Ein Pickup für echte Vanlifer
Nach einer Weltreise haben sich Valeria und Lukas aus Südtirol unsterblich ins Leben im Van verliebt. So kam es, dass sie sich einen Toyota Hilux LN 105 gekauft haben. Warum die beiden der Inbegriff von “Vanlifer” sind? Lest selbst!
Hey, wir sind Valeria und Lukas aus Südtirol, Italien. Auf unserer Weltreise 2017 haben wir uns unsterblich ins Leben und Reisen im Van verliebt. Damals sind wir mit gemieteten, kleinen Vans durch Australien, Neuseeland, Patagonien und den Westen der USA gefahren. Wir haben schnell gemerkt, dass das genau unser Ding war – unser eigenes Reisetempo bestimmen, mitten in der Natur einschlafen und aufwachen, Gegenden abseits der ausgetretenen Pfade erkunden.
Die Idee für ein Allrad-Reisemobil entstand während unserer Weltreise. Damals haben wir zwar unglaublich viel gesehen, doch sehr abgelegene Gegenden konnten wir mit unseren gemieteten Minivans einfach nicht erreichen.
Wir wussten, sollten wir uns je ein eigenes Reisefahrzeug kaufen, muss es eines mit Allrad und hoher Bodenfreiheit sein. Das Fahrzeug sollte so klein wie möglich sein und doch eine gewisse Wohnlichkeit zulassen. Es sollte weltweit verbreitet und einfach zu reparieren sein – sprich: ohne viel Elektronik. Schlussendlich wurde es ein alter Toyota Hilux. Und ganz ehrlich, wir könnten nicht glücklicher mit unserer Entscheidung sein :)
Als wir den Pickup 2018 gekauft haben, hatte er äußerlich zwar einige Makel, doch sonst war er in einem guten Zustand.
Nur wenige Wochen nach unserem Kauf sind wir mit Pickup und Dachzelt nach Marokko gereist. Während dieser Reise haben wir gemerkt, dass wir noch einige Dinge am Fahrzeug verbessern wollten. Zurück aus Marokko hat Lukas ein neues Fahrwerk eingebaut. Zusätzlich: Mud Terrain Reifen, Schnorchel, neue bzw zusätzliche Scheinwerfer und Lightbar.
Nach unserer Marokkoreise mit Dachzelt wünschten wir uns mehr Wohnkomfort und hielten Ausschau nach einer kleinen Wohnkabine. Die größte Herausforderung dabei war es, überhaupt eine passende Kabine zu finden! Der Markt ist sehr klein und die Angebote meistens zu teuer, zu groß/schwer und nicht offroad tauglich.
Als wir im Jänner 2019 die kleine Wohnkabine in Mailand fanden, konnten wir unser Glück kaum fassen! Sie war klein, gut in Schuss, passte fast haargenau auf unseren Pickup und war noch dazu bezahlbar! Rückblickend war das für uns wie ein 6er im Lotto :)
Als wir die Wohnkabine kauften, war sie bereits voll ausgebaut. Vieles vom Ausbau gefiel uns gut, einige Dinge jedoch nicht. Nach unserer Reise in den Balkan im Frühling 2019 beschlossen wir die Wohnkabine noch einmal selbst und nach unseren Vorstellungen auszubauen. Lukas hat dabei alles alleine gemacht.
Beim Umbau spielte das Gewicht und ein möglichst tiefer Schwerpunkt die größte Rolle. Zudem sollte die Wohnkabine funktional sein und trotz ihrer geringen Größe eine schöne Wohnatmosphäre bieten.
Am besten für immer! Ehrlich gesagt können und wollen wir uns eine andere Art des Reisens und Lebens gar nicht mehr vorstellen.
Wir sind immer schon viel gereist. Wir waren als Backpacker viel in Südostasien und während unserer Weltreise in Australien, Neuseeland, Patagonien und den USA. Mit unserem Pickup Camper waren wir in den letzten 2 Jahren viel in Europa und Nordafrika unterwegs (Spanien, Portugal, Marokko, Tunesien, Kroatien, Montenegro, Albanien).
Seit Ende Oktober sind wir jetzt in Griechenland.
Unser großer Traum wäre eine zweite Weltreise – diesmal mit unserem eigenen Allrad-Reisemobil. Wir würden gerne in die Türkei fahren, in den Iran und nach Saudi Arabien, über die Stan-Staaten in die Mongolei. Über Südostasien weiter nach Australien und dort den Kontinent umrunden. Und wir würden gerne die gesamte Panamericana abfahren – von Ushuaia nach Alaska.
Wir haben also noch einiges vor ;)
Ehrlich gesagt gibt es nur sehr wenig, das uns wirklich nervt oder besser gesagt „fehlt“. Vielleicht eine unverschämt lange, heiße Dusche?
Während einer Reise mit dem Camper lernt man ein Land auf eine ganz besondere Art und Weise kennen. Man sieht nicht nur eine Ferienanlage, einen Flughafen oder eine Autobahn, sondern auch das „echte Leben“ – Alltags- und Straßensituationen. Man sieht die Kinder in ihren Uniformen nach Hause laufen, man sieht die Großväter bei einem Kartenspiel zusammen sitzen und die Mütter beim Wäsche aufhängen.
Normalerweise arbeiten wir 6 Monate pro Jahr auf einer Almhütte bei uns in Südtirol und reisen die restlichen 6 Monate. Das hat in den letzten 3 Jahren immer gut geklappt und hat für unsere Reisen und das Fahrzeug gereicht.
Wir haben jahrelang Gaskartuschen zum Kochen benutzt, doch wir waren die Kosten, den Müllberg und die ewige Suche nach passenden Kartuschen im Ausland einfach Leid.
Mit dem Benzinkocher haben wir nun die ideale Lösung für uns gefunden – günstig, weltweit erhältlicher Brennstoff (wir benutzen immer normales Tankstellen-Benzin), mobiler Kocher für draußen und drinnen (bei guter Belüftung).
Seit über 1 Jahr benutzen wir einen mobilen Wasserfilter in unserem Camper. Damit können wir jedes fließende Wasser in Trinkwasser umwandeln und vermeiden so jede Menge Plastikmüll.
Ich (Valeria) liebe meinen „Pipi-Trichter“ und würde nie mehr ohne wegfahren! Ich habe die Urinella 2017 während unserer Weltreise in den USA entdeckt. Der Trichter gibt mir die Möglichkeit wie die Jungs auch in eine Flasche zu pinkeln – nützlich für all jene, die keine fest installierte Toilette im Fahrzeug haben, nachts oder an Orten, an denen man nicht mal schnell raus gehen möchte oder kann.
Unser Rat an alle Vanlife Einsteiger: ausprobieren und lernen!
Einfach mal einen Van oder ein Wohnmobil mieten – und das nicht nur für ein sonniges Wochenende!
Dann merkt man schnell, dass das Leben im Van nicht nur aus tollen Sonnenuntergängen und Lagerfeuern am Strand besteht. Sondern eben manchmal auch aus Dauerregen. Aus langen Nächten, in denen man um 2 Uhr doch noch einmal alles zusammen packt und losfährt, weil der Camp Spot einem unheimlich vorkommt. Aus Tagen und Wochen ohne richtiger Dusche. Aus Pasta mit Tomatensauce in Dauerschleife, weil für mehr das Geld nicht wirklich reicht…
Und man merkt ganz schnell, wie viel bzw wenig Platz man eigentlich benötigt. Und ob man möglichst autark sein möchte oder doch lieber auf einem Campingplatz steht.
Jede Menge Bilder und Berichte unserer Reisen gibt es auf unserem Instagram Account @the_travely und auf unserem Travelblog.