Der minimalistische Minicamper
Nina ist ein echtes #vanlifegirl – denn sie wünscht sich zu Geburtstagen und Weihnachten immer nur eines – Sprit Gutscheine für ihren Opel Zafira A namens Opelix.
Mein Name ist Nina, ich bin 24 und komme aus Würzburg. Vanlife ist für mich mehr eine Lebenseinstellung als ein Hobby. Wenn ich aber mal nicht reise, an meinem Auto oder denen meiner Freunde bastle oder einem Nebenjob nachgehe, dann findet man mich entweder im Stall bei den Pferden oder bei meinen Katzen. Ach, und ich studiere Soziale Arbeit und schreibe nächstes Semester meine Bachelorarbeit.
Wie durch ein Wunder bin ich trotz meines turbulenten und verrückten Lebens also noch nicht exmatrikuliert worden 😉 „Entschieden“ habe ich mich nicht wirklich für diesen Lifestyle, das ist mit den Jahren einfach so passiert. Mein bester Freund Fabi und ich waren 2015 einen Monat lang mit seinem Golf II in Island und haben in „Golfi“ geschlafen, weil wir nichts anderes hatten.
2017 haben wir diesen Wahnsinn dann in Schottland wiederholt. Wieder haben wir einen Monat lang in unserem kleinen Golf II gelebt und was soll ich sagen… Das waren mit die besten Wochen meines Lebens! Irgendwann wollte ich dann ein eigenes, camping taugliches Auto, um solche Reisen zu unternehmen. Mein Twingo war nämlich ein Stückchen zu klein.
Als ich Opelix gekauft habe, kannte ich weder das Wort „Vanlife“ noch hatte ich damit gerechnet, dass sich mal mehrere tausend Menschen für ihn und mich und unser „Lotterleben“, wie es meine Mama liebevoll nennt, interessieren würden. Ich war schlichtweg auf der Suche nach einem Auto, das groß genug ist, um darin zu schlafen, das man aber auch im Alltag fahren kann. Ich hatte eher Modelle wie den Caddy, den Kangoo oder den Partner im Sinn. Dass es ein Opel Zafira A geworden ist war eine Mischung aus Zufall, Glück und vielleicht ein bisschen Schicksal… 😊
Den ersten Ausbau habe ich selbst gebaut, er bestand aus zwei OSB Platten, Vierkantholz und 16 Euroboxen. Anfangs hielt ich das für eine bombastische Idee.
Nach ungefähr einem Jahr haben mich meine Euroboxen allerdings ziemlich genervt und ich dachte über einen neuen Ausbau nach. Wie es der Zufall so wollte, hatte ein Bekannter von mir, der genau das gleiche Modell fuhr, seinen Ausbau abzugeben. Sein Zafira musste leider weg, weil er keinen TÜV mehr bekommen hätte.
Der Ausbau war allerdings hundertmal besser als mein Konzept und dazu noch unbenutzt. Da habe ich nicht lange gefackelt und bin mit einem Freund nach München gefahren, um den neuen Ausbau abzuholen und auch gleich zu transplantieren. Inzwischen habe ich den neuen Ausbau aber etwas modifiziert, zum Beispiel mit Heck Auszügen. In einem der beiden Auszüge befindet sich nun meine Küche.
Opelix hat bisher „leider nur“ Deutschland und die Niederlande gesehen. Aber dafür kennt er in Deutschland gefühlt jede Ecke. Durch den großen und weit verteilten Freundeskreis, der durchs Vanlife entstanden ist, sind wir regelmäßig kreuz und quer in der Heimat unterwegs. Irgendwann möchte ich mit ihm aber ans Nordkap fahren!
Ich wohne in einer kleinen Ein Zimmer Wohnung in meiner Heimatstadt Würzburg. Opelix hat also zwei Jobs zu stemmen – Camper und Alltagsauto. Er fährt mich zuverlässig zur Arbeit, in den Stall, zum Einkaufen und auch für Umzüge ist er sehr beliebt 😉 Als Camper fungiert er dafür während der warmen Monate fast in Vollzeit. Letztes Jahr war ich quasi hauptsächlich im Van unterwegs und bin immer nur sporadisch daheim vorbei gesprungen, um Klamotten zu waschen – oder um Mama zu zeigen, dass ich noch lebe 😉
Opelix zeigt mir immer wieder, wie wenig man zum Leben braucht. Ich habe alles dabei, was wichtig ist. Ich habe ein kuschliges Bett, ein Dach über dem Kopf und das wichtigste: meine Freunde. Wir sind regelmäßig auf großen, aber öfter auf kleinen privaten Vantreffen mit unseren Freunden unterwegs, und das ist auch das wertvollste, was Opelix und das Vanlife mir gegeben haben: echte Freunde, die mit mir durchs Feuer gehen, egal was ich brauche oder wo ich gerade bin. Ich kann auf jeden einzelnen zählen, wir sind wie eine Familie.
Außerdem liebe ich es, auf meiner Dachterrasse zu chillen – definitiv eins der besten Features an Opelix 😊
Ich stehe lieber frei, allein weil ich mir Campingplätze kaum leisten könnte. Noch dazu fällt Opelix als PKW kaum auf, was das ganze deutlich erleichtert.
Na klar, das passiert ja irgendwie automatisch. Das Beste daran ist, dass man sich eigentlich immer gut versteht und sofort ein gemeinsames Gesprächsthema hat.
Ich habe einen Spirituskocher der Marke Trangia dabei, auf dem man wunderbar kochen und auch sehr gut braten kann. Außerdem einen kleinen Schraub-Gaskocher, den MSR Pocket Rocket. Der Name ist Programm, um Wasser heiß zu machen ist er meine Geheimwaffe.
Ich habe neben meinem Studium einen Minijob und wünsche mir zu Geburtstagen und Weihnachten immer Sprit Gutscheine :P
Das Leben hat mir bereits deutlich gezeigt, dass Pläne da sind, um umgeworfen zu werden. Ich bin ein sehr spontaner Mensch und plane eher wenig bis gar nicht, sondern schaue einfach, was die Zukunft bringt und reagiere dann entsprechend darauf. Wenn ich irgendwann zurückblicke, bin ich meistens selbst total überrascht, weil ich mit vielen Entwicklungen niemals gerechnet hätte. Durch die unsichere Situation, die uns Corona in Bezug auf Reisen und Camping beschert hat, plane ich momentan überhaupt nichts in der Richtung. Bis auf ein paar kleine Umbauten an Opelix natürlich, denn man ist bekanntlich nie fertig mit dem Camper Aus- und Umbau. Dafür passieren in meinem Leben aber in nächster Zeit genug andere spannende Dinge und es kommen ein paar coole Projekte auf mich zu. Viel verraten kann ich noch nicht, aber ich freue mich total drauf. Falls das jemanden interessiert, kann man den Verlauf meines „Lotterlebens“ ja auf Instagram verfolgen 😊
Und zum Schluss: Danke euch für dieses Interview! Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht!