Wie du dein Feuerwehrauto perfekt umbaust
Alte Feuerwehrautos mit Rolltor sind beliebt bei Vanlifern. Ich kenne es von seinem Mercedes 407 mit Rolltor sehr gut, die Fahrzeuge sind nicht dicht zu bekommen. Im Sommer zieht Staub rein und im Winter die Kälte. Was also tun fragen mich auch immer wieder Leser?!
Vor einigen Monaten kam Thomas auf mich zu, er berichtete mir von seiner Idee.
Thomas, Projektingenieur für Broadcast- und Medientechnik aus dem Spreewald hat sich der Sache mal angenommen und zeigt dir, wie er es gemacht hat:
Die Vorgeschichte
Im Mai 2018 habe ich mir einen Mercedes T1 308 Benziner, Baujahr 1980 mit ~32.000km Laufleistung gekauft, die als Feuerwehr genutzt wurde. Signalanlage funktioniert noch komplett, die Karosse hatte einige Durchrostungen, die Grundsubstanz ist aber sehr solide.
Die Roststellen wurden von einem Bekannten mit Reparaturblechen beseitigt, mit Rostschutz behandelt und überlackiert. Nachdem das erledigt war, fing ich im Oktober 2018 mit dem Ausbau an.
Dabei hilft mir seit dem meine Freundin Cindy.
Die Ausgangslage
Nachdem wir die Regale und Überbleibsel der Feuerwehr ausgebaut hatten, stellten wir fest, dass die Schienen, mit denen das Rolltor unter die Decke geschoben wurde, an ebendiesen Regalen befestigt war.
Das Rolltor war also nicht mehr ohne weiteres benutzbar. Da die Befestigung der Schienen nicht so einfach war (sie mussten ja weiterhin exakt parallel zueinander laufen und ausreichend befestigt sein), mussten wir uns etwas überlegen.
Der Bau
Dass die beiden roten Seitenschienen Teils des Konstruktes werden, stand relativ schnell fest. Ein guter Freund hatte noch vier 2m 20x20mm Aluprofile übrig, die er uns zur Verfügung stellte.
Daraus haben wir den Rahmen gebaut (siehe Foto). Auf die Seitenteile waren vorher schon die seitlichen Führungsschienen des Tors geschraubt, es war also klar, dass man diese dort wieder befestigen kann.
Die Suche nach passenden Scharnieren zog sich ziemlich hin. Wir sind dann bei Scharnieren für Anhängerklappen gelandet. Die sind sehr einfach aufgebaut und zu installieren, aber trotzdem unfassbar robust.
Wir haben drei Stück besorgt, da wir schon geahnt haben, dass das Tor ziemlich schwer werden wird. Die Scharniere haben wir dann an einem zusätzlichen Träger, der vorher schon verbaut war, angeschraubt und erstmal nur den Rahmen getestet.
In den Alu-Profilen haben wir Nutensteine verwendet, dadurch lassen sich die Scharniere bequem in die richtige Position schieben und ausrichten, bevor man sie fest zieht. Der erste Test nur mit Rahmen war ziemlich erfolgreich.
Danach haben wir die Führungsschienen des Rolltors wieder angeschraubt und die Lamellen eingefädelt. Das ist absolut kein Spaß und super anstrengend. Nachdem alles in Position war, haben wir erstmal die Lamellen von innen mit der Führungsschiene verschraubt um diese nie wieder dort einfädeln zu müssen.
Erst dachten wir, wir könnten gebrauchte Gasdämpfer nehmen die wir noch herumliegen hatten, aber die waren einfach zu klein und zu schwach.
Also mussten wir Neue bestellen. In einem Onlineshop, den wir bei unserer Suche gefunden hatte, konnte man alle Werte der Heckklappe eingeben und sich die passenden Gasdämpfer konfigurieren. Einige Zeit später waren sie dann da und wir konnten das Projekt fertigstellen.
Wir haben das eine Ende, wie in der Montageanleitung beschrieben, an die Heckklappe geschraubt und für die Befestigung am Fahrzeug kleine Metallwinkel genommen.
Alles sah erstmal ziemlich gut und stabil aus, aber nach dem ersten schließen der Klappe waren die Metallwinkel komplett verbogen, genau wie das Blech der Karosserie.
Wir waren wohl etwas zu gutgläubig, was die Haltbarkeit der Winkel angeht, die Klappe wiegt immerhin stolze 38kg! Also schnell zum Baumarkt und etwas Stabileres besorgt.
Wir sind bei zwei Balkenschuhen gelandet (also womit man Holzbalken an der Wand befestigt) und haben dem ganzen Konstrukt statt vier direkt acht Schrauben pro Seite spendiert. Damit hat dann auch alles super funktioniert.
Das Ergebnis
Zwischen dem Rahmen und dem Querträger gab es noch einen etwa 3-4cm großen Spalt. Eine ähnliche Lücke gab es vorher schon und die war mit Alu-Tränenblech abgedeckt.
Da die Scharniere jetzt etwas auftragen, haben wir eine Gummimatte in Tränenblechoptik gekauft und an der Stelle befestigt. Das klappt eigentlich ganz gut, aber das Gummi wird im geschlossenen Zustand ziemlich strapaziert.
Mal sehen wie lange es hält, zur Not müssen wir noch ein neues Stück zuschneiden, das etwas lockerer sitzt. Das Tor war vorher nicht abschließbar.
Wir haben also noch ein passendes Schloss gekauft und dort eingepasst, wo vorher nur ein Druckknopf war, der das Rolltor verriegelt hat. Auf der Innenseite ist am Boden des Fahrzeugs ein Stück des Aluprofils geschraubt, in das der Riegel des Schlosses einhakt.
Nachdem alles angepasst war haben wir das Tor noch einmal zerlegt um alle Schnittkanten und Macken mit Rostschutz zu streichen. Außerdem musste das obere Aluprofil noch gegen verdrehen gesichert werden, da auf dieses Teil doch recht große Kräfte wirken.
Sie hatte sich schon ein wenig verwunden und das Tor schloss nur noch schwer. Nach dem (Wieder-)Zusammenbau geht jetzt alles wieder sauber auf und zu.
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