Ford Transit/Tourneo – Trotz Studentenbudget den Traum vom Van erfüllt

Ford Transit/Tourneo – Trotz Studentenbudget den Traum vom Van erfüllt



Zwischen Studium und Reisefieber haben Sarah und Freddy das Vanlife für sich entdeckt und verbringen ihre freie Zeit in ihrem selbst ausgebauten Ford Transit/Tourneo Campervan.




Eckdaten zum Ford Transit Wohnmobil:

  • Hersteller: Ford
  • Modell: Transit/Tourneo
  • Baujahr: 2005
  • Sitzplätze: 3
  • Gesamtgewicht: /
  • Kilometerstand: 130.300
  • Hubraum: 2402
  • Leistung: 116 PS
  • Verbrauch auf 100km: 9.8L
  • Führerscheinklasse: B
  • Höchstgeschwindigkeit: 155 km/h
  • Kraftstoff: Diesel (Euro 4)
  • Preis: 2.200 €
  • Jährliche Reparaturkosten: /
  • Klasse des Führerscheins: B
  • Versicherung: 520 €
  • Kfz-Steuer: 160 €

Stellt euch doch mal kurz vor und sagt uns, wieso ihr euch für diesen Lifestyle entschieden habt!


Hi, wir sind Sarah und Freddy, ein Studentenpaar aus Bamberg und Marburg. Freddy studiert Geographie/Soziologie und Sarah wird mal Lehrerin.

Unser lieber Camper ist ein Ford Transit/Tourneo, der schon zuverlässig seiner ersten 4000km in unserem Besitz gelaufen hat. Wir haben ihn Herr Nielson getauft, nach dem Äffchen von Pipi Langstrumpf.

Wenn uns das Semester nicht gerade am festen Wohnsitz hält, sind wir eigentlich immer unterwegs. Wir waren eigentlich schon immer am liebsten mobil unterwegs, um einfach da zu halten, wo es schön ist.

Sei es mit Zelt und Auto oder noch früher mit Backpacks und Bussen.

Natürlich kann unser Studentenbudget nicht jeden Traum erfüllen, aber trotzdem hat uns der Traum von längeren Roadtrips im Camper nicht so richtig losgelassen und manchmal muss man wohl auch einfach unvernünftig sein.


Was hat euch dazu bewogen euch den Ford Transit/Tourneo zu kaufen?


Ehrlich gesagt, wir waren nicht sonderlich wählerisch bei unserem Transporterkauf. Das Budget für das Auto lag bei 3000€. Dabei sollte er noch sparsam sein und mindestens ein Euro 4 Diesel.

Große technische Schäden sollten auch keine am Auto sein, dafür durfte es optisch gerne auch sehr übel aussehen. Zudem sollte der Transporter genug Platz für ein Bett und eine Küchenzeile bieten.

Keine leichte Aufgabe haben wir dann gemerkt. Jedoch sind wir schon nach etwa 1 Wochen suchen fündig geworden. Bei solchen Dingen haben wir einfach meistens viel Glück.

Überzeugend war bei dem Ford Transit/Tourneo, dass er schon verbaute Dach- und Seitenluken hat und der Motor, sowie sonstige Technik in einem Top Zustand sind, außerdem waren nur 127.000km auf der Uhr und das für einen Preis von 2200€ – Da konnte man über die den Zustand des Laderaums auch hinwegsehen.

Welche Hürden bei der Anschaffung eures Campers waren schwierig zu meistern?


Eigentlich gab es für uns keine größeren Hürden zu überwinden, abgesehen davon, dass der Camper etwa 500km entfernt von uns stand und wir ihn beim ersten Besuch nicht mitnehmen konnten.

Zudem waren wir uns nicht wirklich sicher, wieviel Rost wir am Unterboden finden würden. Aber da wurden wir dann im Nachhinein sehr positiv überrascht.

Macht ihr alles an eurem Ford Transit/Tourneo selbst oder lässt ihr schrauben?


Was den Ausbau des Autos betrifft machen wir das meiste selbst. Lediglich bei technischen Dingen, sowie bei ein paar kleineren Roststellen mussten Sarahs Vater um seine Hilfe bitten.

Er hat KFZ-Mechatroniker gelernt, ist auch sonst handwerklich sehr begabt und kann wunderbar schweißen. Insgesamt war er uns wirklich eine große Hilfe und die zwei zusätzlichen Hände haben unseren Ausbau sehr beschleunigt.

Aber auch wenn man handwerklich vorher noch nicht so viel gemacht hat, man lernt ja auch selbst mit der Zeit dazu, sodass wir mittlerweile noch mehr selber machen können und einiges an eigener Ausrüstung besitzen.


Ärgerlich ist das auf Reisen schon, wenn man dann noch eine Woche auf Ersatzteile wartet… Allerdings kenne ich jetzt von den Radmuttern bis zum Lenkrad alle Komponenten. So geht das wohl immer weiter, bis ich dann wohl meinen gesamten Syncro bis ins Detail kenne. Wenn es soweit ist, hat man wohl auch ein gutes Gefühl, die entlegensten Regionen der Welt anzusteuern.

Ich sehe das also mittlerweile nicht mehr als negativ an so ein altes Fahrzeug zu besitzen.

Wie lange ist euer Ford Transit/Tourneo schon in eurem Besitz bzw. wie lange seid ihr schon On The Road?


Herr Nielson ist erst seit Juni 2018 in unserem Besitz, also noch nicht wirklich lange. Von Ende Juni bis Anfang August haben wir am Ausbau von Herrn Nielson gearbeitet, sodass wir direkt danach unseren ersten Road Trip starten konnten.

Leider sind wir mittlerweile schon wieder Zuhause, da wir durch den „langen“ Ausbau zeitlich diesmal etwas limitiert waren. Insgesamt waren wir als Testreise drei Wochen unterwegs.

Wie lange habt ihr an eurem Camper gearbeitet, bis ihr losgefahren seid?


Wie eben grade schon mal angeschnitten haben wir nicht sonderlich lange an unserem Ausbau gearbeitet, aber dafür sehr intensiv.

Der gesamte Ausbau hat ca. 5 Wochen in Anspruch genommen, die ausschließlich mit Arbeiten am Camper gefüllt waren. Dabei gab es Tage wo wir um 8.00 Uhr angefangen haben und wir erst um 22.00 Feierabend gemacht haben.

Das war wirklich viel Arbeit, hat aber auch jede Menge Spaß gemacht. Kleiner Tipp am Rande, schreibt euch Listen, gliedert Arbeitsschritte und fahrt niemals ohne Plan zum Baumarkt!


Wieso reist ihr mit dem eigenen Fahrzeug und nehmt nicht einfach den Flieger?


Das ist eigentlich ganz einfach zu beantworten. Wir sind schon viele Urlaube mit dem Flieger an unser Ziel gelangt.

Das waren auch schöne Urlaube, aber dann war man an seinem Zielort in einer Ferienwohnung und hat dort volle zwei oder drei Wochen verbracht.

Das ist doch sehr einseitig. Wir waren auch mal für 4 Wochen mit dem Rucksack in Asien unterwegs und später auch schon mit einer Kombination aus Zelt und Ford Fiesta.

Das ist schon deutlich flexibler und schöner, aber doch sehr aufwendig mit dem Aufbau des Zeltes. Wer einmal im starkregen ein Zelt aufgebaut hat, der weiß wie nervig es sein kann.

Mit dem Camper ist man einfach so wahnsinnig flexibel und kann stehen bleiben, wo es schön ist.

Man entdeckt die schönsten und abgelegensten Orte und während man diese wunderschönen Orte entdeckt, hat man zudem immer sein eigenes kleines Zuhause dabei, das man sich einrichten kann wie es einem gefällt und wo man sich immer wohlfühlt.

Es ist einfach die schönste Art zu reisen, die es für uns gibt.

Welche Länder habt ihr bereist und was waren eure Favoriten? Plaudert mal los!


Bisher waren wir mit Herr Nielson lediglich in fünf Ländern in Europa unterwegs: Deutschland, Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien. Favoriten zu finden ist dabei jedoch immer schwierig.

Die schönste Zeit hatten wir dabei wahrscheinlich in Österreich und Kroatien. Wir sind einfach sehr bergbegeistert und gehen wahnsinnig gerne wandern und klettern.

Deswegen ist Österreich für uns immer ein Sehnsuchtsort. Mindestens genauso schön ist natürlich Kroatien mit seinen wunderschönen Steinstränden.

In Kroatien ist Wildcampen zwar streng verboten, aber auch dort gibt es so wahnsinnig viele einsame Spots direkt in der Natur und am Wasser, an denen es sich einfach anbietet dort zum Übernachten zu bleiben.

Aber auch Slowenien fällt mit auf unsere Favoritenliste. Dort waren wir zwar Wetterbedingt nicht so lange unterwegs, aber die Natur in Sloweniens Nationalpark ist einfach unvergleichlich. Wirklich empfehlenswert!

Gab es Länder, in denen ihr als Camper-Reisende nicht so gut empfangen worden seid?


Wir wissen zwar, das gerade Kroatien das Wildcampen strengstens verbietet, aber wenn man sich ordentlich verhält, bekommt man auch dort keine wirklichen Probleme und ist nicht unerwünscht.

Dabei sollte man beachten, dass man sich nicht außerhalb seines Autos breitmachen sollte.

Also keine Stühle etc. aufbauen und zudem sollte man darauf achten, nicht aus Versehen auf privaten Grund zu stehen ohne vorher zu fragen und was sich ja von selbst versteht, seinen Müll mitzunehmen.

Dann sollte man auch dort keine Probleme haben.

Was war die längste Strecke, die ihr bisher am Stück gefahren seid? Was war die Schönste?


Wir sind eigentlich nie wirklich lange Strecken am Stück gefahren, da wir immer nach dem Prinzip „Wo es schön ist bleiben wir“ unterwegs sind. Allerdings war es so oft „schön“, sodass wir nie mehr als 400km am Stück zurückgelegt haben.

Aber das ist auch gut so, denn so haben wir an sehr vielen tollen Orten übernachtet. Die schönste Strecke war entlang der Küste in Kroatien, denn dort hatten wir mit „Sommer, Sonne, Meer“ und alten CDs aus den 2000ern so richtig das Gefühl vom Road Trip.

Aber natürlich ist es auch immer ein Besonderes die kurvigen Bergstraßen durch die Alpen zu fahren.

Wo übernachtet ihr, wenn ihr mit eurem Ford Transit/Tourneo unterwegs seid? Campingplatz? Wildcampen?


Das halten wir eigentlich sehr ausgeglichen. Wobei die Tendenz doch mehr zum Freistehen geht. Die schönsten Orte entdeckt man einfach am besten, wenn man wildcampt.

Aber natürlich braucht unser Bus auch hin und wieder mal Frischwasser und Abwasserentsorgung oder externen Strom, um die Versorgerbatterie zu entlasten.

Das kann man natürlich alles an einfachen WoMo-Stellplätzen machen, aber ab und an ist es auch einfach mal schön auf einem Campingplatz zu stehen, das Sonnensegel aufzubauen und einfach zu genießen.

Zudem lernt man dort immer wieder echt nette Leute kennen!


Gibt es Dinge, die euch an eurem Camper nerven? Oder generell am Vanlife?


Nerven würden wir das nicht nennen, aber klar gibt es Schattenseiten am Vanlife. Wir haben beispielsweise keine Toilette in unserem Bus.

Das ist nicht sonderlich dramatisch, denn eine Toilette findet man schließlich fast überall und zur Not tut es dann auch mal der Klappspaten. Trotzdem wäre es manchmal schön sich über sowas keine Gedanken machen zu müssen.

Das gleich gilt für die Dusche. Duschen muss man ja wirklich nicht jeden Tag, aber so spätestens alle drei Tage muss man sich dann langsam mal nach einer Dusche umsehen, die leider etwas schwieriger zu finden ist, als Toiletten.

Aber auch das ist machbar. Und dann gibt es ja leider auch die vollkommen verregneten Tage.

Diese lassen sich auch schön mit einem Buch im Bett verbringen, wenn es allerdings dann mal mehrere Tage in Folge durchregnet, kann einen in so einem kleinen Bus schon mal die Decke auf den Kopf fallen.

Aber das gehört einfach dazu.

Nicht alles ist perfekt, was könnte man an eurem Ford Transit/Tourneo besser machen?


Wie grade zuvor schon erwähnt, gibt es Dinge die hin und wieder mal fehlen, sodass wir eine Liste an Dingen haben, die in Zukunft noch gekauft werden sollen.

Dazu gehört auf jeden Fall ein Campingklo, damit wir noch flexibler sind. Wir haben auch keine richtige Markise.

Das ist nicht schlimm, denn wir haben ein selbstgebasteltes Sonnensegel, aber hin und wieder wäre es schön, wenn der Aufbau vom Sonnenschutz schneller gehen würde und windstabiler wäre.

Was so ein kleiner Camper natürlich oftmals mitbringt, ist das Problem mit dem Stauraum. Deswegen soll bis zum nächsten Road Trip auf jeden Fall noch eine Dachbox mit.

Der eine oder andere Camper gefällt euch sicher auch. Was wäre eure zweite Wahl?


Oh, da gibt es wirklich noch viele schöne Modelle. Was für uns aber fest steht, auch der nächste wird ein Selbstausbau! Gefallen würde uns dafür auf jeden Fall eine Nummer größer, also etwas länger und mit Hochdach, sodass wir stehen können.

Ein Mercedes Sprinter, VW Crafter, Citroen Jumper oder gerne auch wieder ein größerer Ford Transit/Tourneo wäre dafür toll!

Arbeitet ihr auch von unterwegs aus?


Arbeiten tun wir nicht wirklich, da wir ja noch Studenten sind und nicht dauerhaft unterwegs sind.

Aber da wir vorhaben in Zukunft die gesamten Semesterferien zu reisen, wird es nötig sein auch Hausarbeiten und ähnliches von Unterwegs zu bearbeiten.

Das haben wir auch bei unserer letzten Reise schon so gemacht und funktioniert hervorragend. Wer kann schon sagen das sein letztes Essay in einer Hängematte unter kroatischen Pinien entstanden ist?

Wo soll es als Nächstes hingehen mit eurem Ford Transit/Tourneo? Plaudert doch ein bisschen aus dem Nähkästchen!


Als Nächstes soll es vielleicht Richtung Norden gehen, eine Reise an das Nordkap. Norwegen, Finnland und Schweden wäre ein Traum von uns.

Ansonsten wäre eine große Tour durch das Baltikum auch interessant.

Die Hauptstädte in der Region kennen wir schon, aber das sagt ja recht wenig über das eigentliche Land aus.

Folge Sarah, Freddy und Mr. Nielson, dem Ford Transit/Tourneo, auf Instagram.

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