Katha, Lasse und Lilly, eine Labradormix Hündin reisen und leben autark und glücklich in einem Volkswagen Crafter. Mehr über ihren Camper erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Wir sind Katha, 32 Jahre, Tourismuskauffrau, Lasse, 32 Jahre, Webentwickler und Lilly, 1 Jahr, Labrador-Mix-Hündin und beste Reisebegleitung, die man sich wünschen kann.
Wir kommen ursprünglich aus Niedersachsen – so auf dem halben Weg zwischen dem Ruhrgebiet und der Nordsee.
Die letzten Jahre haben wir in klassischen Bürojobs verbracht und konnten daher immer nur für kurze Zeit, damals noch mit unserem VW T4 Selbstausbau, auf Reisen gehen.
Schon damals hatten wir den Wunsch länger unterwegs sein zu können, um Länder & Leute besser kennenzulernen. Also fassten wir schließlich den Entschluss, diesen Wunsch Realität werden zu lassen und fingen an zu sparen.
Wir haben uns bewusst für einen Volkswagen Crafter entschieden, da er die ideale Größe für unseren Wunschausbau hat. Wir haben Stehhöhe und konnten sogar noch eine kleine Dusche unterbringen.
Auch der Spritverbrauch ist mit 10-11l völlig im Rahmen und wir kommen, trotz unserer Länge von ca. 7m, so gut wie an jeden Platz, den wir möchten.
Da wir genaue Vorstellungen hatten, welches Modell es werden soll, war die Auswahl an Fahrzeugen natürlich etwas eingeschränkt. Das Schwierigste war eigentlich etwas zu finden das Preis-Leistungsmäßig auch passt.
Nicht zu viele Kilometer und Rost, aber trotzdem bezahlbar.
Was den Ausbau betrifft, haben wir so gut wie alles selbst gemacht. Lediglich die Tankentnahme für unsere Standheizung haben wir von Profis machen lassen.
Wenn es um Reparaturen am Auto während der Reise geht, hängt es davon ab, was ansteht. Was geht machen wir selbst, zum Beispiel mussten wir in Norwegen eine neue Starterbatterie einbauen.
Wir haben im September 2017 unseren damaligen Mercedes Sprinter gekauft und ausgebaut- damit wollten wir ursprünglich unsere Reise machen.
Anfang März 2018 sind wir gestartet und hatten leider in Spanien einen unverschuldeten Unfall, der unser „Heim“ in einen Totalschaden verwandelte. Zum Glück ist weder uns noch dem Unfallgegner etwas passiert.
Für uns bedeutete das aber leider eine Zwangspause von rund drei Monaten in denen wir Versicherungs- und Papierkram regeln mussten und uns dann unseren jetzigen Crafter zugelegt haben.
Im August 2018 konnten wir dann weiter reisen und sind seit dem unterwegs.
Da kommt mittlerweile doch schon was zusammen. Gestartet sind wir von Deutschland über Frankreich, Spanien und Portugal. In Südspanien ist uns dann ja leider jemand ins Auto gefahren, sodass wir erst einmal pausieren mussten.
Im August ging es dann hoch in den Norden: Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland. Weiter über das Baltikum über Polen nach Tschechien.
Kurzer Stopp in der alten Heimat und dann runter Richtung Mittelmeer. Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und nun überwintern wir gerade in Griechenland.
Unsere Favoriten bisher sind definitiv Norwegen und Griechenland. Norwegen ist landschaftlich einfach nicht zu topen und man findet unzählige Stellplätze an den wunderschönsten Orten. Aber auch hier in Griechenland fühlen wir uns pudelwohl.
Es gibt super Stellplätze, die Menschen sind offen und freundlich und wir genießen einfach, dass es hier auch im Winter Tage gibt, an denen wir im T-Shirt herumlaufen können.
Wir haben uns in Kroatien leider nicht so wohlgefühlt, da wir ständig in Sorge waren, die Polizei würde uns verjagen.
Es war absolute Nebensaison und uns hat dann im Endeffekt niemand gestört, aber es war immer ein etwas komisches Gefühl. Das ist wirklich schade, denn ansonsten ist es dort wunderschön.
Meist fahren wir an einem Tag nicht so weite Strecken, wenn es geht nur 50-100 km. Lange Strecken sind wir bis jetzt eigentlich nur in Deutschland gefahren, das Land kennen wir ja schon ganz gut – und in Norwegen.
Hier sind wir auch schon mal 300-400 km am Stück unterwegs gewesen. Man unterschätz einfach wie riesig das Land ist, wenn man nur auf die Karte schaut.
Die schönste Strecke – puh das ist schwer zu sagen – mit Ausblick und gutem Wetter ist eigentlich das Wichtigste. Die Adriaküste von Kroatien bis Albanien ist, zumindest größtenteils, wunderschön.
Aber auch die Bergpanoramen in den Alpen und die Fjorde in Norwegen gehören definitiv in unsere persönliche TOP 5.
Wir stehen so gut wie immer wild. Da wir komplett autark sind, ist das in aller Regel kein Problem.
Nur bei langen Regenphasen, wenn wir wenig Solarstrom generieren, kann es vorkommen, das wir einen Camingplatz ansteuern um wieder aufzuladen.
Bis jetzt sind wir mit unserem Camper sehr zufrieden. Es funktioniert eigentlich alles so wie gedacht, klar muss man hier und da mal eine Schraube nachziehen aber das gehört halt dazu.
Leider kommen wir immer wieder auf Plätze, die in der schönsten Natur liegen, die total vermüllt sind. Das leidige Thema Toilettenpapier, etc. begegnet einem auch sehr oft.
Ein paar gute Offroad-Reifen wären die nächste Investition. Wir sind zwar bis jetzt überall durch, hoch und wieder rausgekommen, aber auf so mancher Stein- und Schotterpiste haben wir schon etwas gebangt, dass uns gleich ein Reifen platzt.
Entweder etwas kleiner – Back to the Roots – einen VW T4, aber dann als Syncro mit Allrad, oder etwas größer und Robuster, z.B. ein Mercedes T2 bzw. Vario. Auf jeden Fall mit mehr Bodenfreiheit und Geländegängigkeit für noch abgelegenere Plätze.
Als Webentwickler ist es für Lasse recht einfach von unterwegs zu arbeiten. Mit Laptop und gutem Handynetz klappt das eigentlich von fast überall und hilft dabei die Reisekasse etwas aufzubessern.
Den Winter verbringen wir erst mal in Griechenland bzw. auf Kreta. Wenn die Temperaturen im Norden wieder etwas freundlicher werden, wollen auch wir uns wieder in den Norden aufmachen.
Wahrscheinlich fahren wir dann über Bulgarien, Rumänien und Ungarn Richtung Deutschland und dann weiter nach Irland und Großbritannien.
Damit hätten wir Europa dann im Zick-Zack durchquert – mal schauen, wo es uns dann hin verschlägt…