Ein ehemaliger Gefängniswagen ist jetzt Zuhause für zwei Abenteurer
Tiffanie und Will haben schon ihr halbes Leben lang mit Campervans zu tun gehabt. Ihren jetzigen haben sie selbst ausgebaut und fühlen sich darin pudelwohl.
Ich bin Tiffanie und mit meinem besten Camper Kumpel Will verheiratet. Wir leben in Colorado und nutzen unseren Van zum reisen, leben und Orte sehen, die gesehen werden müssen. Wir kombinieren eine Camperreise gerne mal mit Aktivitäten wie Rafting, Paddleboarden oder sonstigen witzigen Abenteuern.
Ich stand immer schon total auf diese alternative Art zu leben. Vor gut 9 Jahren habe ich mich in einen Typen verliebt, der einen Van besaß. Schon damals galt ein Van für mich als der Inbegriff von Freiheit, man kann ja schließlich immer und überall hin, darin schlafen, essen, einfach alles tun und lassen, was man möchte.
Wir fahren einen Ford Econoline 350. Dieser Van ist in Amerika ziemlich beliebt und zählt zu den meist gefahrenen Autos. Diesen Van mussten wir einfach kaufen, da wir ihn um so gut wie nichts bei einer Versteigerung ergattert haben. Solche Versteigerungen sind übrigens auch ganz normal in Amerika und finden quasi an jeder Ecke statt. Oh und noch was – unser Van war mal ein Knast Fahrzeug, in dem man Insassen hin und her transportiert hat. Wir hofften nur, dass wir mehr Spaß haben werden als die Insassen.
Wir haben alles selbst gemacht. Dieser Van war unser zweiter Ausbau. Beim ersten waren wir sehr streng mit uns selbst und beim jetzigen Camper wollten wir einfach nur einen Ausbau schaffen, in dem wir uns heimelig fühlen können. Wir lieben das Ergebnis!
Doppelt so lange, wie wir ursprünglich dachten. Wir schraubten 4 Monate lang dran und das ziemlich regelmäßig, fast durchgehend kann man schon sagen. Doch wir sind Amateure, also brachte uns das auch nicht unbedingt weiter.
Ich würde uns als Teilzeit Reisende bezeichnen, zumindest in letzter Zeit. Unsere Vollzeitreise ist eigentlich vorbei. Ich lebte 9 Jahre in Vans und Will hatte von seiner Familie einen Van zu seinem 16. Geburtstag geschenkt bekommen, mit dem er auch reiste. Wir sind meistens zwischen 2 und 6 Wochen unterwegs, wenn wir nicht arbeiten müssen.
Auf jeden Fall Wildcampen, was wir auch so gut wie immer machen. Campingplätze sind uns zu stressig und zu laut. Die Einöde beim Wildcampen hat schon was sehr magisches an sich und das lieben wir.
Auf zweierlei Arten: Entweder mit unserem Duschsack oder unserem Duschschlauch, der per Pumpe Wasser aus dem Duschsack pumpt. Wir haben einen Duschvorhang montiert, den wir aber nur brauchen, wenn wir mal ausnahmsweise auf einem Campingplatz übernachten. Wenn man mitten im Nirgendwo parkt ist der Duschvorhang nicht nötig. Als letzte Möglichkeit haben wir noch Fitnesscenter, wo man natürlich auch lang und allen voran mit Warmwasser duschen kann!
Wir haben eine flexible Outdoor Küchenzeile gebaut, die sich aus dem Van ziehen lässt. Darauf kochen wir mit einem Propankocher. Wir kochen aber auch gern direkt am Boden mit unserem gusseisernen Topf über dem Feuer. Wenn das Wetter nicht mitspielt und es draußen regnen machen wir uns kalte Speisen. Mein Favorit ist aber immer noch: Essen gehen!
Man ist immer draußen und hat die Natur vor seiner Nase. Auch, dass man immer am Reisen ist, neue Orte kennen lernen darf, nie am selben Ort bleiben MUSS. Wir bleiben eigentlich nie länger als zwei Nächte am selben Platz.
Wenn schöne Plätze oder gar deine liebsten Orte von anderen Campern okkupiert werden. Das Leben und Reisen im Campervan ist bereits so populär geworden, dass man es oft echt nicht leicht hat ein nettes und ruhiges Plätzchen für sich zu finden.
Respektiert den Ort, an dem ihr euch gerade befindet und bitte räumt euren Müll auch immer weg und verlasst den Ort schöner und sauberer, als ihr ihn vorgefunden habt. Wir persönlich räumen zwar den Müll von anderen Reisenden weg, doch lieber wäre uns natürlich schon, wenn alle am selben Strang ziehen würden.
Klar! Wir lieben es mit anderen Camper Reisenden zu plaudern und ihre Geschichten zu hören. Derzeit hängen wir aber meistens mit alten Freunden ab, die sich jetzt auch einen Van zugelegt haben. Mit Freunden macht das Camperleben doch noch viel mehr Spaß!