Eine fünfköpfige Familie aus Bayern hat sich entschieden mit einem selbst ausgebauten MAN TGS 26.540 Truck zu reisen.
Wir heißen Tobias (41), Sylvie (39), Elias (14), Jacob (11) und Jonas (7)!
Wenn Sie uns vor 5 Jahren gesagt hätten, dass wir irgendwann so reisen werden, dann hätten wir das vermutlich nicht geglaubt! Wir sind zwar immer schon sehr viel auf der Welt umhergereist und haben verschiedenste Urlaubsvarianten ausprobiert (von klassischen Hotelurlauben, über gemietete Wohnmobile, Ferienhäuser, bis hin zum Bootsurlauben) und waren damit auch sehr zufrieden.
Außerdem hatten wir ja 3 kleine Kinder, denen wir nicht ständig Langstreckenflüge und Abenteuerurlaube zumuten wollten.
Je älter und robuster unsere Söhne wurden, desto größer wurde aber auch der Wunsch nach Abenteuer, Freiheit, Unabhängigkeit und eine Sehnsucht die große weite Welt mit unseren Jungs zu erkunden.
Es war uns ein dringender Wunsch, unseren Kindern die „echte“ Welt näherzubringen, fremde Kulturen, Begegnungen mit Menschen vor Ort, Naturerlebnisse und echte Abenteuer.
Wir wollten nicht, dass sie später einmal, wenn sie erwachsen sind, die Länder, in denen sie gewesen sind, anhand von Hotels definieren.
Wir haben uns für den MAN TGS entschieden, weil es alle unsere Anforderungen erfüllt. Für uns war wichtig, dass es geländetauglich ist, dass es sowohl mit Wasser, Sand, Schnee, Wind, oder widrigen Umständen zurechtkommt, dass wir für eine gewisse Zeit autark sein können.
Und damit wir zu 5. auf beengtem Raum auch autark leben können war uns ein gewisser Komfort (Dusche, WC, Küche) sehr wichtig. Alls das ließ sich mit unserem Truck verwirklichen.
Wir hatten zunächst vor, den Innenraum so zu gestalten, dass wir abends die Betten für die Jungs umbauen, damit wir tagsüber mehr Platz zur Verfügung haben. Das war dann aber schnell über Bord geworfen.
Zum einen wollten wir nicht jeden Tag/Abends den Tisch abbauen und Betten aufbauen, zum anderen ist uns wichtig, dass trotz der Enge jeder eine gewisse Privatsphäre hat. Es muss sich jeder irgendwie zurückziehen können.
Es kann ja auch mal schlechtes Wetter haben. Somit haben wir ein festes Doppelbett für die Eltern im hinteren Teil des Trucks, der mit einem Vorhang separiert werden kann. Einen festen Ess-/Wohnbereich und eine fest installierte Stockbettlösung für die Jungs.
Sie schlafen also übereinander, jedes Kind hat ein eigenes Fenster, Licht, USB Stecker, ein Netz für persönlichen Krimskrams und einen Vorhang zum zu machen.
Das Leben hat sich in unseren bisherigen Urlauben (außer dem in der Schweiz bei Minusgraden und Schnee) immer draußen abgespielt.
Wir sind dann eigentlich nur zum Schlafen und Kochen im Truck oder wenn es mal regnet. Ansonsten machen wir wirklich viele Kilometer und schauen uns auf dem Weg Sehenswürdigkeiten oder ganz besondere Plätze an.
Und wenn es uns irgendwo ganz besonders gut gefällt dann bleiben wir da einfach.
Wir waren bisher in Österreich, Frankreich, am Großglockner, Nord- bis Süditalien, Albanien, Montenegro und Kroatien. Es gibt bisher nicht das „eine“ Land das am besten war.
Wir hatten in jedem Land tolle Abenteuer und immer eine tolle Zeit. Albanien war interessant, weil man überall stehen bleiben und übernachten kann. Hier hatten wir beispielsweise auf einer Offroad-Strecke bei strömenden Regen im Gebirge eine Reifenpanne.
Und trotzdem kam von überall Hilfe her. Das war eine tolle Erfahrung. In Deutschland würde dich jeder anhupen, weil du die Straße blockierst. Hier ist das anders, da wird geholfen, und das ist eine Ehrensache.
In Apulien hatten wir das Italien wie aus dem Bilderbuch und wir hatten Stellplatz direkt am Meer an den Felsenklippen, das war sehr eindrücklich und wunderschön. Aber es kommt aus ganze Erlebnis an.
Und das war immer und in jedem Urlaub sehr toll.
Nein, wir sind keine Vollzeitcamper. Wir haben unsere Homebase in Rosenheim. Da wir drei schulpflichtige Kinder haben, vereisen wir nur in den Ferien. Wenn man aber alle Ferien zusammen zählt kommen wir auf knapp 12 Wochen im Jahr.
Allerdings haben wir den Jungs zuliebe etwas gekürzt, damit sie in den Ferien auch mal ihre Freunde sehen können.
Das kann man so nicht pauschal beantworten. Jeder reist ja mit anderen Ideen und hat andere Vorstellungen. Grundsätzlich ist aber eins gesagt, unterschätzt nicht den Bedarf an Trinkwasser.
Wir haben zufällig in Albanien eine super liebe Familie getroffen (die bereits selbst als größere Gruppe mit 3 Autos unterwegs war). Die hatten auch Kinder im gleichen Alter wie unsere und aus einem kleinen Kaffeeklatsch ist dann eine ganze Woche zusammen geworden.
Wir hatten eine tolle Zeit und die Kinder einen riesigen Spaß. Wir stehen immer noch in Kontakt, leider haben wir es aber noch nicht geschafft uns wiederzutreffen.
Über Instagram haben wir mittlerweile viele Kontakte mit gleichgesinnten geknüpft. Wir haben uns mit einem netten Pärchen mit ähnlichem Fahrzeug bei uns zu Hause getroffen und versuchen uns auch in Namibia wiederzusehen.
Unsere Zukunftspläne sind, dass wir in den Pfingstferien unser Fahrzeug in Walvisbay übernehmen und dann zwei Wochen durch Namibia reisen. In den Sommerferien werden wir dann 6 Wochen in Namibia sein.
Nach den 6 Wochen entschieden wir ob wir weiter in Namibia bleiben, oder ein anderes afrikanisches Land bereisen. Später wollen wir noch durch Südamerika reisen.
Vielleicht im Konvoi mit unserm ältesten Sohn, der dann vermutlich schon einen Führerschein und ein kleines Fahrzeug für sich hat.
Kommentare sind deaktiviert.