Trockentoilette, Chemieklo oder gleich eine Trenntoilette selber bauen?
Zur Campingtoilette könnte die Devise lauten: “Lieber haben als brauchen”. Generell sind in “fertig gekauften” Reise- und Wohnmobilen fast als Standard mit Toiletten verbaut.
Wer sich sein Kastenwagen oder sonstiges Basisfahrzeug selbst zum Wohnmobil ausbaut, steht vor der Überlegung: Klo oder nicht Klo.
Ist die Entscheidung für ein Klo im Wohnmobil gefallen, gilt es die passende Ausführung der Campingtoilette zu finden.
Was die beste Variante der unterschiedlichen Kloausführungen ist, lässt sich sicherlich nicht pauschal beantworten. Dieser Beitrag zum Thema Campingklo soll dir aber bei der Entscheidungsfindung helfen.
Dir werden die unterschiedlichen Klos mit ihren unterschiedlichen Vor- und Nachteilen aufgeführt.
Neben dem Anschaffungspreis ist gerade das Handling in der täglichen Nutzung sowie wohl mit am wichtigsten: die Entleerung als Bewertungskriterium zu berücksichtigen.
Um dir für den Anfang einen Überblick über die unterschiedlichen Modelle zu geben, findest du hier die Quick-Facts zu den Wohnmobil-Toiletten:
In diese drei Wohnmobil-Toilettentypen lassen sich die gängigen Modelle unterteilen. Etwas genauer betrachtet gibt es gerade was die Nutzung und Entleerung der Wohnmobil-Toiletten betrifft noch Unterschiede in den unterschiedlichen Bauweisen.
So ist gerade der technische Aufbau der immer beliebteren Trocken- bzw. Trenntoiletten interessant und bietet sich für den Selbstbau an. Einen separaten Abschnitt zum Thema Trenntoilette erstellen wir aktuell für dich.
Wer schon mal auf Festivals war, der kennt auch die sogenannten Chemietoiletten. Dort stehen sie als so genannte Dixi-Klos.
Das Prinzip ist relativ einfach: Unter der Klobrille befindet sich ein Auffangbehälter. Sowohl Festes und Flüßiges landen in einem Behälter. Wo man bei den Dixi-(Plumps)Klos direkt alle Hinterlassenschaften sehen kann, besitzen die Chemieklos für das Wohnmobil noch eine Kloschüssel und einen Klappmechanismus oder eine Art Schieber, welcher Kloschüssel und Fäkalientank zumindest für einen Moment voneinander trennt.
Nach dem Geschäft wird diese manuell betätigt. Diese Öffnungsfunktion kann aber auch schon mit einer Spülfunktion verbunden sein. An der Seite (oder auch in dem Korpus selbst) der Chemietoilette befindet sich der Wassertank für die Spülung. Dieser wird durch ein Rad oder Knopf betätigt, und Wasser fließt durch ein kleines Rohr in die Toilette und sorgt dafür, dass das Geschäft im Tank landet. Wie bei einer normalen Toilette sollte eine Bürste für die Sauberkeit natürlich nicht fehlen.
Mittels einer chemischen Substanz, welche in den Toilettenbehälter gefüllt wird, werden Fäkalien, Urin sowie auch Toilettenpapier z.T. zersetzt und schlechte Gerüche mit dem charakteristischem Chemieklogeruch überdeckt.
Beim Kauf des Klopapiers sollte jedoch darauf geachtet werden, dass dieses sehr dünn ist und somit leichter zersetzt werden kann. Im Idealfall kauft man sich spezielles wasserlösliches Camping-Toilettenpapier.
Ebenfalls erleichtert eine kleine Anzeige an der Toilette den Überblick des Füllstands. Diese Art der Anzeige ist meist bei höherpreisigen Chemietoiletten in den Wohnmobilen zu finden.
Natürlich sollte auch diese Toilette in regelmäßigen Abständen entleert werden wobei auch hier gilt- niemals einfach in der Natur entsorgen. Die fest installierte Chemie-Toiletten besitzen meist eine von außen zugängliche Klappe.
Über diese lässt sich der kleine Fäkaltank relativ bequem von außen entnehmen und zur nächsten ausgewiesenen Entsorgungsstelle transportieren. Der entleerte Fäkaltank – der entweder getragen oder bei größeren Modellen auch auf kleinen Rollen gezogen werden kann – wird vor dem wiedereinsetzen mit entsprechenden Chemikalien versehen.
Vorteile einer Wohnmobil Chemietoilette
Vorteil einer solchen Chemietoilette im Wohnmobil ist z.B. der Anschaffungspreis. Die einfachsten Modelle (auch unter dem Begriff Porta-Potti bekannt) sind schon für rund 50 EUR zu kaufen. Wenn man sich an die Gerüche “gewöhnt” hat ist das entleeren recht schnell erledigt. Durch die angesprochenen Verriegelungsmechanismen blickt man immer in ein sauberes Klo. Durch eine Wasserspülung fühlt es sich fast ein wenig wie zu Hause an.
Nachteile der Chemietoilette im Wohnmobil
Nachteile sind allerdings der Wasserverbrauch sowie der Gebrauch von Chemie, welcher unserer Umwelt nicht guttut. Je nach Volumen der Kassettentoilette muss relativ häufig eine Entsorgungsstation angefahren werden. Durch die gemeinsame Entsorgung von Fäkalien inklusive dem Spülwasser entsteht schnell eine große Flüssigkeitsmenge.
Wer die Anschaffung und den Einbau einer Zerhackertoilette plant, muss schon mit einem gewissen technischen Aufwand rechnen. Wie der Name schon sagt, werden die Fäkalien in der auch als Häckslertoilette bekannten Wohnmobilklo-Variante durch einen verbauten Elektromotor mit Häcksleraufsatz zerkleinert.
So entsteht ein Brei, welcher üblicherweise über eine Pumpe in einen separaten Tank geleitet wird.
Da im Spülvorgang auch noch zusätzlich Wasser beigemischt wird, verbraucht der Vorgang nicht nur Energie für den Zerhackermotor, sondern auch für die Spül- bzw. Abwasserpumpe.
Der extra Tank wird auch als Schwarzwassertank bezeichnet und ist damit neben Frisch- und Grauwassertank Nummer drei – den es zu bedienen und zu pflegen gilt.
Vorteile einer Zerhackertoilette im Wohnmobil
Ein geschätzter Vorteil an den Zerhackertoiletten ist die bequeme Entsorgung. Der Schlauch des Schwarzwassertanks muss lediglich an der Entsorgungsstation positioniert werden, der Rest läuft sprichwörtlich von alleine. Es muss keine Toilettenkassette mühsam ausgebaut, geleert und wieder eingebaut werden.
Nachteile einer Zerhackertoilette im Wohnmobil
Ein Nachteil für Wohnmobil Selbstausbauer ist sicherlich der technische Mehraufwand. Ein extra Festtank, Pumpen etc. müssen verbaut und betrieben werden. Die Nutzung kostet neben dem Spülwasser extra Strom um die Hinterlassenschaften in den Festtank zu befördern.
Eine Trenntoilette ist quasi auch immer gleichzeitig eine Trockentoilette. Das heißt, dass diese Art ohne extra Spülwasser benutzt werden kann. Die Funktion ist ganz simpel. Es wird, wie der Name schon sagt, Flüssiges vom Festen getrennt.
Ein spezieller Filter bzw. Trichter fängt die Flüssigkeit im vorderen Teil auf und leitet sie weiter in einen entsprechenden Tank. Alles Feste fällt in einen Behälter mit Beutel, welcher mit etwas Streu gefüllt ist.
Als Streu kann man Rindenmulch oder einfach Kleintierstreu benutzen. Dies verhindert üble Gerüche. Bestenfalls hat man ein wenig davon bereits im Beutel, streut aber nach jedem Geschäft noch etwas mehr oben drauf.
Auch benutztes Toilettenpapier kann in den Behälter für Festes getan werden. Auch der Kaffeesatz vom Frühstück kann als “Klostreu” verwendet werden.
Als Beutel können ganz einfache Müllbeutel benutzen. Wer jedoch auf Plastik verzichten möchte, der sollte zu kompostierbaren Bio Beuteln greifen, sollte jedoch aufpassen diese öfter zu entleeren da sie schneller durchfeuchten oder sich zersetzen.
Eine Entleerung sollte natürlich in regelmäßigen Abständen vorgenommen werden und bestenfalls nicht in der Natur.
Der Tank mit dem Urin kann ganz einfach in einer festen Toilette geleert werden und der Beutel direkt im Haus- bzw. Restmüll entsorgt werden (bitte nicht in den Biomüll werfen, sondern genau wie auch z.B. Windeln in den Restmüll damit). Es gibt aber auch spezielle Entleerungsstationen auf Campingplätzen.
Wer geruchsmäßig auf Nummer Sicher gehen möchte, kann sich einen Lüfter einbauen. Dieser ist mit einem kleinen Rohr nach draußen verbunden und verbraucht minimalen Strom.
Auch sollte der Deckel einer Trenntoilette von Zeit zu Zeit geöffnet werden, um Gerüche hinausfliegen zu lassen.
Trenntoiletten können gekauft – oder mit spezieller Anleitung auch selbst gebaut werden.
Ein großer Vorteil dieser Toilette ist, dass kein Wasser benutzt werden muss. Ebenfalls ist diese Variante komplett frei von Chemie und einfach zu entleeren. Eine sehr umweltfreundliche Variante seine Geschäfte zu erledigen. Ein möglicher Nachteil könnte der benötigte Raum für die Streu sein.
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