Ein Mercedes Sprinter Allrad ist ein schönes Fahrzeug, was bis heute noch nicht extrem überteuert ist. Ein ehrliches Basisfahrzeug mit etwas mehr Elektronik, aber auch gut zu reparieren unterwegs.
Die Alltagstauglichkeit des Sprinters als Allradler hat auch mich überzeugt, daher berichten heute Eva und Lukas über ihren Sprinter 313 CDI.
Hey, wir sind Eva und Lukas und seid wir denken können Reisen wir für unser Leben gerne. Während wir mit Heimweh wenig anfangen können, ist das Fernweh immer um so größer.
Kennengelernt haben wir uns vor gut neun Jahren auf der Arbeit, wo wir uns ehrlicherweise viel über unsere letzten Reisen unterhalten haben.
Mit Camping oder Vanlife hatten wir damals nichts zu tun. Wir waren eher mit Rucksack, Flieger, öffentlichen Verkehrsmitteln und Mietwagen unterwegs.
Das wir ein Paar wurden hat noch eine Weile gedauert, aber zu meinem ersten Geburtstag danach schenkte mir Lukas ein Buch über eine Reise im Camper entlang der Panamericana.
Ich war sofort Feuer und Flamme und auf die Frage, ob ich mir das vorstellen könnte, musste ich nicht lange überlegen.
Zwei Jahre nach diesem Geburtstag hatten wir unsere Jobs gekündigt, waren dabei unsere Wohnung aufzulösen, hatten einen ausgebauten Toyota Landcruiser gekauft, die Verschiffung und Flüge nach Kanada waren gebucht und ohne jegliche Campingerfahrung haben wir uns ins Abenteuer gestürzt.
23 Monate waren wir unterwegs, von Kanada bis nach Argentinien. Zurück zu Hause haben wir uns schweren Herzens von unseren Toyo getrennt. Aber schon kurz danach fehlte uns ein eigenes Reisefahrzeug.
So dass es nur eine Frage der Zeit war, bis wir wieder eins hatten. Diesmal einen hellblauen Mercedes Sprinter 4×4 namens Diego.
Wir wollten ein gemütliches Fahrzeug mit Stehhöhe, um auch mal Schlechtwetterphasen bequem zu überstehen. Bei unserem Toyota mit Aufstelldach sind wir bei wochenlangem Regen, patagonischen Winden, Ausläufern von Cyclonen und Sandstürmen schon mal an unsere Grenzen gekommen.
Dann sollte er alltagstauglich sein. Nicht zu groß, damit man noch einen Parkplatz findet und durch enge Bergdörfer kommt. Und natürlich durfte die Bodenfreiheit und der Allrad nicht fehlen.
Denn häufig sind die schönsten Strecken nicht asphaltiert oder der Asphalt ist übersät mit Schlaglöchern. Und manchmal sind es nur die letzten Meter zu einem schönen Schlafplatz, die man ohne nicht schaffen würden.
Den Ausbau von Diego haben wir komplett selber geplant. Aber tatsächlich umgesetzt hat ihn ein Freund. Das hat in Summe etwas über ein Jahr gedauert. Als wir Diego abgeholt haben, konnten wir aber sofort losfahren.
Wieso entweder oder? Es kommt, wenn auch selten, vor das wir noch mit dem Flieger verreisen.
Aber das Reisen mit dem eigenen Camper ist schon was Besonderes. Man ist freier und flexibler.
Man kommt an Orte, wo man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur sehr schwer hinkommt. Vor allem in der Natur. Man kann traumhafte Orte länger genießen und richtig erleben.
Man besucht sie nicht nur für ein paar Stunden und fährt dann zurück zur Unterkunft, sondern man kann dort Zeit verbringen, den Sonnenuntergang genießen und schon bei Sonnenaufgang wieder aus dem Bett blinzeln. Und man hat immer sein eigenes Bett dabei.
Mit dem Camper? Also Kanada, USA, Mexiko, Belize, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Brasilien, Uruguay, Lettland, Litauen, Estland, Rumänien, Österreich und Deutschland.
Favoriten zu nennen ist echt schwierig. Es gibt so viele tolle Länder, die uns auf unterschiedlichste Art begeistert haben.
Die USA haben faszinierende Landschaften und sind dabei super einfach zu bereisen mit einer perfekten Infrastruktur für Camper.
Mexico ist unglaublich abwechslungsreich mit traumhaften Stränden und magischen Ruinen im Dschungel. Kolumbien wollten wir erst nicht bereisen und hat uns dann mit seinen Menschen verzaubert.
Bolivien ist sehr speziell mit einer abergläubischen Kultur und den Landschaften, die nicht von dieser Wert zu sein scheinen.
In Ecuador waren es die Galapagos Inseln, in Peru der Manu Nationalpark und in Argentinien das sensationelle Steak und die Wale vor der Peninsula Valdez. Und und und…
Ne, das nicht. Prinzipiell aber finde ich Großstädte schwierig mit dem Camper zu besuchen. Vor allem einen sicheren Stellplatz zu finden, wo der Camper auch mal alleine stehen kann, wenn alles was man besitzt im Fahrzeug liegt.
Tatsächlich waren es mal 800 km am Stück. Wir hatten nur zwei Tage Zeit um bis Barcelona zu fahren, um die Fähre nach Mallorca zu bekommen.
Wir wollten unbedingt Weihnachten bei angenehmen Temperaturen und am Strand verbringen, mussten aber noch bis kurz vorher arbeiten.
Am meisten hat uns die sogenannte Lagunenroute in Bolivien beeindruckt. Eine 600 km lange Off-Road-Piste auf dem Altiplano. 600 km ohne Tankstelle, Trinkwasser, Geschäfte oder auch nur irgendeine Form der Besiedlung.
Und das ganze auf über 3.000 m Höhe mit faszinierenden, verschiedenfarbigen Lagunen und unzähligen Flamingos.
Das kommt darauf an. Die Infrastruktur und Sicherheitslage ist so verschiedenen in den Ländern in denen wir bisher unterwegs waren. Und dann kommt es auch darauf an, was wir gerade brauchen, wie es uns geht, ob man krank ist und so weiter.
Wir lieben es in der Natur zu sein und wir sind definitiv keine Fans von den bei uns so üblichen Campingplätzen mit seitenlangen Regularien und akribisch parzellierten Stellflächen.
Wir haben schon auf Supermarktparkplätzen, an einsamen Stränden, im Garten einer Raggea Bar oder dem Gelände einer Spedition übernachtet. Auf schönen und hässlichen Campingplätzen, auf Parkplätzen von Hostels oder der Polizei und in einsamer Natur.
Mmh, eigentlich nicht. Manchmal kann die Schlafplatzsuche und die fehlende Dusche nerven. Aber nur manchmal.
Wir hätten uns früher über einen vernünftigen Dachgepäckträger Gedanken machen können. Und es ärgert uns, dass wir für den deutschen TÜV einen Gaskasten mit Loch im Boden bauen mussten.
Ein Mercedes Sprinter 4×4 Pritschenwagen mit Wohnkabine. Für uns die perfekte Kombi aus Wohnkomfort, nicht zu groß, geländegängig und zuverlässig.
Kommentare sind deaktiviert.