Bevor wir zu unserem Expeditionsmobil, namens Dino (Iveco B80C80) kamen, haben wir uns ein paar Fahrzeuge angesehen, u.a. einen Sprinter, Unimog und einen Iveco Daily. Unseren Dino haben wir auf Ebay Kleinanzeigen gesichtet und waren direkt verliebt. Uns war wichtig, dass wir viel Staumöglichkeiten und ein Bad haben mit Dusche und Toilette. Außerdem wollten wir ein festes Bett haben und nicht erst die Sitzecke umbauen müssen um schlafen gehen zu können. Genauso war Karsten sehr wichtig, dass wir ein eher älteres Fahrzeug nehmen, damit er bei Problemen das Fahrzeug auch selber reparieren kann. Der Dino ist dieses Jahr 30 Jahre alt geworden und somit passte er in unseren Augen perfekt zu uns.

Unser Fahrzeug war in einem sehr guten Zustand. Er war ja auch schon fertig ausgebaut und war sogar schon einmal in Kanada, USA und Mexiko mit dem Erstbesitzer. Dino hatte kaum Kilometer gelaufen, hatte keinen Rost und die Stoßdämpfer wurden vom Vorbesitzer gerade erst erneuert. Das gute war, dass bei dem Kauf vom Dino ein zweites Fahrzeug zerlegt in Einzelteilen als Ersatzteil-Lieferant dabei war. Denn Ersatzteile zu bekommen speziell für diesen Iveco ist nicht immer leicht, erst recht nicht in Amerika. Außerdem war noch ein Motorrad mit dabei, was wir im ersten Moment ziemlich cool fanden.

Ausbauen mussten wir ja nicht mehr, aber die Herausforderung für uns war, den Iveco B80C80 erst einmal kennenzulernen. Wir kannten uns nämlich so gut wie garnicht aus mit Expeditionsmobilen. 

Wir wissen, dass der Erstbesitzer den Iveco komplett selber ausgebaut hat. Wir haben die Elektrik noch einmal überarbeitet und diverse Simmerringe ausgetauscht. Der Dino bekam einen Dachgepäckträger oben drauf, den wir anfertigen ließen. Des Weiteren haben wir noch Fernscheinwerfer und eine Front- und Rückfahrkamera montiert. Also im Allgemeinen, haben wir versucht alles selber zu machen. In der Wohnkabine haben wir es noch ein wenig wohnlicher gemacht, u.a. Kleiderhaken aufgehängt und Teller Halterungen montiert.

Am liebsten für immer hehe. Wir waren jetzt von Mai 2019 bis Juli 2020 in Nordamerika unterwegs und sind aktuell in Deutschland wegen Corona. Wir hoffen, dass wir im Frühling 2021 wieder zurück nach Mexiko können und dann möchten wir solange reisen, wie es möglich ist. Also einen genauen Plan haben wir nicht. Wir hoffen aber, dass wir noch eine lange Zeit mit unserem Dino reisen können. 

Also bevor wir die Reise mit dem Camper gemacht haben waren wir viel unterwegs u.a. nur mit dem Rucksack. Unsere ersten Urlaube haben wir auf Mallorca und Ibiza verbracht. Karsten hat immer schon gerne Fernreisen gemacht und musste mich am Anfang der Beziehung ein wenig dazu überreden. Unser erstes Fernreiseziel war Sri Lanka. Sri Lanka ist ein wunderschönes Land und danach wollte auch ich nur noch weit entfernte Länder bereisen. Wir waren danach noch in Thailand, Costa Rica, Sulawesi (Indonesien), Kambodscha, Curacao und Ägypten (zum tauchen). 

Mit unserem Dino haben wir dann ganz Kanada bereist, sind hoch bis nach Alaska gefahren und durchquerten die USA. Zu guter Letzt waren wir in Mexiko. Dort steht unser Dino auch noch aktuell auf einer Farm bei einem mittlerweile guten Freund Sebastian und seiner mexikanischen Frau Monse. Dort steht er sicher und wird hin und wieder vom Sebastian bewegt. 

Meistens merkt man erst auf der Reise selber was einen so alles stört im Wohnmobil und was man gerne anders hätte. Da wir unseren Dino nicht selber ausgebaut haben und vorher nie wirklich in einem Camper gereist sind, gab es schon ein paar Dinge die uns gestört haben und auch immer noch stören. Aber auch nur so wissen wir jetzt, was wir anders machen würden bei unserem nächsten Camper. Der nächste wird nämlich auf jeden Fall selber ausgebaut. Was uns stört ist, dass wir keine richtige Sitzecke haben. Wir sitzen auf unserem Bett und unser Tisch ist unter dem Fenster, den man auf und zu klappen kann. Dementsprechend sitzen wir auch nicht so gemütlich, keine Rückenlehne zum anlehnen und zu viert auf dem Bett, falls man mal Besuch hat, ist auch nicht so toll. Haben wir zwar schon gemacht aber eher selten. An dem aufklappbaren Tisch ist ebenfalls doof, dass wenn er ausgeklappt ist, wir nicht mehr an unseren Kleiderschrank dran können. Die Türe vom Kleiderschrank geht nämlich dann nicht mehr auf, wenn der Tisch ausgeklappt ist. 

Leider haben wir keinen großen Wassertank (120 l) und kein Gefrierfach. Das würden wir ebenfalls in Zukunft ändern. 

Am Reisen selber nervt uns eigentlich so gut wie gar nichts, außer die Internet-Situation. Oft haben wir schlechtes Internet. Dann steht man an einem sehr schönen Platz, muss aber weiter, weil man Internet braucht um ein YouTube Video hochzuladen oder die Familie zu informieren, dass es uns gut geht :-D . 

Weil du mit deinem eigenen Camper Orte bereisen kannst, die man als Tourist nicht immer erreichen kann. Es ist einfach super schön an verlassenen Orten ganz alleine zu stehen. An einem kleinen Fluss, türkisen See oder an einem verlassenen Strand. Man nimmt auch die Menschen in den Ländern ganz anders wahr, als wenn man Urlaub im Hotel macht. Als Camper geht man auch mal auf einheimische Märkte, geht einkaufen oder wird zu jemanden nach Hause eingeladen. Und genau das ist es was eine Reise im Camper für uns so viel aufregender und schöner macht.

Für uns ist es ein entschleunigtes Reisen, bei dem wir auf lange Sicht gesehen günstiger und entspannter unterwegs sein können als auf anderen Wegen.

Karsten und ich waren schon immer sehr sparsam und wir haben direkt mit einer Ausbildung und dem Arbeiten angefangen nach der Schule. Wir leben bei meinen Eltern im Haus, haben hier eine kleine Wohnung und können so viel Geld sparen durch eine geringe Miete. 

Eigentlich sparten wir immer auf ein Haus, bzw. Eigentum. Wir sind jetzt mittlerweile 7 Jahre zusammen und dachten früher immer, wir haben irgendwann mal ein Haus. Jetzt ist unser Dino unser Haus auf 4 Rädern. Wir leben von unserem Ersparten und verdienen uns etwas dazu durch unseren YouTube Kanal (Dino Adventure). Mittlerweile haben wir uns selbstständig gemacht und sind gerade dabei unsere erste Webseite aufzubauen mit einem eigenen Onlineshop. Die Webseite mit dem Onlineshop soll nächstes Jahr bevor wir wieder auf Reisen gehen veröffentlicht werden.