenden Schläuche, welche eigentlich für Frischwasser gedacht sind, werden von manchen Leuten zum Reinigen von Toilettenkassetten verwendet. Ich habe auch schon Menschen gesehen, die die Schläuche achtlos auf den verdreckten Boden warfen. Also: Nur den eigenen Schlauch verwenden und somit gefährliche Bakterienstämme vermeiden! Noch immer nicht sicher genug? Dann hilft Punkt 4!
• Wasserfilter verwenden: Sauberes ergo sicheres Trinkwasser aus dem Wasserhahn, dem Brunnen oder dem Fluss neben dem Stellplatz? Mit einem guten Wasserfilter, der Wasser in Trinkwasser umwandelt, kein Problem. Diesen sollte jeder Camper Reisende, ungeachtet seiner Reisedestination, mit sich führen. Wir haben da sogar schon einen der besten Wasserfilter fürs Wohnmobil für euch getestet!

Diverse Tabletten, Pulver oder Tropfen sorgen zusammen mit dem Wasserfiltersystem im Wohnmobil für sauberes Trinkwasser und können gut und gerne adaptiert werden. 

Wasseraufbereitungstabletten etwa haben nur einen begrenzten Nutzen und sind eigentlich nur für den Notfall gedacht, wenn man gerade kein frisches Trinkwasser zur Verfügung hat. Sie können keine chemischen Verunreinigungen aus dem Wasser herauslösen, aber sie entkeimen Wasser und befreien es zum Teil von Mikroben oder Bakterien. Wasseraufbereitungstabletten alleine reichen aber definitiv nicht aus, um Trinkwasserqualität zu erreichen. Die Tabletten basieren auf Natriumdichlorisocyanurat, welches stark nach Chlor schmeckt und riecht. 

Auch Tropfen und Pulver funktionieren ähnlich und sollten Wasserfilter fürs Wohnmobil auf keinen Fall ersetzen! Dieser sorgt übrigens dafür, dass Schwebstoffe, die durch Pulver und Co. entstehen, sorgfältig entfernt werden. 

Guter Tipp am Rande: Ließ vor dem Gebrauch von Tabletten, Pulver und Tropfen bitte immer die Packungsbeilage und Herstellerinformationen!

Die richtigen Adapter und Anschlüsse mitzuführen ist schon ein wenig komplizierter, zumal es unterschiedlichste Wasserhähne in verschiedensten Ausführungen gibt. ¾-Zoll-Adapter sind am meisten verbreitet, daher schadet es nicht, von diesen mehrere mitzuführen. Wenn der eigene Schlauch mal zu kurz sein sollte, um Wasser zu tanken, sind Verbindungsteile bzw. Schlauchverbinder sehr praktisch.