In Bayern dahoam – in der Welt zu Hause. Das trifft so in etwa auf Thorben und Michi zu. Sie lieben das Reisen und wollten es auch nicht aufgeben, wenn Kinder kommen. Sie reisten zu dritt die Panamericana mit ihrem Mercedes LA 911 B und bekamen unterwegs Familienzuwachs.
Wir sind Michi (40), Thorben (34), Romy (5) und Levi (3). Wir fuhren 2010 ganz spontan und blauäugig auf dem Landweg nach Indien.
Danach wollten wir dem klassischen Modell folgen: Kind, Haus, Baum. Jedoch trafen wir am Strand von Goa viele Familien mit Kindern, das hat uns gezeigt, selbst mit Kindern kann man solche großen Abenteuer erleben.
Wir haben kein Haus gekauft, keinen Baum gepflanzt. Jedoch zwei Kinder, welche mit uns die Welt entdecken.
Als erstes natürlich die Ausstrahlung unseres Frosches! Aber um bei den objektiven Entscheidungskriterien zu bleiben:
Einfachste Technik und weltweite Ersatzteilversorgung.
Desweiteren kommen die alten Motoren besser mit extremen Höhen, sowie Diesel in schlechter Qualität besser zurecht als ein neues Fahrzeug mit Euro 6 Norm.
Brenzlige Situationen gab es nicht. Stressige natürlich. Mit Kindern zu reisen bedeutet – zumindest einer von den Eltern – muss rund um die Uhr da sein.
Auch stressig sind Fahrten durch überfüllte Städte mit so einem großen Fahrzeug.
Einen bezahlbaren zu finden!
Alles selbst. Zum einen wegen der enormen Kostenersparnis, zum anderen, um sich überall und jederzeit selbst zu helfen.
Weil man im Flugzeugt einen so harten Schnitt hat, wenn man am Ziel aussteigt. Wir haben immer unser Zuhause dabei und können bleiben, wo wir wollen.
Ebenso kommt man mit Flugzeug oder öffentlichen Verkehrsmittel nie an die Orte, die man mit dem eigenen Fahrzeug bereisen kann.
Da gibt es viele. Am liebsten möchte ich noch einmal in jedes Land, einfach mit mehr Zeit im Gepäck.
Aber ganz weit oben sind Länder wie Alaska (USA), Mexiko, Kolumbien, Peru, Patagonien in Chile, Bolivien und der Iran.
Um mal nur bei den Ländern zu bleiben die wir mit dem Camper bereist haben:
– Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, Polen, Slowakei, Ungarn, Ukraine, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Iran, Pakistan, Indien, USA (inkl. Alaska), Marokko, Frankreich, Polen, Kanada, Mexiko, Belize, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Chile, Argentinien, Paraguay, Brasilien, Uruguay.
Da fällt mir spontan nur Deutschland ein. Vor allem wenn man mit unserem grünen stinkendem Monster auf einem Campingplatz zwischen den meist weißen Wohnmobilen parkt.
Die Panamericana. Vom arktischen Ozean bis Kap Hoorn. Etwa 75.000 Kilometer.
Eigentlich immer wild. Draußen in der Natur ist es einfach am schönsten und es dazu kostet nichts.
Nein, denn wenn es etwas geben würde, würden wir es ja abstellen. Mich nervt eher der Vanlife-Hype, wenn halbnackte Pärchen im VW Bus liegen und den Sonnenuntergang ansehen.
Das ist nicht die Realität.
Da wir ja momentan eine neue Kabine aufbauen, fließen natürlich Wünsche mit ein, welche man nach über zwei Jahren on the road sammelt.
Als erstes brauchten wir natürlich mehr Platz, daher auch eine neue Kabine mit Alkoven. Mehr Strom – größere Solarpanels und Akkus – um noch länger autark sein zu können (und trotzdem ein kaltes Bier im Kühlschrank zu haben).
Die Lautstärke während der Fahrt durch Dämmung zu reduzieren.
Auch ein Kurzhauber, dann aber ein 1113er mit Doppelkabine.
Nein, wir wollen 24/7 Reisen und dann nur für unsere Kinder da sein. Auch, wenn man unterwegs arbeitet hat man immer Termine und Zeitdruck und ist abhängig. Auch vom Internetempfang. Wir wollen komplett frei sein.
Wir starten wieder im September, um die Seidenstraße zu befahren. Östlichster Punkt wird – Plan heute – Japan sein. Die Route bereiten wir gerade vor.
Dann kommt aber noch eine neue Aufgabe hinzu: Romy ist dann sechs Jahre alt und wir werden sie selber unterrichten.